sehr nahe stehende Dialekt der Landschaft Bierzo (Bergidum), der der Landschaft Orbigo und der von Astorga, auch maragato
genannt; dieser dem Castilianischen schon sehr nahe verwandten Mundart hat sich der Dichter des Alexanderliedes bedient.
Die Nationalsprache zu bearbeiten fing man erst im 15. Jahrh. an: Alonso de Palencias lat.-span.
Lexikon erschien 1490, 1492 das viel gebrauchte lateinisch-spanische und spanisch-lateinische des Humanisten
Antonio de Lebrija, sowie desselben «Tratado de gramática sobre la lengua castellana».
Ein anonymer «Dialogo de la langua», dem Valdes zugeschrieben (1540),
einige Arbeiten von Aldrete und andern sammelte 1782 Mayans
y Siscar und schrieb selbst «Origines de la lengua española»
(hg. von Hartzenbusch und Mier, Madr. 1873). Gesetzgebend für Grammatik und Wörterbuch ward das «Diccionario» der Spanischen
Akademie (zuerst 1771, dann in immer neuen Auflagen, deren letzte (12.) von 1884). Dieses bereicherte mit vielen Zusätzen
und Verbesserungen Salvá, der auch die beste span. Grammatik für Einheimische und nach dem gegenwärtigen
Sprachgebrauche schrieb. Dagegen mangelt es den Spaniern noch an einer histor. Grammatik. Das Beste ist Baists Artikel in Gröbers
«Grundriß der roman. Philologie». Für Deutsche sind die brauchbarsten Hilfsmittel die Grammatik von Wiggers (Lpz. 1860; 2. Aufl.
1884), Fesenmaier (3. Aufl., Münch. 1884), Schilling (10. Aufl., Lpz. 1894), die Wörterbücher
von Franceson (3. Aufl., 6. Abdr., ebd. 1884), von Booch-Arkossy (7.
Aufl., ebd. 1887) und von Tolhausen (3. Aufl., 2 Bde.,
ebd. 1897). Den Versuch eines etymolog. Wörterbuchs machten Covarrubias (Madr. 1611), Cabrera (ebd. 1837) und Monlau (ebd.
1859; 2. Aufl. 1882) und neuerdings R. Barcia (5 Bde.,
ebd. 1883) undL. Eguilaz (Granada 1880); die span. Synonymik bearbeiteten Huerta und March, die Orthographie die Akademie in
einem besondern «Tratado», der jetzt als Anhang der Grammatik beigefügt wird, doch auch getrennt und stets mehr vereinfacht
immer wieder erschienen ist, zuletzt 1876.
Wand, zusammenlegbare, überall aufstellbare Wand, die zum Schutz gegen Wind in Gärten und auf Balkonen, sowie
in Zimmern zur Abtrennung eines Raumes dient.
Sie besteht aus einzelnen, mit Scharnieren verbundenen Rahmen, die mit buntem
Zeug oder Tapete überspannt sind und oft in ihrer Fläche künstlerische Ausschmückung zeigen. Am bequemsten
sind die Rollschutzwände, die wie Rolljalousien aus einer Menge mit den Längsseiten scharnierartig aneinander gereihten
Holzstäben bestehen und leicht jede beliebige Krümmung annehmen.
Weine, die in Spanien erzeugten Weine. Im allgemeinen steht zwar die Kultur der Rebe und
namentlich die Weinbehandlung noch auf tiefer Stufe, indessen wird ihr in den Hauptproduktionsgebieten doch hinlängliche
Sorgfalt gewidmet; ausgezeichnet sind besonders die Orte Tarragona, Malaga und Jerez de la Frontera; dort sind ausländische
Firmen und Kapitalien stark bei der Produktion beteiligt. Der Reichtum der letztern ist größer als
in irgend einem andern Lande, und die
Qualität durchläuft alle Grade der Klassifikation.
Schon der span. Landwein (Vino comun) liefert in vielen Lagen ganz vorzügliche Sorten, so z. B. den Spottorno von Cartagena,
den Alelia von Barcelona, die Weine von Reus, Alava, Taya, Saragossa, Huesca, Tarragona, Logrono, der Hauptstadt
der Rioja, den Xarello von Villafranca u. s. w. Es werden darunter ebenso viele Rotweine
(Tinto) als Weißweine erzeugt. Der dunkelrote Wein von Alelia wird nach einigen Jahren hell und dem besten Sherry ähnlich.
Von Edelweinen sind zu nennen: vor allen der Sherry (s. d.) in seinen verschiedenen
Abstufungen, ferner der Alicantewein (s. d.), der Pedro-Ximenes-Wein (s. d.), der rote Valdepeñas aus der
Mancha, die Malagaweine (s. d.), der süße Garnachawein aus Cariñena, der Albillo von Villafranca, der fast schwarze Benicarlo
(s. d.), die Palmaweine der Balearen, der barcelonische Tarrasa, der granadinische Tinto di rota u. s. w. Viele der S. W. gehören
zu den besten Liqueurweinen der Erde.
Auch moussierender Wein (Vino espumoso) wird in verschiedenen Fabriken, namentlich in Barcelona erzeugt. Nicht alle S. W. sind
feurig und süß, geschätzt sind im Lande am meisten die trocknen Weine, wie Manzanilla und Valdepenas; der gewöhnliche Tischwein
(Vino de mesa) ist säuerlich (acidulo), und auch der Vino secco, der Trockenwein, herb, doch voll Feuer,
und wohl der den Spaniern am meisten zusagende Wein. Der Vino dulce (z. B. Lagrimas in Malaga) ist als Damenwein beliebt.
Große Massen S. W. geringerer Gattung gehen alljährlich nach Frankreich, wo sie, namentlich in der Stadt Cette, umgeformt und
unter beliebiger Etikette in den Handel gebracht werden. Außerdem geht der Export vornehmlich an Sherryweinen
zumeist nach England, Rußland, Nordamerika und Brasilien. Doch ging die Ausfuhr in den letzten Jahren, infolge des allzu reichlichen
Zusetzens von (aus Deutschland bezogenem) Alkohol, zurück, weshalb 1894 der Zusatz von Industriespiritus zum Wein verboten
wurde. In den Weingegenden Malagas hat sich seit 1878 die durch franz. Händler
eingeschleppte Reblaus in verderblichem Grade gezeigt und besonders die Rosinentrauben zerstört. Die Hauptweinhandelsplätze
in Spanien sind: San Lucar de Barameda und Cadiz, Malaga, Tarragona und Barcelona. Über Produktion und Handel s. Spanien.
Stripes (engl., spr. spännisch streips), ein
im Orient und in der Levante vielfach verwendetes leichtes, dünnes Tuch aus Zephyrwolle in vorzugsweise hellen Farben.