liche, bis 1584 in Wittenberg
[* 2] eine vollständige
Ausgabe der
Bibel
[* 3] von Dalmatin besorgt wurde.
Die kath. Gegenreformation mußte
sich auch der Waffe der Volkssprache bedienen (der erste
Katechismus erschien 1574 in Graz),
[* 4] und so vegetierte die Büchersprache
fort, bis das Aufklärungszeitalter, die
Französische Revolution (der größte
Teil der S. bildete den
Grundstock der «Illyrischen
Provinzen» Napoleons) und die nationalen
Tendenzen der deutschen
Romantik neues Leben brachten.
Der erste nationale Dichter war V. Vodnik (1758‒1819), der sich hauptsächlich an das
Volkslied anlehnte, während
FranzPrešeren (1800‒49) sofort alle von der
Romantik eingebürgerten Formen in glänzender
Weise in die slowen.
Litteratur einführte;
auf derselben Höhe steht auch der
Inhalt seiner «Poezije» (Laibach
[* 5] 1847);
er ist wohl der bedeutendste Kunstlyriker und
Epiker
des slaw.
Südens. (Vgl. P. von Radics, A.
GrünsLehrer und Freund, der slowen. Dichter
France Preschiren als deutscher
Poet,
Lpz. 1882.) Seit den dreißiger Jahren entwickelt sich die Litteratur stark
unter dem Einfluß der «Wiedergeburt» der übrigen slaw.
Völker, vor allem der
Böhmen
[* 6] und Kroaten, und hat besonders dem
Umfang nach einen relativ bedeutenden Aufschwung gewonnen.
Originelles bieten die Lieder und
Balladen, die den Volkston anschlagen, von Fr. Levstik (1831‒87), S. Jenko (1835‒69),
J. Stritar
(BorisMiran, geb. 1836), S. Gregorčič (1844) undAnt. Aškerc (1856);
dann kleinere Erzählungen,
Novellen und
Romane in demselben
Geist von J. Jurčič, Fr. Erjavec, J. Stritar, J. Kersnik und J. Tavčar.
Die litterar. Thätigkeit
konzentriert sich hauptsächlich in dem
Volksbildungsverein «Družba Sv. Mohorja» in Klagenfurt
[* 7] (1894: 65592 Mitglieder),
in der «Matica Slovenska» in Laibach, welche höhern,
auch wissenschaftlichen Bedürfnissen
Rechnung zu tragen sucht, in der Dramatischen Gesellschaft in Laibach, in Zeitschriften
wie «Ljubljanski Zvon» und
«Dom in svet» u. s. w. Übersichten über die Litteratur geben: Kleinmayr, «Zgodovina slovenskega
slovsta» (Klagenf. 1881);
(Slunj), Markt im
KomitatModruš-Fiume in Kroatien, im ehemaligen
Ogulin-Szluiner Distrikt der Militärgrenze,
an der
Korana, Sitz eines Bezirksgerichts, hat (1890) 8847 meist kath. kroat. und serb.
E. und ein altes Schloß.
(spr. sleus, frz. l’Écluse), Stadt in der niederländ.
Provinz Seeland, im sog.
Staatenflandern, durch einen
Kanal
[* 10] mit
Brügge verbunden, mit 2359 E., war im Mittelalter
eine der bedeutendsten Handelsstädte Flanderns, an einem breiten, tief eindringenden
Meerbusen, dem Zwin.
In denKriegen zwischen
Holland und Flandern, England und
Frankreich war S. wiederholt Mittelpunkt der Kämpfe; berühmt ist besonders die Seeschlacht
worin Eduard Ⅲ. über die
Franzosen siegte.
Später lag S. in
Fehde mit Maximilian von
Österreich
[* 11] und wurde Stützpunkt
einer
Bande von
Hoekschen Parteigängern unter
Franz vonBrederode bei ihren
Streifzügen nach
Holland, bis es Sept. 1492 von
Albrecht von
Sachsen
[* 12] eingenommen wurde. Im Unabhängigkeitskriege
wurde es 1587 von
AlexanderFarnese erobert, 1604 vom Prinzen
Moritz wiedergewonnen; 1747 nahmen es die
Franzosen ein. Seine Bedeutung verlor S. durch die Versandung des Zwins seit dem 15. Jahrh.
Von der frühern
Größe zeugt noch das Rathaus.
(engl. sloop), auch wohl
Schaluppe (s. d.), ein einmastiges Küstenfahrzeug mit Breitfock,
Gaffelsegel und zuweilen auch mehrern Rahesegeln. S. als Kriegsschiffsbenennung bezeichnet ein Mittelding zwischen Kreuzer
und Kanonenboot.
1)
Kreis
[* 13] im westl.
Teil des russ.-poln. Gouvernements Kalisch,
[* 14] an der preuß.
Grenze, im Gebiet der Warta, hat 1204,1 qkm, 86969 E., darunter diele ^[richtig: viele] Deutsche;
[* 15]
1)
RechterNebenfluß des Goryn im russ. Gouvernement
Volhynien, 460 km lang, wird unterhalb Nowograd-Wolynskij
schiffbar. – 2) LinkerNebenfluß des Pripet im russ. Gouvernement Minsk, fließt südlich, 170 km
lang.
1)
Kreis im westl.
Teil des russ. Gouvernements Minsk, im Gebiet von Zuflüssen des
Njeman und des Pripet, hat 7798,8 qkm, 229857
E.;
im Norden
[* 20]
Acker-, Flachsbau, im
Süden Waldindustrie. – 2) Kreisstadt im
Kreis S., am
Slutsch (s. d. 2), hat (1893) 17964 E., 8 russ., 1 kath., 1 evang.
Kirche, 1 russ. Mönchskloster,
Synagoge, 8 israel.
die größte Landschaft im südl.
Schweden
[* 26] oder Götaland, grenzt gegen O. an die Ostsee
und umfaßt 30579 qkm (davon 8,6 Proz.
Gewässer) mit einer
Bevölkerung
[* 27] von 560000 E., davon 57000
¶
mehr
in den acht Städten. Im allgemeinen ist das Land nicht fruchtbar, wohl aber berg- und wasserreich; der Küstenstrich ist
auch der fruchtbarste Teil. Der Süden bildet ein Bergplateau, das sich gegen Norden erhebt. Von dem nördlichsten Teile geht
ein Bergrücken bis an das Südende des Wettersees. Das Land ist, namentlich im N., ziemlich reich an
Metallen, besonders an Eisenerz und Sumpfeisen; auch ist etwas Kupfer
[* 29] vorhanden. Hier ist auch Bergbau
[* 30] die Hauptbeschäftigung.
In alter Zeit hatte S. den NamenSmålande oder Smálönd, d. h. kleine Länder. Es scheint aus kleinen Staaten oder Gemeinden
bestanden zu haben.