erhalten, verschmelzen dann zu einem einzigen, d. h. der fixierte Punkt wird einfach gesehen,
wie alle Punkte, die sich auf gleichwertigen und identischen
Stellen der beiden Netzhäute abbilden. Der Eindruck des Körperlichen,
der Tiefendimension, entsteht nun dadurch, daß beide
Augen von einem körperlichen Gegenstande nicht ganz gleiche, sondern
etwas verschiedeneBilder erhalten, und es läßt sich, wenn man die letztern als Flächenbilder den betreffenden
Augen im
Stereoskop
[* 2] (s. d.) vorführt, künstlich die Täuschung des Körperlichsehens
hervorrufen.
Beim binokularen S. unterrichtet uns das
Muskelgefühl über den
Grad der Konvergenz der
Augenachsen und damit über
die Entfernung des gesehenen Punktes, und aus dieser Entfernung und der
Größe des erhaltenen Netzhautbildes
bilden wir uns ein
Urteil über die
Größe eines gesehenen Objekts.
Bei den niedersten
Tieren beschränkt sich das S. größtenteils auf die Unterscheidung von
Hell und Dunkel. Die oft in großer
Anzahl vorhandenen und häufig an beweglichen Körperteilen angebrachten
Augen bestehen nur aus einem
Pigmentflecke oder einem zapfenartigen Gebilde, dem bei manchen
Arten linsenförmige Körper von starkem Lichtbrechungsvermögen
eingelagert sind.
oder Flechsen, in der
Anatomie die aus festem, faserigem, nicht fleischigem Gewebe
[* 9] zusammengesetzten
Endstücke der
Muskeln,
[* 10] von rundlicher oder hautartig breiter Form und gewöhnlich an einem
Knochen
[* 11] angeheftet. (S.
Muskeln.)
Die stärkste Sehne des menschlichen Körpers ist die
Achillessehne (s. d.).
In der Geometrie ist Sehne oder Chorde eine gerade Linie, die zwei Punkte einer krummen Linie verbindet,
ohne die letztere zu schneiden.
bei
Pferden die
Entzündungen der an der hintern
Fläche des Schienbeins gelegenen Beugesehnen
(Kronbein-,
Hufbeinbeugesehne und Fesselbeinbeuge). Die S. treten plötzlich infolge teilweiser Zerreißung (bei Galoppsprüngen, Nehmen
von Hindernissen) oder infolge von äußern Verletzungen ein. Sie sind gekennzeichnet durch mehr oder
weniger starke
Lahmheit, vorständige
Stellung des Fußes im
Stande der Ruhe, Anschwellung, höhere
Temperatur und
Schmerz. Behandlung:
Prießnitzsche
Umschläge, später scharfe Salben, scharfe Pflaster und
Brennen. Aus S. kann
Sehnenklapp, eine chronische Verdickung
der Beugesehnen des Unterfußes entstehen.
unwillkürliche Muskelzuckungen, die sich bisweilen bei
Typhus und andern schweren
Infektionskrankheiten,
sowie in der
Agonie kurz vor dem
Tode einstellen.
(Vaginae tendinum), in der
Anatomie röhren- oder kanalförmige, mit einem feinen Epithel überzogene
und durch eine eiweißartige Flüssigkeit schlüpfrig erhaltene Hohlräume, innerhalb deren die
Sehnen
(s. d.) bei ihren
Bewegungen hin und her gleiten. Durch übermäßige Muskelanstrengungen können sich die S. entzünden,
was sich durch Anschwellung und mehr oder minder große Schmerzhaftigkeit des betreffenden
Gliedes sowie durch ein eigentümlich
knirschendes oder knarrendes
Geräusch bei
Bewegungen zu erkennen giebt. Am häufigsten kommt es zu einer
solchen
Entzündung in der großen Sehnenscheide an der Rückseite des
Vorderarms, dicht über dem Handgelenk. Die Behandlung
der Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) besteht in kalten
Umschlägen, Ruhe und Schonung der erkrankten Extremität,
später in Einreibung von grauer Salbe und Massage.
die Fähigkeit des
Auges, feine Objekte zu erkennen; man bestimmt sie durch das Minimum des Distinktionswinkels,
d. h. des kleinsten
Sehwinkels AcB alpha c beta (s. Fig. 3 des
ArtikelsSehen), unter dem ein auf der Netzhaut sich scharf abbildendes
Objekt eben noch erkannt wird. Dieser Winkel
[* 14] beträgt unter besonders günstigen
Bedingungen in
Bezug auf
Beleuchtung,
[* 15] Kontrast u. s. w. etwa eine halbe Minute. In der augenärztlichen Praxis
bedient man sich zur Bestimmung der S. nach dem Vorgange von Snellen fettgedruckter quadratischer
Buchstaben (oder
Zahlen),
von denen eine Anzahl von allmählich abnehmender
Größe zu sog. Schriftproben zusammengestellt sind,
und betrachtet als normale (volle) S. für diese
Buchstaben einen Distinktionswinkel von fünf Minuten.
Eine Nummer, mit der jede Schriftprobe bezeichnet ist, giebt die Distanz in Metern an, in der die
Probe unter diesem Winkel
sich abbildet, also Nr. 6 in 6 m, Nr. 36 in 36 m u. s. w.
Wird Nr. 6 in 6 m erkannt, so besteht volle S. 1 = 6/6. Ist dagegen
die kleinste in 6 m Abstand erkennbare
Probe die 6 mal so große Nr. 36, so ist der Distinktionswinkel 6 mal so groß, und
die S. nur der sechste
Teil der normalen = 6/36. Es ist üblich, diese
Sehprüfungen in etwas größerer
Distanz, gewöhnlich in 6 m, vorzunehmen, und das
Auge muß jedesmal für diese Entfernung eingestellt, event. durch
Gläser
korrigiert werden. Für manche Zwecke (beim Militär, im Seedienst u. s. w.) ist es wichtig,
auch die S. des nicht korrigierten
Auges beim Fernsehen zu wissen, die man als
Sehleistung bezeichnet.
Schwachsichtigkeit, im allgemeinen jede Herabsetzung der
Sehschärfe (s.d.);
sie kann veranlaßt sein
durch
Trübungen der brechenden Medien (Hornhaut, Kammerwasser, Linse,
[* 16]
Glaskörper), oder durch Erkrankungen der Netzhaut oder
Aderhaut, oder des
Sehnerven, oder endlich der Gehirnteile, aus denen die Sehnervenfasern stammen. Im speciellen bezeichnet
man in der
Augenheilkunde als
Amblyopie oder S. solche Fälle, in denen der Verminderung der
Sehschärfe
keine sichtbare anatom.
Veränderung zu
Grunde liegt.
oder
Gesichtswinkel, der Winkel, den die Randstrahlen des gesehenen Gegenstandes
¶
mehr
miteinander einschließen und dessen Scheitel im Auge nahe der hintern Grenzfläche der Linse liegt. Je kleiner der Gegenstand
ist oder je weiter er vom Auge absteht, desto kleiner wird der S. Dieser bestimmt also nur die scheinbare Größe der Gegenstände,
während zur Angabe ihrer wahren Größe auch ihre Entfernung von: Auge erforderlich ist. Der S. darf nicht
unter eine gewisse Größe sinken, wenn das Objekt noch sichtbar sein soll. (S. Grenzen
[* 18] der Sichtbarkeit.)