Staatsbahnen,
[* 4] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Paderborn),
[* 5] hat (1895) 2957 E., darunter 333
Evangelische und 137 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 6] Rektoratschule, Spar- und Darlehnskasse;
Maschinen-, Papierfabrik, Molkerei, fünf Ziegeleien, drei Mühlen,
[* 7]
Brauerei und Getreidehandel.
Heinr., geb. 1412 zu
Weilderstadt an der
Wurm,
[* 8]
Arzt in
Eßlingen,
[* 9] 1450 in
Ulm,
[* 10] gest. 1482, hat durch seine
Übertragung des
Apollonius von
Tyrus (1461, hg. von K. Schröder, Lpz. 1873), des Boccaccioschen
Buchs«De claris mulieribus» (1473),
der «Griseldis» des Petrarca und des Esopus (hg. von Österley in der
«Bibliothek des Litterarischen
Vereins in
Stuttgart»,
[* 11] Nr. 117) der deutschen Litteratur wichtigen
Stoff zugeführt.
Meer,
Binnensee, teils zum preuß. Reg.-Bez. Hannover,
[* 12] teils zu Schaumburg-Lippe
gehörig, 4 km östlich von Rehburg, ist 7 km lang, bis 5 km breit, 31 qkm groß und an den tiefsten
Stellen nur 5 in tief;
es liegt 39 m
ü.
d. M., hat moorige Umgebung, Fischreichtum und durch die
KleineAue (Meerbach) Abfluß zur Weser. Auf einer
künstlichen
Insel liegt die vom
Grafen Wilhelm von der Lippe
[* 13] 1761-65 erbaute Musterfestung Wilhelmstein,
ehemals mit
Kriegsschule, in der Scharnhorst seine erste militär. Erziehung erhielt, jetzt Staatsgefängnis.
Am südl. Ufer der schaumb.-lipp. Marktflecken Steinhude mit 1710 E.
sind
Früchte, z. B.
Birnen, wenn steinharte, meist isolierte
Körner innerhalb des saftigen Fruchtfleisches
vorkommen.
Diese bestehen aus Zellen, deren Wandungen sehr stark verdickt und von zahlreichen Porenkanälen durchzogen sind.
Dies ist eine Folge schlechter
Ernährung des
Baumes und geschieht auf Kosten des
Stärke- und Zuckergehaltes,
weshalb solche
Früchte weniger süß schmecken.
Fleißiges
Begießen während der Fruchtbildung, auch flüssige Düngung vermindern
das Übel.
das felsige, enge, von der Eisenbahn Weischlitz-Wolfsgefärth durchzogene
Thal
[* 19] der
Weißen Elster zwischen
der Rentzschmühle und der Stadt Elsterberg in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau;
[* 20]
(lat. lapidatio), eine bei den
Hebräern, Syrern und Griechen, auch bei Macedoniern und
Persern übliche
Todesstrafe, bei welcher der Verbrecher durch Steinwürfe getötet wurde.
Wald, s. Mähren
[* 22]
(Oberflächengestaltung). ^[= Die Halbinsel ist durchaus Gebirgsland, in welchem Ebenen nur in geringer Ausdehnung als Thalbecken, ...]
Schwarzkohle, eine natürliche, in der Erde sich vorfindende
Kohle (s. d.) mit einem Kohlenstoffgehalt
von 70 bis 85 Proz. und schwarzem
Strich. Sie findet sich in sämtlichen Formationen, die älter sind
als die Kreide,
[* 25] namentlich aber in der nach ihr benannten
Steinkohlenformation (s. d.) in Gestalt von Flözen zwischen Sandsteinen
und Schieferthonen eingelagert. Diese Steinkohlenflöze zeigen eine Mächtigkeit von einigen Centimetern bis zu 10 und 15 m.
Die S. entstand durch langsame Verkohlung von massenhaft angehäuften Pflanzenresten und bildet in dieser
Beziehung das nächsthöhere Verkohlungsstadium als die
Braunkohle (s. d.) und die Vorstufe zum
Anthracit (s. d.). Näheres
über die Zusammensetzung einiger Steinkohlensorten s. Heizmaterialien. Die
Pflanzen, welche das Material für die S. geliefert
haben, sind je nach der Formation durchaus verschieden und zwar in der Wealden- und in der Keuperformation
Koniferen
[* 26] und
Cycadeen,
[* 27] in der
Steinkohlenformation Lepidodendren, Sigillarien, Calamiten und
Farne,
[* 28] in der
Devon- und Silurformation
Seetange.
Die S. bilden das wichtigste aller Heizmaterialien und dienen außerdem als Rohstoff der Leuchtgasbereitung (s.
Gasbeleuchtung), wofür besonders die sog.Gaskohlen (s. d.) geeignet sind. Durch
Aufbereitung trennt man
die Gangart von
Kohle und erhöht dadurch ihren Heizwert. Das dabei abgesonderte Kohlenklein wird vorteilhaft zu Preßkohlen
(s. d.) verarbeitet oder auch direkt in
Staubfeuerungen verbrannt. Für gewisse Zwecke verwandelt man die S. in Koks (s. d.).
Nach dem Verhalten beim Erhitzen und derAusbeute und Beschaffenheit der sich bildenden Koks unterscheidet
man 1)
Backkohlen, deren Pulver, in einem
Tiegel erhitzt, schmilzt und zu einer glatten metallglänzenden, gleichförmigen
Masse sich vereinigt;
2) Sinterkohlen, deren Pulver in eine feste
Masse sich verwandelt, ohne eigentlich zu schmelzen;
3) Sandkohlen, wenn das Pulver beim Erhitzen keinen Zusammenhang erhält. Man unterscheidet ferner
magere S., die bei trockner
Destillation
[* 29] wenig
Gas geben und nicht schmelzen. Fettkohlen, die viel kohlenstoffreiches
Gas und
flüssiges
Destillat liefern und schmelzen; Flammkohlen, aus denen man ebenfalls viel aber kohlenstoffarmes
Gas gewinnt. An
diese Kohlenarten schließen sich die
Anthracite an, die beim Erhitzen kein
Gas entwickeln, unverändert
bleiben und als von der Natur dargestellte Koks betrachtet werden können. Die
Backkohle ist besonders als Schmiedekohle und
zur Koksfabrikation geeignet, während die gasreichen Sand- und Sinterkohlen zu Flammofenfeuerungen dienen.
Dasspec.Gewicht der
Kohlen schwankt zwischen 1,16 und 1,64 um den mittlern Wert von 1,32.
Beim Lagern an der
Luft verliert die
S. an Gewicht und an Heizwert; bei zwölfmonatigem Lagern im
Freien kann die Einbuße an Gewicht bis 1,5
Proz. und an Heizwert bis zu 6 Proz. betragen. Die
Zersetzung oder Verwitterung geht am lebhaftesten bei
¶
mehr
Temperaturerhöhung vor sich, also wenn die Kohlen auf großen Haufen liegen. Die Erwärmung erfolgt sehr rasch bei schwefelkieshaltigem
Grubenklein und kann sich nach und nach bis zur Entzündung steigern.
Für England und die Jahre 1869 und 1887 berechnet Pric-Williams folgende Prozentsätze der Verwendungsarten:
Diese Tabelle zeigt den bedeutenden Mehrbedarf des Verkehrswesens, sowie die erheblichen Fortschritte, welche in
den Methoden der Eisenerzeugung bezüglich Kohlenersparnis gemacht worden sind.
Die Kohlenausbeute aller Länder der Erde betrug (zum Teil mit Einschluß der Braunkohlen) in Millionen Tonnen:
In England waren 1883: 471000 Personen bei dem Steinkohlenbergbau beschäftigt, 1893 dagegen, ohne daß eine dem entsprechende
Mehrförderung stattfand, 640000 Personen, teils weil die Arbeitszeit verkürzt worden war, teils weil
die wachsende Tiefe der Bergwerke sowohl mehr Maschinerie als auch mehr Arbeitskräfte verlangte. 1883 förderte ein Bergmann
347, 1893 nur 256 t. In Deutschland berechnet man die Förderung eines Kohlenbergmanns durchschnittlich mit 258, in Frankreich
mit
198, in Belgien 166, Österreich-Ungarn 201, in den Vereinigten Staaten mit 492 t Jahresleistung.
Nach Schätzungen betragen die noch vorhandenen Steinkohlenvorrate in mitteleurop. Staaten:
Die Erschöpfung der Vorräte wird sich nach Nasse zunächst in Frankreich, Österreich-Ungarn und Belgien bemerkbar machen
und zwar nach spätestens 500 Jahren, alsdann in Großbritannien und zuletzt in Deutschland, hier nach
etwa 800-1000 Jahren. Wenn man die Kohle als Träger
[* 41] motorischer Kraft
[* 42] betrachtet, so hat das Abnehmen der Kohlenvorräte nach
dem heutigen Stand derTechnik nichts Beunruhigendes, da man mittels elektrischer Kraftübertragung die ganze Erde mit Kraft
versorgen kann, die aus den natürlichen Wasserkräften stammt. Allein die im Niagarafall täglich fast unbenutzt vorüberfließende
Arbeit ersetzt die Arbeit, die in den täglich geförderten Kohlen der ganzen Erde enthalten ist.
Litteratur. Voigt, Versuch einer Geschichte der S. (Weim. 1802-5);