in
München.
[* 2] Als
Frucht seiner Forschungen erschien zunächst die
Schrift«BayernsGaue» (Bamb. 1831).
S.s Hauptwerk ist der große
«Histor.-geogr. Handatlas» in drei
Abteilungen (118
Blatt,
[* 3] Gotha
[* 4] 1837-52; 3. Aufl. 1862-79; 4. Aufl., bearb.
von Sieglin, 1892 fg.). Außerdem erschien von S. ein musterhafter
«Atlas
[* 5] zur Geschichte von
Bayern»
[* 6] (7
Blatt, Gotha 1838),
ein «Histor.-geogr. Schulatlas» (ebd. 1856; 10. Aufl.
1880) und eine im
Auftrage des Königs Maximilian II. angefertigte «Histor. Karte von Europa,
[* 7] Westasien und Nordafrika» (ebd. 1859). Von
S.s histor.
Schriften sind zu nennen: eine
Übersetzung des
Paulus Diakonus nach einer
Handschrift aus dem 10. Jahrh. (1838),
«Leitfaden zur Geschichte von
Bayern» (2. Aufl., Bamb. 1853) und
«Die Wandbilder des bayr. Nationalmuseums»
(Münch. 1868; neu hg. u. d. T. «Charakterbilder
aus der bayr. Geschichte», ebd. 1878),
die den
Text zu Jos.
AlbertsPhotographien bilden, u. a. S. schrieb auch drei histor.
Schauspiele: «Arcos Heldentod» (1834),
«Der letzte Bruderkampf im Hause Wittelsbach» (1861)
und «Die Wege des
Glücks» (1875). Auch ist er der Verfasser der streng christl.,
aber scharf antiröm., anonymen «Jamben eines greisen Ghibellinen»
(Bonn
[* 8] 1876),
denen ein weiteres Heft: «Aus der Mappe des
greisen Ghibellinen»
(Münch. 1882) folgte.
in der
Spinnerei (s. d.) ein rohrförmiger, zur Aufwicklung von Gespinsten verwendeter
Körper. - Bei elektrischen
Apparaten und
Maschinen heißt S. jede aus einer Anzahl von Einzelwindungen
bestehende, ein abgeschlossenes Ganzes bildende stromdurchflossene Drahtschleife;
so beispielsweise die zur Erregung der
erforderlichen Feldstärke dienenden Wicklungen auf den Schenkeln des Magnetgestells einer Dynamomaschine;
die zwischen zwei
Kollektorlamellen enthaltenen Windungen auf dem
Anker
[* 10] derselben
u. s. w. - über die S. als
Teil der Vogelfeder s. Federn.
(spr. spüllähr),Eugène, franz. Politiker und
Schriftsteller, geb. in Seurre
(Côte-d'Or), studierte die
Rechte, wurde
Advokat in
Paris,
[* 11] beschäftigte sich aber
seit 1863 ausschließlich mit Journalistik. Der nämlichen demokratischen
Fraktion wie Gambetta angehörend,
stand er mit diesem
in den intimsten
Beziehungen und war während Gambettas Diktatur in
Tours
[* 12] und
Bordeaux
[* 13] dessen Sekretär.
[* 14] 1872 trat er in die
Redaktion der «République
française» ein, wurde 1876 Mitglied der Deputiertenkammer
und in dem Gambettaschen Ministerium vom Unterstaatssekretär des
Auswärtigen.
In dem von Rouvier gebildeten
Kabinett übernahm S. das Ministerium des öffentlichen Unterrichts,
das er mit dem Rücktritt Rouviers im Dezember desselben Jahres verlor. Im Febr. 1889 wurde er im zweiten
KabinettTirard Minister
des Äußern, bis der Rücktritt des
Kabinetts erfolgte. April 1892 wurde er in den Senat gewählt.
In dem Ministerium
Casimir-Perier bekleidete er bis von neuem das Unterrichtsministerium. Er starb in Sombernon
(Côte-d'Or). S. schrieb: «Ignace de Loyola et la Compagnie de
Jésus» (1876),
aus Hafenbassins,
welche während der Flutzeit das Wasser zurückhalten und es während der Ebbe in das Kanalnetz lassen,
wie in
Bremerhaven und
Emden;
[* 25]
aus besonders angelegten
Teichen, in welche das Wasser unter Umständen vorher künstlich gehoben
werden muß, um in großen Mengen für kurze Zeit zur
Verfügung zu stehen, wie in Mainz,
[* 26]
Düsseldorf,
[* 27]
Wiesbaden
[* 28] u. s. w.;
In den meisten Fällen
wird wohl das Wasser aus den öffentlichen Wasserleitungen benutzt, mit demselben eine abgesperrte
Strecke desNetzes
gefüllt und dann plötzlich durch die zu spülende
Strecke gejagt. Die Spülung wird in Betrieb gesetzt entweder durch die
Hand
[* 34] eines
Arbeiters, der den Verschluß (Pfropfen
[* 35] oder
Klappe) zu lösen hat, oder durch Anbringung einer Spülthür, die nach
Entfernung eines Riegels, meist von oben her, sich durch den Druck des Wassers plötzlich öffnet, oder
durch
Bewegung von
Wasserschiebern (etwas langsamere Handhabung), oder schließlich durch selbstthätige Spülapparate, von
denen die
Systeme von Rogers Field, Cuntz und
Frühling zu nennen sind, welche die Kraft
[* 36] des Spülwassers in
Verbindung mit
Heberanlagen
u. dergl. zur Öffnung des Verschlußriegels benutzen. Eigenartig ist die
Reinigung der großen
Pariser und
Brüsseler Sammelkanäle. Auf Schienen, welche seitwärts gelagert sind, steht ein Wagen, der an
Ketten einen der
Sohle des
Kanals angepaßten horizontal drehbaren Schützen hält. Wird dieser in den
Kanal
[* 37] gelassen, so staut sich das Wasser
oberhalb und setzt durch den Druck gegen
¶
mehr
den Schützen den auf den Schienen stehenden Wagen langsam in Bewegung, der nun die vor ihm liegenden Schlammablagerungen
vor sich her treibt, bis zu den Stellen, wo sie in kleine auf denselben Schienen liegende Kippwagen eingeladen und an bestimmten
Stellen abgelagert werden. In Berlin
[* 39] wird neuerdings für die Reinigung der kleinern Kanäle ein Schild
[* 40] durch
ein Rollengestell und den Druck des Wassers fortbewegt. Dieser schiebt den Sand vor sich her bis zum nächsten Einsteigeschacht,
wo der Schild zusammengeklappt und der Sand aufgeholt wird.