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Seidlitz, Ioukosssky.
Ein russ. Dichterleben (Mitau [* 2] 1872; russ. Ausg., Petersb. 1883). Shunt (fpr. fchönnt), engl. Bezeichnung für den Nebenfchlußkreis einer Dynamomaschine (von to sliunt, ^auf einNebengleis^j schieben);
daher Shunt- Dynanio mitunter gebraucht für Nebenschluß- maschincn. ^Liu-kiu (s. d.). Shnri, Stadt auf Okinawa-fhima des Archipels Shushtvap oder Shuswap, Indianerstamm im südl. Britisch-Columbia, nennen sich selbst Koö - limo, d. h. Volk, Menschen, wohnen in zahlreichen Dorfgemcinschaftenund zerfallen in fünf, im Dialekt verschiedene Unterabteilungen. 8/t?,tti., hinter den lat. Benennungen von Tieren, namentlich Mollusken, [* 3] Abkürzung für Ro- bert James Shuttleworth. 8. k. v., bei Verweisungen auf ein Wörterbuch für 8nd Iillo V0C6 (lat., d. h. unter diesem Worte). F/iN'., hinter lat. Tiernamen Abkürzung für Georg Shaw l^fpr. schah), engl. Naturforscher und Arzt, geb. 1751, gest. 1815 zu London [* 4] als Biblio- thekar und Konservator am Britischen Museum. Von ihm u. a.: «^iis Katuralizt'Z ^liäcelilui^» (mit Nodder, 24 Bde., Lond. 1789-18 13). Shylock (spr. schei-),
Charakter aus Shakespeares «Kaufmann von Venedig», [* 5] ein jüd. Wucherer.
Sprich- wörtlich geworden ist dessen Ausspruck) «18tav iiei-6 on m^ donä» («Ich steh' hier auf meinen Schein», 4. Akt).
Die Geschichte von der Forderung auf ein Stück Fleisch des Schuldners von seiten des Gläu- bigers ist sehr alt, ging in die " (^63tH Ivomknoi-um» und in den «I^cm-ons» des Giovanni Fiorcntino über und wurde wahrscheinlich zuerst in dein 1579 erwähnten, aber verloren gegangenen Stück von: «Juden, ein Bild der Gier in weltlichen Freiern und des Blutdurstes in Wucherern» mit der Wuchcrer- frage und mit der ebenfalls aus den " (^68ta Ilomii- ncilum» stammenden Kästchengeschichte verbunden. Dieses Stück hat Shakespeare sicherlich benutzt. 3i, chem. Zeichen für Silicium (s. d.). Siak, Fluß in der östl. Hälfte der Insel Sumatra, mündet in den südöstl.
Eingang der Straße von Malaka.
Das Stromgebiet bildet den niederländ. Vasallenstaat des Sultans von Siak, welcher zur Residentschaft Ostküste gehört. Sialagoga (grch.), speicheltreibende Mittel;
Sia - lolnh, Speichelstcin;
Sialorrhöe, Speichelfluß. 3ia.1ia, Vogel, s. Hüttensänger.
3ia.1iclNo, s. Schlammflicgen.
Siam, Scjem, Sayam oder Muang Tha'i, Königreich in Hinterindien, [* 6] seit 1893 in verminder- tem Umfang, liegt zwifchen Französisch-Indochina im O. und SO., dem engl. Virma und Tenasserim im W. und erstreckt sich nach Süden bis in die Halb- insel Malaka. S. bedeckt etwa 520000 ^m. (S. Karte OstindienII: Hinterindien.) Die nördl. Hälfte besteht zum Teil nur aus bergigem Lande, in dem sich zwei von N. gegen ketten unterscheiden lassen, die eine unweit der Grenze zwischen S. und Vritisch-Virma, die andere mehr in der Mitte des Reichs, ostwärts von dem Flusse Me- nam, zum Teil aus niedrigen Diluvial- und Alluvial- ebenen.
Die westl. Kette steigt bis zur Höhe von 2400 in empor. Im O. des Me-nam, dessen Über- schwemmungen die Fruchtbarkeit bewirken, senkt es sich zum Me-kong (s. d.), der bis Stung-treng die Grenze bildet;
ihm stießt vor allem der Nam-mun oder Se-mun zu.
Die Gebirge enthalten Gold, [* 7] Eisen, [* 8] Blei, [* 9] Kupfer [* 10] und andere Metalle.
Zinn und Kohlen enthält Malaka.
Große Teile sind mit Wald bedeckt, der Teakholz und andere wertvolle Hölzer erzeugt, sowie Harze, wie Kardamomen, Gummigutti und Benzoe. Das Klima ist sehr heiß, ungesund aber nur in den mittlern sumpfigen Gebieten.
Regen fallen von Mai bis Oktober, der April ist der heißeste Monat.
Die Bevölkerung sehte sich vor der Gebiets- abtretung an Frankreich zusammen aus 2,5 Mill. Siamesen, 1 Mill. Chinesen, 2 Mill. Lao (s. d.), 1 Mill. Malaien, einigen Negritos und Angehörigen des Stammes der Kui oder Sui im SO. des Lan- des und eingewanderten Birmanen, Indern und Kambodschanern.
Jetzt schätzt man 5 Mill. E.;
doch sind diese Zahlen sicher zu niedrig angesetzt.
Die Siamescn sind mongol. Nasse, klein und kräftig, von kupferbrauner Gesichtsfarbe.
Sie schwärzen die Zähne, [* 11] lieben leidenschaftlich Spiel, Theater, [* 12] Musik, Hahnen- und Hundekämpfe.
Industrie und Handel sind in chines. und europ. Händen.
In der Haupt- stadt Bangkok [* 13] (s. d.) sind auch Europäer ansässig. Die Eingeborenen waren früher zu harter Fronarbeit während 1-3 Monate im Jahre verpflichtet, die alte Hausfklaverei ist im Aussterben begriffen, ebenso die Schuldstlaverei, da seit 1874 niemand mehr zum Sklaven gemacht werden darf und die Kinder von Sklaven mit dem 20. Jahre frei werden. Da freie Arbeiter kaum vorhanden sind, sind chines. Kuli in den Bergwerken und Reismühlen thätig;
in den Wäldern im Norden [* 14] arbeiten Birmanen u. s. w. Der Buddhismus ist die herrschende Religion;
die Priester, Talapanen genannt, besitzen eine bedeutende im Pali verfaßte Litteratur.
Berühmt sind die rie- sigen, reich geschmückten Statuen in den Tempeln. Im Volke sind zahllose abergläubische Gebräuche verbreitet.
Der weiße Elefant [* 15] gilt als heilig. E besteht Vielweiberei, aber fast nur bei den Großen des Reichs und nur die erste Frau hat im Hause Autorität.
Etwa 3000 Nachkommen portug. Kolo- nisten sind Christen.
Das Land ist noch schlecht an- gebaut, selbst vom Me-nam-Delta stehen erst5 Proz. unter Kultur.
Hauptprodukt ist Reis;
daneben wird Pfeffer, Salz, [* 16] Sesam, Hanf, Tabak, [* 17] Zuckerrohr, Zimmet, Baumwolle [* 18] und Kaffee gewonnen.
Obst ist im Überfluß vorhanden.
Die Ausfuhr betrug (1893) 4,45 Mill. Pfd. St., darunter Reis für 3,29 Mill. (1892: 0,95 Mill.), gefalzene Fifche für 328000, getrocknete für 337000 Pfd. St., Teakholz für 29 750, Pfeffer für 66000 Pfd. St. Eingeführt wurden Waren für 2,25 Mill., darunter Baumwollwaren für 319000, Iutefäcke für 101500, Kleineisenwaren für 75000 Pfd. St. Größtenteils ist der Außenhandel nach Hong-kong und Singapur [* 19] gerichtet;
außer über Bangkok zur See findet auch im Norden nach den brit. Echanstaaten (Virma) und der chines. Provinz Iün-nan lebhafter Verkehr statt. An Eisenbahnen bestehen nur die Linien von Bangkok nach Pak-nam und nach Korat (zur Hälfte fertig);
zahlreiche Linien sind im Bau oder geplant;
auch das Telegraphennetz entwickelt sich rasch, wird aber von den Eingeborenen gar nicht benutzt, über die Post s. Postwesen (Bd. 13, S. 331 d).
Münzeinheit ist der Tikal oder Bat (s. d.). Verfassung und Finanzen.
Die Staatsverfassung ist durch Entschluß des Königs vom beschränkt. S. hat jetzt nur einen König, denn die Würde des sog. zweiten Königs ist 1885 erloschen. Der König übt die gesetzgebende Gewalt seit 1874 in Gemeinschaft mit dem Staatsrat und dem Senabodi genannten Ministcrkonscil aus.
Wichtige Gesetze bedürfen der Zustimmung beider Faktoren, bei ¶
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