S. W. von festen und flüssigen Körpern dient das
Kalorimeter (s. d.).
Die
S. W. der
Gase
[* 2] kann wegen der geringen
Dichte der
Gase nur so bestimmt werden, daß man große gemessene Gasvolumina durch
ein Erwärmungsgefäß und nachher durch ein Kühlgefäß hindurchströmen läßt und die Temperaturdifferenz beim Eintritt
und
Austritt aus letzterm und die dem Kühlgefäß zugeführte Wärmemenge bestimmt. Solche Versuche
haben Delaroche und Bérard, dann
Regnault sowie E. Wiedemann ausgeführt. Man findet auf diese
Weise für Luft 0,238, Sauerstoff
0,217,
Kohlensäure 0,20, für
Wasserstoff aber 3,40. Von dieser
S. W. (C) der
Gase bei freier
Ausdehnung
[* 3] und bei konstantem Druck
ist verschieden die
S. W. (c) bei konstantem
Volumen. Im erstern Falle wird nämlich auf Kosten der Wärme
[* 4] nicht nur die
Temperatur
des
Gases erhöht, sondern auch bei der
Ausdehnung durch Überwindung des Luftdrucks eine mechan.
Arbeit geleistet. Deshalb
ist C größer als c. Element und Desormes bestimmten durch einen sinnreichen Versuch das Verhältnis
C:c auf einem Umwege. Nach neuern Messungen hat dasselbe für Luft den Wert C/c = 1,405. Eine indirekte Methode zur Bestimmung
dieses Wertes bietet die
Schallgeschwindigkeit (s. d.).
Zölle, im Gegensatz zu Wertzöllen solche, die nicht prozentweise nach dem Werte der zollpflichtigen Waren,
sondern nach dem
Stück, dem Gewicht oder einem andern Größenmaß erhoben werden, wobei man aber häufig
die Höhe des Zollsatzes nach Qualitätsstufen bemißt, die durch äußere
Merkmale, z. B. bei Garnen durch die Nummern, bestimmt
werden.
die
Ablagerung von festem Fett am Rücken und an den Seitenteilen zwischen
Haut
[* 5] und
Muskelgewebe mancher
Tiere,
namentlich der Schweine.
[* 6] Im geräucherten Zustande bildet der S. einen wichtigen Handelsartikel.
Außer bei den Schweinen
kommen reichliche
Ablagerungen von S. auch bei manchen größern Seefischen, Robben
[* 7] u. s. w. vor.
Joseph,
Tiroler Patriot, geb. im Äußern Gnadenwalde bei
Hall,
[* 8] kämpfte als Landesschütze schon 1797 in
dem
Gefecht bei
Spinges, ebenso 1800 und 1805 in der
Miliz als Grenzverteidiger gegen die
Franzosen. Aber erst das J. 1809 machte
den «Mann von Rinn» (so genannt von dem Gute seiner
Frau) berühmt. Zunächst zeichnete er sich in dem Heldenkampf vom 9. bis 13. April aus, überfiel 12. April die bayr.
Garnison der Stadt
Hall und nahm mit dem Haller Kronenwirt Jos. Straub die von
Innsbruck
[* 9] entkommene bayr.
Kavallerie gefangen.
[* 1] auch
Hautfresser
(DermesteslardariusL., s. nachstehende
[* 1]
Figur), ein äußerst schädlicher,
zu den Keulenhörnern (Clavicornia) gehörender
Käfer
[* 14] von etwa 6 bis 8
mm Länge, braun, mit heller
Binde über dem Vorderteil
der Flügel, auf der einige Tupfen stehen. Der
Kopf ist klein und unter dem kapuzenförmigen Halsschild verborgen. Die 12-14
mm langen Larven sind lang behaart, oben braun, unten weiß.
Käfer und Larven greifen getrocknetes und
geräuchertes Fleisch,
Speck,
Häute, Sammlungen an und richten oft große Verwüstungen an. Eßwaren schützt man durch Einschließen
in luftdichte Kasten, Sammlungen durch
Gift, besonders
Arsenik.
Steatit, eine kryptokrystallinische
Varietät des
Talkes (s. d.), die sich sehr fettig anfühlt, meist derbe
Massen,
Knollen,
[* 16]Nester und
Nieren bildet, aber auch bisweilen in
Pseudomorphosen nach Feldspat, Quarz,
Kalkspat,
[* 17] Braunspat und vielen andern
Mineralien
[* 18] erscheint.
DisFarbe des S. ist gewöhnlich weiß, gelblich oder grauweiß, geht aber
auch ins
Rote, Graue u. s. w. Sein
Bruch ist matt, wird aber glänzend, wenn man ihn mit einem harten Körper schabt
oder mit dem Fingernagel ritzt.
Seine Härte ist 1,5, das spec. Gewicht 2,6 bis 2,7. Er besteht wesentlich aus
Magnesium,
Kieselsäure und Wasser und ist mithin
ein Magnesiumhydrosilikat, H2Mg3Si4O12. Man findet ihn besonders schön im Granitgebiet bei Göpfersgrün im
Fichtelgebirge, überhaupt aber sehr häufig, z. B. auf
Erz- und andernGängen, in
Sachsen,
[* 19]
Ungarn,
[* 20]
Bayern,
[* 21] Piemont, England,
Schottland u. s. w. Der S. wird benutzt zum Fleckausmachen aus
Tuch und Zeugen, radiertes Papier wieder beschreibbar
zu machen, ferner zum Putzen der
Tressen, zum Polieren des
Gipses,
Serpentins, Marmors und, mit Öl abgerieben, zur Politur
der
Spiegelgläser und Metallspiegel. Schwach gebrannt und fein gepulvert dient er als
Basis einiger Schminken.
Auch bestreicht man mit ihm hölzerne und metallene Schrauben,
[* 22] um sie luftdicht zu machen, und bedient
¶
mehr
sich seiner, um die Reibung
[* 24] metallener Maschinenteile zu vermindern. Ferner schneidet man ihn zum Zeichnen in längliche
Stücke oder Stifte, die Briançoner, spanische oder venetianische Kreide genannt werden. Auf der Drehbank
[* 25] läßt er sich leicht
verarbeiten, und man verfertigt aus ihm allerhand Bildwerke, Medaillons, Spielwaren, Pfeifenköpfe und Schreibzeuge, die größtenteils
hart gebrannt werden; auch dient er als Material für Gasbrenner. Da der S. für sich sehr schwer schmelzbar ist, so giebt
er vorzügliche Schmelztiegel, die durch den Gebrauch immer besser werden. Auf frisch gefärbtes Leder aufgepudert und nach
dem Trocknen desselben oft mit Horn überstrichen, giebt er dem Leder einen starken Glanz. - Über den chinesischen
S. s. Agalmatolith.