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Segge, Pflanzengattung, s. lüai-ex. Seghers oder Segers, Daniel, vläm. Blumen- und Früchtemaler, geb. zu Antwerpen, [* 2] lernte bciIanVrueghel,demsog.
Sammet-Brueghel, trat 1614 in den Jesuitenorden und zierte mehrere Kirchen desselben mit Darstellungen aus dem Leben der Heiligen.
Nachmals bekam er die Erlaubnis nach Rom [* 3] zu reisen, wo er sich eifrig der Kunst widmete. Nach seiner Rückkehr ins Vaterland erwarb er sich bald bedeutenden Ruf. Er starb zu Ant- werpen.
Rubens, van Dyck, Quellinus, Cornelis Schut und andere Historienmaler veranlaßten ihn oft, ibre Bilder religiösen Inhalts mit Guirlanden- einfassungen, Vlumenbouquets u. s. w. zu schmücken.
Gemälde von ihm finden sich in den Museen seines Vaterlandes, in der kaiserl. Galerie zu Wien, [* 4] im Berliner [* 5] Museum, in der Galerie zu Dresden. [* 6] Sein Bruder Gerard S., meist Zegers ge- schrieben, geb. 1591 zu Antwerpen, lernte bei Hendrik van Balen und Abr. Ianssens.
Auch er ging nach Rom (1610) und ahmte die Manier des Caravaggio, Manfredi und Cigoli in ihren Bildern mit Licht- effekten nach.
Von da wandte er sich nach Spanien, [* 7] wo er am königl. Hofe arbeitete.
Nach seiner Rück- kehr nach Antwerpen lebte er mit Rubens und van Dyck in Freundschaft, deren Manier er mit seiner bisherigen Malweise geschickt zu verschmelzen wußte. Später hielt er sich auch einige Zeit in England auf. Er starb zu Antwerpen. Er malte besonders biblische Darstellungen' eine Anbetung der Könige ist in der Liebfrauenkirche zu Brügge, cine Auferweckung des Lazarus in der Peterskirche zu Gent. [* 8]
Gemälde von ihm finden sich auch im Hof- museum zu Wien und im Louvre zu Paris' [* 9] selten sind Zeichnungen von ihm und noch seltener die von ihm selbst auf Kupfer [* 10] geätzten Blätter, wie Dio- genes, die Verlobung der heil. Katharina und das Porträt des moskowitischcn Fürsten Chodkiewicz.
Gestochen nach ihm haben P. Pontius, die Vorster- man, die Bolswert, Lauwers u. a. Segler ((^pLLliäae), eine aus 7 Gattungen und einigen 60 Arten bestehende Familie der Langhündcr (s. d.), welche zwar über die ganze Erde verbreitet, unter den Tropen jedoch am stärksten entwickelt ist. Die S. zeichnen sich durch einen kurzen, am Grunde breiten, von oben nach unten zusammengedrückten Schnabel, sehr lange säbelförmige Schwingen, kur- zen Schwanz und sehr kurze Beine aus;
meist sind sie matt gefärbt. Zu ihnen gehören die bekannten Salanganen [* 11] (s. d., (^oiiociiliH niäiiica ^aMa?n, s. Tafel: Langhänder, [* 1] Fig. 2), und als curop. Arten der mehr auf den Süden beschränkte Alpen- oder F e l s e n s e g l er (s. d., (^86iu8 meld^ ^., [* 1] Fig. 6) und unsere gewöhnliche Mauerschwalbe (s. d., 0)^p36ln3 HM3 ^v., [* 1] Fig. 4). über die S. genannten S ck metterlinge s. Tag- Seglertaube, s. Orientalische Tauben. Falter. Segment ( lat.), s. Abschnitt. Segmentalorgane, s. Ringelwürmer.
Segmentgranate, s.Geschoß (Bd.?, S.907K) und Granate. Segnersches Wasserrad, [* 12] s. Turbinen. Segnespaß, Pah der Sardonagruppe in den Glarner Alpen, verbindet das Eernf- oder Kleinthal im schweiz. Kanton Glarus [* 13] mit dem Vorderrhein- thal in Graubünden. Der Übergang, dessen Pfad beschwerlicher ist als der des etwas westlicher gele- genen Panirerpasses, erfordert von Elm nach Flims acht Stunden: ^ km südwestlich von der Paßhöhe s2625 m) durchbricht das Martinsloch (2636 m) die Felsmauer der Tschinqelhörner oder Mannen. Segni (spr. ßennji), das 3iFnia der Römer, [* 14] Stadt in der ital. Provinz Rom, Kreis [* 15] Velletri, Station (5 km vom Orte) der Vabnlinie Rom- Neapel, [* 16] an einem nördl. Vergabhang der Monti Lcpini (Volskerberge), ist Bischofssitz, zählt (1881) 5686 E. Das heutige S. nimmt nur den untern Teil der alten Latinerstadt ein;
von letzterer sind außer den antiken Substruktionen der Kircke San Pietro und einer großen Cisterne die uralten Mauern und Thore aus Kalkblöcken vorhanden. 803110 (ital.), Zeichen, s. ^186ssno. Segnung, s. Segen und Venediktion.
Sego, Negerstaat am Niger, s. Segu. Segonzano, Dorf in Tirol, [* 17] f. Fasja. Segorbe oder Segorve, lat. seFodriFa, Be- zirksstadt der span. Provinz Castellon de la Plana in Valencia, [* 18] auf einem Hügel rechts am Palancia, 23 km oberhalb Sagunt, ist zwischen Mauern mit Türmen und zwei Kastellen gut gebaut, seit der Gotenhcrrschaft Bifchofssitz und hat (1887) 7440 E. S. ist Hauptstadt des herrlichen Palanciathales, zwischen Sierra de Iavalambre und ihrer südöstl. Fortsetzung einerseits und den Sierren de Espina und de Espadan andererseits, mit 43 Gemeinden und 55000 E.;
es gehört im untern Teil zur Provinz Valencia, trägt auf der Sohle bei künstlicher Be- wässerung allerlei Obst, Gemüse, Feldfrüchte, Mais und Reis und ist an den terrassierten Abhängen bis hoch hinauf mit Feigen-, Oliven-, Johannisbrot- und Maulbeerbäumen sowie mit Weingärten bedeckt. Segövia.
1) Span. Provinz in Altcastilien, zwischen Valladolid im NW., Vurgos im N., Soria im NO., Guadalajara, Madrid [* 19] im SO. und Avilaim SW., liegt auf der nordwestl.
Abdachung der Sierra de Guadarrama (s. d.), von der alle Flüsse [* 20] (Riaza, Duraton, Cega mit Piron und Eresma mit Moros und Voltoya) kommen, und ist größtenteils Hoch- ebene, die Getreide, [* 21] Hülsenfrüchte und Wolle erzeugt und im S. auf dem Grenzgebirge viel Nadelwald besitzt. S. bat auf 6826,87 t^m (1887) 154443 (77508männl. und 76935 weidl.) E., 4391 mehr als 1877, also nur 22,6 auf 1 hkm.
Von Perfonen über 7 Jahren sind 16,5 Proz. männliche und 42,5 Proz. weibliche Analphabeten.
Handel und Industrie sind unbedeutend und nur eine Nebenlinie, Medina del Campo-Segovia-Villalba(-Madrid) der Nordbahn ist vorhanden.
Die Provinz hat 275 Gemeinden in 5 Bezirken. - 2) S. oder «Segöbia, Hauptstadt der Provinz S., 70 km im NNW. von Madrid, liegt malerisch an und auf einem Felshügel (960 m) über dem tiefen Thal [* 22] des Eresma, ist von Mauern umgeben und seit der Westgotcnzeit Bischofssitz, hat stattliche Häuser, (1887) 14 389 E., Priesterseminar, ein Instituto und eine Artillerieschule im Alcazar, dem hochgetürmten, seit dem Brande von 1862 wieder aufgebauten festen königl. Schloß, das, teils im maurischen, teils im Renaissancestil reich ge- schmückt, auch Sammlungen und eine Bibliothek enthält.
Bemerkenswert sind: die 1522 begonnene 113 iu lange Kathedrale mit 105 in hohem Kuppel- turm, drei prächtigen Schiffen und einer Picta von Juan de Juni (1571);
die 1459 begonnene Kirche ! El Parral, die roman. Kirchen San Millan, San ! Estedan, San Martin und sechs kleinere haben zum ! Teil offene Säulenhallen;
die 1208 geweihte Templer- i kirche, ferner der 1407 in lange, 65 m hohe röm. ! Aquädukt mit 159 Doppelbogen, der das Wasser ¶