Arthur,
Freiherr von, Forstmann, geb. zu
Schweizerhall bei Basel,
[* 6] besuchte das Polytechnikum in
Dresden
[* 7] und die
Universität Gießen,
[* 8] wurde 1868 Privatdocent am Polytechnikum in Zürich,
[* 9] 1870 Professor an derk. k.
Forstlehranstalt zu Mariabrunn, und als 1875/76 der forstliche Unterricht in
Osterreich an die «Hochschule für Bodenkultur»
in
Wien
[* 10] verlegt wurde, blieb er Professor an dieser Anstalt. 1874 wurde er mit Einrichtung und Leitung des forstlichen Versuchswesens
in
Österreich
[* 11] betraut, 1877 definitiv zum Leiter der Versuchsanstalt ernannt. Er starb S.
schrieb: «Beiträge zur Waldwertrechnung und forstlichen Statik»
(Inauguraldissertation, Frankf. a. M. 1868),
«Zur Geschichte derWildbachverbauung,
oder was ist in
Österreich auf dem Gebiete der Wildwasserbekämpfung geschehen?» (ebd. 1886). Außerdem gab er heraus «Mitteilungen
aus dem forstlichen Versuchswesen
Österreichs» (Heft 1-11,
Wien 1876-84) und redigierte 1883 - 86 das in
Wien erscheinende
«Centralblatt für das gesamte Forstwesen».
(spr. ßekläng),Stadt im
Arrondissement Lille
[* 19] des franz. Depart. Nord, an der Linie
Douai-Lille der Nordbahn, hat (1891) 5176, als Gemeinde 6141 E.;
Flachsspinnerei, Fabrikation von Zucker,
[* 20] Spitzen und Öl sowie einen Quadersteinbruch.
Das
Blatt
[* 22] wurde 1666 von der Firma
Sonzogno begründet und ist auch jetzt noch,
obwohl es durch das
Aufkommen der röm.
«Tribuna» und des «Corriere die Napoli» bedeutend zurückgegangen
ist, die verbreitetste
ZeitungItaliens.
[* 23]
Sie ist Gegnerin des Dreibundes und hat besondere Hinneigung zu
Frankreich.
(spr. ßekong),Albéric, franz.Schriftsteller, geb. zu
Angouleme,
war Generalsekretär im Depart.
Charente und
Unterpräfekt zu
Castellane im Departement der Untern
Alpen
[* 24] (1848 -50), später kaiserl.
Kommissar am Odéontheater in
Paris.
[* 25] Er starb zu
Paris. Von seinen Theaterstücken
sind hervorzuheben: «Un dragon de vertu» (1839),
(spr. ßĕdähn),MichelJean, franz.
Lustspiel- und Operndichter, geb. zu
Paris,
lernte anfangs das Maurerhandwerk. Einige poet. Versuche erwarben ihm die Gunst von
Lecomte, welcher ihm die
Mittel verschaffte,
sich seit 1752 gänzlich der litterar. Beschäftigung zu widmen. Er schrieb zuerst wesentlich Operntexte; unter seinen komischen
Opern spricht am meisten an
«Rose et Colas» (1764). Auch haben sich einige andere, z. B.
«Aline, reine de Golconde»,
«Amphitryon», «Le magnifique», «Aucassin
et Nicolette», «Richard Cœur-de-Lion» (1784) und
«GuillaumeTell» (1791),
von denen mehrere von
Grétry und Monsigny komponiert
wurden, znm
Teil lange gehalten. Unter den
Lustspielen, welche im ganzen etwas nüchtern und hart in der
Sprache
[* 29] sind, ist
«Le philosophe
sans le savoir» (1765) sein Meisterwerk. Seine «Gageure imprévue»
(1768) ist ein nach einer Novelle
Scarrons gearbeitetes
Lustspiel. Seine zahlreichen Lieder und satir.
Episteln waren ihrer
Zeit sehr beliebt, ebenso wie das Lehrgedicht «Le vaudeville» (Par.
1756). S. wurde 1768 Mitglied der
Akademie und starb Seine «Œuvres dramatiques»
erschienen zu
Paris 1760 und 1776 (4 Bde.); eine Auswahl besorgte Auger
mit biogr.
Notizen in den «Œuvres choisies» (3 Bde.,
Par. 1813). -
Vgl. Gisi, S., sein Leben und seine Werke (Berl. 1883).
Hauptstadt des County Pettis im centralen
Teil des nordamerik.
Staates Missouri, an der
Missouri-Kansas-Texas- und an vier Linien der Missouri-Pacificbahn, mit Werkstätten beider Bahnsysteme, hat (1890) 14 068 E.,
ein Gerichtshaus,
Theater,
[* 30] öffentliche
Bibliothek, einige Manufakturen und ziemlichen
Handel mit Getreide,
[* 31] Vieh und
Wolle.
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Ardennes, hat auf 794,57 qkm (1891) 51 393 E., 5 Kantone und 131 Gemeinden.
- 2) Hauptstadt des
Arrondissements S., rechts an der Maas, 10 km von der belg. Grenze, an den Linien
(Diedenhofen-) Audun
le
Roman-Mézièrs und S.-Lérouville (149 km) der
Ostbahn, ist seit dem Fall der Festungswerke sehr verändert, Sitz der Kommandos
der 4.
Kavalleriedivision und 5. Infanteriebrigade, eines Gerichtshofs erster Instanz,
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forlaufend
Handels-778
und Schiedsgerichts, einer Zoll- und Forstinspektion, Gewerbe- und Ackcrbaukammer und hat (1891) 17023, als Gemeinde 20292 E.,
in Garnison Teile des 128. Infanterie- sowie des 22. und 23. Dra- gonerregiments;
ein College, das Etablissement Crussy (Asyl
und kleines Museum), Bibliothek, Theater, Militärspital, Gefängnis, ferner einen Tonjon (15. Jahrh.) der
Schloßcitadclle und ein Bronzestandbild des Marschalls Turcnne, von Goix (1823).
Westlich der Maas ist ein neuer Stadtteil,
ein Echisfahrtskanal und die Vorstadt Torcy. S. hat bedeutende Fabrikation berühmter feiner Tuche sowie von Eisenwaren, ferner
Strumpfwirkerei, Brauerei, Wollspinnerei und Handel mit Tuch, Wolle, Eisen,
[* 34] Getreide und Wein. - S. wird zuerst
die gleichen Vorteile.
Veide Flügel verbindet ein Höhenzug, der von Illy nach Givonne streicht. Im Süden und Sudosten verbot
die Maas den Deut- schen jeden taktischen Angriff.
Wenn Mac-Mahon die Zeit ausnutzte, fo war das Entkommen eines Teils seines
Heers noch ausführbar.
Tve deiche Armee, die von Süden in breiter Front mit vorge- zogenen Flügeln anmarfchicrt
kam, muhte deshalb westlich von S. rafch die Maas zu überschreiten und den möglichen Abzug des Feindes zu hmdnn, mit dem
rechten Flügel aber gegen den Givonneabschnitt vorzugehen und somit die sranz.
Daher
entwickelte sich in dem Hügelterrain südlich von S. nur das 2. bayr. Armee- korps. Das große Hauptquartier
sowie der Stab
[* 35] ^ H" ! 1 Kt,,i.^ V7^"^.5t^ k^b8^Ii I I N6,6l)0 Plan der Schlacht bei Sedan. 1259 erwähnt, gehörte lange Zeit
den Herzögen von Bouillon, kam 1642 an
Frankreich und hatte bis zur Vertreibung der Protestanten eine berühmte
prot. Hochschule. Die Festung
[* 36] wurde 1815 von dcnHesjen genommen, vom Okt. 1815 bis Nov. 1816 von preuh. Truppen besetzt und aufgehoben.
3'/2 km südöstlich das Dorf Vazeilles (s. d.). Berühmt ist S. durch dieSchlacht is. vorstehenden Schlachtplan),
die Kapitulation des franz. Heers und die Gefangennahme Napo- leons 111., 2. Sept. Mac-Mahon hatte seine 140000
Mann starke Armee31. Aug. auf dem rechten Ufer der Maas nördlich und nordöstlich von S. zusammen- gezogen.
Gcgcn Osten bildete
der Givonnebach mit den Dörfern Givonne, Daigny, La Moncelle und Bazeilles einen starken, 5 kni langen Verteidigungs- abschnitt.
Gegen Nordwesten bot der Floingbach fast der 3. Armee nahmen auf einer Höhe bei Fre'noiS Aufstellung.
Gcgcn den Givonneabschnitt wurden die gesamte Maasarmce und das 1. bayr. Korps in Marsch gesetzt, gegen denFloingabschnitt
das 5. und 11. Armeekorps und die 4. Kavalleriedivision, nach- dem sie bei Donche'ry die Maas überschritten hatten. Die
württcmb. Felddivision sollte diese Übergänge sichern;
die 2. und 6.Kavallcricdivision standen wei- ! ter westlich, um
etwa abziehende Teile der franz. ! Armee abzufangen.
Letztere unternahm aber keinen ! Versuch, sich der drohenden Einschließung
zu ent- ! ziehen, nicht einmal die Maasübergänge waren be- setzt. Nurden Givonneabschnitt besetztedas12.Korps (Ducrot) und
das 1. Korps (Lebrun), den Naum zwischen Givonne und Illy das 7. Korps (Douay), letzteres mit zurückgebogencm Flügel hinter
dem Floingbach. Als Rcscrve diente das 5. Korps
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