Verabreichung von Schwefel bei S. schadet nur. Sehr wichtig ist die Vorbeuge gegen S. Die jungen
Hunde
[* 2] müssen vor Erkältungen
gehütet werden; sie sind vom Verkehr mit andern
Hunden fern zu halten und intensiv mit Fleisch und
Milch zu füttern.
(Fustigatio), die meist mit Landesverweisung verbundene fränkisch-mittelalterliche Auspeitschung, bei
der der Verbrecher vom
Henker durch die
Straßen geführt und mit Ruten auf den entblößten Rücken gepeitscht wurde.
Joh. von,
Gönner und Freund
Luthers, aus adliger Familie im sächs. Kurkreise, neigte schon früh durch
Studium
der mittelalterlichen
Mystiker und des
Augustinus zu einer tiefern und von den kirchlichen Formen freiern
Frömmigkeit. Als Generalvikar des Augustinerordens in
Deutschland
[* 4] mit
Luther bekannt geworden, vermittelte er 1508 die
Berufung
desselben nach Wittenberg,
[* 5] wo S. Professor war. 1512 trat er von seiner Professur zurück, siedelte nach Süddeutschland
über, legte 1520, um nicht gegen
Luther auftreten zu müssen, auch sein Vikariat nieder und zog sich
nach
Salzburg
[* 6] zurück, wo er anfangs als Hofprediger des Erzbischofs und nachher als
Abt eines Benediktinerklosters lebte und 1524 starb.
Seine
Schriften:
«De amore Dei» und
«De fide christiana» (beide deutsch übersetzt und neu herausgegeben Stuttg. 1862),
bezeugen seine dauernde Hinneigung zur
Reformation. Eine Gesamtausgabe seiner Werke begann Knaake (Bd.
1, Potsd. 1867).-
Vgl. Kolde, Die deutsche Augustinerkongregation und Joh. von S. (Gotha
[* 7] 1879);
ein Mineral, das in kurz- und dick-, oder lang- und breitsäulenförmigenKrystallen
des rhombischen
Systems ausgebildet ist, die sehr häufig nach zwei Gesetzen Durchkreuzungszwillinge bilden (daher der
Name,
vom grch. staurós, Kreuz),
[* 8] indem zwei Individuen sich entweder fast rechtwinklig (s.
nachstehende
[* 1]
Fig. 1;
Zwillingsebene eine Brachydomenfläche) oder schiefwinklig unter fast 60° (s. Fig. 2;
Zwillingsebene
eine Brachypyramidenfläche) durchwachsen.
Die durchscheinenden bis undurchsichtigen glasglänzenden
Krystalle haben rötlichbraune bis schwärzlichbraune
Farbe, eine Härte von 7 bis 7,5, ein spec. Gewicht von 3,34 bis 3,77. Säuren, selbst Fluorwasserstoffsäure, sind ganz
ohne Wirkung auf sie.
Chemisch besteht der S. aus
Kieselsäure,
Thonerde,
Eisenoxydul,
Magnesia und Wasser, welch letzteres erst
beim
Glühen entweicht, und etwas
Eisenoxyd. Sehr häufig bestehen die
Krystalle des S. nicht aus reiner
Substanz, sondern sind sehr reichlich mit Quarzkörnern (auch mit Granat,
[* 9]
Glimmer u. s. w.) durchwachsen. Das Auftreten des
S. ist namentlich an
Glimmerschiefer gebunden, in dem seine
Krystalle eingewachsen sind, z. B. bei
Airolo und Faido
am St.
Gotthard,
bei Radegund in
Steiermark,
[* 10]Goldenstein in
Mähren,
[* 11] in der
Bretagne, in der span.
Provinz Galicien. Den
Eruptivgesteinen
ist S. ganz fremd. Wegen der Kreuzesform der Zwillingskrystalle werden diese in manchen Gegenden um den
Hals getragen.
ein von Kobell angegebener Polarisationsapparat.
[* 12]
Ein senkrecht zur optischen
Achse geschnittener einachsiger
Krystall, z. B.
ein
Doppelspat, zeigt, zwischen dem gekreuzten Polarisator und Analysator eingeschaltet, ein
System von farbigen
Ringen, die
von einem dunkeln Kreuz durchsetzt werden.
Das S. beruht nun darauf, daß durch Einschiebung neuer Krystallobjekte
Veränderungen an dieser Erscheinung auftreten, aus denen man auf die optischen Eigenschaften dieser
Krystalle schließen kann.
1)
Amt in
Norwegen,
[* 14] grenzt im N. an das
AmtSöndre-Bergenhus, im O. an die
Ämter Nedenäs und
Lister-Mandal, im
S. und im
W. an
das
Meer und zählt auf 9147 qkm (1891) 114 223 (52 832 männl., 61 391 weibl.)
E. S. ist von einer Reihe ziemlich langer
Fjorde (Hölefjord,
Lysefjord u. a.), größtenteils Verzweigungen des
Bukkefjords,
durchzogen, die zum
Teil von steilen Bergkuppen umgeben und an den Mündungen von
Inseln (wie
Karmö, Bukken u. s. w.) umkränzt
sind. Die wichtigsten Nahrungsquellen sind
Ackerbau, Viehzucht,
[* 15] Seefahrt und Fischerei.
[* 16] Eine 76 km lange
Eisenbahn, die Jäderbahn, führt längs der
Küste von Ekersund nach der Hauptstadt; die Länge der öffentlichen Wege beträgt
(1890) 1207 km. Das
Amt zerfällt in die Vogteien Jœderen-Dalene und Ryfylke; die Stadtkommunen sind: S., Sitz des
Amtmanns,
Haugesund, Sogndal, Ekersund, Sandnes, Skudesneshavn und
Kopervik. - 2) Hauptstadt des
AmtesS., an einer
Bucht des
Bukkefjords, dem
Lysefjord (s. d.) gegenüber,
Station der Privatbahn S.-Ekersund, hat zwei vorzügliche, durch vorliegende
Inseln geschützte Häfen mit Schiffswerften. Der geschützte Ankerplatz in der
Bucht Dusevik, 4 km nördlich von S., wird
namentlich von
Kriegsschiffen aufgesucht. S. besitzt 2
Trockendocks und Schiffbauwerften. Die größtenteils
von hölzernen Häusern bestehende Stadt, bereits im 11. Jahrh. gegründet, zählt (1891) 22 483 E.,
hat eine 1272 erbaute, 1866 renovierte Domkirche, Gymnasium im frühern bischöfl. Palais, neuere Peterskirche, mehrere andere
Lehranstalten, Museum,
Kunstverein, ein Hospital, schönen Park, mechan. Werkstätte und eine Privatbank. Ende 1893 besaß S. 62 Dampfschiffe von 19 380 t
und 427 Segelschiffe von 77 996 t. Es liefen 1892 vom Auslande ein 268 Fahrzeuge von 65 637 t, während 185 Fahrzeuge von 47 948 t
ausliefen. Hauptausfuhrartikel sind Heringe, Anchovis, andere Fische,
[* 18] Hummern, Schafe,
[* 19] Marmor, Tangasche
und Thran. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls.