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Märtyrer und sein neuester Beurteiler» (ebd. 1880),
«Löhe, Thomasius, Harleß, drei Lebens- und Geschichtsbilder» (ebd. 1887),
«Zur Erinnerung an Chr. G. Ad. Freiherrn von Scheurl» (ebd. 1893).
Märtyrer und sein neuester Beurteiler» (ebd. 1880),
«Löhe, Thomasius, Harleß, drei Lebens- und Geschichtsbilder» (ebd. 1887),
«Zur Erinnerung an Chr. G. Ad. Freiherrn von Scheurl» (ebd. 1893).
Stahlkammern,
die feuerfesten und diebessichern, gepanzerten Gewölbe [* 2] der Bankgebäude (s. d.).
s. Globuli ^[= Globŭli martiāles ein jetzt nicht mehr offizinelles Eisenpräparat (zu Kugeln ...] Tartari ferrati.
s. Perlen. ^[= in der Jägersprache die kleinen Erhabenheiten am Geweih (s. d.) oder Gehörn, die namentlich ...]
s. Eisenpräparate. ^[= # (Chalybeata), in der Heilkunde seit alters her und heute wurde Teilhaber an ...]
Eisensäuerlinge (s. d. und Stahlwässer).
s. Glockenspiele. ^[= sind Zusammenstellungen von Glocken verschiedener Größe, die nach der diatonischen oder diatonisch ...]
s. Glocke. ^[= (aus mittellat. clocca), ein hohles metallenes Gerät in Gestalt eines stumpfen, unten auswärts ...]
Mineral, s. Eisenspat.
Siderographie, die Vervielfältigung von Zeichnungen, Gemälden u. s. w. durch gravierte Stahlplatten, ist eine zuerst (1820) von Charles Heath in England angewendete graphische Kunst. In Deutschland [* 3] wurde der S. von engl. Stechern (Winkles, Payne) in dem Atelier des Professors Karl Frommel in Karlsruhe [* 4] eingeführt. Deutsche [* 5] Stecher eigneten sich bald die Technik der Engländer an und haben ganz Vorzügliches geleistet. Die Bearbeitung ist in der Hauptsache dieselbe wie beim Kupferstich (s. Kupferstechkunst), man wendet alle Manieren desselben auch auf Stahl an. Da aber die Härte des Stahls die Bearbeitung erschwert, entbehren S. der Weichheit und Zartheit der Abdrücke von Kupferplatten, die allerdings in höchstens tausend Exemplaren hergestellt werden können, während man von der Stahlplatte ungefähr 20000 Abzüge nehmen kann. Neuerdings ist der S. ganz außer Gebrauch gekommen, nachdem man gelernt hat, die Kupferplatten durch Verstählen (s. d.) widerstandsfähiger zu machen. Das Technische des Drucks von S. entspricht dem von Kupferstichen (s. Kupferdruck).
Eisenwässer (Chalybopegae), Mineralwässer (s. d.), die durch einen Gehalt an Eisensalzen (meist doppeltkohlensaurem Eisenoxydul) ausgezeichnet sind. Neben dem Eisen [* 6] enthalten sie als hervorstechende Bestandteile auch kohlensaure Salze und freie Kohlensäure (Eisensäuerlinge), oder schwefelsaure Salze (salinische Eisenwässer), öfter mit Schwefelwasserstoff, oder vorwiegend Erdalkalien (erdige S.). Die S. kommen zur Anwendung bei Blutarmut, Bleichsucht, bei vielen Frauenkrankheiten, bei Nervenkrankheiten (Hysterie, Hypochondrie, Neuralgien, Krämpfen u. s. w.), bei Verdauungsbeschwerden u. dgl. Dagegen vermeidet man sie bei Vollblütigen, zu Schlagfluß geneigten, bei Lungenkranken (Tuberkulösen). Das Wasser wird entweder getrunken oder zu Bädern verwendet. Es schmeckt herb, tintenähnlich. Die vorzüglichsten S. sind die zu Schwalbach, Spa, Brückenau, Steben, Königswart, Imnau, Liebenstein, Alexisbad, Flinsberg, Reinerz, Liebwerda, Schandau, Augustusbad, Niederlangenau, Freienwalde, Driburg, Pyrmont, Rippoldsau, Bocklet, Griesbach, St. Moritz, Franzensbad, Elster, [* 7] Cudowa, Levico, Roncegno.
Adolf, Schriftsteller, geb. zu Prenzlau, [* 8] studierte in Berlin [* 9] und Halle [* 10] zuerst Theologie, dann Philologie, wurde 1826 Lehrer am Pädagogium zu Halle, 1828 Gymnasiallehrer in Oldenburg, [* 11] 1836 Konrektor und Professor daselbst. Nachdem er 1852 seine Entlassung genommen hatte, ließ er sich in Berlin nieder und vermählte sich 1855 in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Fanny Lewald (s. d.). Er starb in Wiesbaden. [* 12] Seine litterar. Thätigkeit war mehr vielseitig als bedeutend und gründlich. Er begann mit philol.
Arbeiten über Aristoteles und nahm lebhaften Anteil an den «Hallischen Jahrbüchern». Er schrieb: «Ein Jahr in Italien» [* 13] (3 Bde., Oldenb. 1847-50; 4. Aufl. 1874),
den Roman «Die Republikaner in Neapel» [* 14] (3 Bde., Berl. 1849),
«Charakteristik Immermanns» (Hamb. 1842),
«Zwei Monate in Paris» [* 15] (2 Bde., Oldenb. 1851),
«Weimar [* 16] und Jena» [* 17] (2 Bde., ebd. 1852; 3. Aufl., ebd. 1893),
«Die preuß. Revolution» (2 Bde., ebd. 1850: 2. Aufl. 1852),
«Torso, oder Kunst, Künstler und Kunstwerke der Alten» (2 Bde., Braunschw. 1854-55; 2. Aufl. 1878),
«G. E. Lessing, sein Leben und seine Schriften» (2 Bde., Berl. 1858; 9. Aufl. 1887),
«Nach fünf Jahren» (2 Bde., Oldenb. 1856),
«Herbstmonate in Oberitalien» [* 18] (ebd. 1859; 2. Aufl. 1871). Seitdem kehrte S. zu den Altertumsstudien zurück. So veröffentlichte er Übersetzungen eines großen Teils der Werke des Aristoteles, der Kaiserbiographien Suetons und der Geschichte Herodians. Dem schlossen sich an die «Bilder aus dem Altertum» (Berl. 1863-66) in vier Teilen («Tiberius», 2. Aufl. 1873; «Kleopatra», 2. Aufl. 1879; «Röm. Kaiserfrauen», 2. Aufl. 1880, und «Agrippina, die Mutter Neros», 2. Aufl. 1880). 1871 veröffentlichte er eine neue Übersetzung und Erklärung der «Annalen» des Tacitus, Buch 1-VI (Berlin),
zur Rechtfertigung seiner Ansichten über Tacitus. Dazwischen hatte er eine Erklärung von «Goethes Frauengestalten» (2 Bde., Berl. 1865-66; 7. Aufl. 1882) herausgegeben. Die J. 1866-68 brachte S. in Italien und in der Schweiz [* 19] zu. Als Frucht dieser Reise veröffentlichte er gemeinschaftlich mit Fanny Lewald: «Ein Winter in Rom» [* 20] (Berl. 1869; 2. Aufl. 1871) und eine Sammlung seiner Gedichte u. d. T. «Ein Stück Leben» (ebd. 1869). Ihnen folgten «Aus der Jugendzeit» (2 Bde., Schwerin [* 21] 1870-77) und «Kleine Schriften zur Litteratur und Kunst» (4 Bde., Berl. 1872-75). -
bayr. Dorf, s. Starnberg. ^[= auch oder Starenberg, Dorf im Bezirksamt München II des bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, ...]
oder Steiner, Jakob, Geigenmacher, geb. zu Absam in Tirol, [* 22] soll sich in Cremona bei Nicolas Amati gebildet haben und ließ sich 1641 in Absam als Geigenmacher nieder. Nahrungssorgen zwangen ihn anfangs, sehr schnell zu arbeiten, da er für eine Geige selten mehr als 6 Fl. erhielt. Später konnte er bei bessern Preisen mehr Sorgfalt auf seine Arbeiten verwenden. 1669 erhielt er vom Kaiser das Prädikat als Hofgeigenmacher. Für seine besten Instrumente werden 12 Geigen gehalten, die er als Geschenke für die 12 Kurfürsten bestimmt haben soll. Trotz hoher Anerkennung kam S. wieder in Elend; er starb 1683 im Wahnsinn. -
Vgl. Ruf, Der Geigenmacher Jakob S. (Innsbr. 1872);
ders., Jakob S. in Geschichte und Dichtung (ebd. 1892);
Niederheitmann, Cremona (3. Aufl., Lpz. 1897).
(spr. stehns), Stadt in der engl. Grafschaft Middlesex, links an der Themse, Station der Linie London-Reading der London and [* 23] South-Westernbahn, welche hier nach Windsor abzweigt, zählt (1891) 5060 E. über den Fluß führt eine hochgewölbte Brücke [* 24] nach Egham (s. d.).
hinter lat. Tiernamen Abkürzung für Henry Tibbats Stainton (spr. stehnt'n; geb. 1822, gest. 1892), einen engl. Entomologen, besonders ausgezeichneten Kenner der Mikrolepidopteren.
(spr. stähr), schott. Viscount- und Grafentitel in der Familie Dalrymple (s. d.). Der erste ¶
Träger [* 26] der Peerswürde war Sir James Dalrymple, geb. 1619, den sowohl Cromwell wie später Karl II. zum Richter am Court of Session ernannte. 1670 wurde er Präsident und nahm als Parlamentsmitglied verdienstvollen Anteil an der Gesetzgebung. Seine Stellungnahme gegen die Testakte brachte ihn in Gefahr, 1681 entwich er nach London, 1682 nach Holland, von wo er mit Wilhelm von Oranien nach England ging, der ihn in seine Präsidentenwürde wieder einsetzte und 1690 zum Viscount von S. in schott. Pairie erhob. Er starb -
Vgl. Mackay, Memoir of Sir James Dalrymple, the first Viscount of S. (Edinb. 1873).
Sein ältester Sohn, Sir John Dalrymple, zweiter Viscount und erster Graf von S., geb. 1648, wurde 1672 Anwalt, hatte unter den Verfolgungen, die seinen Vater zur Flucht nach Holland nötigten, mit zu leiden und war längere Zeit Staatsgefangener. Er stand im Einvernehmen mit Wilhelm von Oranien und gehörte zu den drei Gesandten, die 1689 diesem und Maria die schott. Krone anboten. Im schott. Parlament mußte er heftige Anfeindungen erdulden, 1691 aber wurde er Master of stair, Staatssekretär und kurz darauf Geheimsiegelbewahrer.
Von ihm stammen die Weisungen zu dem Blutbad von Glen-Coe (1692), durch das die Angehörigen eines Clans heimtückisch ausgerottet wurden, weil das Clanhaupt Macdonald die Unterwerfung unter König Wilhelm hinausgeschoben hatte. Formell wurde er von der Anteilnahme freigesprochen, mußte aber vor den erhobenen Anklagen sein Amt niederlegen. Unter Königin Anna wurde er Mitglied des Geheimen Rats, 1703 Graf von S. und blieb, wenn auch ohne besonderes Amt, der maßgebende Berater des Grafen Godolphin in schott. Angelegenheiten. Vor allem erwarb er sich Verdienst um die schnelle Förderung der Union mit England. Er starb
Ihm folgte sein zweiter Sohn John Dalrymple, zweiter Graf von S., bekannt als General und Diplomat, geb. Er studierte in Leiden, [* 27] diente unter Wilhelm III. in den Niederlanden, wurde 1695 Master of stair, ging als Marlboroughs Adjutant in den Spanischen Erbfolgekrieg, befehligte als Brigadegeneral bei Ramillies und zeichnete sich besonders bei Oudenaarde aus (1708). Abwechselnd diente er im Felde und als Diplomat, 1710 wurde er Generallieutenant, 1711 trat er mit Marlborough ab und wurde in Edinburgh ein Führer der schott. Whigs.
Als solcher machte ihn Georg I. zum Mitglied des Geheimen Rats und sandte ihn nach Paris, wo er vornehmlich das Anklagematerial gegen Bolingbroke und Oxford [* 28] sammelte. In vorzüglicher Weise unterrichtete er seine Regierung über die Pläne des franz. Regenten Philipp von Orleans und des Stuartprätendenten Jakob Eduard und erlangte des letztern Ausweisung aus Paris. 1720 wurde er abgerufen und wenig seinen Diensten entsprechend belohnt. Seine Opposition gegen Walpole (s. Oxford) brachte ihn noch mehr in Ungnade; aber nach dessen Sturz 1742 ernannte ihn Georg II. zum Feldmarschall. Er befehligte im Österreichischen Erbfolgekrieg (s. d.) vor Georgs II. eigener Ankunft das engl. Hilfsheer, nahm aber nach der Schlacht bei Dettingen (1743) seinen Abschied. Er starb -
Vgl. I. Murray Graham, The annals and correspondense of the Viscount and the first and second Earls of S. (2 Bde., Edinb. 1875).