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Katholische und 2618Israeliten, in Garnison 1 Ba- taillon des 53. Infanterieregiments «Erzherzog Leo- pold», 3 Bataillone des 64. Infanterieregiments «Karl Alexander, Großherzog von Sachsen», [* 2] 1 Ba- taillon des bosn.-herzegow. Infanterieregiments Nr. 1 (außer der 1. Compagnie), 1 Eskadron des 13. Iazygier- und Kumanier-Husarenregiments und 2 Compagnien des 3. Festungsartillcriebataillons. Die hervorragendsten Gebäude sind die neue kath. Kathedrale, die griech. Metropolitankirche, die von dem ersten Vezier Bosniens Ghazi-Husrev Pascha im 15. Jahrh, gegründete größte Mosckee des Landes, die Begova Dzamia, die Careva Dzamia (Kaiser- Moschee), der Konak, Wohnung des Landeschcfs und Korpskommandanten, das neue Regierungs- gebäude, das neue Rathaus im maur.
Stil, Offizier- tasino und die neuen großen Hotels. Die Stadt hat ein Obergymnasium und Fabrikation von Kupfer- und Eisenwaren. Den Mittelpunkt des Handels bildet der große Vazar (Ls^eätau) sowie der aus hölzernen Häusern bestehende Stadtteil Carschija. Die Wohnungen der Türken und Serben lehnen sich an die Bergabhänge an, während der vordere Teil sich an den Ufern der Miljacka ausbreitet. Oberhalb der Stadt erhebt sich das Kastell. Unterhalb desselben führt eins der ältesten türk. Denkmäler, die «Xo- 2^3. önpi'i^H», d. i. Ziegenbrücke, in einem einzigen Bogen [* 3] über die Miljacka.
Serampore, englisck statt Srirampur (s. d.). Serang, Ceram, Hauptort der Residentschaft Vantam (s. d.); auch eine der Molukken, s. Ceram. Serangapatam, s. Srirangapattan(am). Seramn, ein Sprengstoff, der zu den Dyna- miten (s. d.), speciell zu den Nobeliten zu zäh- len ist, noch vor dem Kieselgur-Dynamit 186? in Schweden [* 4] erfunden; er besteht aus 25 Teilen Nitro- glycerin, 100 Teilen salpetersaurem Ammoniak, 12 Teilen Kohle oder Sägespäne und 1 Teil Benzin oder Kreosot.
Serao, Mathilde, ital. Romanschriftstellerin, geb. in Patras, lebte lange in Rom, [* 5] vermählte sich mit Edoardo Scarfoglio, gründete mit ihm den «^ori-isre äi I^oinll.» und wohnt jetzt in Neapel, [* 6] wo sie mit ihrem Gatten den «lüorriei-s äi Napoli» leitet. Ihre Romane und Novellen, die großen Beifall fanden, zeichnen sich durch scharfe Beobachtung der Realität, originelle Situationen und lebhaften Stil aus. Ihre bedeutendsten Werke sind: «II V6ntr6 äi I^poli», «I^a concMLta. äi Roina» (Flor. 1885),
«?anw3ia» (übersetzt von H. Meister als «Märtyrer der Phantasie», Jena [* 7] 1886), «Vita. 6 9 äi Iliccaräo ^oannH» und die Novellensammlungen «^.11' 6i-ta äentweila» und tt^ior äi M3310N6" (1883; deutsch von Friedmann als «Blüte [* 8] der Leidenschaft», Vrcsl. 1890),
«Ouoi-6 wloi-uio» (2. Aufl., Tur. 1883). Serapeum, ein Tempel [* 9] des Sarapis. In der Regel bezeichnet man mit S. schlechtweg die be- rühmte, von Mariette 1850 bei Sakkara (s. d.) frei- gelegte Anlage, die die Gräber der Apisstiere und einen griech. Sarapistempel enthielt; die zahlreichen dort gefundenen Inschriften sind besonders für die Chronologie von großer Wichtigkeit geworden. Aus einem griech. Papyrus geht hervor, daß bei dem S. in späterer Zeit eine Art heidn.
Mönche von der Welt abgeschlossen lebte. Seraph (hebr. Lai-apii, «Schlange», [* 10] Mehrzahl 86rap1iiin), der Name von übermenschlichen We- sen, die Iahwe begleiten. Sie begegnen im Alten Testament bei der Berufungsvision des Iesaias (Kap. 6). Nach Iesaias' Vision umstehen sie den im Heiligen des Salomonischen Tempels dem Pro- pheten erscheinenden Iahwe. Jeder hat sechs Flügel. Einer fliegt zum Vrandopferaltar und entsühnt (weiht) mit einer von dort geholten Kohle die Lippen des Propbeten. Zu deuten ist diese [* 1] Figur, die später unter die Engel eingeordnet worden ist, als Wolken- schlange, d. h. als der aus der Wolke zuckende Blitz. Geflügelt sind sie, weil der Blitz die Luft durch- eilt. In der Entfühnung des Propheten verrät sich ibre ursprüngliche Feuernatur. - Die Franziskaner (s. d.) nannten ihren Stifter Seraphisch er Va - ter (I^tei- Loi-apliicuä), sich selbst Orden [* 11] der Seraphischen Brüder.
Seraphlnenorden, das sog. Blaue Band, [* 12] erster und ältester Ritterorden Schwedens, augeblich 1285 von König Magnus I. gestiftet, nachweisbar feit 1336. Verfallen und bei Einführung der Refor- mation aufgehoben, wurde der S. 1748 vom König Friedrich I. erneuert. Er hat nur eine Klasse. Die Zahl seiner Ritter, die manche Privilegien genießen und mindestens den Rang von Gcnerallieutenants bekleiden, ist beschränkt. Das Ordenszeichen ist ein an seinen acht Spitzen mit Kugeln besetztes weiß- emailliertes Kreuz, [* 13] belegt mit einem auf die Spitze gestellten quadratischen, von vier goldenen Pa- triarchenkreuzcn und vier goldenen Serapbsköpfen wechselsweise eingefaßten blauen Mittclfckild, darin die weißen Buchstaben ^s. H. 3. ( Ilominuin, 8a1vHt0r) überhöht von einem weißen Kreuz zwi- schen drei goldenen Kronen [* 14] erscheinen.
Unter der untersten Krone stehen fächerartig drei goldene Nägel [* 15] (diejenigen des Kreuzes Christi darstellend). Das an goldener Krone hängende Kreuz wird an hellblauem gewässertem Bande von der rechten Schulter nach der linken Seite getragen. Seraphische Brüder, Seraphischer Or- den, s. Seraph und Franziskaner. Serapion, Name verschiedener Bischöfe, Ere- miten und Märtyrer des kirchlichen Altertums, ^erapionsbrüder nannte E. Th. A. Hoffmann seinen bekannten Roman, weil darin ein zur Ver- ebrung des (ungeschichtlichen) Eremiten S. ge- stifteter Bund den Mittelpunkt bildet.
Serapis, ägypt. Gott, f. Sarapis. Seraskier (aus dem pcrs. 86i-i - aäkLi-, d. i. Haupt des Heers), in der Türkei [* 16] der Titel der höch- sten militär. Würdenträger, den der in Konstanti- nopel residierende Kriegsminister unbedingt, ge- legentlich aber auch der Öberfeldherr größerer Trup- penmassen führt. So spricht man z. B. von einem S. von Anatolien, von Rumelien. Ungefähr gleich- bedeutend mit S. ist Serdar oder Serdari- ekrem (der gnädigste Scrdar), Fcldmarschall, wel- cher Titel bis jetzt nur den Höchstkommandierenden im Felde operierender Truppen gewährt worden ist.
Seravalle, Stadt in Oberitalien, [* 17] s. Vittorio. Seravezza oder Serrav ezz a, Ortschaft in der ital. Provinz und im Kreis [* 18] Lucca, [* 19] am gleichnami- gen Flüßchen in einem Thale der Apuanischen Alpen, an der Bahnlinie Genua-Pisa, hat (1881) als Ge- meinde 9326 E., Marmorbrüche, welche 1517 Michel- angelo im Auftrage Papst Leos X. anlegte. Bei dem Dorfe Nipa Quecksilber- und Zinnobergruben. Serawak, Sarawak, brit. Protektorat (seit 1889) an dcr Nordwcstküste von Vorneo (s. d.), erstreckt sich vom Kap Datu bis zum Kap Varram auf eine Länge von 520 kia an der Küste und auf 150 ¶