forlaufend
809
Seezeichen, alle Merkzeichen, die zur Sickerung der Schiffahrt gegen Gefahren beitragen, die aus Klippen, [* 2] Untiefen u. s. w. erwachsen können.
Man unterscheidet optische und akuftifche E. Zu den erstern zählen Leuchttürme (s. d.), Feuerschiffe (s.d.), Baken [* 3] (s. d.), Bojen (s. d.) und Pricken (s. Veton- nung);
zu den letztern, die hauptsächlich im Nebel zur Anwendung kommen, Tampfpfeifen, Glocken, Nebelhörnerund Eirenen(s. d.) und Kanonenschüsse.
Auch Landmarken (s. d.) zahlen zil den S. Die Be- zeichnung der Fahrwasser und Untiefen ist überall staatlich geregelt, die S. der deutschen Küsten- gewässer sind durch Bundesratsverordnung vom nach einheitlichem System geordnet. Seezunge, Fisch, s. Schollen. Sefer, Mohammed. Monat, s. Safar. Sefer-Thora (hebr.), s. Thora. Seffis oder Seffewiden, die in Persien [* 4] 1501 bis 1722 herrschende Dynastie. (S. Persien, Bd. 12, S. 1037 d.) Sefid-rud, Unterlauf des Kisil-Usen ss. d.). Segarelli,Ghcrardo,Eektenstifter,s.Apostoliker.
Segeberg.
1) Kreis [* 5] im preuß. Reg.-Bez. Schles- wig, hat 1157,73 ^m und (1890) 38 967 (19 858 männl., 10109 weibl.) (5'., 2 Städte, 104 Land- gemeinden und 22 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis S., zwischen der Trave, dem großen Scgeberger See und dem Kalkbcrge, an der Linie Büchen-Neumünster der Preuß.
Staatsbahnen, [* 6] Sitz des Landratsanttes und eines Amtsgerichts (Landgericht Kiel), [* 7] hat (1890) 4552 E., darunter 37 Katholiken und 50 Israelitcn, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 8] Realschule, Schullebrerseminar, höhere Mädchenschule;
Lohgerbereien, Seifensiede- rei, Maschinenbauanstalt, Ackerbau, Viehzucht, [* 9] Kram-, Vieh- und Pferdemürkte.
Auf dem Kall- berge sowie bei dem nahen Dorfe Stipsdorf wnrdcn 1869 Steinsalzlager erbohrt und infolge davon 1884 in der Nähe eine große Solbadcanstalt eingerichtet. - S. entstand um die 1134 auf dem Kallberg von Kaiser Lothar gegen die Wenden erbaute Burg', diese ist verschwunden, von dem gleichzeitig errich- teten Kloster bei S. sind noch Spuren erhalten. Segel, große, aus mebrern Breiten oder «Klei- dern» zusammengenähte Flächen von starter Lein- wand, Segeltuch genannt, die, an den Naben (s. d.), Gaffeln (s. d.) und Stagen (s. d.) ausgespannt, zur Fortbewegung der Schiffe [* 10] durch den Wind dienen.
Man hat rechteckige, dreieckige und trape- zoidisch gestaltete S., die sämtlich mit einem Liek (s. d.) eingefaßt sind.
Die Nahesegel haben alle die Gestalt eines Nechtecks oder Trapezes;
ihnen zur Vergrößerung dienen die an denLcesegelspieren befestigten Leesegel (s. Lee).
Die Stagi'egel sind dreieckig, und ihre Nicktung fällt bei Wind- stille in die (5'bene des Kiels. Die Nutensegel hangen unter einem in sehr schräger Nichtung am Mäste befestigten und nach beiden Seiten beweg- lichen Baume; sie sind ebenfalls gewöhnlich drei- eckig und auf Galercn, Echedecken, Tartanen,Fe- lucken u. s. w. unter dem Namen der Latcinsegel gebräuchlich. Die Gaffelsegel dangen an Gaf- feln. Stag-, Nuten- und Gaffelfegel bezeichnet man mit dem gemeinsamen Namen Schrat- segel. Sprictsegel werden meist aus Booten ge- braucht und durch eine in der Diagonale angebrachte Stenge ausgespannt. Unter Vor- und Hinter- segel eines Schiffs versteht man die vor und hinter dem Großmast befindlichen 3., deren Wirkung auf das Schiff [* 11] untereinander im Gleichgewicht [* 12] stehen muß. Die S. werden teils mit besondern Na- men , teils nach der Stelle, die sie an jedem Mast cinncbmen, benannt. So heißen die untersten S. an Fock-, Groß- und Vesan- oder Kreuzmast Fock, Großsegel und Besän; die darauffolgenden Vormars-, Grosimars- und Kreuzmarssegel. Als- dann kommen Vor-, Groß- und Kreuzbramsegel und endlich Vor-, Groß- und Kreuzoberbramsegel. In gleicher Weise unterscheidet man Vor-, Großgafsel- segel und Vesan; über dem Vesan befindet sich auf Barken noch das Gaffcltoppsegcl. Die Stagsegel am Bugspriet und Klüverbaum (s. d.) werden von innen nach außen genannt: Stagfock, Vorstenge- stagsegcl, Klüver und Außenklüver. S. setzen be- deutet die S. zum Segeln ausspannen.
Unter S. gehen heißt S. setzen und Anker [* 13] lichten, um abzugehen;
auf etwas S. machen, auf einen Gegenstand zuscgcln;
S. mindern und ber- gen, beim Sturm oder Einsegeln in einen Hafen nach und nach die S. einnehmen.
Das Setzen der ^. geschieht durch Losmachen von den Nahen und Vorholen der Schoten (s. d.) nach den Nocken (s. Nock) der untern Nahen;
alsdann werden die Nahen mit den Fallen [* 14] (s. Fall) geheißt, wobei die Geitaue(s.d.) losgelassen werden müssen.
Stagsegel werden erst geheißt, dann ihre Schoten nach hinten geholt; Gasfelfegel werden ähnlich gefetzt.
Das Bergen [* 15] der S. gefchiebt durch Auffieren (f. Fieren) der Scho- ten und Durckbolen der Geitaue, das Mindern durch Neffen (s. Neff). -
Vgl. Heincks, Berechnung und Schnitt der S. (Vrcm. 1877).
Segelanweifungen, Vorschriften, welche Wege die Schiffe nach bestimmten Küstenpunkten zu neh- men haben, um kurze und möglichst gesicherte Ncisen zu machen.
Auch versteht man unter S. oder Sc- q elh and buch ern die Reisehandbücher für be- stimmte Meere oder Meeresteile, die gewissermaßen den ergänzenden Tert zu den Seekarten (s. d.) liefern, indem sie alle nautischen, hydrogr., maritim-meteo- rolog., magnetischen sowie auch kommerziellen und polit. Verhältnisse der Meere, Küstcnländerund Häfen eingehend erläutern. -
Vgl. Segelbandbuch für die Ostsee (bg. vom Hydrographischen Amt, 2. Aufl. in 4 Abteil., Berl. 1891-93), dasselbe für die Nordsee (2. Aufl., ebd. 1891-94) und die von der Seewarte (s. d.) herausgegebenen Segelhandbücher.
Segelechse llliätiuruä l^opinir^ aindomeu- 8iä tÄ'tt?/), auch indischer Basilisk genannt, eine über meterlange, auf Amboina und den Phi- lippinen heimische Vanmagame (s. Agamen) von grüner Farbe mit schwarz gezeichnetem Nucken, längs dessen ein Schuppenkamm verläuft, der sich auf dem schwänze außerordentlich vergrößert und von den Dornfortsätzcn der Schwanzwirbel gestützt wird.
Das Fleisch wird gegessen. Segelfalter (I^pilio i^oälUii-ius _^.), ein dem Schwalbenschwanz [* 16] (s. d.) nahe verwandter und äbn- lich gezeichneter Schmetterling [* 17] Deutschlands, [* 18] dessen i schöne grüne, rot- und gelbgestreifte und punt- ! tierte Naupe im Juli und August auf Schlehen- ! und Pflaumcnbäumen gefunden wird und als ! Puppe an Steinen überwintert.
Segelfertig ist ein Schiff dann, wenn es feine Vorbereitungen zur Abreise vollständig getrosten ! bat und im stände ist, die Ncise anzutreten. Ein ! solches Sckisf darf nach deutschem, mit den meisten neuern Ncchtcn darin übereinstimmendem Nechte wegen Schulden nicht mit Beschlag belegt werden. ¶