die
Finländer Taveststjerna, Pukoni Aho (Brofeldt) und J. Ahrenberg. Sehr beliebt sind Fredrika
Bremer, deren
Romane durch
Innigkeit, feine Beobachtungsgabe, frische Naivetät und schöne Weiblichkeit ansprechen, Frau
Flygare Carlén und die
Freiin
Knorring, jene in der
Komposition und Ausmalung häuslicher Verhältnisse geschickt, aber ohne
Poesie, diese eine Meisterin
in derDarstellung des Tandes und der Thorheiten der großen Welt. Außerdem sind noch die Novellen der
Wilhelmine (Stålberg) zu nennen. Später zogen Marie
SophieSchwartz, Josephine Wettergrund (Lea), Charlotte
Edgren (s. Leffler),
Helene Nyblom und Mathilde Roos die
Aufmerksamkeit auf sich.
In neuester Zeit ist auch in
Schweden
[* 2] die realistisch-naturalistische Strömung eingedrungen, deren Hauptverfechter
Aug.
Strindberg ist. Er selbst hat sowohl im
Drama wie im
Roman auf diesem Gebiete Bedeutendes geleistet. Unter den
Vertretern
dieser
Richtung sind hervorzuheben Alfhild Agrell, Frau Benedictson
(Pseudonym Ernst
Ahlgren), ferner Nordensvan, Geijerstam
und
Thor Hedberg. Neuerdings ist durch die Dichter und Romanverfasser W. von Heidenstam, O.
Levertin und
A. Lundegård, die dem geistlosen Realismus entsagt haben, eine mehr phantasievolle, aber subjektivistische
Richtung angebahnt
worden.
Die Hauptwerke über schwed. Litteraturgeschichte sind: Hammarsköld, Svenska vitterheten (neue Ausg. von
Sondén, Stockh.
1833);
Lenström, Handbok i poesiens historia (2 Bde., Örebro 1840-41);
Atterbom, Svenska Siare och Skalder (Bd. 1-6,
Upsala 1841-55);
Malmström, Grunddragen af svenska vitterhetens
historia (Bd. 1-5, Örebro 1866-69);
Ljunggren, Svenska Vitterhetens Häfder (Bd. 1-5,
Lund 1873-95, behandelt fein und auch
gründlich die Zeit von 1778-1824);
Sturzenbecher, Die neuereS.L. (Lpz. 1850);
Ph.
Schweitzer, Geschichte
der skandinav. Litteratur (3 Bde.,
ebd. 1885-89).
Sehr gediegen angelegt ist die Svensk Literaturhistoria von H. Schück, Bd. 1 (bis
Stiernhielm, Stockh. 1885-90). Als bibliogr. Hilfsmittel sind hervorzuheben: die Svensk
Bibliographie, der Svensk Bokhandelskatalog,
das Svensk Boklexikon 1830-65 (hg. von Hj. Linnström, Stockh. 1883-84)
und Svensk Bokkatalog (1866 fg.).
Luzerne oder Sichelklee(Medicago falcataL.),Luzerneart, die auf geringerm
Boden wächst als die gewöhnliche
Luzerne, von der sie sich durch ihre gelben
Blüten unterscheidet, sie liefert meist nur einen reichlichen Schnitt;
Mission. DieS. M. war bereits im 16. Jahrh. unter den Lappen thätig und machte seit 1642 auch
einen Versuch unter den Indianern am Delaware. 1835 entstand die
Schwedische Missionsgesellschaft, der 1845 die konfessionell
lutherisch gerichtete
Lunder Missionsgesellschaft zunächst gegenübertrat. Später jedoch wurde die letztere ein Hilfsverein
der
S. M., die in engster
Verbindung mit der
Leipziger Missionsgesellschaft in
Indien arbeitete, 1876 aber
in einer staatskirchlichen Mission aufging, die jene
Arbeit fortführt, aber auch in
Natal und
Zululand eine eigene Mission
(6
Stationen) gründete (Jahresaufwand etwa 10000 M.). Die bedeutendste Missionsgesellschaft in
Schweden ist die mehr pietistische
EvangelischeVaterlandsstiftung. Ursprünglich für
Innere Mission, treibt sie seit 1863 auch
Heidenmission
in Ostafrika und Centralindien (6
Stationen, Jahresaufwand etwa 220000 M., Organ: «Missionstidning»).
Klee oder
Bastardklee
(TrifoliumhybridumL.), Kleeart, die noch auf nassem, thonigem, moorigem und eisenschüssigem
Boden gedeiht, auf dem der
Rotklee unsicher ist.
Heerwesen. Das
Heerwesen in
Schweden wurde auf dem außerordentlichen
Reichstage von 1892 reorganisiert;
die beschlossenen Änderungen werden aber erst 1897 vollständig ausgeführt sein. Die
allgemeine Wehrpflicht, seit 1812 eingeführt,
umfaßt, laut
der Verfassung von 1892, alle männlichen Einwohner vom 21. bis zum 40. Jahre. Die ersten acht Jahresklassen
bilden das erste
Aufgebot der
«Beväring» (Landwehr), die vier folgenden Jahresklassen das zweite
Aufgebot und die acht letzten
den Landsturm.
Die beiden ersten Jahresklassen werden zur
Übung einberufen,
die erste auf 68, die zweite auf 22
Tage, die Reiterei dient 90
Tage
in einem Jahre ab. Die neue Organisation beruht auf dem Princip
Stam
(Stamm) und der Landwehr, d. h. es
giebt einen ausgebildeten
Stamm, bei dem die Landwehr in Friedenszeit übt, und zu welchem sie bei der Mobilmachung einberufen
wird. Der
Stamm ist teils geworben (värfvad), teils eingeteilt (indelt). Der letztere, ein Überbleibsel des 17. Jahrh.,
wird von den Grundbesitzern in den «Rotar»
(Bezirken) aufgestellt, in die das ganze Land vom König
Karl
XI. eingeteilt wurde. Die «indelta» (eingeteilten)
Soldaten erhalten im allgemeinen als Löhnung ein kleines Grundstück,
«Torp» genannt, wovon sie sich ernähren und wo sie in der Zeit zwischen
den
Übungen wohnen. Auch die Offiziere und
Unteroffiziere der eingeteilten
Truppen erhielten früher Amtsgüter,
seit 1875 jedoch nur festen
Sold.
Nach dem
Plane von 1892 umfaßt der geworbene
Stamm: 2
Leibgarde-Infanterieregimenter, 2 Linieninfanterieregimenter (wovon 1 auf
Gottland), 1
Jäger-, 2 Linieninfanteriebataillone, 1 Leibgarderegiment zu
Pferde,
[* 4] 2 Husaren-, 2 Dragoner-, 6 Feldartillerieregimenter, 1 zusammengesetztes
Feld- und Artilleriekorps (auf Gottland), 2 Festungsartilleriekorps, 2 Ingenieur- und 4 Trainbataillone.
Der eingeteilte
Stamm umfaßt 1 Leibinfanterie-, 2 Leibgrenadier-, 1 Feldjäger-, 18 Linieninfanterieregimenter, 1 Grenadierbataillon, 2 Husaren-
und 1 Dragonerregiment.
Die Gesamtfriedensstärke wird 1897, nach der vollständigen Durchführung der Organisation, betragen: 56 Infanteriebataillone
(wovon 2 auf Gottland), 50 Eskadrons, 38 Feldbatterien (wovon 2 auf Gottland), 2 reitende
Batterien, 7 Festungsartilleriecompagnien
(wovon 1 auf Gottland), 6 Ingenieur-, 2 Ingenieurtrain-, 1 Feldsignal-, 4
Train- und 4 Krankenpflegercompagnien.