GeorgFriedrich, geb. der seinem
VaterGeorg folgte und den wichtigsten zusammenhängenden
Teil der Solmsschen
Besitzungen besitzt: unter preuß. Oberhoheit die
ÄmterBraunfels und Greifenstein, unter hessischer die
ÄmterHungen, Wölfersheim
und Gambach und unter württembergischer einen
Teil von Limpurg-Gaildorf, zusammen 500 qkm.
Die zweite, von
Johann abstammende Linie zu Lich teilte sich in zwei Hauptzweige: a. Solms-Hohensolms-Lich,
der seit 1792 dem Reichsfürstenstande angehört. Fürst
Ludwig (geb. 1805, gest. 1880) wurde bekannt durch seine auf
Hallerschen Principien beruhende
Schrift«Deutschland
[* 2] und die Repräsentativverfassung» (Gieß. 1838),
die von dem
Grafen von
Solms-Wildenfels in seinerSchrift «Bemerkungen zu der
Schrift:
Deutschland und die Repräsentativverfassung»
(Zwickau
[* 3] 1838) scharf angegriffen wurde. Sein Nachfolger und jetziger
Chef, Fürst
Hermann, geb. besitzt unter preuß.
Hoheit das
Amt Hohensolms und unter hessischer die
Ämter Lich und Niederweisel, zusammen 220 qkm, und ist erbliches Mitglied
des preuß. Herrenhauses und der Ersten Kammer im Großherzogtum Hessen,
[* 4] d.
Solms-Laubach mit den Unterlinien
Solms-Sonnenwalde und Solms-Baruth.
Erstere wird jetzt durch den
GrafenPeter, geb. erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses,
vertreten. Dessen Oheim ist
GrafEberhardSolms-Sonnenwalde (s. d.). Außerdem blüht von ihr ein älterer Seitenzweig
zu Rosa, Reg.-Bez. Merseburg.
[* 5] Die
Baruther Unterlinie spaltete sich in vier Zweige:
1) zu Rödelheim-Assenheim, deren
Standesherr,
GrafFranz, geb. erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses
und der Ersten Kammer im Großherzogtum Hessen ist.
2) Laubach mit dem Standesherrn
GrafenFriedrich, geb. und 3) Wildenfels, dessen
Standesherr,
GrafFriedrich Magnus,
geb. erbliches Mitglied der Ersten Kammer des Königreichs
Sachsen,
[* 6] neben der Herrschaft Wildenfels unter sächs.
Hoheit auch Besitzungen im Großherzogtum Hessen und
Sachsen-Weimar hat. Einen Nebenzweig des zuletzt genannten Hauses bildete
der gräfliche, ehemals zu Sachsenfeld angesessene, mit dem
GrafenArthur zu S., geb. gest.
erloschene.
4)
Baruth, vertreten durch den Fürsten
Friedrich, geb. erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses,
der in den nach dem Erstgeburtsrecht vererbenden preuß. Fürstenstand erhoben worden
ist. Die gräfl. Linie
Solms-Laubach besaß früher jenseit des Rheins die Herrschaften Rohrbach, Scharfenstein und
Hirschfeld, für deren
Verlust sie 1803 durch die im solmsischen
Territorium gelegenen
AbteienAltenburg
[* 7] und Arensberg entschädigt
wurde. -
Vgl.
Graf zu
Solms-Laubach, Geschichte des
Grafen- und Fürstenhauses S. (Frankf. a. M. 1865).
Eberhard,
Graf zu, deutscher
Diplomat, geb. zu Kotitz bei
Bautzen,
[* 13] besuchte 1839-43 die Ritterakademie
zu
Brandenburg,
[* 14] trat dann in das Regiment der Garde du Corps, wurde 1844 Offizier, 1856 der preuß.
Gesandtschaft in
Dresden
[* 15] attachiert, 1858 Legationssekretär,
Chargé d'Affaires in
Wien,
[* 16] 1859
Chargé d'Affaires
in
Dresden, dann etatsmäßiger Legationssekretär in Hannover,
[* 17] 1860 nach
Petersburg
[* 18] kommandiert und 1861 erster Sekretär
[* 19] bei der königl. Gesandtschaft in
Wien. 1863 nach
Paris
[* 20] versetzt und zum Botschaftsrat ernannt, übernahm er die
Vertretung des erkrankten
BotschaftersGrafen von der
Goltz und vertrat, zum Minister ernannt, 1869 den
Norddeutschen
Bund in der
Pariser Konferenz.
Ende Nov. 1869 übergab er die
Geschäfte dem neu ernannten
BotschafterBaron Werther und übernahm sie wieder in den letzten,
der Kriegserklärung von 1870 vorhergehenden
Tagen. Nach
Berlin
[* 21] zurückgekehrt, wurde S. zum polit.
Rat der
Dritten
Armee im Hauptquartier des Kronprinzen ernannt und nach Beendigung des
Krieges als
Chargé d'Affaires nach
Brüssel
[* 22] versetzt. 1872 ging
S. als Ministerresident nach Rio
[* 23] de Janeiro, 1873 als Gesandter an den sächs., 1878 an den
span.
Hof.
[* 24] Im Juni 1885 wurde S. zum Wirkl. Geheimrat ernannt. Er förderte wirksam 1883 das Zustandekommen
des deutsch-span. Handelsvertrags und die Verlängerung
[* 25] desselben 1885; auch war ihm die Schlichtung
des
Konflikts zwischen
Spanien
[* 26] und dem
DeutschenReiche wegen der Karolineninseln im Sept. 1885 wesentlich zu danken. 1887-93
war S. deutscher
Botschafter am ital.
Hofe.
Dorf im
BezirksamtWeißenburg
[* 27] des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken,
an der
Altmühl und der Linie
München-Nürnberg der Bayr. Staatsbahnen,
[* 28] hat (1895) 1208 E., darunter 130 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 29] Reste einer um 879 erbauten, 1783 abgebrochenen
Kirche mit der Grabstätte des heil. Sola,
Schülers und Verwandten
des heil.
Bonifatius, und eine 743 von Sola gegründete, 1534 säkularisierte Benediktinerabtei, jetzt im
Privatbesitz. In der Nähe von S. werden ausgezeichnete, zur
Lithographie geeignete Kalksteine, die lithographischen
Steine
oder Solnhofener Plattenkalke (s.
Kimmeridgeformation), gewonnen, deren Ausbeutung etwa 1500
Arbeiter beschäftigt.
in der
Musik eine
Stelle oder ein
Stück, das von einem einzigen Sänger oder
Spieler
ausgeführt wird. Es bildet den Gegensatz zu
Tutti; die
Solostimme steht dem
Chor oder den Ripienstimmen
gegenüber. Das S. kann unbegleitet oder begleitet sein; im letztern Falle haben sich die Begleitstimmen unterzuordnen. Es
kann während eines ganzen
Satzes oder während einer mehrsätzigen
Komposition bei demselben
Instrument bleiben, wie das im
modernen
Konzert für
Pianoforte,
Violine u. s. w. geschieht, oder es kann von einem
Instrument zum andern
übergehen, wie das in Orchesterkompositionen der Fall ist. Statt der einen
Solostimme kann dem
Tutti ein Solistenensemble
gegenübertreten, in Chorwerken in der Regel ein Soloquartett, im Concerto grosso ein Solistentrio. In Generalbaßstimmen
kommt häufig die Bezeichnung
tasto solo vor, wenn die Baßstimme nicht accordisch vervollständigt werden
soll.
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