Füllmauerwerkes üblich gewesen ist. Die
Verbindung von
Bruchsteinen mit Eckquadern (opus incertum) wurde schon von den
Etruskern
angewendet. Sehr gebräuchlich war bei Griechen und
Römern auch das Mischmauerwerk (opus mixtum), bestehend aus einer innern
Packung aus
Bruchstein und Mörtel und einer Umkleidung von Haustein,
Bruchstein oder Ziegel.
(spr. -weh), ursprünglich
Steinweg, Klavierbauerfamilie in Neuyork.
[* 3] Der Begründer des Hauses Steinway and
Sons,
Heinrich (Henry) Engelhard S., geb. in Wolfshagen im Harz, errichtete 1825 in Seesen
am Harz ein
Geschäft und fabrizierte hier zuerst Orgeln und seit 1835
Klaviere. 1850 übertrug er seinem
ältesten
SohneTheodor das Seesener
Geschäft und siedelte sich mit seinen
SöhnenKarl,
Heinrich, Wilhelm (William) und
Albert
in Neuyork an, wo sie ein eigenes
Geschäft gründeten.
Einen großen Aufschwung nahm die Firma 1855, als sie auf der Neuyorker Industrieausstellung die von
S. erfundenen kreuzsaitigen
Pianofortes ausstellte. Sie ließ 1863 einen prächtigen Marmorpalast erbauen, in dem sie ihre
Instrumente von nun an verkaufte, und errichtete 1866 einen Konzertsaal mit Sitzplätzen für 2400
Personen, die Steinway-Hall
(1890 zu Geschäftszwecken umgebaut). Die Firma beschäftigt zur Zeit 1500
Arbeiter. In ihren Fabrikräumen
wird alles zum Klavierbau Gehörige fabriziert, sogar alle eisernen
Bestandteile. 1872 erbaute sie in
Astoria auf Long
Island
[* 4] eine Dampfsägemühle,
Eisen- und
Messinggießerei sowie verschiedene Maschinenhäuser.
Seit 1875 haben Steinway and
Sons, die seit 1876 eine geschlossene Gesellschaft bilden, ein großes
Geschäft in
London
[* 5] («Steinway-Hall»),
seit 1880 ein Zweiggeschäft mit über 300
Arbeitern in
Hamburg («Steinways Pianofabrik»). Von den patentierten
Erfindungen der Firma seien erwähnt: die Körper der
Konzertflügel aus 25 Fuß langen
Zargen zu biegen;
die Unabhängigkeit
des Metallrahmens, der Mechanik von den
Tasten;
die große Doppelmensur und das Tonhaltungspedal;
durch letzteres ist es z. B.
möglich, nur einenTon oder einen
Accord fortklingen zu lassen, während alle andern
Töne mit der in Thätigkeit
bleibenden Dämpfung zu spielen sind. In
Wohlklang, Kraft,
[* 6]
Vollkommenheit und Ausgeglichenheit des
Tones sind die Steinwayschen
Konzertflügel unübertroffen.
Der
Gründer der Firma,
Heinrich (Henry), starb sein Sohn
HeinrichKarlAlbertTheodor gab 1865 das
BraunschweigerGeschäftauf und trat in das Neuyorker ein; er starb in
Braunschweig.
[* 7] William S., geb. in Seesen, führte bei Lebzeiten seines
Vaters die kommerzielle und finanzielle Geschäftsleitung,
war 1871 Mitglied des Siebziger-Komitees, seit 1876 Präsident der Gesellschaft Steinway and
Sons, und
hat sich um die
Entwicklung des Deutschtums in
Amerika
[* 8] verdient gemacht. 1894 wurde er Ehrenmitglied der Königl.
Akademie von
St.
Cäcilia in
Rom.
[* 9] Er starb in Neuyork. Gegenwärtig sind Charles S. Präsident und Frederick S.,
George S., Henry
Ziegler und N. Stetson Mitglieder des Verwaltungsrates. -
Vgl.
Th. Lemke, Geschichte des Deutschtums von
Neuyork (Neuyork 1892).
[* 10] die älteste der drei vorgeschichtlichen Kulturperioden (s.Urgeschichte), in welcher
der Gebrauch der Metalle noch unbekannt war und alle Gerätschaften und Waffen
[* 11] aus
Stein angefertigt wurden. Wie weit die
S. in die Urzeit herabreicht, und wann man zeitlich somit
die erste Besiedelung Europas anzusetzen hat, wird wohl nie auch
nur annähernd sicher zu bestimmen sein. Nur so viel steht fest, daß die ältesten der Steinzeitfunde
noch dem Diluvium
[* 12] angehören, und daß auch die jüngere S., deren Reste man in den
Ost- und Nordseeländern zahlreich vorfindet,
sowie viele
Höhlenfunde in
Frankreich,
Belgien
[* 13] und
Deutschland
[* 14] teilweise bis über 3000 Jahre
v. Chr. zurückreichen.
Man unterscheidet eine ältere oder paläolithische (grch. palaiós, alt,
líthos,
Stein) oder diluviale S., in welcher der
Mensch in Mitteleuropa mit jetzt ausgestorbenen (Mammut) oder nach dem Hochnorden
zurückgewichenen
Tieren (Renntier) zusammenlebte, für deren Zeitdauer man keine Anhaltspunkte besitzt, und eine jüngere
oder neolithische (grch. neos, neu, jung)
Periode, welche von einem zeitlich unbestimmten Anfang an
bis in den
Anfang des zweiten Jahrtausends
v. Chr. währte. Dazwischen nimmt man auch noch seltener eine mittlere (mesolithische)
S. an.
Die Funde aus der ältern diluvialen
Periode, rohe Feuersteinäxte von primitiver Form,
Meißel,
[* 15]
Schaber und messerartige lange
Späne sind nur durch Behauen hergestellt und zeigen infolgedessen noch eine rohe, unebene, unregelmäßige Oberfläche,
auf der sich die einzelnen
Schläge noch deutlich erkennen lassen (s.
Tafel:
Urgeschichte I,
[* 1]
Fig. 1
u. 2). Die Fundstellen im
Sommethal, zahlreiche
Höhlen in
Frankreich,
Belgien, in
Österreich
[* 16] und
Deutschland, hier namentlich die berühmten Fundstellen
bei
Taubach-Jena und Schussenried u. a. sind hierher zu rechnen. In der zweiten, der neolithischen
Periode, sind die Mehrzahl der Steingeräte sorgfältiger und exakter gearbeitet und zum
Teil fein geschliffen und poliert;
und während früher der
Flint fast ausschließlich zur Verwendung gelangte, werden jetzt auch alle möglichen andern Gesteinsarten
gebraucht, Granit, Diorit,
Schiefer,
Kieselschiefer,
Diabas, Porphyr,
Serpentin, Jadeit u. s. w., aus denen
Beile
[* 1]
(Fig. 10) und
vor allen die zahlreichen Hämmer und Hacken mit Stielloch
[* 1]
(Fig. 9 und Taf.
II,
[* 1]
Fig. 1) hergestellt wurden.
Das Polieren und
Schleifen machte man mit Wasser auf Schleifsteinen von Sandstein und Quarzit, das Durchbohren der Hämmer
mit Sand und Wasser vermittelst eines Holzstabes oder eines hohlen
Knochens, der durch irgend eine Vorrichtung
in rotierende
Bewegung gebracht wurde. Die zum
Teil mit vollendeter Exaktheit und in höchst ansprechenden und geschmackvollen
Formen hergestellten Steinhämmer, besonders aus den Ostseeländern, verraten schon einen hohen
Grad von Kunstsinn und Kunstfertigkeit
in dieser Zeit. Die aus
Feuerstein hergestellten
Beile,
Meißel und Hohlmeißel zeigen oft eine spiegelblanke
Politur und ebenso regelmäßige exakte Formen, wie unsere Geräte der Neuzeit. Nur behauen und nicht poliert bleiben noch
die
Schaber (Taf. II,
[* 1]
Fig. 2),
Dolche
[* 1]
(Fig. 4),
¶
Die paläolithische Zeit Europas gehört der Urbevölkerung an, über deren ethnische Zugehörigkeit nichts Sicheres feststeht;
wahrscheinlich wohnten verschiedene Stämme vor den Kelten und Germanen in diesen Ländern und ragen zum Teil vielleicht auch
noch in die neolithische Zeit mit ihren Dolmen und Hünengräbern hinein. Auch Kelten und Germanen haben
in ihrer ersten Zeit zum Teil Steinwaffen benutzt, wie viele außereurop. Stämme noch in histor. Zeit, manche sogar noch jetzt
keine Metallgeräte benutzen, also sich in der S. befinden.