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Eisenbahnfahrgeschwindigkeit), [* 2] bei welchem die erforderlichen Aufzeichnungen auf einem durch ein Uhrwerk bewegten Papierstreifen selbstthätig notiert werden.
Eisenbahnfahrgeschwindigkeit), [* 2] bei welchem die erforderlichen Aufzeichnungen auf einem durch ein Uhrwerk bewegten Papierstreifen selbstthätig notiert werden.
niederländ. Antilleninsel, s. Saint [* 3] Eustache.
Stātik (grch.), derjenige Teil der Mechanik (s. d.), der die Bedingungen des Gleichgewichts der Kräfte behandelt.
Sie steht der Kinematik (s. d.) sowie der Dynamik (s. d.), als der Lehre [* 4] der Bewegung, gegenüber.
Die Lehre vom Gleichgewicht [* 5] (s. d.) der festen Körper heißt Geostatik, die vom Gleichgewicht der flüssigen Körper Hydrostatik [* 6] (s. d.), die vom Gleichgewicht der luftförmigen Aerostatik (s. d.).
S. auch Graphostatik. [* 7]
(lat.), Standort;
Haltepunkt bei Verkehrsanstalten, besonders der Eisenbahnen (s. Bahnhöfe); [* 8]
bei Wallfahrtsorten (besonders an Kreuzwegen, s. d.) Haltepunkt für die Prozessionen zur Gebetsverrichtung. – Bei topogr.
Aufnahmen heißt S. der Aufstellungspunkt des Meßtisches im Gelände, oder dessen Bildpunkt (Stationspunkt) auf der Meßtischplatte.
(lat.), den Standort festhaltend, stillstehend. S. nennt man einen Motor auf festliegender Grundplatte im Gegensatz zu den fahrbaren (lokomobilen) Motoren. (S. Lokomobile.) [* 9] – In der Astronomie [* 10] nennt man stationär den Punkt in der scheinbaren Bahn eines Himmelskörpers, wo er aus der rechtläufigen in die rückläufige Bewegung oder umgekehrt übergeht. In diesem Punkt scheint er einige Zeit ohne jede Bewegung zu verharren.
Company (spr. stehsch’ners kömmpĕni), die in London [* 11] seit 1403 bestehende Gesellschaft der stationarii, d. h. der Personen, welche die Herstellung und den Verkauf von Büchern oder ein damit verbundenes Gewerbe betrieben. Als an die Stelle von Handschriften gedruckte Bücher getreten waren und der Wirkungskreis der Gesellschaft bedeutend wuchs, erhielt sie 1556 Korporationsrechte mit wichtigen Privilegien, legte ungefähr in gleicher Zeit die für die Geschichte des engl. Buchhandels und der Litteratur höchst wichtigen registers an, in welchen alle sie betreffenden Verordnungen, Privilegien, sehr bald auch die Titel der in England neu erscheinenden Bücher aufgezeichnet wurden. Sie bildeten das Grundbuch für den Schutz der Verleger und Autoren gegen Nachdruck und spielen noch heute für das engl. Urheberrecht (copyright) die gleiche Rolle. –
Vgl. Arber, A Transcript of the registers of the Company of Stationers of London 1554‒1640 (5 Bde., Lond. 1875‒94).
Hall [* 12] (spr. stehsch’ners hahl), Name der Buchhändlerbörse in London, unweit Paternoster-Row und der St. Paulskathedrale.
s. Eisenbahnbetrieb.
s. Eisenbahntarife.
s. Station. ^[= (lat.), Standort; Haltepunkt bei Verkehrsanstalten, besonders der Eisenbahnen (s. Bahnhöfe ...]
Stationstage
(lat. dies stationarii, stationes), die wöchentlichen Fasttage in der griech.- und röm.-kath. Kirche (s. Fasten).
Stationstarife,
s. Eisenbahntarife.
s. Eisenbahnbeamte.
«Staat» machend, stattlich.
Eishöhlen, [* 13] s. Eishöhlen (Bd. 17).
Sinn, s. Gleichgewichtssinn (Bd. 17).
Moment, s. Moment. ^[= (vom lat. momentum), im allgemeinen Augenblick, bestimmter Zeitpunkt; momentān, augenblicklich. ...]
(von dem neulat. und ital. Wort statista, Staatsmann, Politiker), ursprünglich soviel wie Staatskunde, worunter die systematische Darstellung der Verfassung, der Organisation, der Bevölkerungsverhältnisse, der militär. und wirtschaftlichen Hilfsquellen und der sonstigen bemerkenswerten Einrichtungen und Verhältnisse eines oder mehrerer Staaten zu verstehen ist. In diesem Sinne verfaßten bereits im 16. Jahrh. unter anderm Sebastian Münster, [* 14] Francesco Sansovino und Giovanni Botero ausführliche Staatsbeschreibungen, und die seit 1626 in Leiden [* 15] erscheinenden «Respublicae Elzevirianae» verfolgten gleiche Zwecke.
Auf Grund dieser und ähnlicher Quellen hielt Hermann Conring seit 1660 an der Universität Helmstedt Vorlesungen staatsbeschreibenden Inhalts, die an andern Hochschulen vielfach Nachahmung fanden. Besondern Vorschub erhielt die Staatskunde als Unterrichtswissenschaft (Universitätsstatistik) durch Achenwall, der in seinem zuerst 1749 veröffentlichten «Abriß der neuesten Staatswissenschaften der heutigen vornehmsten europ. Reiche und Republiken» (Göttingen) [* 16] sich zum erstenmal des Wortes S., und zwar in dem obigen Sinne von «Staatsmerkwürdigkeiten» bediente, sowie durch dessen Schüler und Nachfolger auf dem Göttinger Lehrstuhl, von Schlözer, der die S. als histor.
Disciplin auffaßte und dies in dem bekannten Satz zum Ausdruck brachte: «S. ist stillstehende Geschichte, Geschichte eine fortlaufende S.». Gegenüber der bis dahin üblichen getrennten Behandlung der einzelnen Staaten bekundete Büsching (1724‒93) insofern einen Fortschritt, als er den einzelnen statist. Fragen durch eine internationale vergleichende Darstellung näher zu treten suchte. Neben dieser Auffassung von der S. als Staatenkunde bildete sich unterdes eine andere aus, die die specifische Aufgabe der S. in der zahlenmäßigen Erhebung und Untersuchung von Massenerscheinungen auf dem Gebiete des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens erblickt.
Ihren geschichtlichen Ursprung hat dieselbe in denjenigen Forschungen über die menschlichen Lebensverhältnisse, welche ihr Material den im Laufe des 16. Jahrh. fast überall in Aufnahme gekommenen Kirchenbüchern mit ihren Verzeichnissen der Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle entnahmen. Der erste, der auf Grund solchen Materials gewisse Regelmäßigkeiten in den gesellschaftlichen Massenerscheinungen nachwies, war John Graunt («Observations upon the bills of mortality», Lond. 1662),
der in William Petty (dem Verfasser von «An essay of political arithmetics», 1682 u. ö.) einen Nachfolger fand. Derselbe machte sich insbesondere um die Methodik der neuen Wissenschaft verdient, der damals auch die im Entstehen begriffene Wahrscheinlichkeitsrechnung zu gute kam. Der Astronom Halley förderte die Bestrebungen seiner Vorgänger durch seine 1693 erschienene Sterbetafel (s. Sterblichkeitsstatistik), und der Deutsche [* 17] Süßmilch behandelte in seiner «Göttlichen Ordnung in den Veränderungen des Menschengeschlechts» (Berl. 1741; 5. Aufl. 1780) die bevölkerungsstatist. Regelmäßigkeiten in einem umfassenden Zusammenhange. Die Anhänger der beiden genannten Richtungen, die als Achenwallsche und Süßmilchsche S. gegenübergestellt werden, verfolgten von Anfang an selbständig ihre Wege, nicht ohne sich zeitweise aufs heftigste zu befehden. Im Laufe der Zeit wurde indes der S. als Staatenkunde immer mehr ¶
Abbruch gethan, zumal da wegen der Masse des allmählich sich ansammelnden Stoffes eine akademische Behandlung derselben nicht mehr möglich war und die Nationalökonomie, das Staats- und Verwaltungsrecht und die Geographie als selbständige Wissenschaften sich loslösten. Übrigens hat noch neuerdings Wappäus (s. d.) den Standpunkt Achenwalls im wesentlichen festzuhalten gesucht. Um so günstiger gestaltete sich die Entwicklung der auf die zahlenmäßige Massenbeobachtung gerichteten Disciplin, da die allmählich sich entwickelnde statist.
Sammelthätigkeit der Staaten ein reichhaltiges Material anhäufte. Eine wesentliche Förderung wurde insbesondere der social-physiol. Seite der Massenbeobachtung durch die Arbeiten Quételets (s. d.), namentlich durch dessen 1835 erschienenes Werk «Sur l'homme», zu teil; zugleich lenkte er durch seinen Versuch, die menschlichen Handlungen auf statist. Naturgesetze zurückzuführen (Gesetze der großen Zahl), die Aufmerksamkeit weiterer Kreise [* 19] auf dieses Gebiet und stellte die Moralstatistik (s. d.) auf längere Zeit in den Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses.
Ein weiterer Ausbau der mathem.-theoretischen Seite der Bevölkerungsstatistik erfolgte unter anderm durch Laplace, Fourier, Moser, Hermann und neuerdings besonders durch Becker, Knapp, Zeuner und Lexis. Angesichts der Thatsache, daß die zahlenmäßige Beobachtung von Massenerscheinungen bald nicht mehr auf das staatliche und gesellschaftliche Leben beschränkt blieb, sondern auch auf andere Gebiete, namentlich auf Naturwissenschaften, Zoologie, Botanik, Meteorologie, Astronomie und Medizin Anwendung fand, gelangte man dazu, die S. als eigenartige Forschungsmethode in das Gebiet der Logik zu verweisen.
Als solche hat die S. die Aufgabe, Massenerscheinungen auf Grund von Zählungsergebnissen zu beurteilen, und ist insofern eine Hilfsmethode der Induktion [* 20] (Sigwart). Auf der andern Seite aber wird an der Stellung der S. als Wissenschaft von den Erscheinungen des staatlichen und socialen Lebens festgehalten, die auch wohl als Demographie (s. d.) bezeichnet wird. Je nach den Objekten, welche Gegenstand der statist. Untersuchung sind, unterscheidet man verschiedene Zweige der S. (S. Bevölkerung, [* 21] Ehestatistik, Geburtsstatistik, Sterblichkeitsstatistik, Berufsstatistik, Forststatistik, Gewerbestatistik, Handelsstatistik, Kriminalstatistik, Moralstatistik, Unfallstatistik.)
Die Sammlung und tabellarische Ordnung des statist. Materials ist im wesentlichen die Sache öffentlicher Behörden (amtliche S.), wie ja auch der unmittelbare Zweck dieser Erhebungen nicht ein wissenschaftlicher, sondern ein praktisch-administrativer ist. Auf einigen Gebieten sind allerdings die von privater Seite veranstalteten Erhebungen (Privatstatistik) unentbehrlich, indem dieselben nicht nur die amtlichen Bestrebungen zu ergänzen, sondern bisweilen auch ausschließlich einen Erfolg zu sichern vermögen.
Gewisse statist. Feststellungen, wie Volkszählungen und Vermögensaufnahmen, finden sich schon in den Staaten des Altertums, und je mannigfaltiger sich die staatliche Aufgabe in der neuern Kulturentwicklung gestaltete, um so mehr stellte sich das Bedürfnis einer quantitativen Kenntnis der Hauptelemente des Staatslebens heraus. Doch wurden die Ergebnisse der statist. Erhebungen anfangs in den meisten Staaten nicht veröffentlicht, sondern sogar sorgfältig geheimgehalten.
Die erste Organisation der amtlichen S. in moderner Form geschah in Schweden, [* 22] wo 1756 eine «Tabellenkommission» für die Aufstellung von jährlichen Nachweisen über die Bewegung der Bevölkerung eingesetzt wurde. In Frankreich wurde 1796 ein Statistisches Bureau gegründet, das indes beim Sturz des Kaiserreichs einging und erst 1834 durch eine Centralstelle ersetzt wurde. In Preußen [* 23] trat ein Statistisches Bureau 1805 ins Leben, jedoch nur auf kurze Zeit. Es wurde 1810 unter Hoffmann erneuert und gelangte unter Ernst Engels (s. d.) Leitung (1860-82) zu seiner vollen Entwicklung.
Das kaiserl. Statistische Amt (s. d.) wurde unter Becker 1872 gegründet. Ähnliche Anstalten sind im Laufe des 19. Jahrh. in allen Kulturstaaten entstanden, wenn auch nicht immer als Centralstellen, da in einigen Ländern, z. B. in England, die Hauptzweige der S. von verschiedenen Bureaus bearbeitet werden. Den statist. Bureaus stehen in mehrern Ländern noch Centralkommissionen, aus höhern Beamten und Gelehrten zusammengesetzt, zur Seite. Außer den Staaten haben auch die meisten deutschen Groß- und selbst einige Mittelstädte statist.
Ämter errichtet. Die internationalen statistischen Kongresse (der erste 1853 in Brüssel, [* 24] die folgenden in Paris [* 25] 1855, Wien [* 26] 1857, London 1860, Berlin [* 27] 1863, Florenz [* 28] 1866, Haag [* 29] 1869, Petersburg [* 30] 1872 und der letzte 1876 in Budapest) [* 31] haben versucht durchzusetzen, daß die statist. Erhebungen in den verschiedenen Staaten nach einem möglichst einheitlichen Plane erfolgen; sie steckten aber ihre Ziele zu weit, nahmen zu wenig Rücksicht auf nationale Eigentümlichkeiten und hatten daher keine großen praktischen Erfolge.
Der 1879 nach Rom [* 32] eingeladene Kongreß kam nicht zu stande, und erst 1885 ward in London wieder ein Internationales Statistisches Institut gegründet, jedoch nur als Privatverein, während zu den frühern Kongressen amtliche Delegierte entsendet wurden. Dieses Institut sucht die internationale S. durch periodische Versammlungen (zuletzt 1895 in Bern, [* 33] 1897 in Petersburg) und Herausgabe statist. Veröffentlichungen zu fördern. Auch die seit 1878 wiederholt (zuletzt 1894 in Budapest) abgehaltenen internationalen Kongresse für Hygieine und Demographie dürfen in gewisser Beziehung als private Fortsetzung der frühern statist. Kongresse angesehen werden.
Die amtlichen statist. Veröffentlichungen bestehen zunächst aus den aus dem Material gewonnenen Tabellenwerken, die ihrerseits den Rohstoff für weitere Verarbeitung bilden. So erscheinen in Deutschland [* 34] jährlich mehrere Bände der «S. des Deutschen Reichs» nebst «Vierteljahrsheften (früher Monatsheften) zur S. des Deutschen Reichs», ferner die «Preußische S.» in zwanglosen Heften und mehrere ähnliche Publikationen der übrigen Einzelstaaten und der städtischen Ämter. In Frankreich giebt das Centralbureau eine «Statistique générale de la France» heraus; außerdem werden auch von seiten verschiedener Ministerien regelmäßige Veröffentlichungen veranstaltet. In England liefert der «Registrar general» das bevölkerungsstatist., das Bureau des Board of trade das wirtschaftsstatist. Material. In Österreich [* 35] ist das Hauptquellenwerk die von der statist. Centralkommission herausgegebene «Österreichische S.». Die ital. Direktion der Allgemeinen S. liefert reichhaltiges bevölkerungsstatist. Material; daneben erscheinen auch zahlreiche ¶