forlaufend
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32 km südlich von Samtes, fließt der Gironde parallel, wird bei Saujon (Hafen Riberou) schiff- bar, mündet buchtartig bei Marennes in den Per- tuis de Maunmsson (gegenüber Ole'ron) und ist be- kannt durch die an seinen Nfern wachsenden roten und weißen Seudreweine. Seuffert, Joh. Adam von, Jurist, geb. 15. März 1794 zu Würzburg, studierte daselbst, machte den Feldzug von 1814 nach Frankreich mit und babili- tierte sich in Göttingen für Geschichte und Staats- Wissenschaften. 1816 siedelte S. nach Würzburg über und wurde 1817 auherord., 1819 ord. Pro- fessor für Geschichte, Pandekten und bayr. Civil- recht. Von der Universität zum Mitglied der bayr. Ständeversammlung gewählt, wurde er zweiter Präsident derselben. 1834 wurde S. Appellations- gerichtsrat zu Ansbach, mußte 1839 wegen körper- lichen Leidens dem Staatsdienste entsagen, zog nach München und starb daselbst 8. Mai 1857. Er begründete die «Blätter für Rechtsanwendung» (seit 1836) und das «Archiv für die Entscheidungen der obersten Gerichte in den deutschen Staaten» (seit 1847). Von seinen Schriften sind zu nennen: «Prak- tisches Pandektenrecht» (4. Aufl., hg. von E. A. S., 3 Bde., Würzb. 1860-72), «Kommentar über die bayr. Gerichtsordnung» (2. Aufl., bearbeitet von Brater und Lauk, 4 Bde., Erlangen 1853-58). Sein Sohn, Ernst August S., geb. 1. Sept. 1829 zu Würzburg, wurde 1857 außerord., 1864 ord. Professor der Rechte zu München. Seulinaswald (Sillingswald), kleines be- waldetes Sandsteingebirge im preuß. Reg.-Bez. Cassel, zwischen Werra und Fulda, im ONO. von Hersfeld, streicht von O. nach W. und steigt im Nadelöhr zu 483 m auf. Seume, Joh. Gottfr., Schriftstellerund Dichter, geb. 29. Jan. 1763 zu Poserna bei Weißenfels, wo sein Vater Bauer war. Der Graf von Hohcntbal- Knauthain lieh den verwaisten Knaben die Nikolai- schule, dann die Universität in Leipzig besuchen, wo er Theologie studieren sollte. Doch S. verließ Leip- zig, um zunächst nach Paris zu gehen, fiel aber Werbern in die Hände und wurde in Hess. Diensten nach Amerika eingeschifft. Nach der Keimkehr aus Canada geriet er unter preuß. Werber und wurde wieder als gemeiner Soldat nach Emden gebracht. Hier entfloh er zweimal, wurde aber wieder einge- holt und entging kaum der Todesstrafe. Der Kauf- mann Baucrmann, der sich mit 80 Thlrn. für ilm verbürgte, verschaffte ihm Urlaub. Nun ging E. nach Leipzig, entschlossen, nicht zurückzukehren. Er bezahlte die verbürgte Summe von dem Honorar für feine Übersetzung des engl. Romans «Honorie Warren» (1788) und widmete sich nun den Wissen- schaften. Als Sekretär des rusf. Generals Igelström kam er 1793 nach Warschau und erhielt eine Offi- zierstelle bei den Grenadieren. 1796 ging er wieder nach Leipzig, wo er Unterricht im Englischen erteilte und seine russ. Erfahrungen in polit. Schriften verwertete. Später übernahm er das Amt eines Korrektors in der Druckerei seines Freundes Göschen zu Grimma. Nachdem seine «Gedichte» (Riga 1801) erschienen waren, unternahm er im Dez. 1801 eine Fuhreise von neun Monaten, auf der er Österreich, Italien, Sicilien, die Schweiz und Paris besuchte. Eine äbnliche Fuhreise machte er 1805 über Peters- burg, Moskau durch Finland nach Schweden. Jener Reise ist sein «Spaziergang nach Syrakus» (3 Bde., Lpz. 1802; neue Ausgabe von Österley, ebd. 1868), dieser «Mein Sommer im I. 1805» (ebd. 1807; 2. Aufl. 1815) gewidmet. Nach langen Leiden starb er 13. Juni 1810 zu Teplitz. Bei großer Herbheit seiner Lebensanschauung besaß S. Charakterfestig- keit und Selbstgenügsamkeit. Diese Festigkeit ver- leiht seinen Schriften ihren eigentümlichen Wert, während sie künstlerisch, sowohl was die Form der Darstellung als was die Durchdringung und Rege- lung des Stoffs betrifft, wenig bedeuten. Eine Aus- gabe feiner «Sämtlichen Werke» erfchien nach feinem Tode (12 Bde., Lpz. 1826 u. ö.; vermehrt, in 10 Tln., Berl. 1879). Die von ihm begonnene Selbstbio- graphie «Mein Leben» beendete Elodius (Lpz. 1813). Senfe, Heinrich, Mystiker, f. Sufo. Sevenbaum, Strauch, f. Sadebaum. Sevennen, s. Cevennen. Seven-Oaks (spr. ßewwen ohks), Stadt in der engl. Grafsckaft Kent, Station der Linien London- Tunbridge-Dover und Otford-S., zählt (1891) 7514 E., hat eine Lateinschule und ein Versorgungs- baus. Bei S. Schloß Knole des Lord Sackville mit Park und Chevening, der Sitz des Earl Stanhope. Ssvbntk-va.^-H.Ävsnti8t" (engl., spr. he'wwenth deh ädd-), s. Adventisten. - 86V6nt1i- I)H7-ö3pti8t8, s. Baptisten (Bd. 2, S. 386d). Sever (lat.), streng, ernst; Severität, Strenge. Severianer, Partei der Monophysiten (s. d.). Severmus, Heiliger, Apostel der Noriker, wahr- scheinlich aus Afrika gebürtig, kam um 454 nach Noricum, lebte hier als Ascet, gründete verschiedene Klöster und ließ sich schließlich in Faviana (vermut- lich Wien) nieder, wo er 8. Jan. 482 starb. Sein Schüler Eugippius schrieb eine für die Geschichte des 5. Jahrh, wichtige Vita 86V6rwi. - Über die Litteratnr s. Engippins. Severinus, Papst, ein Römer, wurde Okt. 638 gewäblt, konnte wegen Unruhen in der Stadt erst 28. Mai 640 ordiniert werden, erklärte sich gegen die Monotheleten und starb 2. Aug. 640. Severn (spr. h^wwern), bei den Alten Fabrina, nach der Themse der zweite Fluß Englands, ent- springt in einem kleinen See des Plynlimmon- gebirges in der Grafschaft Montgomery, führt bis Llanioloes den alten Namen Hafren, fließt über Newtown und Welshpool, wo er 275 km oberhalb seiner Mündung sür Barken schiffbar wird, durch- strömt die engl. Grafschaft Shropshire, dann Wor- cester als ein breiter und tiefer Strom und betritt die Grafschaft Gloucester, wo er unterhalb Glou- cester bereits unter dem Einfluß der Ebbe und Flut stcbt. Nach vielen Krümmungen wendet er sich süd- westlich, bis er, einen Mündungstrichter bildend, seinen Namen gegen den des Vristolkanals (s. d.) vertauscht. Bis zur Mündung des Lower-Avon hat er eine Länge von 330 km. Seeschiffe von 350 Re- gistcrtons gehen bis Gloucester, 85 km oberhalb der Mündung. Die ansehnlichsten Nebenflüsse des an Salmen reichen S. sind: der Teme unterhalb Worcestcr und dcr Wye (s. d.); links: der Vyrnwy, Perry, unterhalb Shrewsbury Tern mit Roden, Stour, der Upper-Avon bei Tewkesbury und der Lower-Avon. Durch zahlreiche Kanäle ist er mit Themse, Trcnt, Humber und Mersey verbunden. Der schönste Teil des Thals zwischen Gloucester und Worccster heißt vorzugsweise Vale of S. Severn (spr. ße'wwern), 480 km langer Fluß in Britisch-Nordamerika, entspringt aus dem Favour- able-See zwischen Winnipegsee und der Hudsonbai und ergießt sich bei Fort S. in die letztere, nachdem