allgemein bekannt wurden, sind: Die badenden
Kinder (1834), Marie bei den Elfen, nach
TiecksMärchen (1840; beide in der
Berliner
[* 2] Nationalgalerie), Rotkäppchen und der
Wolf, Genoveva,
Undine, Loreley,
Rübezahl,
Erlkönigs Tochter. Sein großes Historienbild:
Die Plünderung
Magdeburgs, befindet sich ebenfalls in der Nationalgalerie zu
Berlin.
[* 3] Er hat auch mehrere Altarbilder
und monumentale Malereien ausgeführt;
so in der Schloßkapelle und im
Neuen Museum zu
Berlin.
steinerne
Brücken,
[* 5] solche, bei welchen nicht nur, wie dies auch bei Holzbrücken
(s. d.) und Eisenbrücken
[* 6] (s. d.)
der Fall ist, bloß die
Brückenpfeiler (s. d.), sondern auch das
Brückentragwerk (s. d.) und die
Brückenbahn (s. d.) in
Stein
hergestellt sind. Sie sind fast immer als Bogenbrücken, nur bei sehr kleinen
Spannweiten als Steinbalken konstruiert; bei
geringer Länge werden sie aus einem einzigen, von Ufer zu Ufer gespannten
Bogen,
[* 7] bei größerer Länge
von mehrern zwischen Steinpfeilern eingewölbten
Bogen gebildet, auf welchen die
Brückenbahn liegt. Unterschiede entstehen
hierbei auch durch die Form der Bogenkrümmung, die ein Halbkreis, ein flacher Kreisbogen
(Stichbogen), ein gedrückter oder
ein überhöhter
Bogen sein kann. Die Form der
Gewölbe
[* 8] steht in einer gewissen
Beziehung zu der Verteilungsart
der Belastung, welche dieselben zu tragen haben. Während ältere S. (wie die aus der Maurenzeit stammende Alcantarabrücke
bei
Toledo,
[* 9] s.
Tafel: Steinbrücken I,
[* 1]
Fig. 1) meist den Halbkreis im
Gewölbe zeigen, versteht man in neuerer Zeit durch andere
der Drucklinie angepaßte Bogenformen das Material bedeutend besser auszunutzen.
Einen sehr flachen
Bogen dieser Art zeigt die Enzbrücke bei
Höfen in
Württemberg
[* 10] (Taf. I,
[* 1]
Fig. 2). Zur Aussteifung der Gewölbeschenkel
bei
Bögen, deren Form der Druckbeanspruchung nicht sonderlich entspricht, dienen die Hintermauerungen, deren obere
Fläche
ebenso wie die des nicht übermauerten
Gewölbes durch ein zweckmäßig angebrachtes Gefäll und durch
Überzug mit wasserdichten Schichten
(Cement,
Asphalt) gegen das Eindringen der Tagesfeuchtigkeit geschützt wird. Bei großen
Höhen, wie sie besonders bei
Thalbrücken (s. d.) vorkommen, werden die S. auch in
Etagen gebaut, so daß mehrere Reihen übereinander
befindlicher
Gewölbe entstehen. Ein
Beispiel hierfür ist die Göltzschthalbrücke (Taf. I,
[* 1]
Fig. 3) und
die Seinebrücke am Point du jour zu
Paris
[* 11] (Taf. II,
[* 1]
Fig. 2
a u. b). Die Ausführung der
Bogen erfolgt über hölzernen und
eisernen Lehrgerüsten (Taf. II,
[* 1]
Fig. 2d).
Das Ausschalen dieser
Gerüste nach Vollendung des
Gewölbes muß ganz allmählich unter Vorsichtsmaßregeln geschehen. Man
stellt zu diesem Ende die Stützen des Lehrgerüstes auf
Keile, Schrauben,
[* 12] auf Sand in Säcken oder Töpfen,
deren
Inhalt man langsam ausfließen läßt, u. s. w. Zur Ausfüllung des Raums zwischen der
Fahrbahn und den Gewölbszwickeln bedient man sich bei großen Weiten und
Höhen sekundärer Wölbungen, des
Spandrill- oder
Kapellenmauerwerkes (Taf. II,
[* 1]
Fig. 1);
[* 1]
Fig. 1a-1e
geben konstruktive Einzelheiten dieser
Brücke.
[* 13] Die größten
Spannweiten (60 m und darüber) besitzen:
Der
Viadukt du Gour-Noir (60 m), die Grosvenorbrücke über den
Dee bei Chester (61 m), die Lavaurbrücke (61,5 m), die Pruthbrücke
bei Jaremcze der
EisenbahnlinieStanislau-Woronienka
(65 m, Taf. II,
[* 1]
Fig. 3), der Cabin-John-Aquädukt
bei
Washington
[* 14] (69,5 m).
derWeisen (lat. lapis philosophorum), das angebliche
Mittel, durch das die Alchimisten die Verwandlung unedler
in edle Metalle, namentlich in
Gold,
[* 18] bewerkstelligen zu können glaubten. Er wird bald als Pulver von
roter oder weißer
Farbe, bald als Flüssigkeit u. s. w. bezeichnet, und daher auch mit verschiedenen
Namen belegt.
Ihn aufzufinden
oder aus andern
Stoffen darzustellen, war die Hauptaufgabe der
Alchimie (s. d.). Die spätern Alchimisten, namentlich
Arnoldus Villanovanus
und
Raimundus Lullus, schrieben ihm heilende und verjüngende, ja sogar sittlich bessernde und schließlich
auch erlösende Kraft
[* 19] zu.
Karl von den, Forschungsreisender, geb. zu
Mülheim
[* 21]
a. d.
Ruhr, studierte in Zürich,
[* 22]
Bonn
[* 23] und
Straßburg
[* 24]
Medizin,
bildete sich dann psychiatrisch aus in
Berlin undWien und war 1878-79 Assistenzarzt an der Irrenklinik
der königl.
Charité zu
Berlin. Auf einer
Reise um die Erde 1879-81 beschäftigte er sich mit dem
Studium des Irrenwesens in
den Kulturstaaten und mit ethnolog. Forschungen auf einigen Gruppen der Südseeinseln. 1882-83 beteiligte er sich
an der nachSüdgeorgien ausgesandten deutschen Südpolarexpedition.
Seine zoolog. Sammlungen finden sich, zum
Teil von ihm selbst beschrieben, in dem Werk «Die internationale Polarforschung
1882-83. Die deutschen Expeditionen und ihre Ergebnisse» (Bd.
2, Berl. 1890). 1881: erforschte er den
Xingu und berichtete hierüber in dem Werke «Durch Centralbrasilien»
(Lpz. 1886). 1887-88 unternahm S. eine zweite
Reise in das Xingugebiet, um besonders die Indianerstämme
am östl. Quellarm, die noch völlig wie im vorcolumbischen Steinalter leben, zu studieren; mit
ihm gingen sein Vetter, der
Maler Wilhelm von den
S., P. Ehrenreich und P.
Vogel aus
München.
[* 25]
Früchte dieser
Reise sind: «Die Bakaïrisprache» (Lpz. 1892),
«Unter den Naturvölkern Centralbrasiliens» (2.
Volksausg., Berl. 1897). Seine reichen Sammlungen erwarb das
Berliner Museum für
Völkerkunde. S. habilitierte sich 1889 in
Berlin, 1890 in
Marburg
[* 26] für
Völkerkunde, wo er 1891 zum außerord. Professor ernannt wurde. 1890-91 war er Herausgeber des
«Auslands» und 1895 und 1896
Vorsitzender der Gesellschaft für Erdkunde
[* 27] in
Berlin. ImSommer 1897 unternahm
er eine neue Forschungsreise nach den Südseeinseln (Marquesas u. s. w.).
Friedrich, Bauingenieur, geb. zu Linz
[* 28] in Oberösterreich, studierte 1867-72
¶
mehr
in Wien. In der Praxis war S. beschäftigt bei der Tracierung des Donau-Oder-Kanals und bei der Österr. Nordwestbahn. Dann
wurde er Assistent und später Privatdocent an der Technischen Hochschule zu Wien und gleichzeitig an der Hochschule für Bodenkultur
daselbst. 1878 erhielt er einen Ruf als außerord. Professor der Ingenieurwissenschaften an die deutsche
Technische Hochschule zu Prag.
[* 30] 1881 wurde er ord. Professor daselbst. In zahlreichen Studienreisen nach Amerika,
[* 31] England, Frankreich,
Schweiz
[* 32] u. s. w. sammelte er reiche Erfahrungen.
Von 1887 bis 1891 projektierte und leitete er die Quellbauten in Bilin, außerdem führte er zahlreiche Rekonstruktionen von
Brücken und andern Bauten durch. Er schrieb: «Die graphische Zusammensetzung der Kräfte» (Wien 1876),
Jakob, Mathematiker, geb. zu Utzenstorf (Schweiz), studierte in Heidelberg,
[* 36] war
dann Lehrer am Plamannschen Institut in Berlin und 1825-35 an der städtischen Gewerbeschule daselbst. Hierauf wurde er außerord.
Professor an der BerlinerUniversität. Seit 1834 war er auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er starb in
Berlin. S. nahm an der Entwicklung der neuern synthetischen Geometrie wesentlichen Anteil. Er schrieb: «SystematischeEntwicklung
der Abhängigkeit geometr. Gestalten voneinander» (Tl. 1, Berl. 1832),
«Die geometr. Konstruktionen ausgeführt mittels
der geraden Linie und eines festen Kreises» (ebd. 1833). Seine «Vorlesungen
über synthetische Geometrie» erschienen in 2 Teilen (Lpz. 1867). Seine gesammelten Werke sind auf Veranlassung
der BerlinerAkademie von Weierstraß in 2 Bänden herausgegeben worden (Berl. 1881-82), seinen Briefwechsel mit Ludw.
Schläfli gab H. Graf(Bern
[* 37] 1896) heraus. -