(s.
Italienisches Festungssystem) ist mit Marinearsenal (angelegt von
General Chiodo), großer Schiffbauwerft mit 6 großen
Trockendocks und Hospital ausgestattet. Der Handelshafen liegt im Nordosten vom Kriegshafen und ist durch zwei
Molen geschützt;
ein größerer Handelshafen ist im innersten
Teile des Golfs von S. am Migliarinaufer im
Bau. Am Eingange in
den Golf von S., zwischen den Landspitzen Sta. Maria und Sta.
Teresa, ist ein 2200 m langer Wellenbrecher im
Bau; schmale Einfahrten
bleiben an beiden Seiten desselben frei, die durch vier
Leuchtfeuer bezeichnet sind. In Garnison liegen das 24. Infanterieregiment
und 2 Küstenartilleriebrigaden. Die umliegenden
Höhen sind stark befestigt. An der Nordostküste des
Golfs bei
San Bartolomeo sind große Privatwerften für
Schiffbau. Bei Cadimare liegt die unterseeische Süßwasserquelle La
Polla.
Der Golfo della S. hieß bei den
RömernPortusLunae, von der Stadt
Luna, nach welcher sie auch den in der Nachbarschaft gebrochenen
berühmten Marmor Lunense marmor nannten. Von der Stadt sind bei Sarzana Überreste, namentlich eines
Amphitheaters, des
Forums, marmorne und eherne Bildwerke und
Inschriften vorhanden.
Luna wurde 1016 von den
Arabern zerstört,
bestand aber noch 1287 und war Hauptort der Landschaft Lunigiana.
(ital.) oder
Spetsä
(Petsa, neugriech.), die
Pityussa (Pityusa) der Alten (nach anderer
Annahme ist S. das alte Haliussa,
Pityussa dagegen die Nachbarinsel Spetsopula), eine zum griech. Nomos
Argolis und Korinthia
gehörige, 23 qkm große, unfruchtbare Inselklippe am Eingänge zum Golf von
Nauplia, 2 km von der Südspitze der Argivischen
Halbinsel (s. Karte:Griechenland,
[* 2] Bd. 8, S. 313), mit (1889) 5192 E.
albanesischer Abkunft.
(Über die Geschichte s. Hydra.) Vor dem griech.
Freiheitskriege, an welchem die Bewohner der
Insel mit
gleicher Tapferkeit wie die
Hydrioten teilnahmen, betrug ihre Zahl 15000
Köpfe. Der Hauptort S. hat eine große
Reede, Schiffswerfte,
ein Lazarett, bedeutende Schwammfischerei. Gegen Südosten liegt das öde Eiland Spetsopula
(Spezzopula)
oder
Petsopula, auch Rasteria, von den Alten
Aristera, von den
Italienern auch Settepozzi genannt, denkwürdig durch einen
Sieg derVenetianer über die Griechen (1263).
Torfmoos,
Sumpfmoos, eine Gattung aus der Gruppe der Laubmoose (s. d.) mit gegen 20
Arten, fast über
die ganze Erde verbreitet und stets auf feuchten
Stellen, besonders moorigem
Boden. Sie bilden eine eigene
Familie,
Sphagnaceen. Während bei den übrigen Laubmoosen die sog. Seta, d. h.
der das eigentliche
Sporogonium tragende Stiel sich im Archegonium entwickelt und somit die Kapsel samt dem Stiel als ein
besonderes Pflänzchen auf dem eigentlichen
Moose
[* 3] aufsitzt, wird bei S. die Seta aus dem das Archegonium
tragenden Zweig gebildet und der basale
Teil des
ersten bleibt an der
Spitze dieser Seta, direkt unter dem
Sporogonium als unregelmäßig
zerrissene Hülle (Pseudopodium) sitzen (s.
Tafel:
Moose II,
[* 1]
Fig. 6a).
Die sog. Haube fehlt ganz, da beim Wachstum der Kapsel das Archegonium zwar zerrissen wird,
aber dessen Reste nur am
Grunde des
Sporogoniums zurückbleiben. Das letztere öffnet sich wie bei den
übrigen Laubmoosen mittels eines Deckels, um die
Sporen austreten zu lassen, die aber nicht mit Schleuderzellen, wie bei
den
Lebermoosen, vermischt sind. Der anatom.
Bau derBlätter und
Stengel
[* 4] unterscheidet sich ebenfalls von dem der Laubmoose.
Die
Blätter (b) besitzen keine
Nerven,
[* 5] sind aus einer einzigen
Lage von Zellen zusammengesetzt, die zum
Teil farblos sind; diese
sind groß und ziemlich lang gestreckt, besitzen spiralige Verdickungen, wie die
Tracheiden vieler höherer Gewächse, und
haben zahlreiche rundliche Löcher auf ihren
Wänden; andere dagegen sind bedeutend kleiner und enthalten
reichlich
Chlorophyll.
Die
Stämme sind von einer mehrschichtigen Hülle farbloser Zellen umgeben, die eine ganz ähnliche Gestalt wie die spiralig
verdickten Zellformen der
Blätter haben. Diese eigentümlich verdickten Zellen an
Stamm und
Blatt
[* 6] verleihen den Sphagnumarten
eine wichtige Bedeutung für das Wachstum der dichten Moosrasen auf den
Mooren. In ihrem
Lumen wird das
Wasser durch
Kapillarität nach oben geleitet, und es können so die
Spitzen der Moospflänzchen fortwährend weiter wachsen,
wobei ihnen das nötige Wasser durch die untern, zum
Teil schon abgestorbenen Partien zugeführt wird.
Infolgedessen entstehen diese Polster, die, wenn reichlich Feuchtigkeit vorhanden ist, sich wie ein Schwamm ausdrücken
lassen und selbst bei länger andauernder Trockenheit ziemlich viel Wasser aus den tiefer liegenden Partien der
Moore aufsaugen
können. Die Sphagnumarten sind aus diesen
Gründen für die
Bildung der
Moore (s.
Moor) wichtig; ebenso auch in der Gärtnerei
(s.
Sumpfmoos). Die häufigsten
Arten sind S. cymbifolium Erh. mit breitrundlichenBlättern, S. cuspidatum
Erh. mit länglichen
Blättern, S. acutifolium Erh. (s. Taf. II,
[* 1]
Fig. 6) und S. squarrosum
Pers.
(Sfakia), Stadt auf der Südküste der türk.
InselKreta, zählt etwa 1500 E. und exportiert Gerste,
[* 7]
Honig,
Wachs,
Wein und den in der ganzen Levante beliebten Sphakiakäse.
Die Sphakioten in der Aspra Vuna (den
WeißenBergen),
[* 8] dem den westl.
TeilKretas ausfüllenden, bis 2470 m aufsteigenden zerklüfteten
Gebirge, sind der tapferste
Stamm rein
griech. Nationalität auf der
Insel und die Seele aller
Aufstände gegen die
Türken.
auch schon im
AltertumSphagia genannt, eine aus einem lang gestreckten, felsigen Höhenrücken bestehende
Insel von 4 km Länge und 600 m
Breite,
[* 9] die sich vor die
Bucht von Pylos im
Peloponnes so lagert, daß nur nördlich und südlich
eine Einfahrt bleibt. S. ist besonders bekannt durch die
Niederlage der Spartaner, 425
v. Chr., und die
Schlacht von Navarino
(s. d.).
(grch.,
d. i.Kugel), in der
Astronomie
[* 10] sowohl das
Himmelsgewölbe, das uns zu umgeben scheint
und sich als eine
Kugel darstellt, als auch die Nachbildung des Weltgebäudes im kleinen.
Bildlich bezeichnet man mit S. auch die großen abgeschlossenen Gebiete des
Universums, ferner im kleinen den Wirkungskreis
jemandes.
In der Politik spricht man auch von Interessensphäre (s. d.).
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