(S. die betreffenden
Artikel.) Die letzten beiden werden unter dem
Namen Jagdspinnen
(Vagabundae), die 2. bis 5. als Webspinnen
(Sedentariae) zu größern
Abteilungen vereinigt. Jagd- und Webspinnen zusammen bilden die Hauptgruppe der
Zweilunger
(Dipneumones),
der die 1. Unterordnung als Vierlunger
(Tetrapneumones) gegenübergestellt wird. Man hat es versucht, das Gewebe
[* 2] der
S. zur
Weberei
[* 3] zu benutzen, jedoch ohne Nutzen. Man bedient sich jetzt der Spinnenfäden nur noch zu
Mikrometern in astron.
Fernrohren. Spinnweb zum Blutstillen zu benutzen, ist bedenklich, da es meist nicht staubfrei ist. -
(Oxyrhyncha), Familie der Krabben (s. d.) mit dichter
Behaarung, langen dünnen
Beinen, dreieckigem,
vorn in eine bisweilen gegabelte spitze ausgezogenem Kopfbrustschild. Die
Tiere schieben sich
Tange, Stückchen
von Polypenstöckchen u. s. w. zwischen die
Haare
[* 6] des Rückens und maskieren sich auf diese
Weise, indem sie wie bewachsene
Steine aussehen. Sie bewegen sich sehr langsam und bleiben oft lange an einer stelle sitzen. Sie finden sich in allen
Meeren; eine Art (Stenorhynchus phalangium Pennant), bis 3 cm lang, findet sich noch in dem westl.
Teil der Ostsee.
[* 7] oder
Arachniden
(Arachnoidea), eine
Klasse der
Gliederfüßer (s. d.), zu der außer zahlreichen, weniger
bekannten Formen die Skorpione,
Spinnen
[* 8] und Milben gehören. Der Körper zerfällt in Kopfbruststück
(Cephalothorax) und Hinterleib.
Eine Ausnahme hiervon machen nur die
Walzenspinnen, bei denen das erstere wie bei den
Insekten
[* 9] in
Kopf und
Bruststück gesondert ist, sowie andererseits die Milben und einige weniger entwickelte Gruppen, bei denen auch der Hinterleib
mit dem Kopfbruststück verschmilzt.
Gliedmaßen finden sich nur am Kopfbruststück, stets in der Anzahl von 6 Paaren, von denen die beiden
ersten als
Kiefer, die 4 übrigen als
Beine zu bezeichnen sind. Eigentliche Fühler sind nie vorhanden, doch ist das erste
Kieferpaar, da es gleich den Fühlern der übrigen
Gliederfüßer von dem über dem
Schlunde gelegenen
Nervenknoten, dem sog.
Gehirn,
[* 10] mit
Nerven
[* 11] versorgt wird, als umgewandeltes Fühlerpaar aufzufassen und wird deswegen gewöhnlich
Kieferfühler, das zweite Kieferpaar Kiefertaster oder
Unterkiefer genannt.
Beide Kieferpaare können klauenförmig oder scherenförmig sein. Die 4 Beinpaare sind gewöhnlich dicht bei einander an der
Unterseite des Kopfbruststücks befestigt. Außerdem trägt das Kopfbruststück die stets einfachen, also nie wie bei den
Insekten und
Krebstieren zusammengesetzten
Augen, deren Zahl und
Stellung für die Unterscheidung der Gruppen,
Gattungen und
Arten wichtig ist. Der Hinterleib ist entweder ungegliedert, oder zerfällt in eine Anzahl von
Ringen.
Von den innern Organen ist das
Nervensystem bei manchen hoch entwickelt und meist in wenige, große Knoten zusammengedrängt;
der
Darmkanal zeigt öfters eine sehr eigentümliche, verwickelteBildung;
die
Atmungsorgane haben die Form
von Luftröhren
(Tracheen)
[* 12] oder sind als sog.
Lungen, die aus zahlreichen flach gedrückten und dicht
aufeinander gepackten
Luftröhren bestehen, entwickelt, können aber auch fehlen;
das
Herz besteht aus einem in der Mittellinie des Hinterleibsrückens
gelegenen Schlauch, der
Kreislauf
[* 13] ist nicht geschlossen.
Die S. pflanzen sich, mit Ausnahme einiger Milben
und der Skorpione, durch
Eier
[* 14] fort. Die jungen
Tiere sind meist den Alten ähnlich, seltener haben sie eine Verwandlung durchzumachen.
Die meisten S. nähren sich von andern
Gliedertieren und sind mit Giftorganen ausgerüstet, die in den Kieferfühlern oder
am Hinterleibsende (Skorpione) gelegen sind (s.
Tafel: Schutzmittel der
Tiere,
[* 1]
Fig. 16, Bd. 17, S. 924);
andere leben als Schmarotzer auf
Tieren und
Pflanzen. Man teilt die S. in die Ordnungen:
1)
Walzenspinnen
(Solifugae; hierher die
Walzenspinne; s.
Tafel: Spinnentiere und
Tausendfüßer II,
[* 1]
Fig. 3), 2)
Afterskorpione
(Pseudoscorpionina; hierher Chtonius trombidioides,
[* 1]
Fig. 2), 3) Skorpione (Scorpionina;
hierher der europ. Skorpion,
[* 1]
Fig. 1), 4)
Geißelskorpione (Pedipalpi; hierher der langarmige
Tarantelskorpion, s. Taf. I,
[* 1]
Fig. 7), 5)
Afterspinnen (Phalangina; hierher
der gemeine Wandkanter,
[* 1]
Fig. 8), 6)
Spinnen
(Araneina;
[* 1]
Fig. 1-6, 11
u. 12), 7) Milben
(Araneina; s. Taf. II,
[* 1]
Fig. 4-7), 8)
Bärtierchen
(Tardigrada; hierher Macrobiotus Schultzei, s. Taf. I,
[* 1]
Fig.
10), 9) Zungenwürmer (Linguatulina; hierher der bandwurmartige Zungenwurm, s. Taf. II,
[* 1]
Fig.
8a
u. b), 10)
Asselspinnen (Pantopoda; hierher Ammothea pyenogonoides Quatref.,
[* 1]
Fig. 9). (S. die betreffenden
Artikel.) Die ersten fünf Ordnungen, durch einen gegliederten Hinterleib charakterisiert, werden
wohl auch als
Gliederspinnen
(Arthrogastra) den andern gegenübergestellt.
Litteratur. Die Hauptwerke über die
Systematik der S. sind: Hahn undKoch, Die
Arachniden, getreu nach
der Natur abgebildet und beschrieben (16 Bde., Nürnb.
1831-50) und Walckenaer und Gervais, Histoire naturelle des insect aptères (4 Bde.,
Par. 1836-47).
ÜberAnatomie und
Entwicklungsgeschichte der S. schrieben besonders Bertkau,
Blanchard, Claparède,L. Dufour, Dugès, Doyère,
Grenacher,
Leuckart, Metschnikoff, Newport, Plateau und Treviranus, über ihre Lebensweise Menge.
(Bombycidae), eine Familie meist mittel- bis sehr großer
Schmetterlinge,
[* 15] charakterisiert durch einen besonders
im weiblichen Geschlecht plumpen, in der Regel dicht behaarten Körper, ziemlich große, breite Flügel, die in der Ruhe
dachförmig getragen werdern und den Weibchen mancher Gattungen fehlen; die Fühlhörner sind verhältnismäßig
kurz, beim Weibchen borstenförmig, beim Männchen oft sehr lang, nach beiden Seiten gekämmt, und stellen hier sehr empfindliche
Geruchsorgane dar, mittels welcher die kleinern am
Tage lebhaft fliegenden Männchen die trägen, meist gar nicht oder nur
sehr beschränkt flugfähigen, größern Weibchen aufsuchen. Diese legen ihre zahlreichen
Eier meist haufenweise
zusammen und bedecken sie oft mit ihren losgelösten, wolligen Afterhaaren. Die Raupen sind zwar in Gestalt sehr verschieden,
und obwohl es glatte, vom Habitus der Schwärmerraupen giebt (wie z. B. die Raupe des Seidenspinners),
so sind die meisten doch behaart, wie z. B. die des
Kiefernspinners
(GastropachapiniL., s.
Tafel: Schädliche
Forstinsekten II,
[* 1]
Fig. 2, Bd. 6, S.
999) und des
Ringelspinners
(GastropachaneustriaL.,
[* 1]
Fig. 4), während die des großen Nachtpfauenauges
(Saturnia pyri W.
V.,
s.
¶
15) mit bedornten Warzen versehen ist; viele leben zeitlebens, andere nur in der Jugend gesellig und werden bisweilen sehr
schädlich. Zu den S. gehört weiter die Nonne (Liparis monachaL., s. Tafel: Schädliche Forstinsekten II,
[* 16]
Fig. 1), der Nagelfleck
(AgliaTauL.), der Seidenspinner
[* 17] (s. d., BombyxmoriL.), das Eichenblatt(Lasiocampa quercifoliaL.),
der Schwammspinner
[* 18] (Liparis disparL.). Eine der merkwürdigsten Formen ist die span. ActiasIsabellaeGor. (s. Tafel: Schmetterlinge II,
[* 16]
Fig. 13). Auch die Sackträger (s. d.)
gehören hierher, z. B. Echinopteryx pulla Esp.
[* 16]
(Fig. 14). Die Raupen spinnen sich vor dem Verpuppen ein und die Gespinste sind
um so dichter, je weniger haarig die Raupen sind; einige werden technisch verwendet. (S. Seidenraupe.)