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von Schuster. Den gesamten deutschen Sprichwörterschatz wohlgeordnet in übersichtlicher Fassung bietet das «Deutsche [* 2] Sprichwörter-Lexikon» von Wander (5 Bde., Lpz. 1867-80),
das etwa 300000 S. enthält und durch die vergleichende Zusammenstellung von «S. der german. und roman. Sprachen» von Ida von Düringsfeld (2 Bde., Lpz. 1872-75) eine wünschenswerte Ergänzung findet. -
Vgl. noch Borchardt, Die sprichwörtlichen Redensarten im deutschen Volksmund nach Sinn und Ursprung erläutert (5. Aufl., von Wustmann, Lpz. 1895).
Viel lückenhafter ist die Bearbeitung des S. in den andern Litteraturen. «Indische Sprüche» sammelte Böhtlingk (3 Bde., Petersb. 1870-73),
arabische Freytag («Arabum proverbia», 3 Bde., Bonn [* 3] 1838-45),
Carlo Landberg («Proverbes et dictons du peuple arabe», Bd. 1, Leid. 1883) und Snouck-Hurgronje («Mekkanische S. und Redensarten», Haag [* 4] 1886); 4500 nationale S. der Armenier gab der Mechitarist Simon Guilardian heraus (Vened. 1880). Sammlungen griechischer S. wurden schon in alter Zeit veranstaltet; erhalten sind uns nur die der spätern Grammatiker. (S. Parömie.) Über mittelgriechische S. handelt Krumbacher (in den «Sitzungsberichten» der Münchener Akademie, 1893). G. Kavardio auf der Insel Korfu [* 5] hat 1876 eine Sammlung neugriechischer S. herausgegeben, von der aber nur sechs Bogen, [* 6] 1141 S. enthaltend, erschienen sind. Eine große Anzahl griechischer und lateinischer S. gab Erasmus in seinen viel gelesenen «Adagia» (zuerst Par. 1500) heraus, die in sehr vielen Auflagen und Bearbeitungen erschienen sind (letzte Ausg. von Suringar, Utrecht [* 7] 1873, der auch Heinr. Bebels «Proverbia germanica» mit Parallelen neu herausgab, Leid. 1879). Über die griechischen und römischen S. handelten ferner Leutsch und Schneidewin (in ihrer Ausgabe der «Parömiographen», Gott. 1839),
C. S. Köhler («Das Tierleben im S. der Griechen und Römer», [* 8] Lpz. 1881). Sammlungen lateinischer S., teils mit, teils ohne deutsche Übertragung, hat man von Gruter (1610),
Seybold (1677),
Faselius (1859),
Wüstemann (1856),
Georges (1863),
Kruse (1863),
Otto (1890). Das geordnetste und vollständigste nichtdeutsche Sprichwörterwerk ist das «Spreekwoordenboek» der niederländ. Sprache [* 9] von Harrebomée (3 Bde., Utrecht 1858-65). Ein nordisches Sprichwörter-Lexikon von Pastor Strömbäck in Öregrund (Schweden), [* 10]
die schwedischen, norwegischen, dänischen und isländischen S. umfassend, liegt druckfertig in der königl. Bibliothek zu Stockholm, [* 11] nur der Herausgabe harrend. Dänische S. teilte Mau («Dansk Ordsprogs-Skat», 2 Bde., Kopenh. 1879),
englische Hazlitt («English proverbs», Lond. 1869),
schottische Hislop («The proverbs of Scotland», Glasg. 1862) mit. Franz. Sprichwörtersammlungen gaben Quitard («Dictionnaire des proverbes français», Par. 1842; dazu seine «Études sur les proverbes français», ebd. 1860) und Le [* 12] Roux de Lincy (2. Aufl., 2 Bde., ebd. 1859); Bladé stellte besonders zusammen die S. der Armagnaken (ebd. 1880), Canel die normannischen S. (Rouen [* 13] 1859) u. s. w. In Italien [* 14] brachte Giuseppe Pitré (1882) 13000 S. auf; dazu kamen toscanische S. von Giusti (Flor. 1853), venetische von Pasqualigo (Vened. 1879), lombardische von Bonifacio (Mail. 1858) und mailändische von Restelli.
Für Spanien [* 15] sammelte Sbarbi («El refranero general español», 10 Bde., Madr. 1874-78); altspanische S.und sprichwörtliche Redensarten gab Haller heraus (2 Bde.,),
Regensburg [* 16] 1883 u. 1884),
ein «Liber proverbiorum polonicorum (Księga przystów polskich)» S. Adalberg (Warschau [* 17] 1889-94). Vergleichende Sprichwörtersammlungen veranstalteten Gaal, «Sprichwörterbuch in sechs Sprachen» (Wien [* 18] 1830),
und Marin, «Ordspråk» (Stockh. 1867); vgl. auch die Studie von Wahl, Das S. der neuern Sprachen (Erf. 1877). Allgemeine, über alle Litteraturen sich erstreckende Verzeichnisse von Sprichwörtersammlungen geben Nopitsch in seiner «Litteratur der S.» (2. Ausg., Nürnb. 1833); Duplessis, «Bibliographie parémiologique» (Par. 1847); nur deutsche Sammlungen verzeichnet Zacher, «Die deutschen Sprichwörtersammlungen» (Lpz. 1852).