Steiger (Heinrich Adolf) - Stein (Bezirkshauptmannschaft und Stadt)
mehr
Jahren das größte Sortimentslager deutscher
Bücher in
Amerika
[* 2] besaß. Dazu kam Verlag, namentlich von Schulbüchern für
deutsch-amerik. Schulen (von Resselt, Grauert, Gelbach); Lehrgänge der deutschen
Sprache
[* 3] für Amerikaner (von
Henn, Deghuée
u. a.); Werke deutsch-amerik. Verfasser, wie
Rühl, Kapp,
Schumacher, Seidensticker, Rittig, Solger,Rud. und Fried. Lexow u. a.;
die letztenBände von Schems «Deutsch-amerik.
Konversations-Lexikon» (1872-74),
die «Cyclopædia of Education»
von H. Kiddle und A. J. Schem, Materialien für Kindergärten und
Bücher über dieselben. Seit 1880 lautet die Firma E. Steiger
&
Co. S. selbst verfaßte mehrere
Schriften über
Nachdruck,
Buchhandel,
Presse,
[* 4] Verlagsrecht, «The Periodical
Literature of
United States ofAmerica» (1873), lieferte für die
Wiener Weltausstellung
Proben nordamerik.
Zeitungen, die
in 119
Bänden in der
k. k.
Hof- und Staatsbibliothek in
Wien
[* 5] aufbewahrt sind, und wirkte für die Aufhebung des Einfuhrzolls
auf
Bücher und Zeitschriften in die
Vereinigten Staaten.
[* 6]
HeinrichAdolf, Landwirt und Schafzüchter, geb. in Schmorkau bei
Oschatz,
[* 7] pachtete 1840 das
Rittergut Lüttewitz, 1845 Löthain und übernahm 1854 neben letzterm von seinem
Vater noch das Stammgut Leutewitz, zu dem
er 1859 das Rittergut Sornitz hinzupachtete. Bis 1875 bewirtschaftete er die drei
Güter mit großem Erfolg und trat sie dann
seinen
Söhnen ab. Die von ihm gegründete Vollblut-Merino-Stammschäferei Leutewitz zählt zu den ersten
ihrer Art. Als Schriftsteller hat sich S. durch
Arbeiten über die Erziehung junger Landwirte, Berufsziel und Berufsglück
in der
Landwirtschaft, Rentabilität der größern und mittlern Landgüter, und die Schafzucht, insbesondere die Zucht des
Merinoschafes, bekannt gemacht. Er starb in Meißen.
[* 8]
isoliertes Waldgebirge Süddeutschlands in dem westlich von
Bamberg
[* 9] befindlichen Mainwinkel zwischen Eltmann
und Marktbreit, in den bayr. Reg.-Bez. Unter-,
Mittel- und Oberfranken. Es fällt westwärts mit schroffem Abhange zur Mainebene,
dagegen sehr allmählich nach O. zu ab. Südlich reicht der S. bis zur obern
Aisch. Die höchsten Gipfel
sind im
SW. der
Frankenberg oberhalb Ippesheim (498 m), der Schwamberg (473 m) und im N. der
Große Knetzberg (488 m) und der
Zabelstein (489 m). Der ganze S. ist bis zu den Gipfeln mit Laub- und Nadelholz
bedeckt; besonders gedeiht die
Eiche, Rotbuche, Espe und
Linde.
In den östl.
Bezirken herrschen
Tannen und
Fichten vor; zahlreiche Wacholderbeerstauden liefern den «Wacholderbeerbrei».
Die Bewohner treiben vornehmlich Kohlenbrennen, Teerschwelen, Holzhandel und Holzwarenindustrie.
Das Klima ist nicht so rauh
als im
Spessart, auch der
Boden nicht unergiebig. Insbesondere zeichnet sich der Prölsdorfer
Grund aus.
An den untern Abhängen des Westrandes wird sogar
Wein gewonnen. (S. auch
Thüringische Terrasse.)
Ein wissenschaftlicher
Ausdruck der Mineralogie ist jedoch
das Wort nicht, da sowohl die nicht gemengten, homogenen und individualisierten Mineralkörper als auch die gemengten und
zusammengesetzten Mineralaggregate (Gesteine
[* 15] oder Felsarten) damit bezeichnet werden. - Im Hüttenwesen versteht man
dagegen unter S. ein besonderes, von Schlacken getrenntes Schmelzprodukt der
Erze, das vorherrschend aus Schwefelmetallen,
Kieselsaure und verschiedenen Erden besteht. -
Über künstliche
S. s.
Steinmasse.
Gewicht, vorzüglich für
Wolle, Flachs, Hanf und Federn. In
Deutschland
[* 16] hat die Anwendung dieses Gewichts seit
1872, in
Österreich
[* 17] seit 1876 aufgehört. In
Preußen,
[* 18]
Sachsen
[* 19] und
Österreich war der S. ein Fünftel,
in
Baden
[* 20] ein Zehntel des Centners. In England ist der S. (stone) ein Achtel des Hundredweight (des
Cwt., Centners), also 14 Pfd.
avdp. (Handelsgewicht) = 6,350 kg.
In denNiederlanden hatte der S. (steen), welcher bis 1870 als besonderes Gewicht galt, 3 neue
Pfund oder
Kilogramm. In
Schweden
[* 21] war der S. (sten) bis 1883: 32
Pfd. = 13,6 kg.
oder Konkrement
(Calculus, Concrementum), in den Körperhöhlen vorkommende, lose, nicht mit dem Körper verwachsene
Gebilde von steinartiger Härte. Die Konkrementbildung kommt meist so zu stande, daß sich gewisse mineralische und organische
Bestandteile aus Körperflüssigkeiten niederschlagen und um feste Punkte anhäufen. Die
Bildung dieser Niederschläge geschieht
entweder, wenn die
Bedingungen, unter denen die sich abscheidenden
Stoffe in Lösung befanden, zu bestehen aufhören, oder
dadurch, daß durch Hinzutritt neuer Umstände die gelösten
Stoffe zur Abscheidung veranlaßt werden.
Die wichtigsten dieser Konkremente sind die, die in den
Harnwegen
(Harnsteine, s. d.), in der Gallenblase
(Gallensteine, s. d.) und (bei den Grasfressern) im
Darmkanal
(Darmsteine, s. d.) vorkommen; doch finden sich Konkremente auch
anderwärts, z. B. in den Speichelgängen
(Speichelsteine, s.
Speichel), in den
Bronchien, in der
Vorsteherdrüse u. s. w. Sie
kommen vereinzelt oder mehrfach vor, in der Gallenblase bis zu hundert und darüber; häufig sind sie
sehr klein, manchmal erreichen sie aber auch (wie in der
Harnblase) die
Größe eines Gänseeis und darüber. Nicht selten
werden die S. die
Quelle
[* 22] lebensgefährlicher
Störungen. (S.
Steinoperationen.)
1) Bezirkshauptmannschaft in Krain,
[* 26] hat 611,05 qkm und (1890) 40 210 (19 141 männl., 21 069 weibl.)
meist slowen. E. in 59 Gemeinden mit 313 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke
Egg und S. - 2) S., slowen. Kamnik, Stadt
und Sitz der Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts (374,05 qkm, 23 438 E.), an der Feistritz, in schöner Gegend
am Südabhang der
Steiner¶
mehr
Alpen,
[* 28] an der Linie Laibach-S. (23 km) der Österr. Staatsbahnen, hat (1890) 738, als Gemeinde 2368 slowen. E., Lederbereitung,
Anfertigung von Pelzen und groben Zwirnspitzen und in der Nähe eine große k. k. Pulverfabrik, Töpfereien, Porzellan-, Cement-,
Putzpulver- und Kaolinfabrik, sowie eine Kaltwasserheilanstalt nach Kneippschem System. - 3) Stadt in der österr.
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Krems in Niederösterreich, am linken Ufer der Donau, 2 km westlich von Krems
(s. d.), dessen Hafen es bildet, durch eine Brücke
[* 29] mit Mautern verbunden, ist Dampferstation und hat (1890) 4203 E., Denkmal
des Feldmarschalllieutenants Schmidt, der 1805 hier fiel, drei Kirchen, Trümmer zweier Burgen
[* 30] und ein
städtisches Museum. Zwischen S. und Krems das ehemalige Kapuzinerkloster Und.
1) Bezirk im schweiz. Kanton Schaffhausen,
[* 31] hat 27,6 qkm und (1888) 3132 E., darunter 886 Katholiken,
in 3 Gemeinden. - 2) S. am Rhein, Hauptstadt des Bezirks S., 17 km östlich von Schaffhausen
[* 32] auf dem rechten Ufer des
Rheins, da, wo derselbe den Untersee verläßt, in 302 m Höhe, an der Linie Romanshorn-Schaffhausen der Nordostbahn (Bahnhof
in der Vorstadt Burg auf dem linken Rheinufer), ist Dampferstation und hat (1888) 1583 E., darunter 187 Katholiken,
Post, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, alte Mauern und Türme, eine ehemalige, jetzt in Privatbesitz befindliche neu
hergestellte Benediktinerabtei St. Georgen, mit schönem Renaissancesaal (1515), got. Kreuzgang und roman.
Kirche, ein Rathaus mit prächtigen Glasgemälden und zahlreiche alte Häuser mit Staffelgiebeln, Erkern und Fresken; Schuh-,
Teigwaren-, Uhrenschalen- und Möbelfabrik, Gerbereien, Acker- und Weinbau. -
Vgl. Ziegler, Geschichte der Stadt S. am Rhein
(Schaffh. 1862);
Charlotte von, Goethes Freundin, geb. zu Weimar,
[* 34] war die älteste Tochter des Hofmarschalls von Schardt.
Sie trat mit 15 J. als Hofdame in den Dienst der Herzogin Anna Amalia und verheiratete sich 1764 mit dem
herzogl. Stallmeister FriedrichFreiherrn von Stein, dem sie (bis 1774) sieben Kinder gebar. Nachdem Goethe im Nov. 1775 nach
Weimar gekommen war, erfaßte ihn alsbald zu der fast 7 J. ältern Frau eine heftige Leidenschaft, welche zum innigsten,
edelsten langjährigen Seelenbunde führte, der auf Goethes Leben und Dichten großen läuternden Einfluß
übte.
Charl. von S. ist das Urbild seiner Iphigenie. Nach der Rückkunft Goethes von seiner ital. Reise (1788) wollte sich jedoch
das alte innige Verhältnis nicht wiederfinden, und die bald darauf von ihm mit ChristianeVulpius eingegangene Verbindung führte
eine völlige Entfremdung herbei, die erst ganz allmählich einem dauernden freundschaftlichen Verhältnisse
wieder Platz machte. Auch mit Schiller und dessen Frau hat Charlotte lange freundschaftlich verkehrt.
Sie wurde 1793 Witwe und starb zu Weimar. Die zahlreichen BriefeGoethes an Frau von S., mit Ausnahme der Briefe aus
Italien,
[* 35] gab A. Scholl zuerst in 3 Bänden (Weim. 1848-51) heraus; 2. Ausgabe, bearb. von Fielitz (2 Bde.,
Frankf. 1883 -85).
Vgl. auch Goethes Liebesbriefe an Frau von S., hg. von H. Düntzer (Lpz. 1886).
Die ital. Briefe, welche sich Goethe seiner Zeit für die Ausarbeitung der «Ital. Reise» zurückerbeten und dann nicht zurückgegeben
hatte, wurden
gleichzeitig mit den Briefen an Herder von Erich Schmidt als 2. Band
[* 36] der «Schriften der Goethe-Gesellschaft»
herausgegeben: «Tagebücher und BriefeGoethes aus Italien an Frau von S. und Herder» (Weim. 1886). Sämtliche BriefeGoethes an
Frau von S. nebst dem Tagebuch aus Italien gab Heinemann heraus (4 Bde., Stuttg.
1894-95). GoethesBriefe an Frau von S. gehören nicht nur zu den wichtigsten Zeugnissen über Goethes Persönlichkeit,
sondern sind auch für sich betrachtet eins der schönsten Denkmäler der klassischen Litteraturepoche.
Ihre eigenen Briefe hatte Frau von S. von Goethe sich zurückgeben lassen und kurz vor ihrem Tode verbrannt. Die von ihr 1794 geschriebene
Tragödie in Prosa «Dido» (hg. von Düntzer, Lpz. 1867; neu gedruckt bei Fielitz, «Briefe an Frau von S.», Bd. 2) ist von geringem
poet. Wert und enthält unschöne Anspielungen auf Goethe, sein Verhältnis zu ihr und zu Christiane. Viele anziehende Briefe
der Frau von S. an Schillers Gattin finden sich in «Charlotte von Schiller und ihre Freunde» (Bd. 2, Stuttg.
1862). -
Vgl. Düntzer, Charlotte von S. (2 Bde., Stuttg.
1874);
ders., Charlotte von S. und Corona
[* 37] Schröter (ebd. 1876);
Christian Gottfr. Dan., Geograph, geb. zu Leipzig,
[* 39] studierte daselbst 1788-90 Geographie, Topographie
und Statistik und wurde 1794 Lehrer am Gymnasium zum GrauenKloster in Berlin
[* 40] und 1802 Professor. Er starb in Berlin.
Seine Hauptwerke sind: «Handbuch der Geographie und Statistik» (2 Bde., Lpz.
1809; dann mit H. Hörschelmann neu bearbeitet von Wappäus, Willkomm, Brachelli u. a., 7. Aufl., 4 Bde.,
ebd. 1853-71),
«Geographie für Schule und Haus» (27. Aufl.,
von Wagner und Delitsch, ebd. 1877),
die nach Naturgrenzen dargestellte «Geographie für Real- und Bürgerschulen» (1811; 2. Aufl.
1818),
«Geogr.-statist. Zeitungs-, Post- und Comptoirlexikon»
(2 Bde., Lpz. 1811; 2. Aufl., 8 Tle. in 4 Bdn., ebd. 1818-21, nebst zwei «Nachträgen»,
ebd. 1822-24),
«Über den preuß. Staat nach seinem Länder- und Volksbestande» (mit Demian; Berl. 1818),
«Handbuch der Geographie
und Statistik des preuß. Staates» (ebd. 1810),
«Reisen nach den vorzüglichsten Hauptstädten von Mitteleuropa»
(7 Bde., Lpz. 1827-29).
Friedr. von, Zoolog, geb. zu Niemegk in Brandenburg,
[* 41] studierte 1838-41 in Berlin, wurde 1848 Privatdocent
an der Universität daselbst, 1850 als ord.
Professor nach Tharandt und 1855 in gleicher Eigenschaft nach Prag
[* 42] berufen. Er starb Sein
Hauptwerk ist «Der Organismus der Infusionstiere» (3
Bde., Lpz. 1859-83).
Heinr. Friedr. Karl, Freiherr vom, deutscher Staatsmann, geb. auf dem Familienstammschloß zu Nassau
an der Lahn als letzter männlicher Sproß eines alten frank. Reichsfreiherrengeschlechts, jüngster Sohn des kurmainzischen
Geheimrats Karl Philipp vom S. und dessen Gattin, geborenen Langwerth von Simmern. Er studierte 1773-77
in Göttingen
[* 43] Rechts- und Staatswissenschaften, ging dann auf kurze Zeit nach Wetzlar
[* 44] und kam nach verschiedenen größern
Reisen in Deutschland, Österreich und Ungarn
[* 45] nach Berlin, wo er in den preuß. Staatsdienst trat und unter dem Minister von Heinitz als
Referendar im Bergwerks- und Hüttendepartement
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