4) Die Tarahumara-Gruppe; dazu die
Sprachen der Tarahumara im
StaateChihuahua, der Tubar im Quellgebiet des Rio
[* 2] Fuerte, an der
Grenze von Sinaloa, der Guazapar, Varogio und Pachera.
5) Die Cahita-Gruppe; dazu das Tehueco, gesprochen von den Sinaloa und andern
Stämmen im Gebiet des Rio
del Fuerte in Sinaloa, und die
Sprache
[* 3] der Mayo und Hiaqui oder
Yaqui in
Sonora.
6) Die Opata-Gruppe; dazu das Opata oder Tegüima, das Eudeve und Ova oder Jova.
Alle drei in
Sonora.
7) Die Pima- oder Nevome-Gruppe, gesprochen von den
Stämmen der Pimeria baja, die südlich von den Opata
am untern Rio Sinaloa wohnen, und von den
Stämmen der Pimeria alta, die nördlich von den Opata bis zum Rio
Gila sich erstrecken.
8) Die
SanBernardino-Gruppe, d. h. die
Sprachen Chimehueve, Quechi, Netela, Cahuillo, Kizh des südl. Kaliforniens.
9) Die Shoshoni-Gruppe; dazu gehören die Comanches (s. d.), die Caihua
(Kiowa) in
Texas, die Moqui in
Arizona. die Pa-yute (Pah-Utah) in der
Sierra Nevada, die Yu-in-tetso
(Utah) am
Großen Salzsee
und die Shoshoni (s. d.). -
Vgl.
Buschmann, Das Lautsystem der S. S. (in den «Veröffentlichungen der
Akademie der Wissenschaften», Berl. 1862);
Orozco y Berra, Geografia de las lenguas de México (1864).
Stadt im
Kreis
[* 4] Mörs des preuß. Reg.-Bez.
Düsseldorf,
[* 5] 15 km von der niederländ. Grenze und 10 km südwestlich
vom Rhein, in einer von der Ley, derRoten Ley und dem Mühlenbache durchflossenen Ebene, hat (1895) 1885 E.,
darunter 124 Katholiken und 41 Israeliten, Post, Fernsprechverbindung, evang. und kath.
Kirche;
Sammet-, Plüsch- und Schuhwarenindustrie, vier Lohgerbereien, zwei
Töpfereien, Dampfmolkerei, Holz- und Lohehandel.
In der Nähe ein großes
Krankenhaus
[* 6] und eine Irren- und
Idiotenanstalt (unter Leitung von Franziskanerinnen). Nördlich
von S. der Balberger
Wald und der
Hochwald.
Henriette, Sängerin, geb. zu Koblenz,
[* 7] studierte auf dem Konservatorium in
Prag
[* 8] und trat im 15. Jahre
zum erstenmal als Opernsängerin auf.
Bald nachher erhielt sie eine Anstellung bei der deutschen
Oper in
Wien,
[* 9] wo sie zugleich
auch in der ital.
Oper mitwirkte. 1824 gastierte sie in
Leipzig
[* 10] und wurde in demselben Jahre, nebst
Mutter
und jüngerer Schwester, an
das neue Königstädter
Theater
[* 11] in
Berlin
[* 12] berufen. Von da beginnt ihre Glanzzeit.
Bald zur Kammersängerin
ernannt, gewann sie durch wiederholtes Auftreten in
Paris
[* 13] und
London
[* 14] Weltruf. 1830 zog sie sich zuerst
vom
Theater, dann überhaupt von der Öffentlichkeit zurück, nachdem sie sich 1828 mit dem sardin.
Gesandtschaftssekretär im Haag,
[* 15]
Grafen Rossi, der später Gesandter in
Frankfurt
[* 16] a. M.,
Petersburg
[* 17] und
Berlin war, heimlich
vermählt hatte. 1849 nahm sie die Künstlerthätigkeit wieder auf, überall mit der alten
Begeisterung empfangen. Auf einer
Kunstreise durch
Amerika
[* 18] erlag sie zu Mexiko
[* 19] der
Cholera. 1855 wurde ihre
Leiche im
Kloster Marienthal
bei Ostritz in der sächs.
Lausitz beigesetzt, wo auch ihr Gatte ruht.
Henriette S. gehörte zu den liebenswürdigsten und
begabtesten Vertreterinnen der Kunst des
Gesangs, in der sie außer der
Catalani keine Nebenbuhlerin
hatte.
Sie vereinigte die ital. und deutsche Schule durch das geistige Element, das ihre vollendete
Technik durchdrang. Das Feld ihrer vorzüglichsten Wirksamkeit als dramat. Sängerin war
das Lyrische und das Graziöse.
Ihr jüngerer
BruderKarl S., geb. in
Berlin, widmete sich seit 1848 am Hoftheater zu
Dresden
[* 20] der
Bühne, war 1850-51 am Hofburgtheater in
Wien engagiert, ging dann nach Schwerin,
[* 21] wo er die ersten
Helden-, Konversationsliebhaber-
und Bonvivantrollen gab, und vertrat seit 1859 dieselben Fächer
[* 22] in
Dresden, seit 1862 in Hannover,
[* 23] aus welcher
Stellung er
jedoch infolge Herausgabe seiner Selbstbiographie («Vom Nachtwächter zum türk.
Kaiser», 4. Aufl., 2 Bde.,
Hannov. 1878) ausschied. Seitdem gastiert er ausschließlich. S. schrieb außerdem: «Frauenemancipation» (drei verschiedene
Ausgaben in
Berlin und Hannover),
1)
Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez.
Schwaben, hat 1004,10 qkm und (1895) 31 398 (15 453 männl., 15 945 weibl.) E. in 36 Gemeinden
mit 320 Ortschaften, darunter 1 Stadt. - 2) Markt und Hauptort des
Bezirksamtes S., rechts an der Iller,
in den
AllgäuerAlpen,
[* 24] von Wäldern und Wiesen umgeben, an den
Nebenlinien Immenstadt-S. (8,3 km) der Bayr. Staatsbahnen
[* 25] und
S.-Oberstdorf (13,5 km) der
Lokalbahnaktiengesellschaft, Sitz des
Bezirksamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Kempten)
[* 26] und
Hüttenamtes, hat (1895) als Gemeinde 3318 E., darunter etwa 100
Evangelische, Post,
Telegraph,
[* 27] schöne
Kirchen mit alten Gemälden, Schloß, Vorschußverein;
Hüttenwerk, Eisengießerei,
[* 28]
Weberei,
[* 29] Käsebereitung, besuchte Viehmärkte.
Nahebei die Ruine Fluchenstein und Eisenerzgruben. Nordöstlich erhebt sich der Grünten (s. d.).
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Cassel), hat (1895) 1925 E., darunter 25 Katholiken
und 124 Israeliten, Post,
Telegraph, ein 1491 erneuertes Schloß;
Hefenfabrikation, Gerberei, Schlauchweberei,
Branntweinbrennerei,
Molkerei, Gipsfabrik und Schwerspatmühlen.
1)
S. an der Werra, Flecken im
Kreis Witzenhausen des preuß. Reg.-Bez.
Cassel, links an der Werra, gegenüber von
Allendorf,
in 152 m Höhe, an der Linie
Bebra-Göttingen
(Station S.-Allendorf) der
Preuß. Staatsbahnen, hat (1895) 726 meist evang. E.,
evang.
Kirche, Salzwerke (schon 775 genannt) und ein Solbad mit Inhalatorium (1896: 1726 Kurgäste). -
Vgl. SolbadS. an der Werra und seine Umgebung
(Halle
[* 31] a. S. 1892); Lange, Zu den S.
(Cass. 1897). -
(Sohr, auch
Sorr), Dorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Trautenau in
Böhmen,
[* 33] zwischen
Trautenau und Königshof, hat (1890) als Gemeinde 1106 E. und ist bekannt durch die
Schlacht am Friedrich d. Gr.
hatte Mitte September sein 36000 Mann starkes
Heer von Jaromircz nach S. geführt.
¶
mehr
um seine Verbindungslinie mit Schweidnitz
[* 35] zu verkürzen. Die Österreicher (40000 Mann) unter dem Herzog von Lothringen folgten
und griffen 30. Sept. früh das von 18000 Preußen
[* 36] besetzte Hauptlager bei S. überraschend an. Es gelang jedoch dem König, seine
Truppen zu formieren und durch rasche Angriffe dem Gegner eine schwere Niederlage beizubringen. Auch fand
bei S. ein siegreiches Gefecht preuß. Gardetruppen gegen eine Brigade des österr. 10. Armeekorps statt.