Die fast immer aus Metall bestehende Gußform (s. d.) wird mit dem zu gießenden
geschmolzenen Metall angefüllt und dann, sobald sich eine erstarrte Kruste an den kalten
Wänden der Gußform gebildet hat,
umgekippt, so daß das noch flüssig gebliebene Metall ausfließen kann.
die Frontveränderung einerTruppe, wobei der eine (innere) Flügel den
Drehpunkt (Pivot,
s. d.) bildet, um
den der andere (äußere) Flügel einen
Kreis
[* 2] beschreibt.
Man unterscheidet Schwenken auf der
Stelle mit festem
und in der
Bewegung mit beweglichem
Drehpunkt.
Die S. kann sein eine Viertel- (90°) und entsprechend Achtel-, Sechzehntelschwenkung.
–
ÜberAchsschwenkung,
Abschwenken, Einschwenken s. diese
Artikel.
Otto,
Maler, geb. in
Weimar,
[* 8] gest. daselbst erhielt den ersten Unterricht im Zeichnen
von seinem
Vater, dem Kupferstecher C. A. S. (gest. 1878, bekannt durch einen Cyklus
aus
Luthers Leben), trat dann in das
Atelier Prellers. Seit 1856 besuchte er die
Akademie zu
Antwerpen
[* 9] und kehrte 1860 nach
Weimar
zurück. Zu seinen ersten
Arbeitengehören:ThomasMünzer als Gefangener vor den Fürsten in
Frankenhausen, Hathburg, erste
GemahlinHeinrichs des Finklers, Des jungen
GoldschmiedsMeisterstück, Die Kurfürstin Sibylle bittet
Karl
Ⅴ. um
Gnade für ihren Gemahl. Späterhin malte er das tüchtige
Bild: Der
Salzburger letzter
Blick in die
Heimat (Kunsthalle
in
Bremen)
[* 10] und Die Spaziergänger am Osterfest, aus
Goethes«Faust» (städtisches Museum in Köln).
[* 11]
oder Schwerkraft, dieAnziehung der Körper durch die Erde. Newton kam zu der Erkenntnis,
daß die gegenseitige
Anziehung eine allgemeine Eigenschaft der Körper sei, die er Gravitation oder allgemeine S. nannte
und wovon die Erdschwere nur einen besondern Fall vorstellt. Auf diesen
Gedanken führte die aufmerksame Betrachtung der
Bewegung
der Himmelskörper. Die krummen geschlossenen
Bahnen, welche dieselben um den Centralkörper beschreiben,
lassen sich nur durch eine die geradlinige
Bewegung unausgesetzt störende ablenkende Kraft,
[* 12] deren Sitz auf der hohlen Seite
der
Bahn, mutmaßlich im Centralkörper liegt, verstehen. (S. Fall und
Centralbewegung.)
[* 13] Nimmt man an, daß die vom Centralkörper
ausgehende Kraft dem Quadrate der Entfernung umgekehrt proportional wirkt, so erklärt sich das dritte
Keplersche Gesetz (s. d.). So kam Newton zu der
Vorstellung, daß die
Anziehung zweier
Massenm,
m’ in der Entfernung r
dem Gesetze
k mm’/r² entspreche, wobei k die sog. Gravitationskonstante ist. Die
Bewegungen der Himmelskörper und die Gezeiten erklären
sich hierdurch in überraschender
Weise, und selbst die Gesetze der Erdschwere wurden hierdurch genauer
erkannt.
Ist M die
Masse der
Sonne,
[* 14] m jene eines
Planeten,
[* 15] so ist also die gegenseitige
Anziehung k Mm/r². Die Sonnenmasse erfährt jedoch
gegen den
Planeten nur die
Beschleunigung km/r² der
Planet gegen die
Sonne hingegen die
Beschleunigung kM/r², gegen
welche erstere fast verschwindet. Die totale gegenseitige
Beschleunigung ist k (M+m)/r² In analoger
Weise kann gegenüber
der Fallbeschleunigung eines schweren Körpers gegen die Erde die
Beschleunigung der Erde gegen den erstern vernachlässigt
werden.
Die Fallbeschleunigung des schweren Körpers gegen die Erdmasse hängt dann nur von dieser und nicht von der
Masse des Körpers ab. Die Erde wirkt nach diesem Gravitationsgesetz auf einen Körper so, als ob ihre ganze anziehende
Masse in ihrem Mittelpunkt vereinigt wäre. Auf einen Punkt innerhalb der Erde wirkt die diesen Punkt umschließende
Schale nicht, sondern nur der
Kern, woraus innerhalb der Erde eine Wirkung proportional der Entfernung
vom Mittelpunkt hervorgeht.
Für die Erklärung vieler Erscheinungen genügt die
Annahme der Kugelgestalt unserer Erde. Da jedoch die Erde an den
Polen
abgeplattet ist, so wird die Schwerkraft unter dem
Äquator kleiner sein müssen als unter den
Polen. Dazu kommt noch, daß
die infolge der Umdrehung der Erde entstehende Centrifugalkraft der Schwerkraft entgegenwirkt, welcher
Einfluß nach den
Polen zu geringer wird; es wird daher die Schwerkraft unter dem
Äquator um so mehr kleiner sein müssen
als unter höhern
Breiten.
Die
Größe der S. wird gemessen durch die
Geschwindigkeit, die sie einem freifallenden Körper während des Falls in einer
Sekunde mitteilt. Mit großer Genauigkeit erhält man diese
Endgeschwindigkeit der ersten Sekunde durch
die
Beobachtung der Schwingungsdauer eines Pendels (s. d.). Nach
Bessels Versuchen beträgt dieselbe für
Berlin
[* 16] 9,8125 m. Die
Schwingungsdauer eines und desselben Pendels ist, wegen der Verschiedenheit in der
Größe der Schwerkraft, unter dem
Äquator
länger, an denPolen kürzer. In sehr bedeutenden
Höhen nimmt die Schwerkraft umgekehrt proportional
dem Quadrate der Entfernung vom Mittelpunkt entsprechend an
Stärke
[* 17] ab; die Bestimmung der Schwingungsdauer eines und desselben
Pendels am Meeresufer und auf sehr hohen
Bergen
[* 18] liefert dafür die
Bestätigung. Die
Richtung, in der die Erde einen Körper
auf ihrer Oberfläche anzieht, wird durch einen
Faden
[* 19] bestimmt, der mittels eines am untern Ende hängenden
Gewichts gespannt wird
(Bleilot); diese
Richtung der Schwerkraft heißt Lotrechte oder Vertikale. Man bestimmt sie auch durch
die Horizontale,
d. i. eine etwas ausgedehnte freie Oberfläche einer Flüssigkeit, indem jene auf letzterer
senkrecht steht.
Von
Cavendish wurde die allgemeine Gravitation durch die gegenseitige
Anziehung von Bleimassen direkt nachgewiesen.
Hierbei waren Bleikugeln an einem horizontalen Wagebalken angebracht, welcher an einem
Drahte hing. Wurden diesen Bleikugeln
andere große Bleimassen
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