Sterne,
Carus, Pseudonym, s. Krause, ^[= # Ernst, Schriftsteller, bekannt unter dem Pseudonym (Anagramm) Carus geb. 22. Nov. 1839 ...] Ernst.
Carus, Pseudonym, s. Krause, ^[= # Ernst, Schriftsteller, bekannt unter dem Pseudonym (Anagramm) Carus geb. 22. Nov. 1839 ...] Ernst.
(spr. störn), Lawrence, engl. Humorist, wurde zu Clonmel in Irland geboren. Ein Verwandter ließ ihn erziehen, und 1732 ging er auf die Universität Cambridge, wo er 1740 Magister wurde. Von seinem Onkel erhielt er darauf die Pfarrei zu Sutton und eine Pfründe zu York. Durch seine Verheiratung wurde ihm noch die Pfarrei zu Stillington zu teil. 1759 gab S. in London [* 2] die beiden ersten Bände von «Tristram Shandy» heraus, denen bis 1766 noch sieben folgten. Das Ergebnis seiner Reisen nach Frankreich und Italien [* 3] ist sein «Sentimental journey through France and Italy by Mr. Yorick» (deutsch von Böttger, Berl. 1856; auch in Reclams «Universalbibliothek»). S. starb in London.
Seine beiden oben genannten Werke fanden außerordentlichen Beifall. «Tristram Shandy» (deutsch von Gelbke, Hildburgh. 1869; auch in Reclams «Universalbibliothek») ist ein buntes Durcheinander von Episoden und Abschweifungen, aber die Menge komischer, mit rührenden Zügen untermischter Schilderungen von Auftritten aus dem häuslichen Leben und meisterhaften Zeichnungen der Charaktere machen es zu einem bewunderungswürdigen Werke. Außer jenen Schriften erschienen von S., gleichfalls unter dem angenommenen Namen Yorick, zwei Bände «Sermons» (Lond. 1760),
denen später noch mehrere mit seinem wirklichen Namen folgten; auch sie verleugnen den Humoristen nicht. Nach seinem Tode wurden sein Briefwechsel (3 Bde., Lond. 1775) und die «Letters from Yorick to Eliza» (ebd. 1775) herausgegeben. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien von Browne (4 Bde., Lond. 1873; neue Aufl. 1884) und Stapfer (Laurence S., étude biographique et littéraire, Par. 1870). -
Vgl. Percy Fitzgerald, Life of S. (2 Bde., Lond. 1864);
Freiherr von, österr.
Admiral, s. Daublebsky.
s. Edelsteinschleiferei. ^[= die Gesamtheit der Arbeiten, wie Spalten, Zersägen, Grauen, Rundieren, Facettieren und Polieren, ...]
s. Gewölbe. ^[= # die nach irgend einer Bogenlinie aus keilförmigen Steinen geformten konkaven Decken über den ...] [* 4]
s. Haare ^[= # Bernard ter, holländ. Dichter, geb. 13. Juni 1806 zu Amsterdam, studierte daselbst und in Leiden ...] [* 5] (der Pflanzen).
Sternhaufen
oder auflösliche Nebelflecke,
[* 6] Fixsternanhäufungen, die sich ohne weiteres dem
Auge
[* 7] als
zusammengehörige Gruppen zeigen. Einige sind schon mit dem bloßen
Auge zu erkennen, so z. B. das
Siebengestirn (s. d.), die
Hyaden (s. d.), das
Haar
[* 8] der
Berenice (s. d.). Enger zusammengedrängt und dem bloßen
Auge als Nebelfleck sichtbar sind die
Präsepe (Krippe) im
Krebs,
[* 9] ein Doppelsternhaufen
im
Perseus,
[* 10] ein S. im Hercules u. a. In diesen ist die
Zahl der einzelnen
Glieder
[* 11] außerordentlich groß.
Mit Hilfe des Fernrohrs kann man viele, oft wunderbar schöne S. in den denkbar mannigfaltigsten Anordnungen der Einzelglieder sehen. Ihrer eigentlichen Natur nach gehören zu den S. auch viele Objekte, die selbst in starken Fernrohren wie Nebelflecke (s. d.) aussehen. Eine größere Zahl von S. ist in den letzten Jahrzehnten, neuerdings mit großem Erfolge unter Benutzung der Photographie, ausgemessen worden, d. h. die gegenseitige Lage der dieselben zusammensetzenden Sterne ist durch scharfe Messungen bestimmt worden.
Spätere Wiederholungen dieser Messungen werden dann ergeben, welche
Sterne wirklich miteinander in näherm Zusammenhange
stehen und daher auch eine nach
Richtung und
Größe gemeinsame
Eigenbewegung (s. d.) haben und welche wir
bloß zufällig nur an derselben
Stelle des
Himmels sehen wie den betreffenden S., die also nur optisch zu diesem gehören.
Auf der
Tafel: Nebelflecke und Sternhaufen
,
[* 1]
Fig. 5, beim
Artikel Nebelflecke, ist einer der schönsten und reichsten S.
abgebildet, der S. im Hercules, in dem man mit sehr starken
Fernrohren über 1000
Sterne zählen kann.
s. Jahr.
(Star Chamber, Camera stellata), [* 12] Name eines engl. Ausnahmegerichtshofs, der schon früher ohne feste Umgrenzung seiner Zusammensetzung und seiner Befugnisse bestand, dem aber erst Heinrich VII. 1487 feste gesetzliche Grundlage gab und den er hauptsächlich als Waffe des Königtums gegen die Aristokraten benutzte. Mehrere Mitglieder des königl. Geheimen Rats unter Zuziehung der Oberrichter der Reichsgerichte erhielten eine vom Parlament bestätigte Vollmacht, allein auf königl. Befehl hin Personen zur Untersuchung zu ziehen und zu strafen bei sieben besonders genannten Vergehen.
Dazu gehörten: Aufruhr, ungesetzliche Versammlungen und besonders die oft beim Adel vorgekommene Aufstellung von Gefolgschaften unter eigenen Abzeichen (liveries). Die damit gesetzlich anerkannte diskretionäre Gerichtsgewalt der Krone durch einen inappellabeln Staatsqerichtshof wurde eine starke Stütze des königl. Absolutismus der Tudors und artete unter den Stuarts aus, so daß er vor allem vom Langen Parlament (s. d.) 1641 beseitigt wurde. Der Name ist wahrscheinlich genommen von dem nach seiner Deckenbemalung S. genannten Sitzungszimmer zu Westminster. -
Vgl. Palegraves, Original authority of the King's Council (Lond. 1834);
Reeves, History of the English Law, Bd. 1 (ebd. 1869);
Himmelskarten, bildliche Darstellungen des Fixsternhimmels. Auf ihnen sind die Sterne nach ihrer Größe und Lage so verzeichnet, wie sie von der Erde aus gesehen werden. Soweit sie nur die dem bloßen Auge wahrnehmbaren Sterne enthalten, dienen sie vornehmlich dazu, die Kenntnis der Sternbilder zu erleichtern. Der älteste Atlas, [* 13] der Erwähnung verdient, ist der von Joh. Bayer, der u. d. T. «Uranometria» 1603 zu Augsburg [* 14] in 51 Blättern erschien und zuerst die Bezeichnung der hellsten Sterne durch griech. und lat. Buchstaben je nach ihrer Helligkeit in der Folge des Alphabets mit α, β, γ, δ, ε, ζ, ... enthält.
Diese Bezeichnungsart ist noch heute in der Astronomie [* 15] gebräuchlich. Nach Bayer erschienen noch eine große Anzahl Sternatlanten, wie die von Schiller, Hevelius, Flamsteed, Bode, Harding u. a. Die Mehrzahl der ältern S. legt aber mehr auf die Zeichnung der Sternbilder als auf die Sterne selbst Gewicht. Als erster mustergültiger Sternatlas muß der von Argelander unter der Bezeichnung «Uranometria nova» oder «Neue Uranometrie» in 18 Karten 1843 herausgegebene bezeichnet werden, in dem Argelander sämtliche von ihm mit bloßem Auge wahrgenommenen Sterne genau nach ihrer gegenseitigen Lage und Helligkeit aufgenommen hat, und der ein getreues Abbild des im mittlern Europa [* 16] sichtbaren Sternhimmels darstellt. Noch mehr Sterne enthält der «Neue Himmelsatlas» von Heis (Köln [* 17] 1872) in 12 Karten, der auch die Milchstraße mit zur Darstellung bringt. Von billigen neuen S. verdient Erwähnung Schurigs «Himmels-Atlas» (Lpz. 1886). S. für den südl. Himmel [* 18] sind die von Behrmann (Lpz. 1874) und die große «Uranometria Argentina» [* 19] ¶
von Gould (Buenos-Aires 1879-80), die sämtliche südl. Sterne bis zur 7. Größe herab enthält. Wesentlich andern Zwecken dienen diejenigen S., welche auch die nur im Fernrohr [* 21] sichtbaren Fixsterne [* 22] enthalten. Neben ihrer Verwendung bei mancherlei astron. Beobachtungen sollen sie hauptsächlich die Verteilung und Anordnung der Sterne am Himmel zu einem bestimmten Zeitpunkt festlegen, um für spätere Zeiten die Grundlage zu bilden, auf der Untersuchungen über eingetretene Veränderungen in der Fixsternwelt angestellt werden können. In dieser Hinsicht sind zu erwähnen die Berliner [* 23] akademischen Karten, Chacornacs «Atlas écliptique» und dessen Fortsetzung durch die Gebrüder Henry und namentlich die Karten der Bonner Durchmusterung (s. Sternkataloge). In vollkommenerer Weise soll diesem Zweck die Himmelsphotographie (s. d.) dienen.
Hierzu zwei Karten: Sternkarte des nördlichen Himmels und Sternkarte des südlichen Himmels mit allen Sternen bis zur 5. Größe. Die Sternbilder sind als Bilder nicht angegeben, sondern, wie dies der größern Deutlichkeit wegen jetzt fast immer geschieht, nur die Grenzen [* 24] durch punktierte Linien. In jedem Sternbild steht der Name und die Hauptsterne tragen die griech. Buchstaben. Die Milchstraße sowie die dem bloßen Auge sichtbaren Nebelflecken und Sternhaufen sind ebenfalls durch punktierte Gruppen angegeben. Ferner enthält die Karte die Parallelkreise von 15 zu 15 Grad, die Stundenkreise, die Ekliptik. Die am Rande stehenden Monatsnamen bezeichnen die Zeit, zu der die Sonne [* 25] in dem darüber stehenden Sternbild des Tierkreises steht. Dieses Sternbild kulminiert daher um Mittag, das gerade gegenüber stehende oder um sechs Tierkreisbilder davon entfernte um Mitternacht.