Stammburg zu Nassau (1872) und auf dem Dönhoffsplatz zu
Berlin
[* 2] (1875) sind ihm
Standbilder errichtet worden. - S. war seit 1793 mit
der Gräfin Wilhelmine von
Wallmoden vermählt, die ihm drei
Töchter gebar, von denen eine jung starb,
Henriette 1825 den
Grafen
von Giech und
Therese 1827 den
Grafen Ludw. von Kielmansegge
heiratete.
Vgl. Pertz, Leben des Ministers
Freiherrn vom S. (6 Bde., Berl.
1849-55);
W. A. Schmidt, Geschichte der deutschen Verfassungsfrage während der
Befreiungskriege und des
WienerKongresses 1812-15
(Stuttg. 1890; scharfe und oft ungerechte Beurteilung der Ideen
S.s über deutsche
Verfassung und Einheit).
Für
S.s Verwaltungsreform ist besonders von Bedeutung E. Meier, Die
Reform der Verwaltungsorganisation
unter
S. und
Hardenberg (Lpz. 1881); für die agrarischen
ReformenKnapp, Die Bauernbefreiung und der Ursprung der Landarbeiter
in den ältern
TeilenPreußens
[* 3] (2 Bde., ebd. 1887). Von ausländischen Werken:
Seeley, Life and
Times of S. (3. Bde.,
Cambridge 1878;Tauchnitz edition, 4 Bde., Lpz.
1879; deutsch von E.
Lehmann, Gotha
[* 4] 1883-87, voll wärmster
Anerkennung für
S. und sein Wirken);
mehr kritisierend ist G.
Cavaignac,
La formation de la Prusse contemporaine, les origines, le ministère de S. 1806-8 (Par. 1891).
Eine brauchbare populäre
BiographieS.s (in Bettelheims «Geisteshelden») ist die von
Neubauer (Berl. 1894).
Lorenz von,
Rechts- und Staatslehrer, geb. zu Eckernförde, studierte in Kiel
[* 5] und
Jena
[* 6] und habilitierte
sich dann in Kiel, wo er 1846 außerord. Professor wurde. S. trat in der schlesw.-holst. Frage für das
Recht der Herzogtümer
ein und wurde deshalb 1852 seinesAmtes entsetzt. Nachdem von der damaligen preuß. und bayr.
Regierung seine
Berufungen nach Königsberg
[* 7] und
Würzburg
[* 8] zurückgewiesen worden waren, wandte er sich 1854 nach
Wien,
[* 9] wo er 1855 die
Professur der
Staatswissenschaften erhielt und bis zu der durch die österr.
Universitätsgesetzgebung gezogenen Altersgrenze von 70 Jahren wirkte. Er starb in
Weidlingau
bei
Wien. S. schrieb besonders : «Die Geschichte des dän. Civilprozesses
und das heutige
Verfahren» (Kiel 1841),
ungar.
Szombathely, Stadt mit geordnetem Magistrat und Hauptstadt des ungar.
Komitats Eisenburg, zwischen
der Güns und dem Brentenbach, an den LinienWiener-Neustadt-Groß-Kanizsa-Barcs und S.-Güns (18 km)
der Österr.
Südbahn,
Raab-Fehring, S.-Pinkafeld (53 km), S.-Rum (21 km) der
Ungar.
Staats- und
Preßburg-S. (142 km) der Westungar.
Lokalbahnen, ist Sitz der Komitatsbehörden, eines königl. Gerichtshofs und kath.
Bischofs, hat (1890) 16 133 meist magyar. kath. E. (1299
Deutsche),
[* 19] darunter 793
Evangelische und 1932 Israeliten, in Garnison das 11. Husarenregiment «Prinz
zu Windisch-Grätz», eine schöne
Kathedrale (1797-1821) mit zwei
Türmen (60 m), ein bischöfl. Palais mit Altertumsmuseum,
einen Propsthof, schönes Komitatshaus, eine theol. Lehranstalt und ein Gymnasium. - S. steht an der
Stelle der an der Reichsstraße
gelegenen alten Stadt Savaria (s. d.). Die Trümmer eines
Triumphbogens,
Spuren eines
Amphitheaters, weitläufige alte Grundfesten sowie unterirdische Wasserleitungen sind hier ausgegraben
worden. Ein großer
Teil der
Altertümer befindet sich im
Budapester Nationalmuseum, ein anderer
Teil im Museum des bischöfl.
Palais.
oder
Schachwitz, eine Sorte Drell mit sog. Steinmustern, aus rechteckigen Feldern bestehend,
welche durch den regelmäßigen Wechsel von Kettenköper und Schußköper gebildet werden.
1)
Kreis im preuß. Reg.-Bez.
Breslau,
[* 20] hat 422,22 qkm und (1895) 23 321 (11 086 männl., 12 235 weibl.) E., 3
Städte, 62 Landgemeinden
und 59 Gutsbezirke. - 2)
S. an der Oder, Kreisstadt im
Kreis S., links von der Oder, zwischen den beiden
Armen des unweit von S. in die Oder mündenden Kalten
Baches, an der Linie
Breslau-Stettin der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 21] Sitz des
Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Glogau),
[* 22] hat (1895) 3490 E., darunter 824 Katholiken und 56 Israeliten,
Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph, evang. und kath.
Kirche, evang. Schullehrerseminar, zwei
Krankenhäuser,
ein gräfl. Schlabrendorffsches Waisenhaus; Möbel-, Thonwarenfabrik, Mühlenbauanstalt, Fischerei- und Getreidehandel. 1474 siegte
hier König Matthias von
Ungarn
[* 23] über die
Polen unter Kasimir IV., Wallenstein über die
Schweden.
[* 24] -
Vgl.
Schubert,
Urkundliche Geschichte der Stadt S. (Bresl. 1885). -
Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts, hat (1895) 2102 E., darunter 73 Katholiken, Post, Telegraph, ein ehemaliges
Schloß (16. Jahrh.); Fabrikation von Cigarren, Wagen, Holzwolle, Steingutwaren, Ziegelei,
Sägewerke.