zur
Besichtigung eines Verteidigungswerkes. Ein von der Deputiertenkammer angenommenes Gesetz, betreffend die strengere
Bestrafung der Spionage (lex Dreyfus), versteht unter Spionage nur die von
Ausländern zum Schaden der äußern Sicherheit
des
Staates begangenen Handlungen, alles andere ist Verrat. -
Vgl. Friedemann, Rechtslage der Kriegskundschafter und Kriegsspione
(Greifsw. 1892). -
L.,Spier, Pfianzengattung aus der Familie der Rosaceen (s. d.),
Abteilung der
Spiräen, mit gegen 50
Arten, größtenteils
in der nördl. gemäßigten Zone, krautartige Gewächse oder
Sträucher, seltener von baumartigem Wuchs,
mit meist band- oder fiederförmig geteilten
Blättern und weißen oder roten, zu
Trauben oder
Doldentrauben vereinigten
Blüten.
Viele
Arten sind ausgezeichnete Gartenzierpflanzen. Unter den
Stauden werden geschätzt: S. aruncusL., Waldspier, Geißbart,
Gebirgswälder
Deutschlands
[* 3] bewohnend, bis 1½ m hohe prächtige
Büsche bildend, mit eleganten, zwei-
oder dreifach-fiederteiligen
Blättern und weißen, teils männlichen, teils weiblichen
Blüten in walzenförmigen
Ähren, welche
zu mächtigen, graziös geneigten Rispen zusammentreten; in den Gärten vorzugsweise gern gesehen ist die gefüllt blühende
Spielart. S. ulmariaL., der
Süßspier, Mädelsüß,
Krampf- oder Wurmkraut, ebenfalls in
Deutschland
[* 4] zu Hause und gemein auf
feuchten Wiesen, bis 1½ m hoch, mit unterbrochen fiederteiligen, unten weißwolligen
Blättern und weißen,
zu unregelmäßigen
Doldentrauben vereinigten
Blüten.
Von ihr hat man in Gärten eine
Varietät mit weiß oder gelblichweiß panachierten
Blättern. Ihr nahe verwandt ist die in
Gärten häufig angepflanzte japanische S. palmata Thumb., mit zarten rosenroten doldentraubigen Blütenrispen, und
ihre
Varietät mit weißen
Blumen. Obwohl auf trocknen Wiesen und Anhöhen wild wachsend, wird wegen ihrer Schönheit S. filipendulaL., Knollenspier oder Filipendelwurz, in den Gärten unterhalten, vorzugsweise ihre gefüllt blühende
Varietät.
Ihre dünnen
Wurzeln haben knollige Anschwellungen und die rosaweißen
Blüten auf etwa 1 m hohen
Stengeln bilden endständige
Trugdolden, die zu mächtigen doldigen Rispen gesammelt sind.
Ihre fiederteiligen
Blätter sind rosettenartig ausgebreitet.
Ein für die Gärten gleich wertvolles Ausstattungsmaterial sind die
Sträucher
(Spiersträucher) dieser Gattung. S. salicifoliaL., der
Weidenspier, aus
Sibirien stammend, ist überall in
Anlagen verbreitet und findet sich deshalb auch häufig verwildert
in
Deutschland vor, hat rutenförmige braune
Stengel,
[* 5] länglich lanzettförmige
Blätter und zu
Trauben gesammelte,
fast ährenförmige rötlichweiße oder hellrosenrote
Blüten. In
Ungarn
[* 6] einheimisch ist S. ulmifolia Scop.,
der
Ulmenspier, ein 2 m hoherStrauch mit kantigen Zweigen, eirunden, gesägten
Blättern und in langgestielten
Doldentrauben
stehenden weißen
Blüten.
Aus Nordamerika
[* 7] stammen S. opulifoliaL., der Schneeballspier, mit rundlich dreilappigen, gestielten,
doppelt gesägten
Blättern und weißen, zu halbkugeligen
Doldentrauben gesammelten
Blüten und aufgeblasenen Kapseln;
[* 8]
S. DouglasiiHook. mit graufilzigen
Ästen und länglichen, nur an der
Spitze gesägten, unten etwas filzigen
Blättern und dunkelroten Blütenrispen;
S. ariaefoliaSw., bis 3 m hoch, mit länglich elliptischen, gelappten, gesägten
Blättern und gelblichweißen
Blüten, und S. tomentosaL., Filzspier, 1 m hoch, dem
Weidenspier ähnlich, aber mit rostfarbigem Filz bedeckt. Von asiat.
Arten werden vorzugsweise geschätzt: S, sorbifoliaL., der Ebereschenspier, eine prächtige sibir.
Art, gekennzeichnet durch braunwarzige
Stämme, 25 cm lange gefiederte
Blätter mit lanzettförmigen gesägten Blättchen und
großen Endrispen weißer
Blüten.
Einige andere
Arten sind in
China
[* 9] und
Japan zu Hause; die schönste ist S. prunifolia Blme.,
der Pflaumenspier; die mit weißen Blütendolden übersäten Zweige sind graziös gebogen und bilden mit ihren rundlichen,
gesägten, mit seidenartigen
Haaren bekleideten
Blättern einen eleganten, 1½ m hohen
Busch. Noch häufiger
wird die gefüllt blühende
Varietät kultiviert, deren
Blumen das Ansehen zierlicher weißer Röschen haben. Sie wird häufig
im Treibhause zur frühern
Blüte
[* 10] gebracht. Bei S. cantoniensis Lour.
stehen die weißen
Blüten in gestielten
Dolden an jungen
Trieben der im Vorjahre entstandenen Zweige. Besonders reichblütig
ist die
Varietät mit gefülltenBlumen; sie wird ebenfalls gern dem Treibverfahren unterworfen.
S. callosa
Thbg.,
der Schwielenspier, gehört zu den schönsten
Spiersträuchern der Gärten. Die
Stämme des gegen 1 m hohen
Strauchs sind oben
verästelt und die
Spitze derTriebe und die ovallanzettlichen, doppelt gesägten
Blätter in der
Jugend rot. Die lebhaft roten,
bei einer
Varietät weißen
Blüten bilden endständige, zusammengesetzte, flache
Doldentrauben.
Von S.kamtschatica Pall.
(Kamtschatka) dienen die jungen
Triebe und die
Wurzeln als Nahrung und zur Bereitung eines berauschenden Getränks. Die staudenartigen
S. lassen sich alle mit Leichtigkeit durch Stockteilung vermehren, die strauchigen
Arten durch Steckholz und Samen,
[* 11] viele
Arten auch durch
Ausläufer.
(lat.),
Spirallinie oder Schneckenlinie, eine ebene krumme Linie, die unendlich viele
Umläufe um einen bestimmten
festen Punkt macht. Die einfachste ist die
Archimedische,
[* 13] die
Archimedes ersonnen und näher untersucht hat. Sie wird von einem
Punkt beschrieben, der gleichförmig auf einer Geraden fortschreitet, während diese um einen festen
Punkt gleichförmig gedreht wird. Daher ist der Abstand des Punktes r proportional dem Drehungswinkel φ, also die
Gleichung der
S. in Polarkoordinaten: r = aφ, wobei a konstant ist. Wenn
r eine andere Funktion von φ ist, so beschreibt
der Punkt andere S., z. B. die S. Fermats, einen Lituus
[* 14] (s. d.),
die logarithmische, hyperbolische oder reciproke (umgekehrte
Archimedische) und parabolische S. (S.
Tafel:
Kurven II,
[* 1]
Fig. 7-10.)
Die
Lehre
[* 15] von den S. wird auch Helikometrie genannt. -
Vgl. Kuglmayr,S. und deren Tangierungsproblem
(Wien
[* 16] 1889);
Michalitschke,
Die archimedische, die hyperbolische und die logarithmische S. (2. Aufl.,
Prag
[* 17] 1891). -
spiralförmig gewundenen Rohr, welches an seinem wasserschöpfenden Ende trichterförmig erweitert ist und mit dem andern
in das hohle Ende der Welle mündet. Die zwischen diesem Wellenende und einem Steigrohr eingeschaltete Stopfbüchse
[* 22] stellt
einen dichten Verschluß während der Drehung derWelle her. Ist der Apparat mit den zu unterst gelegenen Teilen
der Schraubenwindungen in ein Wasserbassin getaucht, so wird von dem trichterförmigen Rohrende, dem sog.
Horn, bei der Drehung derWelle in der den Schraubenwindungen entgegengesetzten Richtung abwechselnd Wasser und Luft geschöpft,
wobei die geschöpften Wassermengen unter allmählich nach dem Steigrohr hin zunehmendem Druck der zwischen ihnen eingeschlossenen
Luft mit dieser in das Steigrohr hineingeschraubt werden. In geeigneter Umgestaltung wird die S. auch
zur Erzeugung von Gebläsewind benutzt und dann als Schrauben- oder Schneckengebläse (s. Gebläse)
[* 23] bezeichnet.