Sicherheitstruppen, 1
Bataillon Guerillas, 1 Strafbataillon; 3 Linienkavallerieregimenter; 2 Festungsartilleriebataillone, 1 Gebirgsbatterie
(6
Geschütze),
[* 2] 1 Geniebataillon. Ferner 16 Compagnien und 21 Eskadrons
Guardia civil. Außerdem bestehen eine Anzahl minderwertiger
Miliz- und Freiwilligentruppen, teils aus
Weißen, teils aus Farbigen.
2) AufPortoriko: 4 Infanteriebataillone a 4 Compagnien, 1 Sektion berittenerJäger, 1 Artilleriebataillon
zu 4 Compagnien, davon eine zur Bedienung von 6 Gebirgsgeschützen, 3 Compagnien und 2 Eskadrons
Guardia civil.
3) Auf den Philippinen: 7 Eingeborenenregimenter à 6 Compagnien, 1 Regiment Marineinfanterie zu 2
Bataillonen à 4 Compagnien, 1 Lanciereskadron, 1 Artillerieregiment
zu 2
Bataillonen à 6 Compagnien mit je 1 Compagnie zur Bedienung der Gebirgsgeschütze, 1 Geniebataillon
zu 4 Compagnien, 3 Tercios
Guardia civil zu je 8 Compagnien und 1 Veteranensektion, sowie 12 Compagnien Carabineros. Die ordentlichen
Ausgaben für das
Heer betrugen 1896/97: 140,225, die außerordentlichen 58 Mill.
Pesetas, ohne die
Ausgaben für
Cuba.
II. Kriegsflotte. Die span. Flotte zeichnet sich durch verhältnismäßig
viele Panzer- und geschützte Kreuzer aus, die allerdings teilweise noch im
Bau oder in der
Ausrüstung sind. Von dem durch
die Karolinenangelegenheit (s. Karolinen) 1885 ins Leben gerufenen Flottengründungsplan, unter
Aufwendung von 225 Mill.
Pesetas vor allem eine zur Verteidigung geeignete Flotte zu schaffen, wurde 1887 abgegangen und
der Schwerpunkt
[* 3] auf Schaffung einer Panzerkreuzerflotte gelegt. An modernen
Kriegsschiffen waren Mitte 1897 vorhanden: 1 Hochseeschlachtschiff
I.
Klasse (Pelayo, 9900 t, 5 schwere, 12 mittlere, 18 leichte
Geschütze, 600 Mann), 6
Panzerkreuzer (zusammen 43 930 t, 12 schwere, 79 mittlere, 101 leichte
Geschütze, 2985 Mann), 5 geschützte Kreuzer II. (nach span. Bezeichnung
I.)
Klasse (19 270 t, 8 schwere, 32 mittlere, 56 leichte
Geschütze, 1440 Mann), 9 (darunter 3 geschützte) Kreuzer
IV. (II.)
Klasse (9944 t, 36 mittlere, 82 leichte
Geschütze, 1540 Mann); außerdem sind 3 alte
Panzerfregatten (zusammen 20000 t, 57
Geschütze, 1700 Mann)
sowie folgende ältern Schiffe
[* 4] vorhanden: 3 Kreuzer III. (I.)
Klasse, 8 Kanonenboote I.
Klasse, 63 Kanonenboote
II.
Klasse, 3 Flußkanonenboote, 19 Kanonenbootsschaluppen, 9
Torpedokanonenboote (modern), 3 Torpedobootszerstörer (modern), 4 Hochseetorpedoboote, 15
Torpedoboote
II.
Klasse, 1 unterseeisches
Torpedoboot, 1 gepanzerter Flußmonitor, 1 schwimmende
Batterie, 4
Transporter; ferner 11 Schulschiffe, 2 Schleppdampfer, 3 Fahrzeuge
für den hydrogr. Dienst.
Das
Personal der Marine bestand aus 22
Admiralen und 770 Seeoffizieren, 168 Seekadetten und
Aspiranten, 14000
Unteroffizieren
und Matrosen; ferner das Maschinistenpersonal 385, Ingenieure 57, Verwaltungsbeamte 310,
Ärzte 150, Justizbeamte 58, Geistliche 51. Die
Marineinfanterie ist 350 Offiziere und 7033
Soldaten stark, die Marineartillerie 50 Offiziere und 1500
Soldaten. Das Marinebudget
(1895/96) betrug
23 443 668
Pesetas.
Huhn (s.
Tafel: Geflügel,
[* 1]
Fig. 20), schwarzes, hochgestelltes, kräftiges
Haushuhn mit hervorragend aufgerichteter
Haltung, hohem, starkem, einfachem, stehendem, bei der
Henne nach der Seite umliegendem Kamm, langen
Kehllappen, weißem
Gesicht
[* 5] und außergewöhnlich großen, weit herabhängenden weißen Ohrlappen und gut entwickeltem, aufrecht getragenem
Schwanze mit
großen Sichelfedern beim Hahn
[* 6] und dunkelgrauen Füßen. Es giebt auch weiße und blaugraue, seltener
gesperberte
Spanier. Obschon sehr fruchtbar und große
Eier
[* 7] legend, und obgleich ^[fehlt: das] Fleisch gut ist, ist das S.
H. kein zu empfehlendes Wirtschaftshuhn, weil es verweichlicht ist und die
Jungen sich langsam befiedern.
[* 8]Sprache,
[* 9] die altertümlichste unter den roman. Schriftsprachen, steht
in manchen Punkten, namentlich in der Bewahrung des auslautenden s, dem
Lateinischen näher als das
Italienische, kennt manche
jüngere
Bildung, die das
Provençalisch-Französische mit dem Italienisch-Rumänischen gemein hat, noch nicht, wie z. B.
das
Pronomen lui; ebenso ist ihr Wortschatz altertümlich. Zu den lat. Elementen
gesellen sich die noch wenig gesichteten baskisch-iberischen und die arabischen, letztere meist Bezeichnungen des Rechtswesens
(zuletzt und am besten zusammengestellt von
Eguilaz y Yanguas, «Glosario etimólogico de las palabras españolas de origen
oriental», Granada
[* 10] 1886).
Anders aber als auf das Wörterbuch hat das
Arabische auf die
Entwicklung des
Spanischen nicht
eingewirkt; der tiefe Gutturallaut (das span. j), den man früher allgemein für arabisch hielt,
hat sich vielleicht noch im 16. Jahrh. ohne irgend welche fremde
Beihilfe ans einem frühern weichen
sch-Laute entwickelt.
Auch Wortbiegung und
Syntax sind durchaus romanisch geblieben.
Denkmäler der S. S. reichen nicht über das 12. Jahrh. hinaus.
Einzelne Wörter finden sich freilich schon viel früher, z. B. in Isidors von Sevilla
[* 11] «Origines»
und in
Urkunden; aber zusammenhängende
Texte sind erst das «Poema del Cid» (hg. zuletzt von
Vollmöller, Bd. 1,
Halle
[* 12] 1879),
das «Mistero de los reyes magos» (hg. von Baist,
Erlangen
[* 13] 1887) und einige vonMorel-Fatio gefundene, in der
«Romania», Bd. 17, veröffentlichte kleinere Gedichte.
Schon in diesen und den nächstfolgenden
Texten prägen sich die Mundarten aus, namentlich erscheint das Leonesische verschieden
vom Castilianischen. Im übrigen sind die Nachrichten über die span. Mundarten wenig genau.
An das Castilianische, als dessen feinste
Blüte
[* 14] das Toledano gilt und von dem eine alte
Abart, das Logroñes
oder umfassender der Dialekt von Rioja, schon von Berceo im 13. Jahrh. geschrieben ward, lehnt
sich das Aragonische und der Dialekt von Estremadura an.
Die südl. Dialekte
Andalusiens und Murcias, die in viele Unterabteilungen auseinander fallen, müssen trotz starker
Abweichungen
zum Castilianischen gerechnet werden, da sie den diesem eigentümlichen Gutturallaut, das Jota, kennen,
der den beiden andern Gruppen fehlt. Im Westen grenzt das
Spanische ans
Portugiesische, dem sich noch das Galicische und das
westliche
Asturische anschließt, wogegen das östliche
Asturische ein span. Dialekt ist. Im
Osten gehören die Dialekte
Cataloniens,
Valencias und der
Balearen und Pithyusen zum Provençalischen. Übergangsstufen bilden die Dialekte von
Leon, deren hauptsächlichste drei sind: der dem Galicischen
¶
mehr
sehr nahe stehende Dialekt der Landschaft Bierzo (Bergidum), der der Landschaft Orbigo und der von Astorga, auch maragato
genannt; dieser dem Castilianischen schon sehr nahe verwandten Mundart hat sich der Dichter des Alexanderliedes bedient.
Die Nationalsprache zu bearbeiten fing man erst im 15. Jahrh. an: Alonso de Palencias lat.-span.
Lexikon erschien 1490, 1492 das viel gebrauchte lateinisch-spanische und spanisch-lateinische des HumanistenAntonio de Lebrija, sowie desselben «Tratado de gramática sobre la lengua castellana».
Ein anonymer «Dialogo de la langua», dem Valdes zugeschrieben (1540),
einige Arbeiten von Aldrete und andern sammelte 1782 Mayans
y Siscar und schrieb selbst «Origines de la lengua española»
(hg. von Hartzenbusch und Mier, Madr. 1873). Gesetzgebend für Grammatik und Wörterbuch ward das «Diccionario» der SpanischenAkademie (zuerst 1771, dann in immer neuen Auflagen, deren letzte (12.) von 1884). Dieses bereicherte mit vielen Zusätzen
und Verbesserungen Salvá, der auch die beste span. Grammatik für Einheimische und nach dem gegenwärtigen
Sprachgebrauche schrieb. Dagegen mangelt es den Spaniern noch an einer histor. Grammatik. Das Beste ist Baists Artikel in Gröbers
«Grundriß der roman. Philologie». Für Deutsche
[* 16] sind die brauchbarsten Hilfsmittel die Grammatik von Wiggers (Lpz. 1860; 2. Aufl.
1884), Fesenmaier (3. Aufl., Münch. 1884), Schilling (10. Aufl., Lpz. 1894), die Wörterbücher
von Franceson (3. Aufl., 6. Abdr., ebd. 1884), von Booch-Arkossy (7.
Aufl., ebd. 1887) und von Tolhausen (3. Aufl., 2 Bde.,
ebd. 1897). Den Versuch eines etymolog. Wörterbuchs machten Covarrubias (Madr. 1611), Cabrera (ebd. 1837) und Monlau (ebd.
1859; 2. Aufl. 1882) und neuerdings R. Barcia (5 Bde.,
ebd. 1883) undL.Eguilaz (Granada 1880); die span. Synonymik bearbeiteten Huerta und March, die Orthographie die Akademie in
einem besondern «Tratado», der jetzt als Anhang der Grammatik beigefügt wird, doch auch getrennt und stets mehr vereinfacht
immer wieder erschienen ist, zuletzt 1876.