beinahe trockner
Auffassung eine Anzahl teils der Geschichte, teils der deutschen Volkssage entnommener
Kompositionen, wobei
ihm das
Studium der deutschen
Meister des 16. Jahrh. förderlich war. Von seinen frühen Genrebildern sind hervorzuheben:
Amsterdamer Waisenmädchen (1851), Eseltreibers Siesta (1855),
Walpurgisnacht (1862; sämtlich in der Kunsthalle zu
Hamburg),
[* 2] Johannisabend in Köln
[* 3] (1861; Museum zu
Breslau),
[* 4] Der Rattenfänger von Hameln,
[* 5] Frau
Holle;
Daran reiht sich:HansSachs seine
Dichtung vorlesend (1871;
Berliner Nationalgalerie).
Am meisten Erfolg hatte er mit dem aus der Idee der alten
Totentänze geschöpften Zug
des
Todes (1876; Nationalgalerie zu
Berlin).
[* 12] Die nächsten Werke zeigen ihn weiter auf dem eingeschlagenen phantastischen Weg; so in Am Scheideweg (1878),Irrlicht (1879). Ein großes
Bild: Die drei Frauen am
Grabe Christi (1880), bezeichnet den Anfang seiner
Monumentalmalerei, in der ihm die Wandgemälde des
Treppenhauses der
Universität zu
Halle,
[* 13] die vier
Fakultäten darstellend,
bis 1888 reiche Gelegenheit boten. S. war Mitglied der
BerlinerAkademie und starb in
Berlin.
Wolfhart, Dichter, Sohn des Cyriak Spangenberg (s. d.), geb.
um 1570 inMansfeld, erwarb 1591 in
Tübingen
[* 24] den Magistergrad, wurde in
Straßburg
[* 25] Korrektor, 1601 unter
die
Meistersinger aufgenommen, 1611 Pfarrer zu Buchenbach bei Künzelsau und starb etwa 1637. S. hielt glücklich die Mitte
zwischen gelehrter und meistersingerischer
Dichtung. Von den lat. und griech.
Dramen, die im
Straßburger Akademietheater aufgeführt
wurden, hat er gereimte
Übersetzungen als Textbücher für die Lateinunkundigen geliefert, nicht ohne
eigene volkstümliche Zuthaten. Seine selbständigen kleinen
Dramen (z. B. «Glückswechsel», 1613;
«Mammons
Sold», 1614) sind
Spiele aus dem
Bauern- und Landsknechtleben, mit ernstem Hintergrund.
S.s Tiergedicht «Ganskönig»
(Straßb. 1607) persifliert graziös den kath. Heiligendienst.
In diesem Gedicht und in denSpielen giebt sich S. das
Pseudonym Lycostenes Psellinorus Andropediacus.
Ein anderes
Pseudonym«AdolfRose von Creutzheim» scheint er in dem satir. Prosaroman «Eselkönig»
(Ballenstedt, ohne Jahr) gebraucht zu haben, falls er wirklich der Verfasser ist. Martin gab
S.s Ausgewählte
Dichtungen heraus
(Straßb. 1887).
Ezechiel von, Gelehrter und Staatsmann, geb. 1629 zu Genf,
[* 26] studierte in
Leiden
[* 27] und wurde 1651 Professor der schönen
Litteratur in Genf
und 1652 in den
GroßenRat daselbst gewählt. Später übertrug ihm der Kurfürst von der Pfalz die Erziehung
seines
Sohnes und schickte ihn zugleich in wichtigen Angelegenheiten nach
Italien. 1665 kehrte S. nach
Heidelberg
[* 28] zurück, trat 1680 in die Dienste
[* 29] des Kurfürsten von
Brandenburg,
[* 30] als dessen Gesandter er neun Jahre in
Paris
[* 31] verweilte,
worauf er, zum Staatsminister ernannt, den Friedensverhandlungen zu Ryswijk beiwohnte. Von König
Friedrich I. von
Preußen
[* 32] wurde S. in den Adelsstand erhoben und 1702 als erster preuß. Gesandter
nach
London
[* 33] geschickt, wo er starb. Seine Hauptwerke sind: «Dissertationes de usu et praestantia numismatum antiquorum»
(Rom
[* 34] 1664; beste Ausg., 2 Bde.,
Lond. und Amsterd. 1706-17) und «Orbis
Romanus» (Lond. 1704;
Halle 1728);
außerdem seine
Ausgaben des Julianus (Lpz. 1696) und des Kallimachus
(2 Bde., Utr. 1697) sowie die franz.
Übersetzung: «Les Césars de l'empereur Julien» (beste Ausg.,
Amsterd. 1728).
1) Jagdhunderasse, in Feldspaniels und
Wasserspaniels zerfallend. Zu erstern gehören:a. der Sussexspaniel
von goldschimmernd brauner
Farbe, großen, doch nicht sehr befederten, keineswegs lockigen
Behängen, vollen, verständig dreinblickenden,
haselnußgroßen
Augen, langem und gedrungenem Körper, mäßig hohen Läufen. Das Gewicht beträgt 16-18 kg.
Die Rute wird auf etwa 25 cm gestutzt; b. der Clumberspaniel, meist mit citronengelben Platten. Mittelgroßer
Hund von 25 bis 30 kg
Gewicht, steht auf geraden festen Läufen und hat große, fleischfarbene
Nase;
[* 36]
c. der schwarze S., dem weißen ähnlich;
d.
der Norfolkspaniel, selten, schwarz mit rot oder braun mit
weiß;
e. der Cockerspaniel, sehr selten, in allen
Farben vertreten.
Zu den
Wasserspaniels gehören:
a. der englische
Wasserspaniel, der nur noch von histor.
Interesse ist;
d. der irische
Wasserspaniel, früher in drei
Arten, heute nur noch in einer vertreten. Er wird 55-60 cm hoch. Liegt das nasse
Haar
[* 37] dem Körper an, so
soll er an den Pointer erinnern. Auf dem
Kopfe ist ein ziemlich
¶
langer Haarschopf, die Augen sind dunkelbraun, die Nase ist dunkellederfarben, die Behänge sind tief angesetzt. Die Entfernung
von einer Behangspitze bis zur andern über den Schädel gemessen soll 60-65 cm betragen, in welche Messung die Franse am
Behang mit einbegriffen ist. Die Behaarung besteht aus kurzen, krausen Locken am ganzen Körper, die Rute
ist stets ohne Fahne. - 2) Luxushunderasse, unter dem NamenZwergspaniels oder Wachtelhund (s. Tafel: Hunderassen,
[* 39]
Fig. 2, beim
ArtikelHunde)
[* 40] bekannt: a. King Charles, glänzend schwarz mit lohfarbenen Abzeichen;
b. Blenheim, mit kräftig kastanienbraunen
Flecken auf weißem Grunde, rotbraunen Ohren, einem halbmondförmigen weißen Fleck auf der Stirn, in dessen
Mitte deutlich ein roter Fleck von der Größe eines Zweipfennigstücks sich befindet;