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Vermei-991
düng einer dem Simulanten drohenden strafrecht- lichen Verfolgung, die Vorschützung von Gebrechen (s. d.) oder körperlichen Krankheiten, um vermögens- rechtliche Vorteile zu erlangen, beim Militär, um sich der Dienstpflicht zu entziehen (vgl. Derblich, Die simulierten Krankheiten der Wehrpflichtigen, Wien [* 2] 1880; Heller, S. und ihre Behandlung, 2. Aufl., Lpz. 1890);
im Civilprozeß die Verfolgung von angeblichen Ansprüchen, welche dem Kläger nicht zustehen, im Einverständnis mit dem Beklagten, um durch eine Zwangsvollstreckung wirklichen Glaubigern des Beklagten Exekutionsobjekte zu ent- ziehen;
oder die Aufstellung erdichteter Forderungen im Konkurse, um die Masse zu schmälern.
Beides ist strafbar.
Über S. durch Rechtsgeschäft s. Schein- geschäft. Mücke. Zilniliia. oo1unidH02sn3i8, s. Kolumbatzer Simulieren (lat.), erheucheln, vorspiegelnd'.
Si- mulation);
über etwas grübeln. 5ünn1iiäa.s,s.
Kriebelmücken. ^Gleichzeitigkeit.
Simultan (lat.), gleichzeitig;
Simultane: tät, Simultaneum (lat., d. b. etwas von zwei Per- sonen zugleich Besessenes) nannte man früher das gleichberechtigte Nebeneinanderbestehen der prot. und kath. Kirche in einem Staate oder in einer Stadt (s. Parität), wobei man einen Unterschied zwischen notwendigem und willkürlichem S. machte. Das notwendige S. trat ein, wo im Normaljahre, dem I. 1624, der kath. und prot.
Kultus in einem Lande nebeneinander geübt worden waren, das will- kürliche hingegen, wenn ein Landesherr später in seinem Lande einen andern Kultus einführte.
Jetzt bezeichnet man mit E. die gemeinsame Benutzung von Kirchengebäuden (Simultankirchen), Glocken und Friedhöfen.
Schulen für Kinder beider Kon- fessionen heißen Simultan schulen. sin., Abkürzung für Sinus, eine der Gonio- metrischen Funktionen (s. d.). Sina, Georg Simon, Freiherr von, Bankier, geb. 1753 zu Serajcwo, ließ sich in Ungarn [* 3] nieder und wurde bei Erwerbung der ungar. Herrschaften Hodos und Kisdia in den ungar. Adel- stand erboben. Er starb Seine beiden Söhne Georg Simon, Freiherr von S., geb. gest. zu Wien, Grün- der des Bankhauses Simon G. Sina zu Wien, und Johann Simon, Freiherr von S., geb. gest. zu Wien, wurden in den österr.
Adelstand erboben. Mit dem Sohn des erstcrn, Georg Simon, Frei- herr von S., geb. gest. erlosch das Haus im Mannsstamm.
Sinai, Gebirgsstock der Halbinsel zwischen dem Meerbusen von Sues und dem von Akabah.
Der Kern des Gebirges besteht durchweg aus Urgestein; entfernter vom Centrum erscheint der Sandstein und endlich nach den Rändern hin das Kalkgestein.
Die höchste Höhe des vielgipfcligen Gebirges, Dschebel Katherin, mißt 2602 in, Dschebel Musa 2244 m, Dschebel Serbal 2052 iu.
Für alle Zeiten berühmt wurde der S. durch die mosaische Gesetzgebung.
Als den Sinai-Horeb im engern Sinn, von wel- chem herab nach der Bibel [* 4] die Zehn Gebote verkün- digt wurden, versteht man nach der Überlieferung denjenigen Berg, dessen nordwestl.
Höhe jetzt Ras es-Safsafe (1994 m) und dessen südöstl.
Höhe Dschebel Musa heißt, und streitet sich nur darum, ob die nördliche oder die südliche dazu geeigneter war. Ebenen für versammelte Menschen liegen an beiden. an der nördl. Höhe die Ebene er-Raha, an der süd- lichen die Ebene Sebaije.
Die letztere erscheint passen- der, weil von ihr aus der ohnedem viel höhere Dschebel Musa majestätischer emporragt als Ras es-Safsafe über er-Raha.
Raum für ein ganzes Volk aber hat keine von beiden.
Jene Überlieferung reicht aber nicht über die christl. Zeit hinauf und be- festigte sich erst dadurch, daß der Kaiser Iustinianus, angeblich 527, am östl. Fuße des Einai-Horeb, in dem Thale Schuaib, das berühmte feste Sinaikloster (Katharinenkloster) mit einer Kirche der Ver- klärung Christi gründete, in welcher auch Reliquien der heil. Katharina gezeigt werden.
In der frühern Zeit gab es an dem Berge noch andere Klöster Stelle im westl. Thale noch gezeigt wird), Kapellen und Einsiedeleien.
Lepsius und Ebers nehmen den Berg verbal, nordwestlich vom Dschebel Musa, für den biblischen S., aber eine Vergleichung des Ter- rains mit den Angaben der Bibel läßt dies unge- eignet erscheinen.
Das Alte Testament nennt den S. neben Sei'r (s. d.) und der Wüste Pharan (Richt. 5, 4,. 5; 5 Mos. 33, 2),. also an der Südostgrenze Palästinas.
Daß die Israeliten das eigentliche Hochgebirge durchwandert hätten, ist durchaus un- wabrschcinlick. (S. Firän.) -
Vgl. Ebers, Durch Gosen zum S. (2. Aufl., Lpz. 1881).
Sinaia, Badeort in Rumänien, [* 5] unter dem Kloster gleichen Namens, an der Eisenbahnlinie Predeal- Ploesci-Bukarest (125 km), im Norden [* 6] der Haupt- stadt, mitten in den Karpaten, unweit der siebenbürg.
Grenze in schöner Umgebung am Flusse Prahova gelegen, bat eine Wasserheilanstalt, Kurhaus, viele elegante Villen und Hotels.
Anlaß zum Entstehen und Aufschwung S.s gab der jährliche Sommer- aufenthalt des tönigl.
Hofs im Schlosse Pelesch (s. d.) am Fuße des Vutschetsch.
Sinaitische Inschriften, s. Nabatäer. Sinalöa, Staat in Mexiko, [* 7] am Golf von Kali- fornien, wird im N. von Eonora, im O. von Chi- buahua und Durango, im Süden vom Territorium Tcpic durch den Fluß Vayona abgegrenzt. Er liegt am Westabfall der Sierras Madre de Durango und Tarahumare und hat auf 74 269 hkm (1893) 223684 E. Seine Gebirge, die gegen das Meer vorgeschobenen Ausläufer dieser Ketten, erreichen bis 2000 in Höbe und bestehen aus einer Achse von paläozoischen Schiefern mit geringen Resten von Trias und Tertiär, ferner aus großen Massen alter Eruptivgesteine, namentlich Porphyr, die Küste aus Alluvium.
Diese ist wenig fruchtbar, desto mehr da- gegen die mittlern Landschaften.
Flüsse [* 8] sind: No- sario, Mazatlan, Piartla, Culiacan, S. und Fucrte. Das Klima ist echtes Eecklima, angenehm mild, an der Küste in der Regenzeit aber nicht ohne Gelbes Fieber.
Die Waldungen liefern Nutz- und Farbe- bölzer, Mabagoni, Eichenholz, Brasilholz, Schwarz- bolz;
die Bevölkerung baut Mais und zahlreiche tropische Früchte bis 600 in Höhe, dann Zuckerrohr, Tabak, [* 9] Kaffee, Orangen bis 1200 m Höhe;
darüber europ. Cerealien.
Man zählt an 400 Minen, meist Silber, Kupfer, [* 10] Blei, [* 11] doch auch Gold; [* 12]
aber es fehlt an Kapital, Arbeitskräften, Verkehrswegen, Eisen- bahnen.
Hauptbeschäftigung ist noch Viehzucht [* 13] und Ackerbau.
Die Einwohner verteilen sich auf 13 Städte, 70 Indianerreservationen (Pueblo) und 1000 Ran- chos, Geböfte u. s. w. Hauptstadt ist Culiacan (s. d.), größer ist Mazatlan (s. d.).
lls. d.). Sinanu, volkstümlicher Name von Megalopolis ! . ¶