Marienkirche zu
Aachen,
[* 2] 1869‒70 den Mariencyklus in Fresko in der Kapelle von Kleinheubach. Inzwischen hatte er auch wieder
einige Ölbilder gefertigt, worunter Loreley,
Adam und
Eva, Der
Türmer
(GalerieSchack in
München),
[* 3] Die Heimsuchung Mariä (Kunsthalle
in
Karlsruhe),
[* 4]
Madonna (kath.
Kirche zu
Wiesbaden).
[* 5] Außerdem schuf er
Entwürfe für Kirchenfenster (St.
Columba und Gürzenich in Köln,
[* 6] Liebfrauenkirche zu
Trier,
[* 7]
Dom und Katharinenkirche zu
Fürth,
[* 8] Votivkirche zu
Wien,
[* 9] wie
Kirchen
von Dülmen und Kevelaer) und eine Reihe von Aquarellen, worunter Scenen zu Grimms «Schneewittchen»
und «Rosenrot», zu
Shakespeares«Kaufmann von
Venedig»,
[* 10] «Was ihr wollt» (Nationalgalerie),
«Sommernachtstraum» und «Widerspenstigen
Zähmung» und zu «Parzifal»
(NeuePinakothek in
München). Sein letztes Werk (zusammen mit Linnemann) war
die Ausmalung des
Doms zu
Frankfurt
[* 11] mit mittelalterlichen Historienbildern. Er starb in
Frankfurt a. M. Seine 1884 gemalte
Madonna (im Gärtchen, unter einem blühenden
Baum) wurde 1887 für die
Berliner
[* 12] Nationalgalerie angekauft. –
Vgl. von
Wurzbach,
Ein Madonnenmaler unserer Zeit
(Wien 1879).
ein weiches, fettig anzufühlendes, nicht abfärbendes, an der
Zunge klebendes Mineral, chemisch ein wasserhaltiges
Thonerdesilikat wie
Kaolin, von weißlicher, gelber u. s. w.
Farbe, das sich besonders als Kluftausfüllung von Gesteinen bei
Rochlitz in
Sachsen,
[* 14] am Harz, bei Schmiedeberg in
Schlesien
[* 15] u. s. w. findet.
Ein eisenoxydhaltiges, lavendelblaues
bis perlgraues S. (Eisensteinmark) ist die sächsische Wundererde (der
Teratolith) von Planitz bei
Zwickau,
[* 16] das früher als
Arzneimittel gepriesen und gebraucht wurde, obschon ihm keine heilkräftigen Eigenschaften innewohnen.
alle diejenigen künstlichen
Steine, welche durch
Stampfen oder
Pressen von verschiedenen
Stoffen hergestellt
werden. Es giebt folgende
Arten:
Cementstein, Kunststein, besteht aus Portlandcement, welcher unter Zusatz von Wasser mit Steinbrocken, Ziegelstein,
Kies und
Granit oder Schlackenstücken gemengt wird. Diese
Masse wird in zerlegbare Holzkästen eingegossen und gestampft, läßt sich
verschieden färben und giebt nach raschem Erhärten sehr tragfähige, harte und sehr wasserfeste
Steine, die zu
Treppenstufen, Rinnen,
Röhren,
[* 17] Trögen, Krippen, Dachziegeln, Trottoirplatten u. s. w. Anwendung finden.
Aus gleichem Material besteht auch der
Beton (s. d.), durch welchen ganze
Wände (s. Gußmauerwerk) und künstliche Gründungen
hergestellt werden. Hierher gehört auch das schon bei den
Römern gebräuchliche
Terrazzo, welches durch Eindrücken von verschiedenfarbigen
Marmorstücken in ausgegossenen
Cement hergestellt wird und nach dem Erhärten durch
Schleifen und Polieren
ein schönes Fußbodenmaterial für Hauseingänge,
Hallen, Korridore u. s. w. giebt.
In
Paris,
[* 18] im Harz und der
Lüneburger
[* 19]
Heide verwendet man zum
Bauen sog. Annalithquader, die aus Gipsbetonstein (scharf gebrannter,
langsam bindender, hydraulischer
Gips
[* 20] mit
Kies oder Ziegelsteinbrocken) durch Eingießen in Formen hergestellt werden.
Cendrinsteine bestehen aus Staubkalk und
Asche, welche Mischung in Formen gepreßt wird.
Magnesiacementstein besteht aus gebrannter
Magnesia, die mit 30 Proz. Chlormagnesiumlösung verrührt ist; die bildsame
Masse
bindet sehr rasch zu einem weißen, sehr festen
Stein ab. Aus solcher
Masse gegossene
Steine
(Cajalith) sind wasser- und
frostbeständig.
Schwemmsteine oder
Tuffsteine, ein sehr leichtes, schlecht wärmeleitendes Material, das den Witterungseinflüssen dauerhaft
widersteht und viel zur Ausmauerung innerer
Wände, Aufführung ganzer massiver
Gebäude, insbesondere zu Zwischendecken, Rohrummantelungen,
Kirchen,
Keller- und Stallgewölben,
Bier- und Eiskellern benutzt wird, bestehen aus 9
Teilen Bimssand (Trachytsand), welcher
mit 1
Teil gelöschtem Kalk feucht gemengt und dann zu
Steinen geformt wird. Zu ihrem Mörtel verlangen
sie Trachytsand statt Sand als Zusatz zum Kalk oder aber
Cement. Schwemmsteine werden fabriziert von Meurin in
Andernach, Hubalek
&
Co. in Neuwied-Weißenthurm am Rhein.
Künstlicher Sandstein wird gefertigt aus Staubkalk und Portlandcement mit geringem Zusatz von Wasser.
Die
Masse wird in Formen eingestampft und nach dem
Trocknen an der Luft in verdünnter Wasserglaslösung gehärtet. Hauptsächlich
verwendet man den Schönweider Kunstsandstein von Schultz &
Co. in
Berlin
[* 21] und den künstlichen Sandstein der Kunststeinwerke
Ischyrota ebenda, über
Hydrosandstein s. d.
Xylolith oder
Steinholz besteht aus Sägespänen, die mit Magnesiakitt zu einem Brei verrührt und in Formen
unter äußerst starkem Druck gepreßt werden. Die verschieden geformten
Stücke werden zu Fußböden, Treppenstufen, Tischplatten,
Wandtafeln, verzierten Möbelteilen u. a. mit Erfolg verwendet. Die
Masse ist gegen Nässe dauerhafter als Holz,
[* 22] wärmer als
Stein, schwamm- und feuersicher, wirft sich nicht und läßt sich gut bohren. Die Hauptbezugsquelle
für
Deutschland
[* 23] ist die Deutsche
[* 24] Xylolithfabrik von
Otto Sening &
Co. in
Potschappel bei
Dresden.
[* 25] Ebenfalls leichte S. bilden
die Korksteine (s. d.) und die
Magnesitplatten (s. d.), sowie das
Torgament, eine aus Sägespänen hergestellte
Masse, die sich
zu fugenlosen Fußböden eignet; sie wird wie ein
Estrich auf einer Unterlage von Holz,
Beton,
Stein,
Cement
u. s. w. in beliebiger
Farbe aufgebracht und ist feuer- und schwammsicher. (Bezugsquelle: Torgamentfabrik von
Lehmann in
Torgau
[* 26] und
Pieschen bei
Dresden.)
Eine besondere
Klasse der S. bilden die Marmorimitationen (Marmorcementsteine) und die Nachahmungen von Granit, Porphyr und
andern Gesteinen. Sie bestehen aus Gesteinstrümmern, die mit einem passend gewählten
Bindemittel aneinander
gekittet sind, oder aus letzterm allein, unter Anwendung von Farbstoffen, die in zweckentsprechender
Weise der Grundmasse
einverleibt, verwaschene
Bänder,
Streifen und
Adern bilden. Das wichtigste Material zur Herstellung der Marmorimitationen ist
der gebrannte
Gips. 80
TeileGips werden mit 20
Teilen kohlensaurem Kalk zu feinstem Pulver zerrieben und
mit einer Lösung von schwefelsaurem Kalium, die mit verdünnter Schwefelsäure
[* 27] und Tischlerleim versetzt ist, zu einem gleichmäßigen
Teige angerührt, den man in den betreffenden Formen erhärten läßt. Die erhärteten
Stücke werden bei 60° C. getrocknet
und können dann geschliffen und poliert werden. Nach dem Polieren überzieht
¶
Steinobst.
Farbtafel:
¶
mehr
man die fertige Ware noch mit einem Überzug von Stearin, um dieselbe gegen Feuchtigkeit widerstandsfähig zu machen. Neuerdings
wird auch der rohe, ungebrannte Gipsstein mit Vorteil zur Herstellung von Kunstmarmor verwendet; nach dem patentierten Verfahren
von Majewski bringt man den Gipsstein durch Behauen und rohe Bearbeitung zunächst in die Form, welche
dem fertigen Gegenstande zukommen soll, erhitzt ihn auf 100-130° C., wodurch er den größten Teil seines Wassergehalts verliert,
und tränkt ihn nach dem Erkalten zunächst in einer Lösung von Kaliumsulfit und hierauf in einer Alaunlösung, welche das
Abbinden
[* 30] und Erhärten des Gipses bewirkt. Das vorhergehende Tränken in Sulfitlösung hat den Zweck, der
Alaunlösung, welche, für sich allein verwendet, nur oberflächlich vom Stein aufgesogen wird, den Weg an das Innere desselben
zu bahnen. - Der Hartmarmor der Deutschen Hartmarmorfabrik in Halle
[* 31] wird durch Veredelung des natürlichen Gipssteins gewonnen.
Er ist von Natur krystallinisch. - Der Lithomarlit besteht aus Gips, Borax,
[* 32] Leimwasser und Farbstoffen.