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Inseln S. (266,2 qkm, davon 17,2 qkm Seen), Ansersk (51,4), Groß- (19,1 qkm) und
Klein-Muksalma,
Große und
Kleine Haseninsel
(Sajazkij)
u. a. (s. Karte:EuropäischesRußland, Bd. 14, S. 67). –
2) BerühmtesKloster an der Südwestküste der
Insel S., von einer
Mauer (1 km lang) umgeben, mit 300 Mönchen, 6
Kirchen,
großem Landbesitz und vielen Fischereien, jährlich von gegen 8000 Pilgern besucht. Es wurde 1429 gegründet und diente
im 16. und 17. Jahrh. zugleich als Festung.
[* 2] In der Nähe befindet sich seit 1881 eine zoolog.
Station.
(spr. ßalawjóff),SergejMichajlowitsch, russ.
Historiker, geb. 17. (5.) Mai 1820 inMoskau,
[* 3] studierte daselbst Geschichte, ging dann ins
Ausland, wo er bei Raumer und Schlosser hörte, ward
Adjunkt und 1850 ord. Professor
der russ. Geschichte an der
UniversitätMoskau, welche
Stellung er bis Ende der sechziger Jahre inne hatte. Er starb 16. (4.)
Okt. 1879 als Direktor der Schatzkammer im Kreml. Sein Hauptwerk ist die auf archivalischen Quellenforschungen
beruhende «Geschichte
Rußlands seit den ältesten
Zeiten» (russisch, Bd. 1–29, Mosk.
1851–79, fast bis zum Ende der Regierung
Katharinas II. reichend). Ferner verfaßte er: «Geschichte des Falles
Polens» (russisch,
Mosk. 1863),
«Die Verhältnisse Nowgorods zu den
Großfürsten» (russisch, ebd. 1846),
«Die Fürsten aus
dem Hause Rurik u.s.w.» (russisch, ebd. 1847),
«Lehrbuch der russ. Geschichte» (russisch, 7. Aufl.,
ebd. 1867),
«Polit.-diplomat. Geschichte
Alexanders I.» (russisch, Petersb. 1877) u. a.
Einen Abriß seiner gelehrten Thätigkeit gab Guerrier (Petersb. 1880).
Bezirkshauptmannschaft und dem GerichtsbezirkSpalato gehörig,
von der östl.
InselBrazza durch die
StraßePorte di
Spalato geschieden (s. Karte:Bosnien,
[* 6]
Dalmatien, Istrien,
[* 7] KroatienundSlawonien,
Bd. 3, S. 339), ist über 18 km lang, 3 km breit und hat eine
höchste
Erhebung von 218 m. Die
Insel ist sehr honig- und weinreich und hat (1890) 3171 E. Der
Hafen Carober
ist Lloydstation.
1)
Kreis
[* 8] im preuß. Reg.-Bez.
Lüneburg,
[* 9] hat 901,40 qkm und (1895) 18114 E., 1 Stadt, 55 Landgemeinden und 2 Gutsbezirke. –
2) Kreisstadt im
KreisS., an der
Böhme und S., in der
Lüneburger
[* 10]
Heide, an der Linie (Stendal-)Ülzen-Bremen und der
Nebenlinie Hannover-S. (87,9 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 11] Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Lüneburg),
Steuer-,
Katasteramtes und der Kommandantur des Truppenübungsplatzes beim nahen Munster, hat (1895) 4025 E., darunter 52 Katholiken,
Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph;
[* 12] Schuhwaren-, Filz-,
Teppich- und Faßkranenfabrikation,
Handel mit Schafen,
Wolle,
Honig und
Holz.
[* 13]
England
(Cumberland), wird nördlich vom
Kap Burrow-Head, südlich von St. Bees-Head begrenzt, mit flachem südlichem
und bergigem Nordufer. Er ist reich an Salmen und Heringen.
im Sanskrit
Name einer
Pflanze, deren Urheimat und Gattung noch nicht gefunden sind. Aus dem Saft des S. bereiteten
die alten
Inder unter Beimischung von frisch gemolkener, warmer
Milch oder von Gerste
[* 16] ein stark berauschendes
Getränk, ebenfalls S. genannt, das als den
Göttern, namentlich dem Indra, wohlgefälligstes
Trankopfer angesehen und auch
vom
Volke getrunken wurde. Bei übermäßigem Genuß bewirkte der S. choleraähnliche Erscheinungen.
Bei denIndern wie bei
den Eraniern (als Haoma) wurde S. personifiziert und zu göttlicher Würde erhoben.
Das ganze neunte
Buch des Rigveda ist seiner Verherrlichung gewidmet, und wie in den Liedern an
Agni spielen
auch in denen an S. priesterliche
Spekulation und
Mystik eine Hauptrolle, wobei zu beachten ist, daß S. im Sanskrit zugleich
auch «Mond»
[* 17] bedeutet. Der S. wuchs hoch auf den
Bergen
[* 18] im westl.
Indien; mit dem Weiterziehen der
Inder
nach
Osten wurde die
Pflanze immer seltener und schließlich, wie noch heute, durch
Surrogate ersetzt. –
(Singular: Somali), hamitischer Volksstamm in Ostafrika im
Somalland (s. d.). Der
Tradition
nach gelten zwei
Brüder, welche aus
Arabien einwanderten, als Stammväter. Sicher ist, daß die S. semit. Ursprungs sind und
zuerst an der Südküste des Golfs von
Aden
[* 22] bei
Berbera sich niederließen, etwa zu Beginn der christl. Zeitrechnung. Hier
trafen sie mit den früher eingewanderten Hamiten, den
Galla, zusammen. Aus der Vermischung mit ihnen
entstand das
Volk der S., welches bei der Überzahl der erstern das Wesentlichste ihrer Rasseneigentümlichkeit, auch die
semit.
Sprache
[* 23] verlor und deshalb als hamitischer
Stamm bezeichnet werden muß. Als Rest der frühern Verschiedenheit blieb
der Nationalhaß. Die S. drängten die
Galla wahrscheinlich schon im 13. Jahrh. vom Golf von
Aden nach
Ogaden und von den
Küsten des
Indischen Oceans in das
Innere und im Anfang des 19. Jahrh. bis zum
Jub und in neuester Zeit bis
zum
Tana zurück. Gegenwärtig schätzt man ihre Anzahl auf
¶
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42 etwas über 2 Mill. Seelen. Sie zerfallen in eine große Anzahl von Stämmen, welche, unabhängig voneinander, durch kein
polit. Verhältnis geeinigt erscheinen und sich nur geographisch unterscheiden lassen als die S. der Nordküste (darunter
die Eïssa, Gadabursi und die äußerst zahlreichen Medschertin), die S. von Harrar, von Ogaden und von
der Benadirküste (darunter als die vornehmsten die Hawija). Zwischen ihnen leben als Paria (wahrscheinlich afrik. Ureinwohner)
die Jebir (Possenreißer), die Midgan (Jäger) und die Tomal (Schmiede). Die S. sind nomadisierende Viehzüchter und besitzen
Kamele,
[* 25] Strauße, Esel, Pferde
[* 26] und Rinder
[* 27] als Haustiere, aber keine Hühner.
[* 28] Die S. (s. Tafel: Afrikanische
Völkertypen,
[* 24]
Fig. 5) zeichnen sich aus durch tiefschwarze Hautfarbe, durch hohen, schlanken Wuchs,
feine Gliedmaßen, dichtes zottiges Haar,
[* 29] durch vorstehende Backenknochen, sanft gekrümmte Nase
[* 30] und breite Lippen.
Tätowierung mit wenigen Zeichen ist allgemein üblich. Beschneidung findet bei den Knaben und Infibulation bei den Mädchen
statt. Die Bekleidung besteht aus Hemd und Mantel (marro) aus Baumwollstoff und aus Sandalen;
[* 31] der Schmuck
aus Ohrgehängen, Korallenhalsbändern und Metallarmspangen; die Bewaffnung aus Wurf- und Stichlanzen (meist mit herzförmigem
oder lanzettförmigem Blatt,
[* 32] selten mit Widerhaken), aus einem kleinen kreisrunden Lederschild mit Buckel und einem säbelartigen
Dolchmesser.
Als Wohnung dient eine bienenkorbartige Hütte, bedeckt mit Matten und Häuten. Die Nahrung ist hauptsächlich
Milch und Fett; selten wird Fleisch gegessen; geistige Getränke kennt man nicht. Hühner, Eier,
[* 33] Fische,
[* 34] Wildbret und frisches
Blut werden verabscheut. Es herrscht Polygamie, aber in sehr beschränktem Maße; streng wird auf Keuschheit bei den Mädchen
und Frauen geachtet. Zum Trauerzeichen schneidet man sich die Haare
[* 35] ab und hüllt den Kopf in weiße Linnen.
Sämtliche S. bekennen sich zum Islam, halten aber keine Sklaven. Die polit. Verfassung ist eine echt patriarchalische; Blutrache
allgemein Sitte. Der Mordlust des S. fallen alle Fremden, welche stets als Feinde angesehen werden, zum Opfer. Der Wert des
Mannes wird nach der Anzahl der von ihm Erschlagenen bemessen; heiraten kann nur, wer einen Feind
getötet hat. –
Vgl. Paulitschke, Beiträge zur Ethnographie
[* 36] der S., Galla und Harari (2. Ausg., Lpz. 1888);