ferner «Dramat.
Bilder aus
Straßburgs Vergangenheit» (2 Bde., ebd. 1876) und
«Zur Geschichte der modernen franz.
Litteratur. Essays» (ebd. 1877). Seine «Œvres choisies» (5 Bde.,
Straßb. 1869-71) enthalten auch die
«Biographies alsaciennes». -
Leonello, ital.
Maler, geb. 1576 zu
Bologna, wurde
Schüler der
Carracci, dann Curtis, endlich
Caravaggios in
Rom,
[* 2] mit dem er eng verbunden blieb und nach Neapel
[* 3] und
Malta ging. Nach
Bologna zurückgekehrt, verschmolz
er die verschiedenen Einflüsse zu einem einheitlichen
Stil mit kräftiger Formengebung und warmer Färbung und wurde überaus
beliebt. Er starb 1622 zu
Bologna. Seine Hauptwerke sind die beiden besten der Fresken in
SanMichele in
Bosco (Der
heil.
Benedikt heilt einen vom Dach
[* 4] gestürzten Mann und Die Feuerprüfung der heil.
Cäcilia), ferner die Fresken in der
Kirche
della Ghiara in Reggio, in der Dominikanerkirche zu
Bologna; von Tafelbildern sind zu erwähnen: Die Hinrichtung des heil.
Christoph (im Louvre), Die Vision des heil. Franciscus
(Galerie zu Modena),Christus an der
Säule
(Galerie
zu
Dresden).
[* 5] Er malte auch Sittenbilder (Die Wahrsagerin, in Modena; Das
Konzert, im Louvre).
Kolbenblütler, Ordnung aus der Gruppe der
Monokotyledonen, dadurch charakterisiert, daß die meist
unansehnlichen
Blüten zu umfangreichen, meist kolbenartigen und fleischig entwickelten Blütenständen vereinigt sind, deren
Achse als
Spadix bezeichnet wird.
Sipahi, früher die von den Inhabern der türk. Kriegerlehen, den Timarioten und Zaims,
zu stellenden Reiter, welche den
Kern der türk. Reiterei (wie die
Janitscharen des Fußvolks) bildeten. Im 16. Jahrh. soll
ihr Gesamtaufgebot 130000 Mann betragen haben. Außerdem gab es ein Korps Gardereiter, S. der
Pforte, an 12000 Mann. Die Lehnsreiterei
verfiel immer mehr und wurde im Anfang des 19. Jahrh. von
SultanMahmud II. durch reguläre
Kavallerie ersetzt. - Jetzt ist
S. die Bezeichnung für vier franz. Kavallerieregimenter, welche für
den ständigen Dienst in
Algerien
[* 7] und
Tunis aus Eingeborenen in orient.
Tracht gebildet, aber regelrecht organisiert und ausgebildet
sind. Die Offiziere und ein
Teil der
Unteroffiziere sind grundsätzlich Nationalfranzosen. In
Bildung begriffen sind ferner
die Spahis sahariens zum Schutze gegen die Wüstenbewohner. (S. auch
Sipahi.)
1) Oberamt im württemb.
Schwarzwaldkreis, hat 229,58 qkm und (1895) 16 696 (7704 männl., 8992 weibl.) E. in 1 Stadt
und 20 Landgemeinden. - 2) Oberamtsstadt im Oberamt
S., an der Prim, am Westfuß des Heuberges und an der Linie
Stuttgart-Immendingen
der Württemb. Staatsbahnen,
[* 8] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Rottweil),
[* 9] Kameralamtes, hat (1895) 2363 meist
kath. E., Post,
Telegraph,
[* 10] Latein- und Realschule, ein Gewerbemuseum, eine Handwerkerbank; Orgelbau, Fabrikation von
Uhren,
[* 11] Cigarren,
Handel und Viehzucht.
[* 12] Nahebei der Dreifaltigkeitsberg mit Wallfahrtskirche und Alpenpanorama.
Vgl. die biogr.
Schriften von Schlegel
(Jena
1693) und Jul.
Wagner (Altenb. 1830) sowie Seelheim,Georg S. als sächs. Historiograph
(Halle
[* 25] 1876).
1) Bezirkshauptmannschaft in
Dalmatien, hat 1889,20 qkm und (1890) 101 766 (51 615 männl., 50 151 weibl.) meist serbo-kroat.
E. in 18 Gemeinden mit 128 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke
Almissa,
San Pietro,
S. und
Traù. - 2) S., kroat.
Spljet
oderSplit, in
Urkunden auch Spálatro, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts
(566,44 qkm, 41 452 E.) und
Bischofs, von hohen
Gebirgen (nördlich Castella, östlich Mossor) umgeben, auf einer Halbinsel,
die im N. der
CanaleCastelli, im S. der
Canale di S. bespült, zwischen dem Monte-Marian (178 m) und demFort
Grippi, an der Linie S.-Knin (103 km) der Österr. Staatsbahnen, ist Dampferstation und hat (1890) 15 697, als Gemeinde 22 752 E.,
in Garnison ein
Bataillon des 22. Infanterieregiments
«Graf von
Lacy». Ein großer
Teil der
Altstadt mit ihren winkligen
Straßen
ist fast ganz in das Mauerviereck des DiocletianischenPalastes hineingebaut; die westlich davon liegende
Neustadt
[* 26] hat breitere
Straßen, die zur geräumigen Obala (Riva) führen. Die Stadt hat ein bischöfl. Seminar,
¶
mehr
serbo-kroat. Staatsgymnasium, eine serbo-kroat. Staatsrealschule, ein Altertumsmuseum, einige Privatsammlungen und am Fuße
des Marjan eine warme Schwefelquelle mit Bad.
[* 28] S. ist ausgezeichnet durch seinen Reichtum an alten Baudenkmälern. Der Residenzpalast
Diocletians, in den sich der röm. Kaiser 305 nach seiner Abdankung zurückzog, war eins der bedeutendsten Bauwerke des Altertums.
Seine Grundform ist ein Rechteck von 179 zu 215 m Seitenlänge. Die Reste des Baues werden teils bloßgelegt
(s. Salona, Dorf), teils vor weiterm Verfall geschützt.
Von den vier Palasteingängen, in der Mitte einer Rechteckseite gelegen, ist die frei gelegte Porta aurea wohl erhalten. (S.
Tafel: Römische Kunst
[* 29] II,
[* 27]
Fig. 5.) An jeder Ecke stand ein rechteckiger Turm
[* 30] von 12 qm Grundfläche; an den
drei Landseiten war der Palast durch 16 Türme entlang den sehr hohen Umfassungsmauern befestigt. Der Dom, ein 22 m hoher achteckiger
Bau mit Kuppel, wird für das Mausoleum des Diocletian gehalten; der mächtige Portikus trägt seit Anfang
des 13. Jahrh. den Campanile; südlich davon eine ägypt. Sphinx.
[* 31]
Das Peristylium, dessen korinth. Säulen
[* 32] zum Teil in Häuserfronten eingebaut sind, wird durch eine Vorhalle abgeschlossen.
In der Nähe des Doms ist das für einen Jupitertempel gehaltene Battistero di San Giovanni, ein schöner korinth. Bau. Der
Hafen ist durch einen 1882 fertig gestellten, 478 m langen, 5,7 m breiten Damm vergrößert und gegen die
heftigen Winde
[* 33] geschützt. Die Stadt hat den bedeutendsten HandelDalmatiens, besonders in Wein; 1894 liefen 2956 Schiffe
[* 34] mit 481 457 Registertonnen
ein und 2935 mit 479 656 aus. -