Türken den
Islam an unter dem
Namen Iskender
(Alexander), entfloh aber nach dem siegreichen Feldzuge des Hunyadi 1443 in sein
Vaterland, bemächtigte sich der Bergfestung
Kroja und wurde von
SultanMurad II. als tributärer Fürst belassen. Die
Venetianer,
die er in ihren Besitzungen bei
Durazzo und Scutari beunruhigte, setzten 1448 einen Preis auf seinen
Kopf,
zahlten ihm aber später
Subsidien. Die vergebliche
BelagerungKrojas durch
Murad II. (1450) begründete den Ruhm des albanes.
Fürsten, der vom Papst und dem König von Neapel
[* 2]
Alfons I. unterstützt wurde, aber 1455 bei
Berat eine schwere
Niederlage
erlitt. 1461-62 diente er in Neapel als Söldnerführer der aragonesischen Partei gegen die
Anjous. Im
venet.-türk.
Kriege 1463-79 wurde
Kroja 1466-67 gegen Mohammed II. zwar behauptet, S. starb aber schon im venet.
Alessio. Sein Sohn
Johannes begab sich mit vielen albanes. Edelleuten nach Neapel und erhielt dort
Titel und
Güter; der letzte
der Kastriota-Skanderbeg starb 1873 in Neapel. -
Stadt im dän.
AmtAarhus
[* 4] in Jütland, am Skanderborgsee, an den Linien Vamdrup-Frederikshavn und S.-Skjern,
hat (1890) 2353 E. und eine
Kirche des berühmten Schlosses.
Halbinsel im N. Europas, welche, im
NO. auf eine
Strecke von 520 km an
Rußland grenzend, sich von 4°
bis 31° 5' östl.
L. und von 55° 20' bis 71° 10' nördl.
Br. zwischen dem Nördlichen
Eismeere, Atlantischen
Ocean, der Nordsee, dem
Skagerrak,
Kattegat und
Sund im N. und W. einerseits und dem Bottnischen
Meerbusen und der Ostsee im
O. und S. andererseits in einer Länge von 1870 und in einer
Breite
[* 6] von 370 bis 750 km hin erstreckt.
Die Halbinsel bedeckt etwa 800000 qkm und begreift die beiden Königreiche
Norwegen
[* 7] (s. d.) und
Schweden (s. d.). (S. die Karte:
Schweden und
Norwegen, beim
ArtikelSchweden.)
Die
Bodengestaltung ist bedingt durch das
Gebirge, welches die westl. Hälfte, also vorzugsweise
Norwegen, durchaus zum Gebirgslande
macht, während die Osthälfte oder
Schweden großenteils der Form der niedrigern Terrassenlandschaft
angehört. Das skandinav.
Gebirge erstreckt sich, ohne allen Zusammenhang mit einem andern Gebirgssystem Europas, vom
Varangerfjord
im
NO. bis zum
VorgebirgeLindesnäs im
SW., oder von 71 bis 58° nördl.
Br., in einer Länge von ungefähr 1800 und einer durchschnittlichen
Breite von W. nach O. von 300 km, einen Flächenraum von 500000 qkm einnehmend. Es ist viel einförmiger
und weniger gliederreich als die mitteleurop.
Gebirge, indem es kein
Ketten-, sondern ein
Massengebirge bildet, das nirgends einen scharf abgeschnittenen Kamm hat, sondern
dessen Scheitel zum größten
Teile aus wellenförmigen Bergebenen
(Fjelden) besteht, welche in den nördlichern
Teilen des
Gebirges schmäler sind, in den südlichern aber eine
Breite von 75 bis 90 km erlangen, und über welchen die einzelnen
Berggipfel, unregelmäßig zerstreut, nadel- oder zahnförmig emporragen. Man kann im skandinav.
Gebirge vier Hauptteile unterscheiden:
das Lappländische
Gebirge im N., vom
Varangerfjord bis zu 67° nördl.
Br., mit einer mittlern Höhe von 300 bis 650 m;
die
Kölen oder Kjölen bis 67° nördl.
Br., in einer mittlern Höhe von 500 bis 800 m;
das Dovrefjeld bis zum
Kap Statnäs und zur
Quelle
[* 8] des
Lågen, die sich in dem tiefsten Einschnitte der den Gebirgskamm bildenden
Scheitelfläche befindet, mit einer mittlern Höhe von 800 bis 1100 m;
endlich die südlichen
Fjelde,
welche die Südwestspitze der Halbinsel zwischen dem
Sognefjord und dem
Skagerrak einnehmen und im Hardangerfjeld bis zu 1200-1600
m mittlerer Höhe aufsteigen, südlich aber wieder zu 1000 und 500 m Höhe herabsinken.
Die Höhe desGebirges
erhebt sich also von N. nach
Süden zu, bis es dann schnell wieder in der Südspitze herabsinkt; dasselbe Verhältnis findet
auch mit den
Gipfelhöhen statt, die sich im Lappländischen
Gebirge bis zu 1000
m, in den
Kölen im Kebnekaiße (67° 53' nördl.
Br.) bis zu 2136 m, im Dovrefjeld im Snehätten (62° 20' nördl.
Br.) bis zu 2306 m, im Jötunfjeldene,
östlich von der mächtigen Jostedalsbræ (unter 61° 38' nördl.
Br.), im Galdhöpiggen bis zu 2560 m erheben. In demselben
Verhältnis nimmt die
Breite zu, so daß es gerade da seine bedeutendste
Breite hat, wo es am höchsten ist.
Obschon das skandinav.
Gebirge nicht einmal die Höhe der Karpaten erreicht, hat es doch infolge der hohen
Breitenlage ganz den Charakter eines Hochgebirges, mit zahlreichen
Gletschern und Schneefeldern, und übertrifft die
Alpen
[* 9] an Rauheit und Wildheit. Während man von der Ostseite in sanfter
Erhebung zur Scheitelfläche emporsteigt, fällt der westl.
Abhang schroff und jäh ins
Meer hinab, oft in senkrechten Felswänden von 600 m Höhe und darüber, und
setzt sich noch im
Meere durch eine Menge die
Küste umsäumender Felseninseln fort.
Während
Ost- und Südabhang in zahlreiche prallele, in der
Richtung zwischen SO. und O. laufende Flußthäler sich spalten,
findet man auf der Westseite zahlreiche
Fjorde, schmale, von steilen Felswänden umgebene
Meerbusen, welche
ungemein tief, zuweilen 130-140 km weit in die
Masse des
Gebirges einschneiden und auf diese
Weise den Verkehr mit Gegenden
vermitteln, die sonst ganz unzugänglich sein würden. Diesen
Fjorden entsprechen die Landseen, welche den Fuß des
Gebirges auf seiner Ostseite wie in einer Zone umgeben.
Sie bilden fast alle schmale, langgestreckte
Becken, zu denen sich die aus dem
Gebirge herabströmenden
Flüsse
[* 10] erweitern, und
liegen sämtlich in einer Höhe von 200 bis 360
m in der Zone der Vorberge, welche sich im O. des skandinav. Hochlandes in
einerBreite von 75 bis 150 km und einer Höhe von 250 bis 330 m erstrecken und den Übergang zum eigentlichen
Tieflande bilden. Dieses, welches die Ostseite der Halbinsel ausmacht und im entgegengesetzten Verhältnis zu dem Hochlande
von
Süden nach N. in dem
Maße an
Breite zunimmt, als das letztere in dieser
Richtung allmählich schmäler
wird, nimmt ein
Areal von 360000 qkm ein. Die Kammhöhe des
Gebirges im N., also im Lappländischen
Gebirge und den
Kölen, bildet
auch die Scheide zwischen
Schweden und
Norwegen; im
Süden dagegen liegt die Kammhöhe auf norweg. Seite, und die Grenze nach
Schweden geht quer über die östl.
Ausläufer des
Gebirges.
fehlen und abgesetzte, Versteinerungen führende Schichten sind selbst im Tieflande selten. Daher auch der unfruchtbare, meist
nur aus verwittertem Urgestein bestehende Boden sowie der Umstand, daß Salz
[* 13] ganz fehlt und Steinkohlen nur an der Südspitze
vorkommen, während das Land sonst einen Reichtum an Silber, Kupfer
[* 14] und vorzüglich an Eisen
[* 15] besitzt.
Wenige Länder sind so gut bewässert wie S.; die Gebirge, der reichliche Wasserniederschlag, die nördl. Lage und der umfangreiche
Waldgrund sind die Ursachen dieses Wasserreichtums. Dennoch sind die Flüsse wenig zur Schiffahrt geeignet, zunächst weil
sie sich nur selten zu großen Strömen einigen, und wegen ihrer felsigen Flußbetten, ein Umstand, der
dem Lande einen Reichtum an malerischen Wasserfällen verleiht. Die ganze Ostseite der Halbinsel wird von zahlreichen Flüssen
und Flüßchen, die fast alle den Namen Elf führen, durchfurcht.
Sie entspringen größtenteils auf dem Gebirge, von dem sie dem Bottnischen Meerbusen, der Ostsee, dem Kattegat oder dem Skagerrak
zuströmen in einer Richtung, die bei den nördl. Flüssen von NW. nach SO. geht, dann aber südwärts
bei den einzelnen Flüssen sich immer mehr nach Süden wendet, bis sie bei den südlichsten völlig von N. nach Süden geht.
Die bedeutendsten davon sind von N. her die Torneå-, Luleå-, Piteå-, Umeå-, Ångerman-, Indals-, Ljusne-,
Dal- und Motalaelf, die in den Bottnischen Meerbusen und in die Ostsee, die Götaelf und der Glommen mit dem Nebenflusse Lågen,
welche in das Skagerrak münden.
Weniger und nur geringere Flüsse strömen dagegen auf dem steilen Westabhange des Gebirges dem Meere zu. Außerdem bestehen
zahlreiche Flußseen, teils auf dem Gebirge selbst, teils und hauptsächlich am östl. Fuße desselben,
teils im Tieflande. Hier liegen unter andern Wener-, Wetter-, Hjelmar- und Mälarsee. Dieselben bilden eine Einsenkung in den
BodenSchwedens, die, Götaland von Svealand trennend, von Meer zu Meer reicht und jetzt durch Kanäle eine Wasserverbindung zwischen
der Nord- und Ostsee herstellt.
Das Klima ist vermöge der maritimen Lage auf der Westseite eines Kontinents bei weitem milder als in den östlichern Gegenden
unter derselben Breite. Ein ebenso großer Unterschied stellt sich aber in den einzelnen Teilen der Halbinsel heraus, je nachdem
sie mehr nach N. oder Süden oder auf der Ost- oder Westseite des Gebirges gelegen sind. Während die Westseite
vermöge der vorherrschenden feuchten und warmen Westwinde und der Meereswinde und der Meeresströmungen
[* 16] in jeder Beziehung
ein Küsten-, d. h. ein sehr feuchtes Klima
[* 17] besitzt mit verhältnismäßig mildenWintern und kühlen Sommern, nähert sich das Klima
der Ostseite schon mehr dem Kontinentalklima Rußlands und hat bei größerer Trockenheit im allgemeinen
wärmere Sommer und kältere Winter.
Nach N. zu nimmt der Sommer verhältnismäßig an Länge ab, bis er sich jenseit des Polarkreises, Frühling und Herbst eingerechnet,
auf 56 Tage beschränkt. Ein ähnlicher Unterschied findet auch hinsichtlich des Niederschlags statt. Während die Westküste
der Halbinsel die regenreichste Gegend (2000 mm oder mehr jährlich) Europas ist, fällt auf der Ostseite
nur ein Viertel derselben Regenmenge, und zwar vorherrschend im Sommer, dagegen auf der Westseite fast in allen Jahreszeiten
[* 18] gleichmäßig. Die Grenze des ewigen Schnees im Gebirge hat, je nach seiner südlichern oder nördlichern Lage, eine verschiedene
Höhe. Auf der Ostseite steigt die Schneegrenze wegen der größern Sommerwärme im ganzen etwas höher
hinan als auf der Westseite des Gebirges, wo die kühlern Sommer das Schmelzen des Schnees nicht so befördern. Am Galdhöpiggen
liegt sie im O. 1446, im W. 1255 m hoch.