Richardsonschen Zerstäubers konstruiert (s. Fig. 1 beim
ArtikelInhalation).
[* 2] Seitdem man erkannt hat, daß die in der Luft
schwebenden
Keime von viel geringerer Bedeutung sind als die, welche an festen, mit der Wunde in Berührung kommenden Gegenständen
haften, wird der S. verhältnismäßig nur noch selten angewendet.
(engl., spr. spredd-),
s.
Gummiwarenfabrikation. ^[= # die Herstellung von technischen und andern Gebrauchsartikeln aus Gummi elasticum (Kautschuk, ...]
der bedeutendste Zufluß der
Havel, entspringt in 499 m Seehöhe in Spreedorf in der sächs. Oberlausitz, teilt
sich unterhalb
Bautzen
[* 4] mehreremal, zuletzt in die
Große S. im O. und in die
Kleine S. im W.
Jene tritt bei
Lisk, diese bei Hermsdorf auf das preuß. Gebiet
(Schlesien).
[* 5] Beide
Arme vereinigen sich bei dem Dorfe Spreewitz, unterhalb
dessen die S. nach
Brandenburg
[* 6] übertritt. Sie fließt nun gegen N. überSpremberg
[* 7] und
Cottbus,
[* 8] sodann
gegen WNW. mit zahlreichen
Armen durch den obern
Spreewald (s. d.) bis
Lübben,
[* 9] wo sich die
Arme wieder vereinigen, hierauf wiederum
vielarmig gegen N. durch den untern
Spreewald und den Nauendorfer oder Prahmsee.
Weiterhin läuft sie über Cossenblatt durch den Schwielochsee, geht über
Beeskow, Neubrück, Fürstenwalde
[* 10] durch den
Müggelsee, über Cöpenick
[* 11] durch
Berlin,
[* 12] zieht bei Charlottenburg
[* 13] vorüber und mündet bei
Spandau.
[* 14] Die S. ist 365 km lang,
ihr
Flußgebiet bedeckt 9470 qkm. Links nimmt sie auf bei
Lübben die Börste und bei Cöpenick die Dahme (s. d.) oder
Wendische
S., rechts das
Löbauer Wasser in
Sachsen,
[* 15] beim schles. Dorfe Spree die
Schwarze Schöps mit der
Weißen
Schöps, die Malxe, das schiffbare
Rüdersdorfer Kaltfließ mit der Löcknitz, endlich die Panke innerhalb
Berlin.
Bei Leibsch, 176,4 km oberhalb ihrer Mündung, wird sie für
Kähne von 125 t schiffbar, während weiter oberhalb nur Handkähne
fahren; zwischen Fluthkrug und
Große Tränke, wo sie auf 11 km vom Oder-Spree-Kanal (s. d.)
benutzt wird, und ebenso zwischen dem Dämeritzsee und Cöpenick können
Kähne von 400 t verkehren. Von hier ist sie kanalisiert
und erlaubt den Verkehr von Schiffen bis zu 500 t, während die vom durchgehenden Verkehr unberührte 31 km lange
Strecke
zwischen
Große Tränke und Dämeritzsee nur von
Kähnen von 100 t befahren werden kann. Die
Verbindung
mit der Oder stellen her: der
Friedrich-Wilhelms-Kanal und der Oder-Spree-Kanal.
AndereKanäle im Spreegebiet sind: der Landwehrkanal,
der
Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal (s. die Einzelartikel), der
Spreekanal und die zur Dahme gehenden
Kanäle (s.
Tabelle I
zur Karte: Die Schiffahrtsstraßen des
DeutschenReiches, beim
ArtikelSchiffahrtskanäle).
(wend. Błóta,d. i.
Sümpfe), in der Niederlausitz, der den
KreisenCottbus,
Lübben und
Calau des preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt
[* 16] angehörige, 44,5
km lange und bis 11 km breite, etwa 275 qkm bedeckende
Bruch, der, von der
Spree vielarmig durchschnitten und bei hohem Wasserstande fast ganz überschwemmt, zahlreiche Dörfer,
Kolonien, bedeutende
Waldungen (vorherrschend
Erlen), Wiesen,
Hutungen und
Äcker enthält. Ein
Teil des sumpfigen
Bodens ist durch
Kanäle entwässert
und in Felder und Wiesen verwandelt, der andere mit Holz
[* 17] bestandene
Teil im
Sommer nur auf
Kähnen, im Winter
auf dem
Eise zugänglich. Die meist wend. Einwohner treiben außer beträchtlicher Viehzucht
[* 18] und
Fischerei
[* 19] auch starken Gemüsebau
(Gurken), dessen Produkte nach
Berlin und
Dresden
[* 20] verfahren werden. Der S. ernährt etwa 30000
An- und
Bewohner, die noch zum
Teil wend.Sprache
[* 21] und
Sitte und eine höchst kleidsame
Tracht erhalten haben.
Der Obere S. beginnt bei Fehrow, 11 km westlich von
Peitz, reicht bis
Lübben in einer Länge von 30 km und einer
Breite
[* 22] bis 11 km
und bildet ein Oval
[* 23] von 165 qkm. Der Untere S., ärmer an Baumwuchs, nimmt seinen
Anfang unterhalb
Lübben, ist gegen 15 km lang und 6 km breit und endet bei dein Nauendorfer oder Prahmsee bei
Alt-Schadow.
Der S. hat seine eigentümlichen landschaftlichen Reize und wird von
Berlin aus im
Frühjahr häufig besucht. -
Volkssagen und Gebräuche aus dem S. (Lpz. 1880); Führer durch den S.
(Lübben 1889);
Trinius, Märk.
Streifzüge, Bd. 3 (Mind. 1887);
Köhler, Die Landesmelioration des S. (Berl. 1885);
Virchow und von Schulenburg, Der
S. und der Schloßberg von
Burg, prähistor.
Skizze (ebd. 1880);
Ackermann, Führer durch den S. (ebd. 1893).
1)
Kreis
[* 24] im preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt, hat 310,31 qkm und (1895) 26 740 (12 790 männl., 13 950 weibl.) E., 1 Stadt, 40 Landgemeinden
und 27 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
KreisS., an der
Spree und der Linie
Berlin-Görlitz der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 25] Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Cottbus) und einer Reichsbanknebenstelle, besteht aus dem ältern
Teil auf einer
Insel der
Spree und der größern und regelmäßigern Neustadt
[* 26] am westl. Ufer und hat (1895) 11 122 (5162
männl., 5960 weibl.) E., darunter 449 Katholiken und 42 Israeliten, Postamt
erster
Klasse,
Telegraph,
[* 27] Fernsprecheinrichtung, Reste der alten Befestigungen, zwei evang., eine kath.
Kirche, Wallfahrtskapelle (1100), altes herzogl. Schloß, jetzt Sitz der
Behörden, Realprogymnasium, höhere Mädchenschule,
königl. Webschule,
Handels-, gewerbliche Fortbildungsschule, Rettungs-,
Krankenhaus,
[* 28] Schlachthaus,
Gasanstalt, Vorschußverein,
städtische
Sparkasse und Niederlausitzer Nebensparkasse. Hauptindustriezweig ist die
Tuchfabrikation (40
Fabrik- und 14 Lohnwebereigeschäfte mit etwa 4000
Arbeitern und einer Jahresproduktion von 170000
StückTuch, Wert 20 Mill.
M.). Ferner bestehen
Hut-,
Dachpappen-,
Maschinen-,
Tabak- und Cigarrenfabriken, Dampftischlereien,
Ölmühlen,
Brauereien und
in der Nähe Braunkohlengruben und Briquettfabriken. Nördlich von S.
der Georgenberg mit weiter Fernsicht. - Die Stadt war abwechselnd im Besitz des Hauses Wettin, der Mark Brandenburg, des Königreichs
Böhmen
[* 30] und des Kurfürstentums Sachsen, bis sie 1815 an Preußen
[* 31] fiel. -
Vgl. Scheltz, Geschichte der Ober- und Niederlausitz
(Halle
[* 32] a. S. 1817); Piper, KaiserArnulf und die Gründung S.s (Spremb. 1886);
Wertsch, Jubiläumsschrift
zur Feier des 1000jährigen Bestehens der Stadt S. (ebd. 1893). -