größern
Kompositionen, unter denen sich
Sinfonien, Ouvertüren und Schauspielmusiken befinden, sind nur einige Psalmen gedruckt.
Bekannter sind seine Lieder, von denen «Auf den
Bergen
[* 2] die
Burgen»
[* 3] volkstümlich geworden ist. Mit von
Liliencron gab S. eine
Sammlung von «Liedern und
Sprüchen aus der letzten Zeit des
Minnesangs» (Wenn. 1854) heraus; auch durch
die Bearbeitung Händelscher und Bachscher
Sonaten hat er sich verdient gemacht.
inHessen,
[* 4] Stadt im
Kreis
[* 5] Friedberg
[* 6] der hess.
Provinz Oberhessen, an der
Nidda, hat (1895) 382 E., Postagentur,
Fernsprechverbindung, evang.
Kirche, Schloß, Mineralquelle und
Weinbau.
uraltes Geschlecht, aus Graubünden
stammend, wo sich noch die Trümmer der Stammburg Stadion ob Küblis finden. In
Schwaben
baute es
das neue Schloß Stategun (ursprünglicher
Name des Geschlechts) bei Munderkingen an der Donau.
Walther und
Ludwig von Stategun werden zur Zeit des letzten Hohenstaufen erwähnt. - Durch
Walther von S. dachten die Habsburger das Glarnerland
zu unterwerfen; doch
Walther fiel 1388 in dem Kampfe bei
Näfels und mit ihm blieben fast alle seine Ritter.
Walthers Sohn oder Enkel, Eitel, hatte zwei
Söhne, Konrad undLudwig, von denen
Ludwig die schwäb. (jüngere, 1693 erloschene)
Linie des Hauses S. begründete, während Konrad der
Stifter der ältern Linie wurde.
Christoph von S.,
Bischof zu
Augsburg
[* 7] (geb.
1478), ein edler Eiferer für die
Reformation der
Kirche, unermüdet im Bestreben der Versöhnung und Wiedervereinigung, war
der Vertraute
Karls V. und Ferdinands I., stand auch mit
Erasmus und
Melanchthon in Verkehr und starb auf dem
Reichstag zu
Nürnberg.
[* 8] Er wendete seinem
BruderJohann das Erbtruchsessenamt des
StiftsAugsburg zu.
Des letztern Sohn war
Johann Kaspar von S. (geb. 1567, gest. 1641), Hochmeister des
DeutschenOrdens (seit 1627), österr. Hofkriegsratspräsident und Feldzeugmeister, der sich 1634 in der
Schlacht bei Nördlingen
[* 9] auszeichnete. - Sein Enkel, der Kurmainzer Geheimrat und Kanzler
Johann Philipp von S. (geb. 1652,
gest. 1741), die Seele aller Reichsgeschäfte und noch im hohen
AlterBotschafter bei der
WahlKarls VI. und Gesandter des Rheinischen
Kreises beimUtrechter und
Badener Friedenskongreß, wurde 1686 zum
Freiherrn, 1705 zum Reichsgrafen erhoben
und 1708 wegen der von den
Grafen von Sinzendorf erkauften Herrschaft
Thannhausen in das schwäb. Grafenkollegium eingeführt.
- Seine beiden
Söhne gründeten zwei Linien;
Friedrich (geb. 1691, gest. 1768 als Geheimrat und Mainzer Konferenzminister)
die Fridericianische, aus welcher die
GrafenJohann Philipp und
Friedrich Lothar (s. den folgenden
Artikel)
hervorgingen, und in der seit 1890
GrafGeorg von S., geb. das Haupt des Hauses ist;
Graf Philipp von S. (geb. 1720,
gest. 1785) die Philippinische Linie, deren jetziges Haupt,
GrafFriedrich von S., geb. erblicher
Reichsrat der
KroneBayern
[* 10] ist.
Der unglückliche Ausgang des Kampfes 1809, der auf sein Anraten unternommen worden war, nötigte ihn, seine
Stellung dem
Grafen Metternich zu überlassen. S. lebte nun einige Zeit in
Prag
[* 18] und dann auf seinen böhm.
Gütern, bis
er 1813 wieder in den
Staatsdienst berufen und nach dem Frieden als Finanzminister mit der
Aufgabe der Herstellung der
Finanzen
betraut wurde. Er war bemüht, durch angemessene Institutionen dem Handelsverkehr eine belebtere Geldcirkulation zuzuwenden
und den
Staatskredit zu stärken, indem die Nationalbank und ein
Tilgungsfonds errichtet, die
Ausgaben beschränkt
und die Steuerverfassung nach bessern Grundsätzen geregelt wurde. S. starb in der Nacht zum zu
Baden
[* 19] bei
Wien.
[* 20]
Sein älterer
BruderFriedrich Lothar,
Graf von S., geb. wandte sich dem geistlichen
Stande zu
und wurde Domkapitular in Mainz
[* 21] und
Würzburg,
[* 22] war auch einige Zeit Verweser der
Erfurter Statthalterei,
Kurator der würzburgischen
Hochschule und 1798 würzburgischer Gesandter bei dem
Kongreß zu Rastatt.
[* 23] Nach der
Säkularisation trat er in österr.
Staatsdienst
und wurde zunächst kurböhm. Reichstagsgesandter zu
Regensburg.
[* 24] Nach dem
Preßburger Frieden (1805) erhielt
er den
Auftrag, die diplomat.
Verhältnisse zwischen
Osterreich und
Bayern wiederherzustellen.
BeimAusbruch des
Krieges 1809 wurde er als Generalintendant
zum Hauptheer des Erzherzogs
Karl berufen. Er zog sich nach dem Friedensschluß auf seine
Güter in
Böhmen
[* 25] zurück und starb zu
Chodenschloß. Seine
«Berichte über die
Beziehungen zwischen
Österreich und
Bayern 1807-9» gab Wertheimer
(Wien 1881) heraus. Seinen Charakter veranschaulichen treffend die von Joh. von
Müller herausgegebenen
«Briefe zweier Domherren»
(Franks. 1787).
(grch.
Stadion), bei den Griechen die Rennbahn, in welcher die Wettläufe und die sonstigen gymnastischen Wettkämpfe
bei den öffentlichen Festspielen (s.
Agon) veranstaltet wurden. Man wählte zur
Anlage einer solchen gern
eine natürliche Einsenkung zwischen zwei Hügeln, deren die Langseiten der
Bahn umschließende Abhänge mit Steinsitzen bedeckt
wurden. Das obere (hintere) Ende der
Bahn wurde durch halbkreisförmige Sitzreihen, auf denen die Kampfrichter und sonstige
vornehme
Personen saßen, das vordere durch
Mauern, zwischen denen der Eingang sich öffnete, abgeschlossen.
Wo keine dafür geeigneten Anhöhen vorhanden waren, ruhten die Sitze auf künstlich aufgeschütteten Erdwällen oder
Mauerwerk.
Es gab auch S. mit Sitzreihen nur an einer Langseite. Manche derartige
Anlagen waren sehr kostbar und kunstreich. So war das
S. in
Messene an drei Seiten von Säulenhallen umgeben; die S. zu
Athen
[* 26] und Delphi und
¶
mehr
auf dem korinth. Isthmus ließ Herodes Atticus mit Marmor ausschmücken. Das berühmteste S. war das in Olympia (s. d.).
Das S. wurde auch als das allgemeine Längen- und Wegmaß bei den Griechen gebraucht, war aber nach Ort und Zeit verschieden,
je nach dem Fuß, den man zu Grunde legte, und der Anzahl der Füße, die man auf das S. rechnete. Die
gebräuchlichsten S. waren: das äginäisch-attische oder gemeingriechische S. 500 Fuß von 0,328 m = 164 m (in der ältern
griech. Zeit namentlich gebraucht), das olympische S. 600 Fuß von 0,320 m = 192 m, das griechisch-römische
S. 600 Fuß von 0,296 m = 178 m (in der spätgriech. Zeit besonders üblich), das römische S. 625 Fuß
von 0,296 m = 185 m, von dem 8 auf eine röm. Meile gingen. -
Vgl. Dörpfeld in den «Mitteilungen des Deutschen Archäologischen
Instituts zu Athen», XV (1890). -