durch sehr kleine, eigentümliche Larvenformen (s. z. B. umstehende
Abbildung, die Larve eines Schlangensterns, einen sog. Pluteus). Man teilt die S. in vier
Klassen:
1) Seelilien (s. d. und Taf. I,
[* 1]
Fig.
1-3) oder Crinoiden, auch Encriniten genannt;
2) Seesterne
[* 2] (s. d. und
Taf. Ⅰ,
[* 1]
Fig. 4
u. 5, und
Taf. Ⅱ,
[* 1]
Fig. 6) oder Asteriden;
3) Seeigel (s. d. und
Taf. Ⅰ,
[* 1]
Fig. 6
u. 7, und
Taf. Ⅱ,
[* 1]
Fig. 1, 2
u. 4) oder Echiniden, und 4) Holothurien
[* 3] (s. d. und
Taf.
Ⅱ,
[* 1]
Fig. 3, 5
u. 7) oder Seewalzen. Das
Studium der S. ist namentlich durch
JohannesMüller und die beidenAgassiz
sowie neuerdings durch H.
Ludwig und H.
Carpenter gefördert worden.
(Murex), eine den Purpurschnecken verwandte und in manchen
Arten auch mit einer Purpurdrüse ausgestattete
Gattung der Kammkiemer (s. d.), deren zahlreiche
Arten namentlich die tropischen
Meere bewohnen. Die dickwandige, spindelförmige
Schale ist mit mindestens drei Reihen bald dornenförmiger, bald abgeplatteter oder verbogener
Stacheln versehen und läuft
am untern Ende in einenSipho aus (s.
Tafel: Weichtiere Ⅱ,
[* 1]
Fig. 7). Eine S. (Nurex erinaceusL.) wird
den Austernbänken schädlich, eine andere, das
Brandhorn(Murex brandarisL.), in
Venedig
[* 8] Türkenblut genannt, wird in
Italien
[* 9] viel gegessen, doch ist der Genuß zuweilen schädlich.
(Hystricidae), eine Familie der Nagetiere,
[* 10] deren
Arten sich durch den
Besitz eines
Stachel- oder Borstenkleides auszeichnen. Nach Vorkommen und Lebensweise unterscheiden sich die altweltlichen auf der
Erde hausenden S. von denen
Amerikas, die Baumtiere sind und sich durch den
Besitz von Greifschwänzen auszeichnen. Zur erstern
Gruppe gehört außer den ind. und afrik. Quastenstachlern (Atherura) und
den Westafrika bewohnenden
Stachelflatterern (Anomalurus) das bekannte gemeine Stachelschwein der Mittelmeerländer
(HystrixcristataL., s.
Tafel: Nagetiere Ⅰ,
[* 1]
Fig. 3). Es ist 85 cm lang, mit einem 11 cm langen, mit hohlen, als
Klapper dienenden
Kielen besetzten
Schwanz und
über den Rücken mit einem aus großen, zum
Teil bis 40 cm langen, schwarz
und weiß geringelten, harten
Stacheln bestehenden Kleide bedeckt. Es ist ein trotz seines wehrhaften Äußern völlig harmloses,
furchtsames und träges
Tier, das den
Tag inHöhlen verschläft und nachts seiner aus
Vegetabilien bestehenden Nahrung nachgeht.
Bei Gefahr und erschreckt, rasselt es laut und rollt sich nach Igelart zusammen. Die
Stacheln können
nicht, wie früher gefabelt wurde, abgeschossen werden, fallen aber leicht aus und können schmerzhafte und langsam heilende
Wunden erzeugen. Das
Tier wird in
Italien gegessen, und sein Fleisch wird von manchen noch dem Schweinefleisch vorgezogen.
Die
Stacheln werden zu Zahnstochern, Pinsel- und Stahlfederstielen u. s. w. verwendet. In
Tiergärten und Menagerien pflegt das Stachelschwein selten zu fehlen, es kostet etwa 100 M. und hält sich, mit
Brot,
[* 11]
Möhren
und Grünzeug gefüttert, viele Jahre, ist auch gegen die Unbilden des
Klimas nicht allzu empfindlich und pflanzt sich unter
günstigen Verhältnissen fort. In
Afrika
[* 12] und Südasien kommen andere, nahe verwandte
Arten vor.
Die amerikanischen S. sind sämtlich auf
Bäumen lebende
Tiere und entweder im Habitus an unser Stachelschwein erinnernd, wie
das
Borstenstachelschwein oder
Urson
(ErethizondorsatumCuv.), das die
Wälder Nordamerikas vom 67. Breitengrad bis Virginien
und von Labrador bis zum Felsengebirge bewohnt, oder eigentümlich modifizierte, mit Greif- und Wickelschwänzen
versehene Kletterformen, wie die das tropische
Südamerika
[* 13] bewohnenden Greifstachler,
Cuandu oder
Coandu(Cercolabes prehensilisBrandt, s.
Taf. Ⅰ,
[* 1]
Fig. 2). Auch diese beiden
Arten sieht man nicht selten in der Gefangenschaft.
Die
Spitzen sind entweder
gleichfalls aus
Draht wie in der beistehenden Abbildung bei a, oder aus
Blech wie bei b, oder das verwendete
Bandeisen ist zackenartig
ausgeschnitten wie bei c. Diese ursprünglich amerik.
Erfindung besitzt den
Vorteil der zuverlässigen, das Eindringen oder
Ausbrechen von
Tieren verhindernden
Einfriedigung.
Otto Magnus,
Freiherr von, Archäolog und
Maler, geb. 25. Juli in Reval,
[* 16] studierte in Göttingen,
[* 17] dann in
Moskau
[* 18] Kunstgeschichte, vervollkommnete sich 1808 inDresden
[* 19] in der Malerei und wanderte zu Fuß
nach
Rom.
[* 20] In dieser Zeit entstand seine
Madonna à la
Raffael; 1810 trat er eine
Reise nach
Griechenland
[* 21] an und leitete 1812 die
Ausgrabung des Apollotempels zu
Bassä
[* 22] (s. d.), den er in einem eigenen Werke beschrieb
(Rom 1826). Später lebte S. meist in
Rom, seit 1829 in
Dresden. Er starb 8. Juni in
Petersburg.
[* 23] S. veröffentlichte ferner noch: «Costumes et usages des
peuples de la Grèce moderne»
(Rom 1825; deutsch Berl. 1831),
«Die Gräber der Griechen», in Bildwerken und Vasengemälden (mit 80 Tafeln, Berl. 1837). Sein
reichhaltiges Museum, in dem sich auch Handzeichnungen von Raffael und Tizian befinden, wurde nach Schloß Faehna in Esthland
[* 25] übergeführt. -
Vgl. C. Hoheisel, Otto Magnus Freiherr von S. als Mensch, Künstler und Gelehrter (Reval
1863);