besonders an den
Bibliotheken zu Kopenhagen,
[* 2]
London
[* 3] und Oxford
[* 4] zu. 1849 ward er als Professor der orient.
Sprachen an die
UniversitätErlangen
[* 5] berufen. Seine
Ausgabe des «Kammavâkya»
(Bonn
[* 6] 1841) und die
«Anecdota Pâlica» (Lpz. 1845) begründeten das
Studium
der
Pali-Litteratur in
Deutschland.
[* 7] Ein Hilfsmittel zur Kenntnis des Neupersischen bot er in der «Chrestomathia
Persica» (Lpz. 1840). Sein Hauptwerk bildet die
Ausgabe und
Übersetzung des
«Avesta», der heiligen
Bücher der Parsen, von welcher
der erste und zweite
Band
[* 8] (Lpz. 1853-58) den Zendtext des
Vendidad, Jasna und Vispered enthält, während die deutsche Übertragung
(3 Bde., ebd. 1852-63) und der Kommentar (2 Bde.,
ebd. 1865-69) gesondert erschienen. Auf die Erklärung des
«Avesta» beziehen sich, außer verschiedenen
Abhandlungen, noch
S.s «Einleitung in die traditionellen
Schriften der Parsen» (2 Bde., ebd. 1856-60),
die
«Grammatik der Pârsisprache» (ebd.
1851) und die
«Grammatik der altbaktrischen
Sprache»
[* 9] (ebd. 1867). Auch veranstaltete er eine vollständige Sammlung der altpers.
Keilinschriften nebst
Übersetzung und Erklärung (Lpz. 1862; 2. Aufl. 1881). Geogr.
und ethnogr.
Aufsätze sammelte er in «Eran, das Land zwischen Indus und
Tigris» (Berl. 1863). Es waren dies die Vorarbeiten
zum größern Werke: «Eranische
Altertumskunde» (3 Bde., Lpz.
1871-78). Noch schrieb S. eine
«VergleichendeGrammatik der alteranischen
Sprachen» (Lpz. 1882).
auf beiden
Flächen vollkommen eben geschliffene Glasplatte, früher ausschließlich zur Herstellung von
Spiegeln benutzt; gegenwärtig wird der größte
Teil des jährlich erzeugten S. in unbelegtem Zustande an
Stelle des gewöhnlichen
Fensterglases zu Schaufenstern, ferner in bessern Wohnhäusern, Hotels und Kaffeehäusern verwendet.
In der Mitte des 17. Jahrh. brachte
Venedig
[* 26] die ersten
Tafeln aus S. in den
Handel und blieb durch 200 Jahre im alleinigen
Besitze
des Geheimnisses ihrer Herstellung. 1665 gelang es Colbert, diese
Industrie nach
Frankreich zu verpflanzen, woselbst sie über 150 Jahre
Privilegium einer einzigen Gesellschaft, der Compagnie von St. Gobain, bildete. Bis Ende des 17. Jahrh.
konnten Spiegeltafeln nur nach Art der Fensterscheiben durch
Blasen gewonnen werden. Um diese Zeit gelang es
Lucas de Néhou,
S. durch
Guß herzustellen (s.
Glasgießerei), der bedeutendste Fortschritt, den diese
Industrie zu verzeichnen hat.
Die gegossenen, ebenso wie die geblasenen Spiegelscheiben müssen vor ihrer Verwendung noch geschliffen
und poliert werden. Ursprünglich, solange man nur kleine Spiegelscheiben kannte, geschah dies mit der
Hand,
[* 27] gegenwärtig
fast nur noch mit
Maschinen. Man unterscheidet drei untergeordnete
Operationen: das
Rauh-, das Klarschleifen und das Polieren.
Das Rauhschleifen bezweckt, alles
Glas
[* 28] bis auf den tiefsten Punkt der Tafeloberfläche wegzunehmen, es
geschieht mit grobem Sand; das Klarschleifen hat den Zweck, das grobe
Korn des Rauhschliffes ohne weitere Verdünnung der
Tafel in feines
Korn zu verwandeln; bei beiden
Operationen ist die
Tafel mit
Gips
[* 29] auf der Schleifbank festgekittet.
Beim Polieren wird Polierrot
(Eisenoxyd) mit Hilfe ledernerKissen feucht aufgerieben. Welche Fortschritte
durch Einführung zweckmäßiger
Maschinen bei diesen
Operationen gemacht wurden, geht aus den folgenden
Zahlen hervor: 1765 brauchte
man zum
Rauh- und Klarschleifen von 2 qm Ebenfläche 41
Stunden, heute nur noch 10
Stunden. Damals hatte man zum Polieren 72
Stunden
nötig, heute nur 12
Stunden. Alle diese Fortschritte riefen eine bedeutende Preisreduktion hervor. Eine
Glasplatte von 4 qm Oberfläche kostete 1702: 2160 M., heute nur noch etwa 100 M. Einst war eine Spiegeltafel von 4 qm Oberfläche
ein Wunderwerk, gegenwärtig stellt man S. von 20 bis 30 qm her. Auch die gegossenen, unpolierten Spiegeltafeln finden ausgedehnte
Anwendung, besonders zu Glasdächern.
in der Geodäsie die zum
Abstecken oder
Messen von Winkeln bestimmten
¶
mehr
Instrumente, die auf der Anwendung von Spiegeln beruhen. Es sind bei ihnen meist zwei einander zugekehrte Spiegel angewendet,
von denen der eine nur halb so hoch ist wie der andere, oder auch nur zur Hälfte mit Amalgam belegt ist, so daß man durch
den unbelegten Teil hindurchsehen kann. Bei den unvollkommenen S., die nur das Bestimmen (Abstecken) gewisser
einfacher Winkel
[* 34] gestatten, stehen beide Spiegel fest und sind entweder einander parallel oder gegeneinander geneigt.
Bei den vollkommenen S. ist ein oder sind beide Spiegel drehbar angebracht; sie lassen das Messen aller Winkel mit hinreichender
Genauigkeit zu, so daß sie bei astron. und nautischen Messungen und auch zu Vermessungen vielfach benutzt
werden. Die S. bedürfen keiner festen horizontalen Unterlage und ermöglichen durch nur einmalige Visierung eine sehr schnelle
Messung auch rasch sich ändernder Verhältnisse. Daher sind sie aus Schiffen zu flüchtigen Terrainaufnahmen und für den
Reiter gut zu verwenden.
Die S. sind seit dem vorigen Jahrhundert sehr verbessert worden, namentlich durch Newton, Hadley, Ramsden,
Steinheil, Gauß, Ertel u. a. Die wichtigern S. sind: der Winkelspiegel,
[* 35] das Prismenkreuz,
[* 36] der Sextant,
[* 37] Reflektor (s. die Einzelartikel). Diese beruhen sämtlich auf dein Gesetz, daß bei
zwei einander parallel gegenüberstehenden Spiegeln ein auf den ersten Spiegel einfallender Lichtstrahl
von dem zweiten unter demselben Winkel reflektiert wird, unter dem er in den ersten eingefallen war, und daß bei nicht parallel
zu einander stehenden Spiegeln der Winkel, den der einfallende Lichtstrahl mit dem nach doppelter Reflexion
[* 38] austretenden bildet,
doppelt so groß ist als der Neigungswinkel der beiden Spiegel zu einander.