dem
Terrain liegen. Für die
Böcke werden einzelne mit Bohlenwänden abgetrennte
Stände (Bocklogen) von 1,2 bis 2 qm Grundfläche
geschaffen. Der Futterraum liegt am besten in der Mitte des S. - Schweineställe berechnet man derart, daß auf ein Ferkel
0,5, ein Faselschwein 0,8 bis 1, ein Mastschwein 1,6 bis 2, eine Zuchtsau oder einen Eber 4 qm kommen.
Die
Wände müssen mit
Bohlen verkleidet, der Fußboden stark gepflastert, die Futtervorrichtungen (Tröge) von außen bedient
werden können. - Federviehställe müssen für eine Pute 0,3, eine Gans 0,25, eine
Ente 0,15, einen Hahn
[* 2] 0,12 qm
Flächehaben.
-
Vgl. Rueff,Bau und Einrichtung der Stallungen u. s. w. (Stuttg.
1875);
1)
Kreis
[* 3] im preuß. Reg.-Bez.
Gumbinnen,
[* 4] hat 703,16 qkm und (1895) 45 664 (22 172 männl., 23 492 weibl.) E., 1 Stadt, 203 Landgemeinden
und 32 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis S., 11 km von der russ. Grenze, auf der
Wasserscheide zwischen
Riemen und Pregel,
[* 5] an der Linie Königsberg-Eydtkuhnen und der
NebenlinieTilsit-S. (76,2 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 6] Sitz des Landratsamtes,
eines Amtsgerichts (Landgericht Insterburg)
[* 7] und Steueramtes, hat (1895) 5134 E., darunter 61 Katholiken
und 112 Israeliten, in Garnison die 3. und 4. Eskadron des Dragonerregiments von Wedel (pomm.) Nr.
11, Postamt erster
Klasse,
Telegraph,
[* 8] Warendepot der Reichsbank; Maschinenfabriken, Dampfmühlen,
Landwirtschaft, Vieh- und
erheblichen Getreidehandel.
in den
Vereinigten Staaten
[* 9] von
Amerika
[* 10] Bezeichnung der
Republikaner, die unter Anführung von Conkling,
Cameron und Logan den vergeblichen Versuch machten,
General Grant auf der 1880 zu
Chicago abgehaltenen
Konvention zum drittenmal zum Präsidentschaftskandidaten zu nominieren.
Auf der 1884 abgehaltenen Nationalkonvention
spielten die S. keine Rolle mehr.
(spr. stehlĭbrĭdsch) oder
Staleybridge, Municipal- und Parlamentsborough auf der Grenze
der engl.
GrafschaftenLancashire und Chester, liegt 15 km östlich von Manchester
[* 11] an dem überbrückten Tame, dem Huddersfieldkanal
und der Linie Manchester-Leeds in öder Heidegegend, hat (1891) 26 783 E., blühende Fabrikation von Baumwollzeug, Gießerei
[* 12] und Maschinenbau.
Stephan Nikolow, bulgar. Staatsmann, geb. 1855 in
Tirnova als Sohn eines
Gastwirts, war an den Verschwörungen
und Aufstandsversuchen in
Bulgarien
[* 14] 1875-76 eifrig beteiligt, nach deren Mißlingen er nach
Rumänien entkam. Während des
Russisch-Türkischen
Krieges von 1877 bis 1878 diente er in der Intendanz, während der russ. Occupation
als Beamter bei der Polizei seiner Vaterstadt, später in der Direktion des Innern. Seit 1879 als
Advokat in
Tirnova ansässig,
machte er sich als Redner in der Nationalversammlung bemerkbar, wo er anfangs sehr radikal auftrat und als Gegner des Fürsten
Alexander galt. Während des Kampfes zwischen Zankow und Karawelow 1884 wurde S. Präsident der Nationalversammlung
und
organisierte nach dem
Sturz des Fürsten
Alexander mit seinem Schwager, dem
Oberstlieutenant Mutkurow, die
Gegenrevolution.
Dann regierte er bis zur
Wahl des Fürsten Ferdinand als Mitglied der Regentschaft, nachher 1887-94 als Ministerpräsident
mit eiserner
Faust, wechselte die Minister seines
Kabinetts nach Gutdünken, drückte den Einfluß der
Nationalversammlung völlig nieder, verfolgte alle wirklichen und vermeintlichen
AnhängerRußlands und schloß sich in der
äußern Politik möglichst der
Türkei,
[* 15] dem Dreibund und England an. Am mußte S. zurücktreten und Fürst Ferdinand
berief ein
Kabinett aus
S.s Gegnern unter
Stoilow. EineAnklage gegen S. wurde 1895 längere Zeit vorbereitet,
aber niemals erhoben; immerhin diente sie als
Anlaß, ihm die
Reise ins
Ausland zu verwehren. Am wurde S. von mehrern
Personen überfallen und schwer verwundet; 18. Juli erlag er seinen Verletzungen. -
(Mehrzahlstamĭna, lat.),
Staubblätter, s.
Staubgefäße. ^[= oder Staubblätter (Stamina), in den Blüten der phanerogamischen Pflanzen die Teile, die in ...]
[* 16]
(spr. stämmf'rd),Municipalborough in der engl.
Grafschaft Lincoln, an der Grenze von Rutland, links am Welland,
Station der Midland- und der
Great-Northern-Bahn, hat (1891) 8358 E., Lateinschule, ein Museum, vier schöne
Kirchen, alte
Thore;
(spr. stämmf'rd),Stadt im County Fairfield im nordamerik.
Staate Connecticut, 70 km von Neuyork
[* 18] am
Long-Island-Sund,
an der Neuyork-New-Haven-Hartford- und einer
Lokalbahn, mit (1890) 15 700 E. und einem guten
Hafen;
hat Schuhfabriken, eine
Yale Lock-(Schloß-) Fabrik und ist seiner hübschenLage wegen beliebter Sommeraufenthalt der Neuyorker.
Staubgefäße, die nicht vollständig entwickelt sind und keinen Pollenstaub enthalten.
Sie haben oft
nur die Gestalt kleiner fadenförmiger oder wärzchenartiger
Erhebungen, die an denStellen sich finden,
wo sonst normalerweise die eigentlichen
Staubgefäße stehen.
Besonders häufig kommen S. in den weiblichen
Blüten eingeschlechtiger
Pflanzen vor, wo sie dann zwischen den Blumenblättern und den
Fruchtknoten oder Griffeln sitzen.
in der
Botanik jedes Organ der höhern
Pflanzen, das
Blätter trägt oder doch die Fähigkeit besitzt,
an seinem fortwachsenden Scheitel, dem
Vegetationspunkte, Blattorgane zu bilden. Im gewöhnlichen Leben bezeichnet man mit
dem Worte S. meist nur die dicken Hauptachsen der baumartigen Gewächse im Gegensatz zu den Zweigen und
Ästen. Im botan.
Sinne gehören die letztern beiden natürlich gleichfalls unter den
Begriff S., ebenso wie die im
Boden
wachsenden Achsenorgane, die sog. Rhizome. Es ist in manchen Fällen schwer zu unterscheiden,
ob ein bestimmtes Organ als
Blatt,
[* 19] S. oder
Wurzel
[* 20] zu betrachten ist, da die äußere Form sowie der anatom.
Bau keine ganz charakteristischen
Merkmale für die Unterscheidung dieser drei
Kategorien abgeben. Doch kann man ähnlich wie beim
Blatt (s. d.)
¶
mehr
aus den gegenseitigen Beziehungen sowie aus der Verzweigungsart eine bestimmte Entscheidung treffen. Alle Organe, die eine unbegrenzte
Neubildung von Zellen an ihrem Scheitel und somit auch ein unbegrenztes Längenwachstum besitzen (das Wort unbegrenzt ist
hier nicht im allgemeinen Sinne, sondern mit Rücksicht auf die jedem Pflanzenindividuum vorgezeichneten individuellen Grenzen
[* 22] zu verstehen) und ferner die Eigenschaft haben, in akropetaler Reihenfolge seitliche, in ihrem Wachstum
begrenzte Auszweigungen, Blätter, zu erzeugen, nennt man Stammorgane oder Stammachsen.
Außer den Blättern, entweder gleichfalls in akropetaler Folge oder auch in anderer Weise, können die Stammachsen wiederum
Stammachsen hervorbringen, die nun ihrerseits dieselbe Art der Verzweigung wiederholen. Man unterscheidet
hiernach zwischen Haupt- und Nebenachsen, oder Stammachsen erster, zweiter, dritter Ordnung u. s. w. Ferner können an den
StammachsenWurzeln hervorsprossen (s. Wurzel). An jedem Stammorgan können demnach drei verschiedene Verzweigungsformen, Blatt,
S. und Wurzel, sich vorfinden, während die Blätter überhaupt keine Verzweigungen und die Wurzeln wieder Wurzeln, niemals aber
Blätter und nur in sehr seltenen Fällen Stammorgane bilden.
An den jungen, fortwachsenden Scheiteln der S. stehen die Blätter meist dicht gedrängt, später werden sie häufig weit
auseinander gerückt (s. Blattstellung),
[* 23] indem die zwischen den einzelnen Blättern oder Blattquirlen liegenden Stammpartien,
die Internodien oder Stengelglieder, bedeutend in die Länge wachsen; man bezeichnet diesen Vorgang als
interkalares Wachstum. Die Partien, an denen die Blätter sitzen und die somit die Grenzen der einzelnen Internodien bilden,
nennt man die Knoten, sie treten in vielen Fällen sehr deutlich hervor, besonders bei Blättern mit scheidenartiger Basis,
z. B. an den Halmen der Gramineen.
[* 24] Wo die Blattbasis nur schmal ist und die Blätter ziemlich dicht stehen,
wie bei den Heidearten, sind die Knotenstellen äußerlich wenig deutlich gekennzeichnet.
Betreffs der Lebensweise und der Funktion der einzelnen Stammachsen herrschen die größten Verschiedenheiten. In den meisten
Fällen leben dieselben über dem Erdboden, stehen entweder aufrecht und ihre Verzweigungen in verschiedenen
Winkeln zur Lotrechten, oder kriechen mit ihrem ganzen Verzweigungssystem auf dem Boden hin, oder benutzen andere Gegenstände
als Stütze und klettern oder winden sich an denselben in die Höhe. In vielen andern Fällen vegetieren die Stammachsen im
Boden und sind hier meist dickfleischig, oder als Knollen,
[* 25] Zwiebelnu. dgl. entwickelt, wobei die Internodien
in der Regel nur geringe Längenausdehnung besitzen und die Blätter nur als Schuppen oft in sehr rudimentärer Form vorhanden
sind. Derartige Stammachsen nennt man Rhizome; sie lassen sich von den echten Wurzeln sofort durch das Auftreten von Blattorganen
oder Blattnarben unterscheiden.
In der Sprachwissenschaft heißt S. der Teil des Wortes, der übrigbleibt, wenn, man die Flexionsendungen, d. h. von einem
Namen die Deklinations-(Casus-) Endungen, von einem Verbum die Personalendungen abtrennt, z. B. im lat. lectus (gelesen)
= älterm lectos ist lecto- der S., -s die Nominativendung des Maskulinums, in est ist es- der S., -t das
Suffix der dritten Person des Singulars. Der S.
ist entweder gleich der Wurzel, z. B. es- in est, oder aus der Wurzel durch ein
Suffix (s. d.) gebildet, z. B. im S. lecto-
ist leg- die Wurzel (vgl. lego ich lese), -to- das Suffix des passiven Particips. Ist ein S. unmittelbar
aus der Wurzel abgeleitet, so heißt er primär, wird aus einem primären S. durch Hinzufügung weiterer Suffixe ein neuer
S. abgeleitet, so heißt dieser sekundär, z. B. lat. lectita-
(S. des Verbums lectitare wiederholt lesen), abgeleitet von lecto-. Gleichbedeutend mit S. wird Thema gebraucht. Die Lehre
[* 26] von
den S. und ihrer Bildung nennt man Stammbildungslehre (weniger richtig Wortbildungslehre). (S. Ableitung.)