Dämpfe ausstößt. Die berühmtesten S. finden sich in
Italien,
[* 2] auf den
Antillen und auf Java. Westlich von Neapel
[* 3] liegen bei
Pozzuoli in den
Phlegräischen Feldern 27 erloschene Krater.
[* 4] Einer derselben, der seit 655 keinen
Ausbruch gehabt hat, ist
die S. von Pozzuoli, 2-3 km von dem See
Agnano und von der
Hundsgrotte (s. d.), ein ungefähr 400 m langes
und 300 m breites, fast überall von Hügeln, dem alten Kraterrande, umgebenes
Becken, eine weiße, tote, an einigen
Stellen
warme
Fläche mit einigen
Spalten, Fumaroli genannt, aus denen fortdauernd schwefelhaltige
Dämpfe aufsteigen.
Der
Boden ist stellenweise unterhöhlt, seine weißen erdigen
Massen werden für
Stuckarbeiten verwendet.
Ohne Zweifel ist diese S. ein dem Erlöschen entgegengehender
Vulkan, und man spricht jetzt von einer Solfatarenthätigkeit
der
Vulkane,
[* 5] wenn sie nicht mehr Lava, sondern nur noch Wasserdampf, Schwefelwasserstoff und schweflige Säure ausstoßen.
Die
Soufrière des 1220 m hohen Morne-Garou auf der
Insel St. Vincent in der Reihe der
Kleinen Antillen
hat 5 km im
Umfang, 150 m
Tiefe und in der Mitte einen
Kegel, dessen Gipfel mit Schwefel bedeckt ist. Die
GrandeSoufrière der
Antilleninsel Guadeloupe ist 1676 m hoch und zu den noch thätigen
Vulkanen zu rechnen.
(ital., spr. -féddscho; frz.
solfège, ein wichtiges Übungsstück für
Gesang, in welchem die
Töne nicht auf einen
Text, sondern nur
auf einzelne, der Tonerzeugung günstige
Silben oder
Vokale gesungen werden.
Teils sind die Solfeggien Intonations- und Treffübungen,
teils auch Etüden für den Vortrag aller
Arten von Passagen und
Koloraturen des Kunstgesangs. Solfeggien sind seit zwei Jahrhunderten
in großer Zahl geschrieben, und zwar überwiegend von ital.
Komponisten und Gesanglehrern. - Solfeggieren,
auch Solmisieren genannt, bedeutet ursprünglich, die
Töne nicht auf einem
Text, sondern auf den
Silben der mittelalterlichen
Solmisation (s. d.) absingen. Im weitern
Sinne bezeichnet es auch das Absingen der
Töne auf beliebigen andern
Silben, oder auf
den Buchstabennamen der
Töne oder den
Vokalen, welches letztere
Verfahren man noch insbesondere
Vokalisieren
oder Abcdieren nannte. Am besten dienen dazu die fünf
Vokale allein oder mit den verschiedenen
Konsonanten nacheinander verbunden.
Die Buchstabennamen, mit denen im
Deutschen die
Töne bezeichnet werden, sind dazu weniger günstig, weil bei vielen Kreuztönen
nur der
Vokal i (fis cis gis u. s. w.) und bei B-Tönen nur der
Vokal e (fes ges des u. s. w.) zur Anwendung
kommt. Dies veranlaßte
Graun, die sieben
Silben da me ni po
tu la be anstatt der Tonbuchstaben c
d e f g a h vorzuschlagen (Damenisation).
Jedoch ist die alte
Weise des Solmisierens allgemein gebräuchlich geblieben.
[* 6] Dorf in der ital.
Provinz Mantua,
[* 7] Distrikt
Castiglione, 12 km südlich von Desenzano am Gardasee, hat (1881) 1284 E.
und ist durch die
Schlacht vom in der die
Franzosen und Sardinier unter Napoleon III. über die
Österreicher siegten,
namhaft geworden. Die
Schlacht begann um 2½
Uhr
[* 8] früh damit, daß das 4. franz.
Armeekorps die
Vorposten
der 1. österr.
Armee in Medole angriff. Der nun folgende Kampf in der Ebene wurde von den
Österreichern wenig geschickt durchgeführt.
Sie zersplitterten ihre Kräfte; doch brach sich die Angriffskraft der
Franzosen an dem zähen
Widerstände
des 1. österr.
Armeekorps. Auch in dem Kampfe um das Höhengelände von S., das schließlich an
die
Franzosen verloren ging,
verbrauchten die
Österreicher ihre Kräfte nach und nach. Als dann das 2. franz.
Armeekorps zum Flankenangriff vorbrach, wurde
die
Schlacht entschieden, und der
Sieg des 8. österr.
Armeekorps unter
Benedek über
Teile der piemont.
Armee
war vergebens. Die Verbündeten drängten im Centrum den zurückgehenden
Österreichern heftig nach, während beide Flügel
ohne Belästigung abziehen konnten. Die
Österreicher verloren 13 100
Tote und Verwundete, 8638 Mann Vermißte, 13
Geschütze;
[* 9] die
Franzosen 11 670 Mann; die Piemontesen 5521 Mann.
(spr. ßollíssit'r), in England der
Anwalt; er besorgt die eigentlichen Anwaltsgeschäfte
im Gegensatz zu den Obliegenheiten der Advokatur, welche in den
Händen der
Barristers (s. d.) sind. Die S. beraten ihre Klienten,
verfassen
Testamente, Gesellschaftsverträge und andere Schriftsätze für dieselben und wenden sich nur in schwierigen Fällen
an einen
Barrister, der dann sein Gutachten ausstellt, die
Urkunden korrigiert oder auch ganz ausfertigt
-- alles im
Auftrage des S. Prozeßschriften werden fast immer von
Barristers ausgefertigt.
Die S. haben Audienzrecht in den County Courts (s. d.) und im High Court in Konkurssachen
(s. Court). Ebenso wie ein
Barrister unter der
Kontrolle einer der
Inns of Court (s. d.) steht, ist ein S.
der
Aufsicht der Incorporated
LawSociety unterworfen. Diese Korporation prüft die Kandidaten für die Anwaltschaft, welche
ein allgemeines und zwei jurist.
Examen zu bestehen haben und 3-5 Jahre bei einem S. als vertragsmäßige
Gehilfen (articled
clerks) gearbeitet haben müssen, ehe sie zur Ausübung ihres Berufs zugelassen werden.
Während indessen die
Inns of Court einem
Barrister seine Qualifikation entziehen können, kann die Incorporated
LawSociety nur einen dahin gehenden
Antrag beim High Court stellen. Dieser entscheidet,
ob der S. von der Liste zu entfernen
sei. Früher wurden nur die S., die im Chancery Court (s. Court) praktizierten, mit diesem
Namen bezeichnet;
in den gemeinrechtlichen Gerichtshöfen praktizierten die
Attorneys, in dem Admiralty Court, dem Divorce Court und
Probate
Court (s. Court) die Proctors (abgekürzt von Procuratores). Seit dem Inkrafttreten der Judicature
Act von 1873 heißen alle
AnwälteS. und können in allen Gerichtshöfen ihre Praxis ausüben.
L.,Goldrute, Pflanzengattung aus der Familie der
Kompositen
[* 11] (s. d.) mit gegen 80 fast sämtlich nordamerik.
Arten. Die in
Deutschland
[* 12] in Wäldern, Gebüschen häufige gemeine
Goldrute oder
Sankt
[* 13] Petersstab, S. virgaureaL., ist durch die ganze nördl. gemäßigte Zone verbreitet, eine ausdauernde
Pflanze mit 1 m hohen, rutenartigen
Stengeln,
oval-elliptischen oder lanzettlichen
Blättern und großen rispigen
Trauben gelber
Blüten. Von den zahlreichen nordamerik.
Arten¶
mehr
wird neben der einheimischen in den Gärten vorzugsweise S. canadensis K. angepflanzt, bei der die zahlreichen goldgelben
Blütentrauben zu einer mächtigen pyramidalen Rispe gesammelt sind. Die Goldruten gedeihen fast ohne alle Pflege, am besten
zwischen weitläufig gepflegtem Parkgehölz. Wegen ihres dichtbuschigen Wuchses nehmen sie sich auch auf den Rabatten sehr
gut aus. Man vermehrt sie leicht durch Teilung des Wurzelstocks.