projektierte
Straßen oder die thatsächliche
Entwicklung der Anbauverhältnisse abgesonderten
Teil des Planbereichs erstrecken.
Die Zusammenlegung muß erfolgen, wenn die Eigentümer von mindestens der Hälfte der nach dem
Grund- oder Gebäudesteuerkataster
zu berechnenden
Fläche der zusammenzulegenden Grundstücke sie bei dem Gemeindevorstande beantragen
und sie im öffentlichen
Interesse liegt; sie kann auch ohne
Antrag der Beteiligten zwangsweise erfolgen. Die
Ausdehnung
[* 2] der Enteignung
auf die neben öffentlichen
Straßen und Plätzen belegenen Grundstücke erfolgt auf
Grund Gemeindebeschlusses und kann nur
gleichzeitig mit der Enteignung des zu den anzulegenden öffentlichen
Straßen und Plätzen erforderlichen Geländes beschlossen
und durchgeführt werden.» Der
Entwurf ist vom Landtage nicht endgültig verabschiedet worden. (S.
Bebauungsplan.)
Vorzügliche Beachtung verdienen die Bauordnungsgrundsätze in
Sachsen
[* 3] vom die einen socialpolitisch großen Fortschritt
bedeuten.
Vgl. die
ArtikelS. und Zusammenlegung städtischer Grundstücke und Zonenenteignung im «Handwörterbuch
der
Staatswissenschaften», Bd. 5
u. 6
(Jena
[* 4] 1893
u. 1894);
Baumeister, Moderne S. (in den «Deutschen Zeit-
und Streitfragen»,
Neue Folge, 2. Jahrg., Heft 7, Hamb. 1887);
Stadt im Fürstentum Schaumburg-Lippe, an der Linie Hannover-Köln der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 6] Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Bückeburg),
[* 7] hat (1895) 5525 E., darunter etwa 80 Katholiken und 50 Israeliten,
Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 8] Reste der alten Befestigungen, zwei evang.
Kirchen (14. Jahrh.), neue kath.
Kirche, altes
fürstl. Schloß, früher Residenz derGrafen von Schaumburg, seit 1875 renoviert, Erbbegräbnis der fürstl.
Familie, altes Rathaus, viele Fachwerkbauten, höhere
Bürgerschule, landwirtschaftliche Winterschule, Wasserleitung,
[* 9]
Kanalisation,
Gasbeleuchtung; mechan. Leinen- und Damastweberei, Glasfabriken, Drahtnägelfabrik, Dampfsägewerke,
Dampfziegeleien, Steinkohlengruben, Sandsteinbrüche, Getreidehandel, Kram- und Viehmärkte. S. ist Sitz der lippe-schaumburgischen
land- und forstwirtschaftlichen
Berufsgenossenschaft.
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Rudolstadt),
hat (1895) 3122 evang. E., Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph, alte Stadtmauer, got. Stadtkirche (11. Jahrh.),
den größten Markt
Thüringens mit einem
Denkmal (1885) des hier geborenen Liederkomponisten Methfessel;
In der Rheinprovinz
[* 13] dürfen
Städte
von 40000, in Westfalen
[* 14] von 30000, in den übrigen
Provinzen (außer
Posen)
[* 15] von 25000 E. einen S. bilden.
Veranstaltungen der Innern Mission (s. d.) in
den großen
Städten. Während die Einrichtung in
London
[* 19] und andern großen
Städten des
Auslandes schon lange besteht, ist sie
in
Deutschland
[* 20] erst in neuester Zeit eingeführt.
Außer in
Berlin,
[* 21] wo in vier Inspektionsbezirken 44 Stadtmissionare nebst
einer Anzahl Gemeindeschwestern wirken, bestehen S. in
Leipzig,
[* 22]
Dresden,
[* 23]
Hamburg,
[* 24] Königsberg
[* 25] i. Pr.,
Frankfurt
[* 26] a. M.,
Stuttgart,
[* 27]
Breslau
[* 28] und andern Großstädten. In
Berlin widmet sich die Stadtmission auch der geistlichen Pflege der Schiffer,
betreibt Predigtverteilung auf
Bahnhöfen,
Straßen, Pferdebahnen und an die Droschkenkutscher, besitzt eine eigene Verlagsbuchhandlung,
beschäftigt entlassene Bestrafte und andere Arbeitslose, giebt ein Volksblatt («Sonntagsfreund»)
sowie die Pfennigpredigten zur Massenverbreitung heraus und hält in ihren Vereinshäusern eigene Gottesdienste.
In
Hamburg widmet sich die Stadtmission auch der Fürsorge für Auswanderer und Seeleute. Der 1887 in
Berlin begründete
Evangelisch-kirchliche
Hilfsverein bemüht sich, in allen größern
Städten und Industriebezirken S. zu begründen. -
Vgl. Die
Innere Mission in
Berlin (Berl. 1883; mit Übersicht der Werke und Anstalten der S.);
Cassel, Stadt- und Volksmission, sociale
Betrachtungen (ebd. 1888);
das Monatsblatt«Blätter aus der Stadtmission» (ebd. 1878 fg.).
Stadt im
Kreis Holzminden des Herzogtums
Braunschweig,
[* 29] an der Linie
Magdeburg-Holzminden der
Preuß. Staatsbahnen,
Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Braunschweig) und Steueramtes, hat (1895) 2895 E., darunter etwa 70 Katholiken
und 80 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph, Reste der ehemaligen Befestigung, evang.
Kirche,
Bürgerschule,
Sparkasse,
Spar- und Vorschußverein; mechan.
Weberei
[* 30] für Leinenwaren nebst Appreturanstalt, Gipsfabriken,
Anhydrit- und Sandsteinbrüche.
Nahebei die Ruinen der
Homburg
[* 31] und die ehemalige Cistercienserabtei
Amelunxborn, jetzt
Domäne, mit prächtiger
Kirche. Die Restaurierung
derselben, einer der hervorragendsten roman.
Kirchen Norddeutschlands, wurde 1896 beendet. Bereits 1876 bewilligte
der braunschweig. Landtag 100000 M. hierfür, doch hat diese
Summe nicht ausgereicht. Das
Kloster ist 1129-35 erbaut, die
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