859 auf das älteste der zur
Nachfolge berechtigten Familienglieder übergeht ohne Rücksicht auf die Linie oder die Gradesnähe.
Selbst der Sohn des letzten Besitzers wird daher von der
Nachfolge ausgeschlossen, sofern noch ein anderer
Agnat (s. d.) vorhanden
ist, welcher älter ist als er. Das S. kommt nur noch selten vor und ist durch einzelne Gesetzgebungen
ganz ausgeschlossen. (S. Majorat.)
Bezeichnung für die
Vereinigung der Delegierten der studentischen Korps (s. d.).
Im parlamentarischen
Leben bezeichnet S. im
DeutschenReichstag wie im preuß. Abgeordnetenhaus den aus den Delegierten der
Fraktionen gebildeten
Ausschuß, der die Zahl der
Vertreter jeder
Fraktion in denKommissionen, Fragen der Geschäftsordnung u.s.w.
vereinbart.
nächst
Hindö die größte der norweg.
Inseln, südwestlich von
Tromsö. S. ist rauh, felsig und von öden
Mooren
angefüllt, zählt auf 1666 qkm etwa 3500 E. An der Westküste ist ein Nickelwerk.
Abortgrube,Dungstätte,Fäkalreservoir, die Grube, in welche das Abfallrohr vom
Abort die menschlichen
Exkremente zur
Ablagerung überleitet. Die S. müssen völlig wasserdicht gemauert und darüber mit einem 2 cm
starken Cementputz belegt sein; sog. Schwindgruben, in welchen die Feuchtigkeit in die offene
Sohle einsickern soll, sind als gesundheitsgefährlich zu verwerfen. Von großer Wichtigkeit ist es, in der S. die festen
von den flüssigen
Teilen durch Separateure zu trennen, da hierdurch die Verwesung der Abfallstoffe und
die
Bildung übelriechender
Gase
[* 2] vermindert wird. Die einfachste Trennungsart ist die durch ein Eisensieb, welches die Flüssigkeit
in eine tiefer gelegene zweite Grube abführt. Aber auch für die getrennten Gruben ist die
Desinfektion
[* 3] durch Mischung mit
fäulniswidrigen
Stoffen sehr wünschenswert, über die
Abfuhr der Fäkalien aus den S. vgl.
ArtikelStädtereinigung.
– Litteratur s.
Abort.
Ossip Iwanowitsch, russ. Schriftsteller, geb. 11. April
unweit Wilna,
[* 5] studierte in Wilna, reiste in den
Orient und brachte zwei Jahre unter den
Arabern zu. 1822–47 war er
Professor der arab.
Sprache
[* 6] in
Petersburg.
[* 7] Er starb daselbst 28. (16.) März 1858. S. schrieb unter dem
PseudonymBaronBrambäus: «PhantastischeReisen» (neue Ausg., 3 Bde.,
Petersb. 1840; eine Sammlung von Novellen und satir.
Skizzen),
ferner in der «Lesebibliothek», die er seit 1834 redigierte,
die
Romane «Der Fall des
ReichesSchirwan» (1842) und «Die vollkommenste Frau»
(1845) u.a. Gesamtausgabe seiner belletristischen Werke in 9
BändenPetersburg 1859. Unter seinem
Namen veröffentlichte S.
«Collectanea» (2 Bde.,
Warsch. 1824–25;
Auszüge aus türk. Historikern zur Geschichte
Polens),
«Supplémentà l'histoire desHuns, des Turks etdes Mongols» (Petersb. 1824),
und gegen
Hammer-Purgstall gerichtete «Lettre duTutundju-Oglu-Mustafa-Aga»
(ebd. 1828).
der unbetonte Taktteil des deutschen Verses. Im altdeutschen Verse durfte, wohl infolge der deutschen Auslautgesetze,
die S. fehlen, konnte aber auch aufgelöst werden, also zweisilbig sein, namentlich im ersten
Takte. (S.
auch
Hebung.)
[* 9]
Über S. bei der Gebirgsbildung
[* 10] s.
Hebungen und Senkungen.
1)
Arrondissement im franz. Depart. Oise in der Isle-de-France,
hat auf 1337,57 qkm (1891) 89260 E., 7 Kantone und 133 Gemeinden. –
2) S., lat. Augustomagus, Silvanectum, Hauptstadt des
Arrondissements S., 43 km im NNO. von
Paris,
[* 13] von Wäldern umgeben, rechts
an der Nonette (linkem Zufluß der Oise), an der Linie (Paris-)Chantilly-Crépy-en-Valois(-Soissons) der Nordbahn, war vom 6. Jahrh.
bis zur Revolution Bischofssitz und hat (1891) 5879, als Gemeinde 7116 E., in Garnison das 9. Kürassierregiment,
Gerichtshof erster Instanz, Ackerbaukammer; eine got.
Kathedrale (12. bis 16. Jahrh.) mit schönem
Portal und zwei
Türmen,
der eine 78 m hoch, die
Kirche der alten
Abtei St. Vincent sowie St. Frambourg aus dem 12. Jahrh. (Reitbahn) und St.Pierre
(16. Jahrh., jetzt Markthalle), Reste röm.
Mauern und eines mittelalterlichen Schlosses, ferner
Bibliothek,
Theater,
[* 14]
Sparkasse
und Gefängnis. S. hat Fabrikation von Cichorienkaffee, Schokolade und Uhrfedern, Kalkbrennerei,
Brauerei, Lohgerberei und
Handel mit Holz,
[* 15]
Wolle,
Wein und Leinwand. Im Frieden zu S. zwischen
Kaiser Maximilian I. und
Karl VIII.
von
Frankreich erhielt Maximilian
Artois und die
Franche-Comté.
die
Blätter von
Cassia (s. d. ^[= L., Kassie, Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen (s. d.), Abteilung der Cäsalpiniaceen. ...] und Sennesblätter).
Abführmus, auch Laxierlatwerge oder schlechtweg Latwerge,Electuarium eSenna genannt, ein grünlich
brauner, zäher Brei, der nach dem
Arzneibuch für das
Deutsche Reich
[* 16] erhalten wird durch Mischen von 1
Teil gepulverten
Sennesblättern, 4
Teilen weißem
Sirup und 5
Teilen gereinigtem Tamarindenmus.
auch
Dschesiret
(Insel) S., im engern
Sinne das zwischen dem
Weißen und
BlauenNil von
Chartum bis
Fasokl sich erstreckende
Land, in weiterm
Sinne als
DârS. eine ehemals von einem
Mudir verwaltete
Provinz des frühern ägypt.
Sudans,
die südlich bis zum
FlußSobat reichte. Meist Savannenebene, wie
Kordofan, zeigt es vom 14.° nördl.
Br. südwärts vereinzelte
Granitberge und wird weiter nach SO. eine Vorstufe des abessin.
Alpenlandes. In derselben
Weise geht der Gras- und Staudenwuchs des Nordens in üppigere, von Gras und
Gebüsch besetzte
Steppen und schließlich im SO. in
Hochwald, durchbrochen von blühenden Thallandschaften, über. Die Ebene
besteht aus einem an Geschieben reichen Schwemmlande, welches von den
AbessinischenAlpen
[* 17] bis zum
WeißenNilGold
[* 18] führt. Raseneisenstein
liefert vortreffliches Roheisen. Im
Pflanzenreiche zeichnen sich die Adansonien aus, ferner Akazienarten,
Tamarinden,
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