forlaufend
885 Servöla, Ortschaft bei Trieft (s. d.).
! Servoz (spr. -woh), Ort im Thal [* 2] der Arve (s. d.). Servus (lat.), Knecht, Diener, auch Vegrüßungs- form («Ihr Diener»);
86rvu8 Lervörum äei, Knecht der Knechte Gottes, Titel der röm. Päpste. Sesam, Pflanzengattung, s. 368knnim. Sefambeine oder Sesamknöchelchen (0883. 868Hui0iäoll.), erbsengroße Knöchclchen in den Eeh- nen gewisser Gelenke (Daumen, große Zehe), die deren Bewegung erleichtern.
An der Hand [* 3] finden sich deren süns, am Fuß vier;
auch die Kniescheibe tann man als ein großes Sesambein auffassen. Sefamkuchen, die Rückstände bei Bereitung des Sesamöls.
Sie enthalten durchschnittlich an ver- daulichen Nährstoffen 33,5 Proz. Eiweiß, 13,2 Proz. stickstofffreie Extraktstoffe, 2,3 Proz. Nobfaser und 11,5 Proz. Fett.
Als Mast- und Milchfutter sind sie zu empfehlen (größere Gaben sollen die Butter weich machen), verlangen aber eine trockne Auf- bewahrung, da sie leicht schimmeln. Sesamöl, aus den Samen [* 4] zweier Arten des Se- sams (s. 868kmum) gewonnenes ^)l.
Kalt gepreßtes S. ist blaßgelblich, geruchlos und angenehm schmeckend.
Die mittels Wärme [* 5] gewonnenen Nachpressungen sehen dunkler aus.
Das specifische Gewicht des S. beträgt 0,922 bei 15" ().;
es erstarrt erst bei - 5° 0. und gehört zu den nicht trocknenden Ölen.
Man benutzt es zum Verschneiden des Olivenöls und als direkten Ersatz desselben zu Speisezwccken und in der Kosmetik: die geringern Sorten als Brennöl und zur Eoifcnfabrikation.
Haupthandelsplatz für den europ. Markt ist Marseille, [* 6] dessen jährliche Aus- suhr gegen 2 Mill. kF (aus ind. und afrik. Samen ge- preßt) betrügt. Im Großhandel kosten (1895) 100'kx 100 M. Der beim Verbrennen des S. gewonnene Nuß soll in China [* 7] zur Herstellung von Tusche dienen. Die Prchrückstünde geben den Sesamkuchen (s. d.). 3s8Hinnm /v., Sesam, Pflanzengattung aus der Familie der Vignoniaceen (s. d.) mit gegen 10 Arten, größtenteils im tropischen und südl. Afrika, [* 8] krautartige Gewächse mit meist wechselständigen, ungeteilten Blättern und ansehnlichen weiß oder rötlich gefärbten zweilippigen Blüten.
Die Frucbt ist eine längliche zweifächerige Kapsel und enthält zahlreiche Samen.
Die bekanntesten Arten sind der orientalische (Kuntschut) und indische Se- sam, 8. oriontalo ^v. und 8. inäicum /. (s. Tafel' Lab i a tifl oren, [* 1] Fig. 1), wohl nur Varietäten eincr Art; als ihre Heimat wird gewöbnlich Ostindien [* 9] angegeben, doch sind sie wahrscheinlich schon vor langer Zeit aus Afrika dorthin gebracht worden und haben jetzt als Kulturpflanze eine ausgedehnte Ver- breitung fast in allen wärmern Ländern.
Schon im Altertum wurden sie im südl. China, im Orient und in Ägypten [* 10] wegen ihrer stark (40-50 Proz.) öl- haltigen (s. Sesamöl) Samen angebaut.
Das sür die Ausfuhr wichtigste Produktionsland ist Ostindien, daneben kommen noch Palästina, [* 11] wo der beste Se- sam gewonnen wird, Siam, Sansibar [* 12] und Mozam- bique, Lagos und Senegambien sowie Vorderasicn in Betracht. In China ist die Produktion zwar so groß wie in Ostindien, doch ist der Selbstverbrauch so dedeutend, daß nichts ausgeführt wird.
Verhältnis- mäßig noch stärker ist der Verbrauch in Vorderasien, wo der Scfam mehr Brot- als Ölfrucht ist;
er dient hier besonders zur Vereitung der bekannten Fasten- speise Chalba.
Haupteinfuhrhafen für Europa [* 13] ist Marseille, wo auch die Auspressung der Samen er- folgt. Trieft importiert fast nur aus den Mittel- meerhäfen.
Der Sesam kann überall in der tropi- schen und subtropischen Zone gebaut werden, wo drei Monate im Jahre eine von schroffen Wechseln freie warme Temperatur herrscht. In Europa ist eine erfolgreiche Kultur nur möglich auf Malta, in Griechenland [* 14] und am Marmarameer.
Der Boden soll möglichst kalkhaltig sein, wird vor der durch Drillen zu bewerkstelligenden Aussaat fein pulveri- siert und mit Kompost gedüngt, nachher geschleift.
Von den zahlreichen Spielarten soll die weiße indi- sche das meiste, die schwarze indische aber das beste Ol liefern.
Wenn die Pflanzen abgestorben sind, aber bevor die Kapseln [* 15] ausspringen, werden die Stengel [* 16] hart über dem Boden abgeschnitten und in kleinen Haufen zum Trocknen auf das Feld gelegt; sobald die Kapseln dürr genug sind, wird gedroschen. Da die Entwicklung des Sesams nur 3-4 Monate dauert, wird zweimal im Jahre geerntet. Seschellen, Inselgruppe, s. Seychellen.
Sesenheim (Sessen heim), Dorf im Kanton [* 17] Bischweiler, [* 18] Kreis [* 19] Hagenau [* 20] des Bezirks Unterelsaß, an der Linie Straßburg-Lauterburg der Elsaß-Lothr.
Eisenbahnen, hat (1890) 996 E., darunter 328 Ka- tholiken, Postagentur, Telegraph [* 21] und eine evang. Kirche (15. Jahrh.).
S. (758 Sehsinhaim) ist bekannt durch dieVezichungenGoethes zu der Pfarrerstochter Friederike Brion (s. d.).
Der kleine Hügel «Friede- rikensruhe» wurde neuerdings wieder hergerichtet. -
Vgl. G. A. Müller, S. wie es ist (Bühl 1894); ders., Führer durch S. und Umgebung (Straßb. 1894).
gosia, Schmetterlinge, [* 22] s. Glasschwärmer.
Sesm, im Altertum 368it68, linker Nebenfluß des Po in der ital. Provinz Novara, entspringt am Südostabhange des Monte-Rosa, tritt bei Ro- magnano in die Tiefebene Piemonts, nimmt ober- halb Vercelli rechts den ebenfalls von den Pcnnini- fchen Alpen [* 23] kommenden Cervo auf und mündet, 150 km lang, östlich von Casale.
Ihn durchschneidet der Cavourkanal. Wd. 1, S. 240a). Sesonchis, Name ägypt. Könige, s. Ägypten Sesostris oder Sesoosis, Name eines sagen- haften ägypt. Königs, dem die griech. Schriftsteller große Erobcrungszüge nach Asien [* 24] und Europa, die Unterwerfung Äthiopiens, die administrative Einteilung Ägyptens u. a. m. zuschreiben.
Bei Manetho steht er an der Stelle Usertesms II. und III., zweier Könige der 12. Dynastie, und möglicher- weise liegt deren Name dem S. zu Grunde.
Jeden- falls sind aber dem S. auch Thaten anderer späterer Könige (z. B. Ramses' II. aus der 19. Dynastie) zu- geschrieben, und die weitere Ausführung dieser Königsgestalt, des Repräsentanten aller ägypt.Groß- thatcn, gebort nur der Sage an. Sesquisilikäte, s. Schlacke. Sessa Auruuca, Stadt im Kreis Gae.ta der ital. Proviuz Caserta, auf einem vulkanischen südwestl. Vorsprung der Nocca Monsina, ist Bischofssitz, hat (1881) 5980, als Gemeinde 19920 E., eine 1103 begonnene, im 18. Jahrh, renovierte dreischisnge Basilika. [* 25] - S. A., im Altertum 8u688a ^urunca, 313 v. Chr. röm. Kolonie, baute schon zur Nömer- zeit einen trefflichen Wein auf dem südlich von S. A. sich hinziehenden Monte-Massico (Non8 NH88ieu8). Von der antiken Stadt sind noch Neste vorhanden. Sessel, s. Stuhl. Sessenheim, Ort im Elsaß, s. Sesenheim. Sessilität (spätlat. 8688iM9,8), Seßhaftigkeit, d. h. die Eigentümlichkeit, den größten Teil des Lebens sest sitz end zu verbringen, findet sich bei sehr ¶