rechter Nebenfluß der Oder in
Schlesien,
[* 4] entspringt bei Rosenberg, berührt Kreuzburg, nimmt links die Brinitza
auf und mündet, 98 km lang, bei
Stoberau. Er ist flößbar.
Adolf, Schriftsteller,
Bruder des folgenden, geb. zu
Straßburg
[* 5] i. E., studierte
daselbst
Theologie, wurde 1839 Religionslehrer am Kollegium und an der Gemeindeschule zu
Mülhausen,
[* 6] wo er seit 1810 Pfarrer
und seit 1860 Präsident des reform. Konsistoriums war und starb. S. war Mitherausgeber
der «Erwinia» und Mitverfasser der «Alsabilder»
und des «Elsass. Sagenbuchs». Als Dichter ist er bekannt
durch seine «Gedichte» (Hannov. 1846),
«Reisebilder aus der
Schweiz»
[* 7] (2 Bde., St.
Gallen 1850-57),
«Epheukranz auf das Grabmal einer Heimgegangenen» (2. Aufl.,
Mülh. 1884). Ferner erschienen außer Predigten von ihm: «Evang.
Abwehr kath.
Angriffe» (Straßb. 1859),
«Ist die Kindertaufe
schrift- und rechtmäßig?»
(Bas. 1864),
«Evang.
Gesangbuch» (Straßb. 1867; 2. Aufl. 1882). 1871 machte er
offen Front gegen den Deutschenhaß und empfahl Anschluß an das alte Mutterland in der
Schrift«Einfache Fragen eines elsass.
Volksfreundes» (2. Aufl., Mülh. 1872).
August, Schriftsteller, Sohn des folgenden, geb. zu
Straßburg i. E., studierte
daselbst
Theologie, war Privatlehrer in Oberbronn, seit 1838 Oberlehrer an der Mädchenschule daselbst. 1841 wurde er an das
Kollegium zu
Mülhausen berufen, wo er, seit 1873 pensioniert, starb. Seine wissenschaftlichen Bestrebungen waren
namentlich auf die
Sitten und Sagen der Elsässer gerichtet. Viele Beiträge lieferte er zu den von ihm
herausgegebenen periodischen
Schriften «Erwinia» (Straßb. 1838-39),
«Elsass. Neujahrsblatter» (mit Otte, 1843-48) und
«Alsatia» (Colmar
[* 8] 1850-76; Schlußband: «NeueAlsatia», Mülh. i. E. 1885);
sein Hauptwerk sind «Die Sagen des Elsaß» (2 Abteil.,
St.
Gallen 1851, 1852; neue Ausg., besorgt von Mündel, Straßb.
1892-96). Sonst sind zu nennen: «Gedichte» (Straßb. 1842; neue Aufl.,
Bas. 1873),
Daniel Ehrenfried, Schriftsteller, geb. zu
Straßburg i. E., studierte daselbst und in
Erlangen
[* 9] die
Rechte, wurde 1806 in seiner Vaterstadt
Licentiat der
Rechte und Notar, 1821
Advokat. Er starb S. hat sich
besonders verdient gemacht um Aufrechterhaltung deutschen Wesens und deutscher
Sitte im Elsaß.
Außer seinen «Gedichten» (3.
Aufl., Stuttg. 1821) erschien auch
eine Sammlung seiner «Sämtlichen
Gedichte und kleinen prosaischen
Schriften» (4 Bde., Straßb.
1835-36). Von seinen übrigen Werken ist besonders «La vie de J. F. Oberlin»
(Straßb. 1831) hervorzuheben; auch gab er im vaterländischen Interesse
das «Alsatische
Taschenbuch» (1806 fg.) und die Zeitschrift «Alsa» (1816 fg.)
heraus und ließ unter den
Namen «Vetter
Daniel» und «Gradaus» allerlei
Volksschriften erscheinen.
chemische Meßkunde, derTeil der allgemeinen
Chemie, der die Gesetze über die quantitativen Gewichts- oder Volumenverhältnisse, nach denen sich chem.
Verbindungen aus ihren
Bestandteilen bilden oder aufeinander einwirken, umfaßt. Die wichtigsten Grundgesetze der S. sind die
folgenden:
1) Bei jeder chem. Umwandlung ist die
Summe der Gewichte der Produkte des chem. Prozesses genau gleich
der
Summe der Gewichte der Ingredienzien. Die
Masse der Körper bleibt daher, welche Änderungen sie auch erfahren mögen,
stets dieselbe; es findet weder eine
Vermehrung noch eine Verminderung der Materie statt.
2) Jeder zusammengesetzte Körper enthält in allen seinen
Teilen dieselben
Bestandteile in demselben Gewichtsverhältnis.
Nicht nur die Änderung eines
Bestandteils, sondern auch die Änderung der relativen Mengen derselben
veranlassen sofort Änderung der Eigenschaften der
Verbindung.
3) Die Änderungen in den Mengenverhältnissen der
Bestandteile chem.
Verbindungen erfolgen nach dem Gesetze der ganzzahlig
multiplen
Proportionen, d. h. die chem. Elemente vereinigen sich in Gewichtsverhältnissen,
die durch ihre
Atomgewichte oder ganzzahlige Vielfache derselben ausgedrückt werden. Ebenso vereinigen
sich oder wandeln sich gegenseitig alle
Verbindungen um nach dem Verhältnis ihrer
Molekulargewichte oder ganzzahlig Vielfacher
derselben (s.
Atomtheorie,
Atomgewicht,
Molekulargewicht).
4) Sind die
Bestandteile einer chem.
Verbindung gas- oder dampfförmig, so findet die
Verbindung nach Volumenverhältnissen
statt, die sich durch sehr einfache ganze
Zahlen (1:1, 2:3,1:2 u. s. w.) ausdrücken lassen. Ist die entstehende
Verbindung wieder ein
Gas oder
Dampf,
[* 10] so steht auch ihr
Volumen, bei gleichem Druck und gleicher
Temperatur, in einfachem rationalem
Verhältnisse zu den
Volumen der
Bestandteile. So liefern z. B. 1
Volumen Sauerstoffgas und 2
Volume Wasserstoffgas bei ihrer
Verbindung 2
Volume Wasserdampf.
(engl., Mehrzahl stocks), Warenlager,
Kapital, Börsenwerte; insbesondere das
Kapital einer
Staatsanleihe oder
einer Aktienunternehmung, das nicht in
Abschnitte oder Anteile von bestimmtem, rundem Betrage zerlegt
ist, sondern in beliebigen, auch ungeraden Beträgen auf den
Namen der
¶
mehr
Berechtigten eingeschrieben wird. So wird z. B. mit der Eintragung engl.
Consols (s. d.) verfahren. (S. Einschreibesystem.) Auch das Grundkapital der
EnglischenBank ist als Bank-stock eingetragen. Schuldverschreibungen auf runde Beträge nennt man in England Bonds (s. Bond).
In Zusammensetzungen kommt S. vor als: Stock-broker, Effektenmakler, Stock-exchange, Effektenbörse (s. Börse), Stock-jobbery,
Börsenspiel (s. Jobber).