Großoffiziere, 120
Komture, 300 Offiziere und 500 Ritter, mit einer der franz. Ehrenlegion angepaßten Organisation;
die Ritter der untersten
Stufe haben Militärpensionen. Ordenszeichen ist ein von silbernen
Strahlen umgebenes geradliniges
blau emailliertes Kreuz,
[* 2] auf dessen von goldenen Eichenzweigen umgebenen roten Mittelschilde innerhalb blauen
Bandes mit der
Umschrift «In
Fide Salus» («In der
TreueHeil») ein goldener
Adler.
[* 3] Das von der Fürstenkrone überragte
und bei Militärpersonen zwischen
Krone und Kreuz mit zwei geschrägten Schwertern versehene Ordenszeichen wird an einem beiderseits
zweimal blau gestreiften roten
Bande getragen. (S.
Tafel: Die wichtigsten
Orden
[* 4] II,
[* 1]
Fig. 23.)
Ordenszeichen ist ein fünfarmiges,
goldenes, rot emailliertes Kreuz mit goldenen
Kugeln an den
Spitzen und dem goldenen Namenszug des
Sultans innerhalb eines roten
Medaillons;
diejenigen
Meteore (s. d.), die einem fortschießenden oder herabfallenden
Stern ähnlich sehen. In
Gestalt eines mehr oder weniger hellen
Sterns erscheint plötzlich ein Lichtpunkt am Himmel,
[* 9] der sich über einen
Teil desselben
in nahezu geradliniger
Bahn fortbewegt und dann entweder plötzlich verschwindet oder allmählich beim
Verschwinden an Helligkeit abnimmt. Bisweilen bleibt auf der
Bahn ein mehrere Sekunden andauernder Lichtstreifen sichtbar.
Einzelne, dann als
Feuerkugeln (s. d.) bezeichnete S. sind von außerordentlicher Helligkeit
und
Größe. In beträchtlicher Anzahl sind S. auch auf die Erde herabgefallen und als metallische oder steinige
Massen,
Aerolithen
oder Meteorsteine
[* 10] (s. d.) genannt, aufgefunden worden. Die
Höhe, in der S. sichtbar werden, ist durch gleichzeitige
Beobachtungen an zwei verschiedenen Orten (zuerst von
Benzenberg
und
Brandes angestellt) zu durchschnittlich 100-120 km bestimmt worden; größere
Höhen als 160 km dürften kaum vorkommen.
Die
Geschwindigkeit ihrer
Bewegung beträgt zwischen 20 und 70 km in der Sekunde. Soweit eine Untersuchung
ihres
Spektrums möglich war, ergab sich dasselbe im allgemeinen als ein kontinuierliches, von hellen Linien durchsetztes,
was auf die gleichzeitige Anwesenheit glühender
Gase und
[* 11] glühender fester oder flüssiger Körper hinweist. Vereinzelte
oder sporadische S. kann man in jeder Nacht sehen und zwar werden deren am nämlichen Orte durchschnittlich
fünf in der
Stunde gesehen; indessen ist die Häufigkeit dieser
nach
Tages- und Jahreszeit verschieden.
Schwache S. erscheinen am häufigsten; ganz schwache teleskopische, d. h. nur im
Fernrohr
[* 12] wahrnehmbare S. sind wahrscheinlich
in außerordentlicher Menge vorhanden. In gewissen
Zeiten nehmen die S. außerordentlich an Häufigkeit zu und treten in förmlichen
Schwärmen auf, so daß in wenigen
Stunden deren viele Tausende gezählt werden können; so z. B. sind in der Nacht vom 12. zum an
einem Orte wenigstens 240000 gesehen worden. Zeichnet man die
Bahnen solcher gleichzeitig gesehener S. in eine Karte ein und
[* 13] verlängert dieselben nach rückwärts, so ergiebt sich, daß sich alle nahezu in einem und demselben
Punkt kreuzen.
Man bezeichnet diesen als Radiationspunkt oder Radiant. Die
Lage dieser Radianten am Himmel ist unabhängig von der Rotation
der Erde und vom Beobachtungsorte. Das Auftreten derselben beweist, daß die bei einem solchen großen Sternschnuppenfall
oder Meteorschauer beobachteten Objekte einen gemeinsamen Ursprung haben müssen und sämtlich einem
Schwarm angehören, dessen einzelne
Teile sich parallel miteinander in gemeinsamer
Richtung bewegen. Des weitern hat man festgestellt,
daß einzelne dieser großen Meteorschauer periodisch wiederkehren.
Zuerst wurde eine solche
Periode und zwar von 33¼ Jahren für den bereits erwähnten großen Sternschnuppenfall von 1833 nachgewiesen.
Als es dann thatsächlich gelang, die
Bahnen dieser periodisch wiederkehrenden Meteorschwärme zu bestimmen, zeigte es sich,
daß diese identisch waren mit denen bekannter periodischer
Kometen;
[* 14] so der Novemberschwarm von 1866 (derselbe, der auch den
großen Meteorschauer 1833 verursachte) mit der
Bahn eines von
Tempel
[* 15] entdeckten
Kometen und der Novemberschwarm
von 1872 mit der des Bielaschen
Kometen. Zugleich ergab sich, daß reichlichere Sternschnuppenfälle jedes Jahr zu der Zeit
beobachtet werden, wenn die Erde die
Bahnen solcher
Schwärme kreuzt, daß also S. längs der ganzen
Bahn verteilt und nicht
nur immer in einem Punkte derselben angehäuft sein müssen.
Die ältesteAnsicht, daß die S. Erzeugnisse der Erdatmosphäre seien, ist längst widerlegt; ebenso
die
Ansicht, daß die S. von Mondvulkanen ausgeworfene Körper seien. Der kosmische Ursprung der S. wurde zuerst von
Chladni
fest behauptet.
Um die Erklärung der Natur der
S. und ihren Zusammenhang mit den
Kometen haben sich namentlich
H. A. Newton
in New-Haven und
Schiaparelli in Mailand
[* 16] verdient gemacht. Die gegenwärtig allgemeine
Ansicht über die S. ist die folgende:
Über unser ganzes
Sonnensystem zerstreut finden sich unzählige kleine, als
Meteoroiden bezeichnete Körperchen, die wir aber
wegen ihrer Kleinheit und da sie
an sich dunkel sind, nicht wahrnehmen können. Infolge der allgemeinen
Anziehung bewegen sie sich in
Kegelschnitten um die
Sonne.
[* 17]
Die
Bewegung ist wie bei den
Kometen teils rechtläufig, teils rückläufig. Auf ihrem Laufe um die
Sonne begegnet die Erde
fortwährend diesen Körperchen.
Beim Eindringen in die
Atmosphäre der Erde erhitzen sich dieselben infolge des
Widerstandes,
den ihnen dieAtmosphäre bietet, kommen ins Leuchten und erscheinen uns dann als S. Ein
Teil derselben,
namentlich die kleinsten, verbrennt dabei vollständig, andere zerplatzen und fallen als Meteorsteine zur Erde; ein dritter
und vielleicht der weitaus größte
Teil kreuzt nur die Erde und setzt jenseit derselben
¶
[* 18]
^[Abb. 2. Heliometer
[* 19] und Beobachtungsstuhl.]
¶
seine Bahn weiter fort. Außer unzähligen vereinzelten Meteoroiden, die meist in langgestreckten Ellipsen die Sonne umkreisen,
kommen aber auch vielfach Meteorschwärme oder Meteorringe vor, d. h. unzählige Meteoroiden bewegen sich in einer gemeinsamen
Bahn. Die Bahn ist dann in ihrem ganzen Umfang mit Meteoroiden besetzt, an den einzelnen Stellen mehr oder
weniger dicht. An einer Stelle aber findet gewöhnlich eine ganz besonders starke Anhäufung derselben statt, eine dichte
Wolke von Meteoroiden.
Befindet sich diese gerade im Kreuzungspunkt ihrer Bahn mit der Erdbahn und die Erde gleichzeitig auch an dieser Stelle, was
immer nach Ablauf
[* 22] einer gewissen Periode eintreten muß, so findet ein ganz besonders starker Sternschnuppenfall
statt; immer aber wird bei der jährlichen Wiederkehr der Erde zu dieser Stelle, auch wenn nicht gerade diese Meteorwolke
dieselbe passiert, die Häufigkeit der S. größer sein als gewöhnlich. Derartige Meteorschwärme verdanken ihre Entstehung
meist Kometen, die einen Teil ihrer ursprünglichen Masse längs ihrer Bahn zerstreut oder sich auch bereits
gänzlich aufgelöst haben. Entgegen dieser Anschauung ist von anderer Seite auch die Ansicht ausgesprochen worden, daß die
Kometen sich erst aus der Verdichtung von Meteorschwärmen bildeten. Welches auch die richtige Ansicht sein mag, möglichenfalls
können es auch beide zugleich sein, so ist doch ein inniger Zusammenhang zwischen Kometen und S. jedenfalls
als sicher anzunehmen.
Reichlichere Sternschnuppenfälle, veranlaßt durch das Kreuzen der Erde mit bekannten Meteorschwärmen, finden jedes Jahr
zu folgenden Zeitpunkten statt, denen der zugehörige Radiant, d. h. die Gegend des Himmels,
aus der die S. zu kommen scheinen, beigefügt ist: 2. bis 3. Jan., Hercules;
Die Perseïden treten beinahe jedes Jahr in gleicher Häufigkeit auf, während die Leoniden alle 33 Jahre
Veranlassung zu den ganz besonders starken Sternschnuppenfällen geben.