Die dritte Art von Gewebespannungen ist auch ziemlich häufig. Hauptsächlich tritt sie an
Früchten mit Verbreitungseinrichtungen
auf. (S.
Aussaat.)
Die Gewebespannungen spielen eine äußerst wichtige Rolle in allen Entwicklungsstadien der
Pflanzen: bei allen heliotropischen
und geotropischen
Krümmungen, bei allen Zuwachsbewegungen, beim
Keimen der Samen,
[* 2] bei den Reizbewegungen, wie z. B. bei
den
Bewegungen der reizbaren
Blätter der
Mimose (s. d.), treten Gewebespannungen oft in ganz beträchtlicher
Stärke
[* 3] auf. Die
Gewebespannungen ermöglichen ferner das Vordringen der
Wurzeln im
Boden, ja selbst das Auseinandersprengen von festen Gesteinsmassen
infolge des Dickenwachstums der in kleine Risse eingedrungenen
Wurzeln.
Die
Spannungen, die bei der Quellung und dem Wachstum der einzelnen Zellmembranen oder der Stärkekörner
auftreten, gehören nicht hierher, da von einer Gewebespannnng bei einer einzelnen Zellmembran oder bei einem Stärkekorn
nicht die Rede sein kann. (S. Imbibition und Wachstum.)
Spannung, bei einem
Bogen,
[* 6] einer
Brücke,
[* 7] einem
Träger
[* 8] u. s. w. die Länge der überbrückten (überspannten)
Öffnung, gemessen zwischen den Mitten der die Öffnung begrenzenden Stützen (Widerlager).
die Rippen des Schiffskörpers innerhalb der Planken (s. d.)
oder Außenhautplatten. Sie werden auf den Kiel
[* 10] (s. d.) aufgesetzt, bestehen
bei hölzernen Schiffen aus gekrümmten zusammengesetzten
Balken, Wrangen genannt, deren Form dem
Spantenriß (s.
Schiffbaukunst)
[* 11] entspricht. Die S. des Hecks heißen Kantspanten, das letzte Spant wird Randsomholz genannt. Bei
Kriegsschiffen werden die
Zwischenräume der S. unter der Wasserlinie mit Füllholzern ausgefüllt und deren Fugen durch
Kalfatern
(s. d.) gedichtet.
Bei eisernen Schiffen sind die S. aus je zwei (Zförmig liegenden) Winkeleisen gebildet; außer den Querspanten (senkrecht
zum Kiel) sind hier häufig, um dem Schiffskörper größere
Steifigkeit gegen Durchbiegen zu geben, Längsspanten (parallel
dem Kiel) angebracht. Ebenfalls ein Längsspant ist der Panzerträger, auf dem die untersten
Panzerplatten
etwa bis 2 m unter der Wasserlinie ruhen.
Nullspant ist das die größte
Fläche einschließende Spant; dieser
Fläche ist der
Widerstand des Wassers bei der Vorwärtsbewegung des Schiffs proportional. Bei
Panzerschiffen und alten hölzernen Segelschiffen
ist das
Nullspant Uförmig, bei Klippern,Avisos und solchen Dampfern, die große
Geschwindigkeit erzielen
sollen, halbkreis- bis Vförmig. Erstere Art von Schiffen nennt man vollgebaut, letztere scharfgebaut.
(AsparagusofficinalisL.), eine Gemüsepflanze aus der Gattung
Asparagus (s. d.), deren
junge
Sprossen
(Stangen,
Pfeifen) eine wohlschmeckende, leicht verdauliche, wegen ihres reichen Stickstoffgehalts nahrhafte,
durch das in ihnen enthaltene
Asparagin heilkräftige
Speise abgeben (s.
Tafel: Gemüse IV,
[* 1]
Fig. 10). Aus ihm sind in langjähriger
Kultur mehrere
Varietäten hervorgegangen, der
Erfurter Riesenspargel, der S. von
Argenteuil, der amerik.
Kolossal, der gelbe
Burgunder u. a. Man zieht ihn aus Samen, den man in Furchen sät, die 15 cm voneinander
entfernt und 3 cm tief sind. Zum guten Gedeihen verlangt der S. einen lockern, leichten bis mittelschweren
Boden, der im Herbst
vorher 50-60 cm tief rigolt und im
Frühjahr unmittelbar
vor der Pflanzung möglichst reichlich mit etwas
verrottetem
Dünger gedüngt worden ist. Man wendet entweder die ein- oder zweireihige Pflanzung auf 1 m breiten
Beeten oder
die vereinfachte Lhéraultsche Kulturmethode an. Bei letzterer kommen die
Pflanzen in Reihen von 1,20 m Weite und in den Reihen
in einer Entfernung von 0,90 bis 1 m zu stehen.
An den vorher mit Stäbchen bezeichneten Pflanzstellen werden 20 cm tiefe und 30 cm weite Pflanzlöcher gemacht, inmitten
welcher die
Pflanzen auf einen kleinen Hügel gesetzt und mit
Kompost bedeckt werden. Hierbei ist darauf zu achten, daß die
Wurzeln nach allen Seiten gleichmäßig ausgebreitet werden. Zur
Anlage benutzt man nur einjährige
Pflanzen,
die jedoch gesund, kräftig und unbeschädigt sein sollen. Im ersten Jahre werden die
Pflanzen nnr 6-8 cm hoch mit
Boden bedeckt.
Die jungen
Triebe werden an
Stäbe angebunden und im übrigen die
Pflanzen durch Lockern und Reinhalten der
Beete gepflegt. Im
Herbst, nach dem
Abschneiden der
Stengel,
[* 13] wird die Pflanzung mit kurzem verrottetem
Dünger bedeckt (Kopfdüngung),
welcher im folgenden
Frühjahr mit untergegraben wird. Die Behandlung der
Pflanzen im zweiten Jahre ist ähnlich wie im ersten
Jahre, ohne daß die
Pflanzen etwa weiter erheblich mit Erde bedeckt werden. Im Herbst wird jedesmal eine
entsprechend reiche Kopfdüngung angewendet. Im dritten
Frühjahr nach der Pflanzung beginnt die Ernte
[* 14] des S. (Mai bis Juni).
Zum Stechen des S. bedient man sich eines
Spargelmessers (s.
Tafel: Gartengeräte,
[* 1]
Fig. 13). Es werden nun 30 cm hohe Hügel
oder zusammenhängende Erdbänke über den
Pflanzen aufgeworfen, in denen die jungen
Stengel emporwachsen
können. Nachdem diese
Erhöhungen im Herbst wieder auseinander gezogen worden sind, bekommen die
Pflanzen reichlich Kopfdüngung.
Für die
Anlage auf zweireihigen erhöhten
Beeten, die in Gegenden mit schweren und nahrhaften Bodenarten, besonders in
Braunschweig,
[* 15] einem der Hauptsitze des Spargelbaues, angewendet wird, teilt man 1 m breite, durch 50 cm breite Wege
getrennte
Beete ab, setzt die
Pflanzen auf diese in zwei Reihen in 50-60 cm voneinander entfernte, 20-30 cm tiefe Pflanzlöcher
und erhöht im dritten Jahre die
Beete durch
Auswerfen des
Bodens aus den Wegen. Für die einreihige Beetkultur, die besonders
bei
Berlin
[* 16] und andern Gegenden mit leichtem Sandboden betrieben wird, wirft man 1 m voneinander entfernte,
20-30 cm tiefe
Gräben aus, in die die
Pflanzen auf 50-60 cm Entfernung zu stehen kommen. Die Erde aus den
¶
mehr
Gräben wird zwischen dieselben in abgeschrägten Wällen aufgesetzt und diese mit Mohrrüben oder Petersilienwurzeln
besät, um dieselben im Sommer zu befestigen und einen Ertrag zu erzielen. Im dritten Jahre wird über jede Reihe ein Erdwall
aufgeworfen. Auf sehr trocknen Sandboden bleiben die Wälle nicht stehen, sondern werden vom Winde
[* 18] verweht.
Man wirft deshalb bei der Pflanzung die Gräben 30-45 cm tief aus, damit die Pflanzen genügend tief unter der Erdoberfläche
zu ! stehen kommen. In neuester Zeit werden bei Berlin die Spargelreihen meistens 2 m weit voneinander entfernt angelegt,
so daß sich die Spargelwurzeln, ohne sich gegenseitig zu berühren, ungehindert in der Erde ausbreiten
können.
Zwischen den Beeten wird Salat, Kohlrabi und anderes Frühgemüse kultiviert, welche durch die erhöhten Beetreihen einen Schutz
gegen die kalten Winde im Frühjahr erhalten und deshalb schneller zur Entwicklung gelangen. Alljährlich reiche Düngung ist
zur Erzielung guter Spargelarten erforderlich. Auch flüssige Düngung im Sommer während des Triebes bei
feuchtem Wetter
[* 19] befördert das kräftige Wachstum des S. sehr. Reinhalten des Bodens von Unkraut, Anbinden der grünen Stengel
an beigesteckte Pfähle nach dem Abschluß der Ernte zum Schutz gegen das Abbrechen, Vertilgung des Ungeziefers u. a. m. sind
die nötigsten Arbeiten bei der Spargelkultur. Bei einigermaßen günstigen Verhältnissen ist sie höchst
einträglich.
Unter den Feinden des S. sind hervorzubeben: die Spargelkäfer