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Silberkaninchcn(s.Tafcl:Kaninchcnrasscn, [* 1] Fig. 3), Kaninchen [* 2] von der Größe des gemeinen Hauskaninchens und mit denselben wirtschaftlichen Eigenschaften wie bei diesem, aber mit in der Kürschnerei sehr geschätztem und verwendetem Fell. Dieses zeigt auf schicfcrblauem Untcrpelz eine Mi- schung von schwarzen und weißen Deckhaaren;
herr- schen letztere vor, so ist der Pelz silbergrau, sind die schwarzen Haare [* 3] überwiegend, so ist das Fell glän- zend dunkelblaugrau: dazwischen giebt cc verschie- dene Abstufungen.
Hauptsache ist, daß das ganze Fell von der Nase [* 4] bis zum Schwänze und auch an den Seiten und am Bauch [* 5] dieselbe gleichmäßige Schattierung zeigt.
Die Jungen sind schwarz, erst im Alter von 3 Monaten beginnt die Verfärbung, die im Alter von 6 bis 7 Monaten vollendet ist. Das S. soll aus Siam stammen.
Scbr verbreitet ist seine Züchtung in der Champagne. Es ist frucht- bar und liefett neben Fleisck das gesuchte Fell. Silberkerate, ältere Bezeichnung für einige natürlich als Mineralien [* 6] vorkommende Haloide des Silbers, die vermöge ibrer vorwiegend gelblich- grauen Farbe, ihres Fettglanzcs und ihrer wenn auck? bisweilen nur geringen Durchfchcinenheit ein an Horn erinnerndes Aussehen besitzen.
Dazu ge- hören das als Hornsilbcr (s. Hornerz) natürlich vorkommende Chlorsilber, das als Vromit (s. d.) sick sindende Bromsilber sowie die isomorpben Mi- schungen von Chlor- und Vromsilbcr (Embo- lit, Megabromit, Mikrobromit von Co- piapo in Chile), [* 7] endlich das natürliche Iodsilber, der Iodit (s.d.). Silberknöpfchen, Pflanze, s. Nanunculu8.
Silberkommission, kurze Bezeichnung für die «Kommission behufs Erörterung von Mahregeln zur Hebung [* 8] und Befestigung des Silbcrwcrtcs», die auf Veranlassung der deutschen Neichsregicrung in Berlin [* 9] vom 22. Febr. bis tagte. Die Kommission stand unter dem Vorsitz des Staats- sekretärs des Reichsschatzamtes Graf von Posa- dowsky-Wehner und zählte 10 Mitglieder, unter denen sich Vertreter der verschiedensten Berufe und der Hauptrichtungen bezüglich der Währungsfrage Regierungskommissare an den Verhandlungen teil. Die Verhandlungen bezogen sich auf folgende vier Fragen:
1) Läßt sich annehmen, daß die Goldpro- duktion zur Deckung des monetären Goldbedarfs jetzt und in Zukunft ausreicht? 2) Ist in den Gold- währungsländcrn thatsächlich eine auf Knappwer- den des Goldes zurückzuführende, in einer allge- meinen Deprefsion der Preife sich äußernde Gold- vcrtcucrung eingetreten? 3) Welche Folgen hat das Sinken und Schwanken des Silberwertes für die monetären Zustände und die wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Deutschland [* 10] bisher gehabt und welche wcitern Folgen sind zu erwarten? 4) Auf welchem Wege könnten die aus der gegenwärtigen Lage der Wührungsvcrhültnisse für Dcutschlaud sich ergeben- den übelstände und Gefahren beseitigt oder doch gemildert werden? In den 21 Sitzungen, die statt- fanden, wurde das ganze Gebiet der Währungssrage eingehend erörtert und zahlreiche Vorschläge wurden geprüft;
aber eine Einigung ist nicht erzielt worden. Die Bedeutung der Verhandlungen liegt vor allem in dem umfassenden Material über dic^Währungs- srage, das in den Reden und Drucksachen zusammen- getragen ist.
Über die Verhandlungen ist ein amt- licher Bericht in 2 Banden (Berl. 1894) erschienen.
Brockhaus' KonvcrsationZ-Lcxilon. 14. Aufl. XIV. Tilbcrkronc, s. Kroncnthaler. I^glanz. Silberkupferglanz, Mineral, s. Kupfersilber- Silberlachs, örtliche Bezeichnung der Lachs- forelle wie der Seeforelle. Silberlafur, f. Lasieren. Silberlegicrungen, Legierungen des Silbers mit andern Metallen.
Von ihnen sind die mit Gold [* 11] uud mit Kupfer [* 12] die wichtigsten.
Ein Zusatz von Silber zum Gold erteilt diesem größere Festigkeit [* 13] und Widerstandsfähigkeit gegen äußere Angriffe; andererseits wird Silber durch Zusatz von Kupfer fester und zäber.
Alle Münzmctalle und die edeln Werkmetalle sind Legierungen von Gold und Silber oder von Silber und Kupfer, deren Gehalt (Stan- dard) gesetzlich geregelt ist. (S. Goldlegierungen, Fein, Münze.) S. mit bis zu 50 Proz. Kupfer sind weih. Zinnern Legierungen läßt sich durch Weih- sicden ls. d.) Silberfarbe erteilen. Silberling, Münze, s. Sekel. Silberlöwe, s. Puma. Silberluchs, s. Luchs (Raubtier). [* 14]
Silberlüster, s. Lüster. Silbermann, Orgel- und Klavierbaucrfamilie zu Straßburg [* 15] und in Sachsen. [* 16]
Der berühmteste ist Joh. Gottfr^S., geb. zu Klein- Bobritfch bei Frauenstein in Sachsen;
er lernte die Orgelbaukunst in Etraßburg bei seinem ältern Bruder Andreas (geb. zu Klein-Bobritsch, gest. in Strahburg) und starb in Dresden. [* 17] Zu seinen berühmtesten Orgeln geboren die der kath. Kirche in Dresden von 45 Stimmen, die in der Frauenkirche von 43 und in der Sophienkirche daselbst von 31 Stimmen, in der Pctcrskirchc zu Frciberg von 32 Stimmen, die zu Pönitz von 27 Stimmen, in der St. Gcorgenkirche zu Rötha von 23 Stimmen und die Orgel im Straß- burger Dom. Er erfand 1740 das l^emdai ä'amour (s. d.);
auch verbesserte er die Hammermcchanik des Pianofortc, die er musikalisch so brauchbar machte, daß ihm das Hauptverdienst an der Verbreitung dieser epochemachenden Erfindung gehört.
Von seinen Neffen wurde der älteste, Johann Andreas S. (geb. zu Etraßburg, gest. als Orgelbauer, und der jüngste, Johann Heinrich S. (geb. gest. als Pianofortcbauer berühmt. Silbermöve (I^ru8 tn'F6ntiMi3 Fi'ünn.), eine der gemeinsten nordeurop.
Möven, weiß mit zart graublauer Färbung der Flügel und des Rückens. Hält sich in der Gefangenschaft bei Fleisch- und Fischfutter gut. Das Stück kostet 5-10 M. Silberne Hochzeit, s. Hochzeit. Silbernes Zeitalter, s. Zeitalter. - S. Z. beißt auch eine Periode der Römischen Litteratur (s. o., Bd. 13, S. 978a). Silbernitrat, salp et ersaures Silber, Hol- len st ein, früher auch (uu8ticuin wnai-o genannt, ^8^0., entsteht beim Lösen von Feinsilbcr in Sal- petersäure und krystallisiert aus der konzentrierten beißen Lösung beim Erkalten in großen rhombischen Tafeln. Die Krystalle schmelzen bei sehr gelinder Erhitzung. Durch Eingicßen der geschmolzenen Masse in silberne Formen werden die als Höllen- stein, ^r^kutuin niti-icuni luLum, bezeichneten Atz- stiste der Chirurgen gebildet. Eine Mischung von zwei Teilen Kalisalpeter und einem Teil S., ge- schmolzen und zu Stangen geformt, ist das ^.i'^on- turn nitricuiu cnm Xalio niti^co des Teutschen Arzneibuchs. 62 ¶