in
Wien.
[* 2] In der Praxis war S. beschäftigt bei der Tracierung des Donau-Oder-Kanals und bei der Österr. Nordwestbahn. Dann
wurde er Assistent und später Privatdocent an der
Technischen Hochschule zu
Wien und gleichzeitig an der Hochschule für Bodenkultur
daselbst. 1878 erhielt er einen Ruf als außerord. Professor der Ingenieurwissenschaften an die deutsche
Technische Hochschule zu
Prag.
[* 3] 1881 wurde er ord. Professor daselbst. In zahlreichen Studienreisen nach
Amerika,
[* 4] England,
Frankreich,
Schweiz
[* 5] u. s. w. sammelte er reiche Erfahrungen.
Von 1887 bis 1891 projektierte und leitete er die Quellbauten in
Bilin, außerdem führte er zahlreiche Rekonstruktionen von
Brücken
[* 6] und andern Bauten durch. Er schrieb: «Die graphische Zusammensetzung der Kräfte»
(Wien 1876),
Jakob, Mathematiker, geb. zu Utzenstorf
(Schweiz), studierte in
Heidelberg,
[* 10] war
dann
Lehrer am Plamannschen
Institut in
Berlin
[* 11] und 1825-35 an der städtischen Gewerbeschule daselbst. Hierauf wurde er außerord.
Professor an der
Berliner
[* 12]
Universität. Seit 1834 war er auch Mitglied der
Akademie der Wissenschaften. Er starb in
Berlin. S. nahm an der
Entwicklung der neuern synthetischen Geometrie wesentlichen Anteil. Er schrieb: «SystematischeEntwicklung
der Abhängigkeit geometr. Gestalten voneinander»
(Tl. 1, Berl. 1832),
«Die geometr. Konstruktionen ausgeführt mittels
der geraden Linie und eines festen Kreises» (ebd. 1833). Seine «Vorlesungen
über synthetische Geometrie» erschienen in 2
Teilen (Lpz. 1867). Seine gesammelten Werke sind auf Veranlassung
der
BerlinerAkademie von
Weierstraß in 2
Bänden herausgegeben worden (Berl. 1881-82), seinen Briefwechsel mit Ludw.
Schläfli gab H.
Graf(Bern
[* 13] 1896) heraus. -
Franz, Landschaftsmaler und Radierer, geb. in
Wien, bildete sich auf der
Akademie daselbst und
machte in den Umgebungen
Wiens und dem malerischen Gebirgsland des Salzkammerguts landschaftliche
Studien. Seinen Ruf begründete
er 1834 mit der
Ansicht des Hallstädter Sees (Hofmuseum zu
Wien). 1846 wurde er zum Professor an der
Akademie
zu
Wien ernannt und starb zu Pisek
in
Böhmen.
[* 16] Seine bedeutendsten, an Ruisdael erinnernden Landschaften befinden
sich im Hofmuseum zu
Wien; so: Die verlassene Mühle, ein Werk, das durch die düstere Stimmung von ergreifender Wirkung ist,
Wildbad Gastein (1857);
ferner
Ansicht von
Helgoland,
[* 17] und Gebirgslandschaft. S. versuchte sich auch mit
Glück als Kupferätzer und Lithograph.
oder
Steinbeere (Drupa), jede Schließfrucht (s.
Frucht), die im Innern einen mehr oder weniger harten,
die Samen
[* 18] umschließenden
Kern und darum eine fleischige oder faserige Hülle von oft bedeutender
Ausdehnung
[* 19] besitzt. S. sind z. B. die
Früchte der Steinobstgehölze (s.
Steinobst) und der Walnuß;
auch viele Palmenfrüchte, wie die
Kokosnuß, mit ihren faserigen Hüllen.
Kreis
[* 21] im preuß. Reg.-Bez.
Münster,
[* 22] hat 770,45 qkm und (1895) 59 963 E., 3
Städte und 23 Landgemeinden.
Sitz des Landratsamtes ist
Burgsteinfurt. Der
Kreis ist aus der
GrafschaftS. und Gebieten des vormaligen Hochstifts
Münster
zusammengesetzt, aus denen 1803 die Standesherrschaft Salm-Horstmar und das Fürstentum Rheina-Wolbeck (s. d.)
gebildet worden sind. Die ehemals reichsunmittelbare
Grafschaft S. (72 qkm) im Westfälischen
Kreise
[* 23] ist
eine der standesherrlichen Besitzungen der Fürsten von
Bentheim-Steinfurt, die schon seit dem 15. Jahrh. im
Besitz des Hauses
Bentheim war (s.
Bentheim).
blaue
Mäler, Krappenmäler,
Krankheit, die bei
Pferden häufig bei fehlerhaften Fußstellungen und gewissen
Beschlagfehlern vorkommt.
Pferde
[* 24] mit S. gehen gewöhnlich lahm, und man bemerkt bei dem Ausschneiden des
Hufes dunkelrote
Stellen
(Mäler) am Sohlenhorne, namentlich in der Gegend der Eckstreben. Die
Krankheit besteht in einem durch
eine Quetschung bedingten
Bluterguß zwischen Huflederhaut und Hornschuh, der in der Regel nach kurzer Zeit auf erweichende
Umschläge wieder verschwindet.
Unvorsichtiges Ausschneiden (bis zum Blutabfluß) und Verunreinigung der Wunde kann die
Krankheit durch
Herbeiführung einer eiterigen
Entzündung (eiternde S.) sehr verschlimmern. Daher ist den Schmieden das Ausschneiden der
S., das im günstigsten Falle keinen Nutzen hat, zu verbieten. Bei der eiternden Steingalle ist umfangreiches Entfernen des
umgebenden Hufhorns und die Anwendung desinfizierender
Bäder (mitCarbolsäure-,
Chlorkalk- und Sublimatzusatz)
angezeigt.
eine Gattung der dichten
Thonwaren
[* 25] (s. d.) mit nicht verglastem Scherben, welcher sich von dem des
Porzellans dadurch unterscheidet, daß er nicht durchscheinend ist. Die
Masse besteht aus plastischem
Thon, Quarz- und Feldspatpulver,
sie läßt sich leichter formen als Porzellanmasse und bedarf zum Garbrennen einer niedrigern
Temperatur
als diese. Die
Glasur ist meist bleiisch und wird dann bei Rotglut im besondern Glasurbrande aufgebrannt; dies gestattet,
bei der Verzierung des S. mannigfachere und lebhaftere
Farben zu erzielen
¶
mehr
als bei der Porzellanmalerei. Die leichtere Herstellbarkeit des S. macht dieses zu einem wohlfeilen Ersatzmaterial für Porzellan,
zumal für hauswirtschaftliche Zwecke, und hat ihm große wirtschaftliche Bedeutung gegeben. Es wurde zuerst in England in
großem Umfange hergestellt, wird aber seit geraumer Zeit auch in Deutschland
[* 27] in einer Anzahl sehr namhafter
Fabriken gefertigt. Unglasiertes weißes S. wird nach seinem Erfinder Wedgwood genannt; ähnliche aber gefärbte Waren sind:
Bamboo (strohgelb), Egyptian (schwarz), Basaltgut (sehr politurfähig) und Jaspisgut (weiß). Man bezeichnet übrigens mit
S. auch die Thonwaren mit porösen Scherben und unterscheidet davon obige Ware als englisches S.