bedingtes Versinken in einen lethargischen, schlafartigen Zustand, wodurch die betreffenden
Tiere (kleine Säuger, Reptilien,
Fische,
[* 2]
Insekten,
[* 3] Mollusken)
[* 4] während einer Zeit, in der ihre natürlichen Existenzbedingungen, Futtermenge,
Grad der Feuchtigkeit
u. s. w. sehr verändert sind, gegen äußere schädliche Einflüsse gleichsam abgeschlossen
werden.
Der tropische S. ist das Widerspiel des Winterschlafs (s. d.), wie
er in kältern Klimaten auftritt.
oder
Sommerflecken (Ephelides), kleine gelbliche und bräunliche Flecken, die besonders bei Individuen
mit zarter
Haut,
[* 5] blonden und rötlichen
Haaren und sehr weißem
Teint auf den von den Kleidern nicht bedeckten Körperteilen
(im
Gesicht,
[* 6] auf den
Händen undArmen) erscheinen. Die S. sind Pigmentablagerungen in der
Haut, die im
Sommer,
also namentlich unter dem Einfluß des
Sonnenlichts, auch dann entstehen, wenn man die
Hautvor der Einwirkung der direkten
Sonnenstrahlen schützt. Im Winter blassen sie ab oder verschwinden auch wohl von selbst. Künstlich kann man sie nur zugleich
mit der Hautschicht entfernen, in der die Pigmentflecken enthalten sind (durch die von
Hebra angegebenen
Sublimatumschläge); aber mit dieser Hautschicht kommen nach einigen Wochen auch die S. wieder.
Schlafmittel, das aus
Chloralhydrat und
Urethan in
Weingeist gelöst besteht und bitter kratzend schmeckt. In
Gaben von 2 bis 3 g genommen soll es nach kurzer Zeit einen 6- bis 8stündigen ruhigen Schlaf ohne Nachwirkungen
hervorrufen.
(vom lat. somnus, Schlaf, und ambulare, wandeln), Bezeichnung für den
schlafähnlichen Zustand, der sowohl von selbst entsteht (natürlicher S.,
Nachtwandeln, s. d.) als auch experimentell durch
Einwirkung hypnotisierender Proceduren herbeigeführt wird (künstlicher S.,
Hypnotismus im engern
Sinne). Die Bewußtseinsstörung
ist keineswegs sehr tief, insbesondere kann nicht von einer Aufhebung des Selbstbewußtseins die Rede
sein. Die Somnambulen hören, fühlen und sehen, wenn sie nicht, was häufig vorkommt, die
Augen geschlossen halten; aber
sie sind unfähig, die Gesamtsituation, in der sie sich befinden, richtig zu erkennen, und haben nach dem Erwachen in der
Regel die
Erinnerung für das während des somnambulen Zustandes Erlebte völlig verloren, woraus man
früher fälschlich auf
Bewußtlosigkeit schloß.
Dabei laufen aber im
Bewußtsein der Somnambulen lebhafte Vorgänge ab, indem dieselben sich entweder in einer selbstgeschaffenen
Sinnenwelt (früher durchlebte, phantastisch veränderte
Situationen) bewegen oder ganz durch von außen eingegebene (suggerierte)
Vorstellungen beherrscht werden. Bei
Hysterischen und Epileptischen sowie bei
Personen, die hochgradig zu
hypnotischen Zuständen neigen, treten diese letztern auch am
Tage ohne besonders nachweisbare
Ursachen auf (sog. Dämmerzustände).
Im
populären
Sinne umfaßt der S. auch jene als Hellsehen,
magnetisches Schlafwachen (clairvoyance) bezeichneten Zustände,
in denen bei äußerlich verschlossenen
Sinnen die Fähigkeit bestehen soll, vermöge eines rätselhaften
intuitiven Vermögens, Vorgänge und Objekte wahrzunehmen, die mit gesunden
Sinnen und im gewöhnlichen wachen Geisteszustand
nicht erkannt werden können, z. B. Vorgänge in weiter räumlicher Ferne, in der Zukunft
u. s. w. Indes gehen bei näherer Prüfung die intellektuellen Leistungen der sog.
Somnambulen in diesem
Sinne nicht principiell über den gewöhnlichen menschlichen Erfahrungskreis hinaus.
Meist handelt es sich um betrügerische Täuschungen; doch findet sich ab und zu im somnambulen Zustand thatsächlich eine
hochgradig gesteigerte
Erregbarkeit
(Hyperästhesie) der Sinnesapparate, so daß Vorgänge oder Dinge wahrgenommen werden,
die gesunden
Sinnen verborgen bleiben (z. B. feinste
Geräusche, riechende
Substanzen in geringster Menge). (S. auch
Hypnotismus.)
^[]
(lat.), schläfrig. - Somnolentĭa, Schläfrigkeit,
Schlaftrunkenheit (s. d.). ^[= (Somnolentia), der dem völligen Einschlafen oder Erwachen unmittelbar vorhergehende halb oder ...]
Dorf im nördlichstenTeil der span.
Provinz Madrid,
[* 8] an der
Straße nach
Burgos, in der
Sierra de Guadarrama, hat 267 E. und ist durch das
Gefecht denkwürdig geworden. 14000
Spanier hatten unter
Don Benito
San-Juan den
Paß
[* 9] von S. (1480 m) besetzt und verschanzt, wurden aber von Napoleon Ⅰ., der von Norden
[* 10] her mit 26000 Mann Fußvolk und 9000 Mann Reiterei heranrückte, daraus vertrieben.
(Sumvix), Ort im
BezirkVorderrhein des schweiz. Kantons Graubünden,
in 1054 m Höhe, an der Mündung des SomvixerThals in das Rheinthal,
hat (1888) 1169 meist kath. E. Nahebei die
Kirche St.
Benedikt und die Ruinen des Schlosses Tuvra. Im SomvixerThal,
[* 11] 10 km entfernt, in 1273 m Höhe das Somvixer oder
Teniger Bad.
(lat.), in der Lautphysiologie ein
Laut, der der
Träger
[* 12] des
Silbenaccents (s.
Accent) ist, z. B.
a in alt,
l in han-dlt (so spricht man das Wort handelt meistens aus), s in der Interjektion bst.
ursprünglich die allgemeine Bezeichnung für Instrumentalsatz, steht in diesem
Sinne im Gegensatz zur Kantate («Singstück»),
der allgemeinen Bezeichnung für einen Vokalsatz. In dieser allgemeinen Bezeichnung kommt die S. am Ende des 16. Jahrh.
für einsätzige und dreisätzige Orchesterkompositionen z. B. bei G.
Gabrieli vor. Als sich im Laufe des 17. Jahrh. verschiedene Formen der
Instrumentalmusik ausbildeten, wurde die Bezeichnung
S. besonders auf eine Reihe selbständiger
Sätze bezogen, die musikalisch ein Ganzes ausmachen. Diese
Sätze waren in der
Kammersonate (sonata di camera) munter und lebhaft,
¶
mehr
meist Tänze; in der Kirchensonate (sonatadi ^[richtig: sonata di] chiesa) sollten sie ernster, würdiger, auch wohl fugiert,
kontrapunktisch gearbeitet sein. So war es in der Zeit 1650–1750, wo die S. hauptsächlich für Saiteninstrumente mit begleitendem
Klavier- und Orgelbaß bestimmt war und damals das bildete, was man jetzt instrumentale Duos, Trios und
Quartette nennt. Die S. für Klavier entstand zwar schon um 1700 durch Kuhnau, bildete sich aber erst nach 1750 zu ihrer jetzigen
Gestalt aus; bis dahin war es vorwiegend die Suite (s. d.), welche für Klavierstücke galt.
Erst seit ihrer Ausbildung durch Ph. Em. Bach und besonders durch Haydn erhielt die Klaviersonate im wesentlichen
diejenige musikalische Form, welche die frühern Gestaltungen dieser Art überflügelte, und daher kommt es, daß der Name
S. in der neuern Musik fast ausschließlich Stücke für Klavier, oder für Klavier mit Violine (Cello), bezeichnet. An die genannten
und viele andere Klaviersonaten-Komponisten jener Zeit schließen sich, jeder in seiner Art weiter bildend,
Mozart und Clementi an. Namentlich aber hat Beethoven die Sonatenform mit Fülle und Tiefe behandelt und zur größten Vollendung
gebracht. Auch Cramer, Dussek,Weber, Hummel, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms, Raff u. a. haben in der S. Vortreffliches
geleistet. Die Sonatine ist eine S. in kleinerer Form. –
Vgl. Shedlock, Die Klaviersonate, ihr Ursprung
und ihre Entwicklung (aus dem Englischen, Berl. 1897).